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The Big Lukeowski: The Jedi really tied the galaxy together

Verfasst: 12. Dezember 2017 19:00
von Casino Hille
Star Wars: Die letzten Jedi

Es war der Höhepunkt des Kinojahres 2015: Über zwei Stunden lang hatte Regisseur J.J. Abrams der originalen "Star Wars"-Trilogie gehuldigt, doch erst die letzten 3 Minuten machten seine Fortsetzung perfekt. Die Heldin Rey erreicht den Inselplaneten Ahch-To und hält dem verschollenen Luke Skywalker sein Lichtschwert vor. Abrams schloss hier eine Brücke zum ersten Star Wars Film von 1977: Starrte der naive Farmersjunge damals noch verträumt dem "Binary Sunset" auf Tattooine entgegen, blickt er nun desillusioniert auf seine ehemalige Jedi-Waffe. Und auch der kongenialen Musik von John Williams, der in beiden Szenen dieselben Töne spielt, haftete auf einmal ein Klang von Tragik an. 2017 ist es 40 Jahre her, dass die Kinozuschauer gemeinsam mit Luke in die Ferne schauten. Dort, wo die Sonnen auf- und untergehen ist es auch, wo Rian Johnson mit seiner Fortsetzung des Sternenmythos hin will: Gelang es Abrams durch eine Rückbesinnung auf alte Stärken, die Reihe zu reanimieren, liegt es bei "Die letzten Jedi", das Publikum in neue Sphären zu führen.

Vielfach wurde dem Vorgänger "Das Erwachen der Macht" vorgeworfen, ein Quasi-Remake vom allerersten "Star Wars" zu sein. Dieses Mal dürften Puristen sich vor den Kopf gestoßen fühlen: Johnson liefert den ungewöhnlichsten und mutigsten Franchise-Beitrag seit Irvin Kershner 1980 mit "Das Imperium schlägt zurück" auf George Lucas' originalen Sci-Fi-Spaß mit asiatischer Philosophie, Traurigkeit und Verzweiflung antwortete. Schon die Eröffnung des neuen Films, die bislang spektakulärste Raumschiffschlacht der Filmreihe, gibt dem Aufstand des Widerstands gegen die First Order eine martialische Note, die im bisherigen "Star Wars"-Kosmos selbst im als Kriegsfilm gedachten Spin-Off "Rogue One" undenkbar schien. Die Opfer im Kampf für die gute Sache, gegen das unterdrückende Regime, wirkten nie so tragisch und notwendig wie hier, sie bilden die Rechtfertigung für das folgende Inferno. Ein weiterer Neuaufguss der Originaltrilogie liegt niemandem hier im Sinn: Johnson radikalisiert das "Star Wars"-Narrativ schonungslos. Eben noch kehrt überraschend ein Fanliebling der Originaltrilogie zurück, kurz darauf segnet ein anderer so beiläufig das Zeitliche, dass sich zum ersten Mal seit Jahrzehnten in der Space Opera ein Kloß im Hals einstellt. Auch Urgestein Williams passt sich dem an: Vorbei ist es mit freundlichen Melodien, selbst das liebliche Rey-Theme des Vorgängers bekommt Schwere verliehen. Das ist auch bitter nötig: Statt einer betont altmodischen Inszenierung geht die Regie in die Vollen: Bildgewaltig und extrem physisch werden die Kämpfe und Schlachten aufgezogen, im eindrucksvollen Showdown steht die Leinwand einmal gar ganz in Flammen.

Johnson, der auch das Script schrieb, spinnt seinen Film um zwei Elemente: Das Unerwartbare und das Unvermeidliche. Mehrfach wartet er mit überraschenden Wendungen auf, doch stellen diese stets die einzig logische Konsequenz im Kontext der Charaktere dar. Hierbei kann er auf einen überwältigenden Cast zurückgreifen und bindet jeden aus dem Vierergespann des Vorgängers an eine neue Figur, um Reibungsfläche zu erzeugen und der Handlung Struktur zu geben. John Boyega zeigt im Zusammenspiel mit Kelly Marie Tran, dass er neben den komödiantischen auch die ernsten und dramatischen Zwischentöne beherrscht. Oscar Isaac mausert sich - im Clinch zur toll aufspielenen Laura Dern - zum Han Solo für eine neue Generation, während Adam Driver als Kylo Ren durch sein Verhältnis zum Oberschurken Snoke (gespielt vom fantastischen Andy Serkis per Perfomance Capture) endlich die Konturen und das Gewicht erhält, die er benötigt, um groß aufzutrumpfen. Das Herzstück des Films ist jedoch erneut die zauberhafte Daisy Ridley als Rey, die mit ihrer entwaffnenden Sympathie eine moderne Heldin für ein "Star Wars" des 21. Jahrhunderts ist. Sie teilt sich ihren Strang mit Franchise-Rückkehrer Mark Hamill, der als verbitterter und ambivalent gezeichneter Emerit das Zentrum des Plots darstellt und die beste schauspielerische Leistung des Films und seine beste Darstellung des Luke Skywalkers präsentiert. Luke ist auch am besten geeignet, um die Eigenart von Johnsons Film zu erörtern: Lebte das Wiedersehen von Han Solo aka Harrison Ford in Abrams Film von der exakten Rekonstruktion vergangener Zeiten, erleben wir den einst idealistischen Skywalker als krasses melancholisches Gegenstück seiner Selbst.

Nicht unerwähnt bleiben sollte auch Carrie Fisher, die nach den Dreharbeiten verstarb und zum letzten Mal in ihrer Paraderolle als Prinzessin Leia auftritt. Ihre zerbrechliche, aber selbstbewusste Darstellung ist rührend und packend zugleich. Ihr allein gehört die volle Sympathie der Regie, denn wie Leia sieht sich auch Rian Johnson als Rebell, der gegen die etablierten Star Wars Konventionen verstößt. Kein Wunder also, dass Fisher die schönste und überwältigendste Szene des Films zugestanden wird. Doch Johnsons Film ist gleich voller herausragender Kinomomente, die "Die letzten Jedi" zu dem "Star Wars" Film seiner Epoche reifen lassen werden, über den man noch Jahre diskutieren wird. Auch Traditionen müssen sich davor fürchten, in diesem episch gestalteten, brillant inszenierten Spektakel gnadenlos wegrationalisiert zu werden. C-3PO wird mit einem einfachen "Shut up" zum Schweigen verdammt, Chewbacca könnte in Punkto exotischer Niedlichkeit von den liebenswerten Porgs überholt werden. Immer wieder zerfetzt der Film klassische Star Wars Strukturen, um sie neu zu ordnen, greift Mysterien des Vorgängers auf und spielt meisterhaft mit den Erwartungen. Dazwischen gibt es ein paar der besten Blockbuster-Actionszenen seit Ewigkeiten (insbesondere ein phänomenales Lichtschwert-Duett und eine Sci-Fi-Version der Encierros von Pamplona begeistern) und herrlichen, ideal dosierten Humor. Tief im Kern ist "Die letzten Jedi" allerdings noch etwas ganz anderes: Ein zutiefst humanistischer Film. Dann, wenn nämlich gerade kein Feuerwerk abgefeuert wird, verhandelt und plädiert man hier auf das Erhalten von Menschlichkeit, Freundschaft und aufrichtiger Liebe. In den letzten 20 Minuten schlägt man gar einen poetischen Ton an, der bei "Star Wars" undenkbar schien, aber doch unvermeidlich war. "Das Erwachen der Macht" gab "Star Wars" seine Seele, seine Physik zurück, "Die letzten Jedi" gibt "Star Wars" sein Herz, seine Bedeutung zurück, was in einer Schlussszene mündet, die das berührende Moment des Vorgängers um ein Vielfaches übertrifft.

Fazit: Sogar der Abspann zeigt Gravitas. Erst ertönt die Fanfare wie gehabt, dann jedoch spielt das Leia-Theme und die Widmung "In Loving Memory Of Our Princess Carrie Fisher" wird eingeblendet. Neben perfekter Blockbuster-Action, komplexen Wendungen und hochklassigem Schauspiel ist es die zutiefst menschliche Komponente, die hier so berührt. Kurzum: "Die letzten Jedi" ist der beste "Star Wars"-Film seit 1980!

9/10

Re: Star Wars

Verfasst: 12. Dezember 2017 19:09
von Revoked
Erster Absatz und am Ende die 9/10 klingt super.

Den Rest lese ich erst Samstag Abend nach meinem Kinonesuch!

Re: Star Wars

Verfasst: 12. Dezember 2017 20:08
von Casino Hille
Revoked hat geschrieben:Den Rest lese ich erst Samstag Abend nach meinem Kinonesuch!
Teil mir dann bitte deine Gedanken zum Film und meiner Kritik mit. Bin sehr gespannt, was du zu beidem sagen wirst. :)

Re: Star Wars

Verfasst: 12. Dezember 2017 20:08
von vodkamartini
94% bei rotten tomatoes klingt schon mal nicht schlecht.

Re: Star Wars

Verfasst: 12. Dezember 2017 21:30
von Nico
Danke Hille... Jetzt hab ich noch mehr Vorfreude :D

Re: Star Wars

Verfasst: 12. Dezember 2017 21:52
von HCN007
Da bin ich mal gespannt - meine Review dann erst Samstag nach dem Frühstück !

Aber ich bin noch was schuldig !

iHaveCNit: The Star Wars Cinematic Universe

Am 15.12.2017 ist es für mich soweit – es geht in den neuesten Teil der Star-Wars-Saga „Die letzten Jedi“. Und es wird für mich mal Zeit, mich richtig auf den neuen Film einzustellen. Wie kann man das am Besten machen ? Indem man sich vorher noch einmal alle Filme ansieht. Und zwar in chronologischer und episodischer Reihenfolge. Auch wenn ich bereits Episode 7 und Rogue One punktuell und schriftlich bewertet habe – Schaue ich mir diese natürlich auch an !

Teil 1:

Star Wars Episode I – Die Dunkle Bedrohung (1999)

Der Anfang der sogenannten Prequel-Trilogie, die bei Fans eher zwiegespalten aufgenommen wird. Ja, 16 Jahre nach dem Ende der ursprünglichen Trilogie waren die Erwartungen hoch. Für mich waren damals jedoch noch überhaupt keine Erwartungen da, so als frischer 12-Jähriger, der damals soweit meine Erinnerungen reichen, den Film sogar im örtlichen Kino mit einem Saal und 54 Sitzen nur wenige Fußminuten von Zuhause gesehen hat. Denn für mich war das damals richtig groß und mit mir wurde damals genau die richtige Zielgruppe bedient.

Naboo wird umringt von einer Blockade der Handelsföderation. Die Zeichen stehen auf Krieg, wenn die Handelsbeziehungen und -Verträge nicht zugunsten der Föderation geändert werden. Inmitten dieses Konflikts landen zwei Jedis, die alle Hände voll zu tun haben, den Einfluss eines Siths auf den Konflikt zu untersuchen, den Konflikt auf Naboo beizulegen und auch auf dem Zwischenhalt auf Tatooine den jungen und begabten Anakin Skywalker aus der Sklaverei zu befreien.

Der Film hat mir damals richtig gut gefallen. Heute muss ich ein paar Abstriche machen, die aber nicht so wild sind. Man muss sagen, dass 1999 ja auch computergenerierte Effekte das Mittel der Wahl waren und die Effekte in diesem Film damals zwar gut ausgesehen und funktioniert haben, aber 18 Jahre später nicht so gut gealtert sind. Das Science-Fiction-Märchen hier hat ein klares Zielgruppenproblem, denn Fans und Puristen haben bereits vor 16 Jahren die ursprüngliche Trilogie gesehen und haben auch ein entsprechendes Alter erreicht. Was mich als 12-jährigen beeindruckt hat, konnte vielleicht einen mit großer Erwartungshaltung richtig enttäuschen und nicht hinter dem Ofen hervorlocken, weil das Science-Fiction-Märchen klar für eine junge Zielgruppe ausgelegt ist. Ein Indiz hierfür ist zum einen ein junger Anakin Skywalker als Identifikationsfigur sowie auch die Einbindung der in der Unterwasserwelt Naboos beheimateten Gungans und ihres Quotentollpatschs Jar-Jar-Binks, der einen unfreiwillig komischen Slap-Stick mitbringt. Dieser Slap-Stick mag zwar bei jungen Zuschauern funktionieren. Ältere Zuschauer kann so etwas eher abschrecken. Erzählerisch bewegt sich der Film auch im Fahrwasser vom Erstling aus dem Jahre 1977 und bietet einen ähnlichen Handlungsverlauf. Es gibt manche Elemente des Films, die mir richtig gut gefallen – auch heute noch büßen Sie nichts an ihrer Faszination ein. Richtig stark fand ich damals die paar Minuten unter Wasser vom Reich der Gungans und die Fahrt im Bongo. Auch das Pod-Racing auf Tatooine war als Actionsequenz stark. Das Finale mit der Montage von 4 parallel verlaufenden Handlungen (Schlacht zwischen Droiden und Gungans / Amidalas kleine Schlacht in der Hauptstadt / Anakin bei der Raumschlacht / Das 2on1-Handicap-Lichtschwertduell zwischen Qui-Gon/Obi-Wan und Darth Maul) und dem Stück „Duel of the Fates“ von John Williams. Allgemein muss ich sagen, dass Ray Park mit Darth Maul einen der stärksten Charaktere und Highlights in diesem Film geschaffen hat – und das Lichtschwertduell (auch wenn es in der Synchronisation des Films den unverzeihlichen Frevel des „Laserschwerts“ gibt) ist stark choreographiert. Schade, dass der Film aber an sich auch in Beug auf die interessanten Chaktere extrem oberflächlich und kindlich-naiv bleibt. So bleibt für mich nur folgendes zur Wertung zu sagen:

„Star Wars Episode I: Die Dunkle Bedrohung“ - Multiple Look – 6/10 Punkte

Teil 2:

Star Wars Episode II – Angriff der Klonkrieger (2002)


Der Mittelteil der „Prequel-Trilogie“ kam 3 Jahre nach Episode I und hier muss ich sagen, dass ich jetzt nach der Sichtung in Vorbereitung auf Episode 8 klar einige gute Punkte erwähnen kann, aber ansonsten sehr zwiegespalten bin.

Obi-Wan Kenobi und Anakin Skywalker sind nach langer Abwesenheit auf Coruscant und treffen dabei auf Padme Amidala, die mittlerweile Senatorin von Naboo ist. Auf Amidala werden mehrere Attentate verübt. Bei der Vereitelung eines Attentats möchte Obi Wan die Hintergründe aufspüren und er bittet Anakin, mit Amidala zurück nach Naboo zu fliegen um sie dort zu beschützen. Obi Wan kommt bei seinen Untersuchungen einer Verschwörung und der Produktion einer gefährlichen Klonkrieger-Armee auf die Schliche. Der Weg von Obi-Wan und Anakin kreuzt sich wieder auf Geonosis, wo sie auf den gefährlichen Count Dooko treffen.

Ehrlich gesagt versuche ich immer mit äußerstem Respekt auf Filme einzugehen und meine Wertungen mit Vernunft anzugehen. Dementsprechend möchte ich hier erst mal auf die Sachen eingehen, die mir gut gefallen haben. Die Actionsequenz zu Beginn auf Coruscant mit ihren offensichtlichen Anleihen auf Luc Bessons „Das 5. Element“ war stark, genau wie der Handlungsverlauf mit Ewan McGregor und seinen Ermittlungen. Der Kampf zwischen ihm und Jango Fett, sei es auf Camino und auch durch das Asteroidenfeld kann sich richtig gut sehen lassen. Und auch die finale Schlacht auf Geonosis ist entsprechend gut gelungen. Schade, dass man noch etwas zu oberflächlich mit dem interessanten Charakter des vom Altstar Christopher Lee gespielten Count Dooku umgegangen ist. Irgendwie habe ich aber mit einem grundsätzlichen Element der gesamten „Prequel-Trilogie“ ein echtes Problem. George Lucas mag zwar ein guter Geschichtenerzähler sein, aber wenn er quasi in Personalunion Produktion, Drehbuch und Regie übernimmt, dan merkt man das dem Film extrem an. Vor allem wenn es um Anakins „Origin“ geht. Anakin, vor allem in der Umsetzung durch Jake Lloyd und Hayden Christensen ist so unendlich nervig, naiv und arrogant unsympathisch, dass es weh tut. Die ganze bereits im Erstling angedeutete Medichlorian-Debatte ist vermutlich genauso ein extremer Magentablettenmoment wie die Konklusion zur Mitte des Films im diesjährigen „Alien:Covenant“. Soviele Bullrich-Tabletten kann man da fressen, so sauer kann das einem als Fan und Purist aufstoßen. Für Fans von Darth Vader muss diese „Origin“ ein so starker Schlag ins Gesicht gewesen sein. Und die Liebesgeschichte zwischen ihm und Padme Amidala ist so abgefahren aufgesetzt und unglaubwürdig – noch unglaubwürdiger als es manch einer zum Beispiel bei „SPECTRE“ in Bezug auf Bond und Madeleine empfunden haben mag. In der kompletten Geonosis-Sequenz hat die Szene in der Arena schon fast „John-Carter-Qualität“. Und man hat den kompletten Film über das Gefühl, dass alles in einem Raum mit Green-Screen gedreht worden ist, denn so unglaubliche viele Hintergünde und alle Alien-Rassen wirken so unendlich künstlich, dass es 15 Jahre später so schlecht gealtert ist.
„Attack of the Clones“ ist zwar weniger kindlich-naiv als sein Vorgänger, aber besitzt genug Schwächen, die ihn für mich weniger gut und interessant machen als es „The Phantom Menace“ ist.

„Star Wars Episode II – Angriff der Klonkrieger“ - Multiple Look – 5/10 Punkte.

Teil 3:

Star Wars Episode III – Die Rache der Sith (2005)

3 weitere Jahre nach dem für mich schlechtesten Star-Wars-Film war es Zeit, noch das „Big Picture“ der Prequel-Trilogie zu vollenden. Und für mich gehört „Die Rache der Sith“ zum Höhepunkt der Prequel-Trilogie. Es ist für mich ein versöhnlicher, aber auch nicht perfekter Abschluss.

Kanzler Palpatine befindet sich in der Gewalt von Count Dooku und General Grievous. Obi-Wan Kenobi und Anakin Skywalken befinden sich auf einer Rettungsmission. Nachdem Dooku tot und Grievous geflohen ist – befinden sie sich im Landeanflug auf Coruscant. Während sich Obi-Wan auf die Jagd nach Grievous macht, wird Anakin enger Vertrauter von Palpatine, der seine Macht nutzt, um Anakin auf die dunkle Seite zu führen und die Vernichtung der Jedis zu forcieren, bis es zum unausweichlichen Duell von Anakin und Obi-Wan auf Mustafar kommt.

Der Film lebt von weitaus mehr großartigen Momenten als es seine beiden Vorgänger tun. Der Beginn selbst mit einer großartigen Sequenz, die extrem viel zu bieten hat – Weltraumschlacht, dann die guten Elemente in Grievous Flagschiff mit Lichtschwertduellen, viel Action und auch etwas Slap-Stick bishin zur Landung auf Coruscant. Das ist ein richtig guter Anfang für „Die Rache der Sith“. Bei der nachfolgenden Story-Entwicklung finde ich wieder einmal die Elemente mit Obi-Wan Kenobi und auch seiner Jagd nach General Grievous richtig gut. Die Actionsequenz mit dem Kampf zwischen den Beiden finde ich richtig stark – genau wie Grievous als Charakter, der leider wie viele interessante Charaktere in der Prequel-Trilogie zu oberflächlich behandelt worden ist.Die Montage mit der „Order 66“ haut einem richtig stark und emotional die Konsequenzen der Bedrohung um die Ohren. Zwar etwas oberflächlich, aber richtig cool finde ich die kleinen Szenen auf Kashyyyk und die dort stattfindende Schlacht. Und die finalen Duelle zwischen Yoda und Palpatine/Sidious im Senat und dem grandiosen Duell zwischen Obi-Wan und Anakin auf Mustafar, der zwar immer noch künstlich, aber vom Look her sehr bedrohlich rüberkommt, sind richtig stark.
Leider finde ich den Yoda der Prequel-Trilogie dann doch etwas künstlich in seiner Umsetzung, die schlecht altern wird. Und die Entwicklung eines Anakin Skywalkers hin zu Darth Vader ist nicht perfekt ausgearbeitet worden. Was wollte die Prequel-Trilogie erzählen ? „How Anakin became Darth Vader !“ ; „How Amidala gave birth to Luke and Leia !“ Für mich gehört jedoch der Charakter des Obi-Wan Kenobi zum Besten, was diese Prequel-Trilogie zu bieten hat. Das liegt an der zwielichtigen und vielschichtigen Performance eines Ewan McGregor und hätte für mich das Potential für eine eigene Origin-Story um Obi-Wan, die auch vor dieser Trilogie angesiedelt sein und die Beziehung zu Qui-Gon Jinn ausbauen müsste, um genau das zu entwickeln, was für mich in dieser Trilogie gefehlt hat. Aber es bleibt für „Die Rache der Sith“ zu sagen, dass der Film ein nicht perfekter, aber dann doch versöhnlicher Abschluss ist.

„Star Wars Episode III – Die Rache der Sith“ - Multiple Look – 7/10 Punkte.

Teil 4:

Rogue One – A Star Wars Story (2016)


Im Endeffekt könnte ich hier einfach mal eine modifizierte Review meiner Review aus 2016 reinsetzen. Mache ich an dieser Stelle auch !

iHaveCNit: Rogue One – A Star Wars Story (2016)

Im mannigfaltigen Star-Wars-Universum gibt es unzählig viele Geschichten neben der hauptsächlichen Saga um Luke, Vader, Han Solo, Leia Organa und Co. Disney hat das auch erkannt und liefert uns nun mit „Rogue One“ den ersten Film außerhalb der klassischen Star-Wars-Saga. Verpflichtet wurde der Regisseur des 2014-er-Godzillas, Gareth Edwards. Die Handlung des Films ist direkt vor Episode 4 – Eine neue Hoffung bzw. Krieg der Sterne aus dem Jahre 1977 angesiedelt und erzählt die riskante Mission weniger Rebellen, die die Pläne des Todessterns beschafft haben.

Schlüsselfigur des Films ist Jyn Erso, eine Kriminelle, deren Vater Galen Erso dem Imperium und seinem Bekannten aus früheren Tagen, Orson Krennic geholfen hat, den Todesstern zu entwickeln. Durch die Familienbande erhält Jyn Erso den Auftrag Kontakt mit ihrem Vater aufzunehmen, um an die Pläne heranzukommen. Begleitschutz bekommt sie unter anderem vom Rebellen Cassian Andor und seinem umprogrammierten imperialen Droiden K-2SO. Durch Zufall schließen sich dann auch noch der imperiale Pilot Bodhi Rook sowie der blinde Kämpfer Chirrut Imwe und sein Begleiter Baze Malbus an.

Wer mich kennt, weiß, dass handgemachte Action, eine simple Grundidee und ein ernster, erwachsener und düsterer Ton für mich sehr wichtig sind. Die simple Grundidee hier – der Diebstahl – wird eingebettet in ein klassisches Weltraummärchen, das sich hier an grundlegenden Strukturen eines Kriegs- und eines Heistfilms orientiert und diese Strukturen perfekt kombiniert. Der Film kommt auch „fast“ ohne Lichtschwerter aus, was erfrischend ist und die Frage aufwirft – Kann ein Star-Wars-Film ohne Lichtschwerter auskommen ? Ja, kann er ! Wie es für Heistmovies üblich ist, vergeht in der Handlungsentwicklung etwas Zeit, sich von Station zu Station zu hangeln, das Team zu formen bishin zur letztendlichen Ausführung des Diebstahls. Dabei erhalten wir gekonnt erst die notwendige Exposition, wenn wir bereits am direkten Handlungsort sind und somit nicht alles bereits vorher minutiös genau durchgeplant wird. Die 3 großen Actionszenen auf Jhedda, Eadu und Scarrif sind absolut geil und wirklich gut umgesetzt. Man spürt förmlich den tobenden Krieg und eine sich abzeichnende Dominanz des Imperiums und die Angst, Hoffnungslosigkeit und den Druck der Rebellion, weil die Zeit gegen sie arbeitet. Star Wars hatte seit eh und jeh immer den Hang dazu, erinnerungswürdige Charaktere zu kreieren, die absoluten Kultstatus erlangt haben. Einen Film nun daran zu messen, wie gut man sich an seine Charaktere erinnert und ob diese Kultstatus erlangen, finde ich ein wenig ungerecht. Es ist mehr Fan-Service dahinter und in meinen Augen auch nur als Goodie On-Top zu werten. Was nützen einem jedoch Charaktere, die einfach nur da sind, weil sie da sein müssen, anstatt mit einem Mehrwert für den Plot zu glänzen ? Gar nichts. Daher finde ich, dass die vielleicht in Sachen Kultstatus und Erinnerungswürdigkeit etwas ungesegneten Charaktere aus Rogue One doch vor allem mit ihrem Dienst für den Plot und ggf. etwas auflockernden One-Linern dem Film mehr geben als Charaktere, die einfach nur da sind, um einen Kultstatus zu generieren. Wir bekommen nur die notwendigste Form der Backstory und Motivationen für die einzelnen Charakter an die Hand. Jeder bekommt mehr oder weniger auch seine eigenen Momente spendiert, was ich absolut großartig finde. Felicity Jones als Hauptfigur Jyn Erso ist perfekt besetzt, genauso wie der restliche Teil des Packs aus Diego Luno, Riz Ahmed, Donnie Yen, Jiang Wen und Alan Tudyk, der dem Droiden K2-SO einen tollen, sarkastisch, trockenen Humor gibt, der die Situationen treffend kommentiert. Dazu noch einen sehr tollen Ben Mendelsohn als absolut glaubwürdigen, von Ehrgeiz zerfressenden imperialen Karrieristen als Hauptantagonisten. Mads Mikkelsen gefällt mir sowieso, da macht sein Galen Erso auch keine Ausnahme. Forest Whitaker als Saw Gerrera ist ein toller, verschrobener, degenerierter Rebell geworden. Als bestes Goodie bekommen wir hier auch die besten Darth-Vader-Szenen überhaupt spendiert, der in seiner kurzen, aber einprägsamen Screen-Time das volle Skillset auspackt und die Frage in den Raum stellt: Hätte der Film mehr Darth Vader gebraucht ? Vielleicht, dass muss jeder für sich selbst beurteilen. 2 weitere Goodies sind hier die per CGI eingebrachten Charaktere Moff Tarkin und auch Leia Organa zum Schluss, um die Kontinuität zu Episode 4 zu unterstützen. Doch beide Charaktere wirken mit der einer längeren Verweildauer auf dem Gesicht doch etwas zu arg animiert und künstlich, so dass weniger definitiv mehr gewesen wäre. Zum Schluss bekommen wir auf Scarrif wohl mit dem Kriegsszenario auf dem Boden, der Weltraumschlacht und dem Heist eine der wohl großartigsten Actionsequenzen des Jahres spendiert, in dem alles zusammenkommt und der Film die wohl krasseste Konsequenz für unsere Protagonisten liefert, die er liefern kann. Der Film hat definitiv damit richtig dicke Eier aus Stahl bewiesen ! Michael Giacchinos Score hatte nicht nur den Hauch von John Williams, sondern auch ein wenig seiner Arbeit zu den Mission-Impossible-Filmen gehabt, da Rogue One wie auch Mission Impossible krasse Spionage und Datendiebstähle in Hochsicherheitseinrichtungen zum Thema hat, was wie ich finde, wirklich gut gepasst hat.

FAZIT: Auch wenn jeder, der den 1977er gesehen hat, weiß, dass die Rebellion in den Besitz der Todessternpläne kommt, ist trotz aller Vorhersehbarkeit ein toller, im Endergebnis runder, konsequenter, actionreicher und unterhaltsamer Film raus gekommen, der für mich sogar das Potential hat, mein Film des Jahres 2016 zu werden. Aufgrund des ernsten, düsteren, rauen und erwachsenen Ton des Films ist „Rogue One“ schon jetzt mein Lieblings-Star-Wars-Film geworden.

Nachklapp aus 2017 in Vorbereitung auf „The Last Jedi“:
Wenn man sich gerade Rogue One direkt nach der Prequel-Trilogie ansieht, stellt man einen extremen Kontrast fest – Nur das Notwendigste ist am Computer entstanden und sonst ist alles handgemacht und sieht richtig echt aus. Das gibt dem Film einen extrem glaubwürdigen und unkünstlichen Stil. Auch diverse Szenen bieten mit ihren Kameraufnahmen und auch einer stufenweise offenbarenden Beleuchtung ein richtiges Gefühl von den Größendimensionen im All und auch auf den Planeten selbst. Das stärkt mich auch richtig in der Meinung, dass wir es hier mit meinem bisher liebsten Star-Wars-Film zu tun haben.

„Rogue One – A Star Wars Story“ - My First Look – 10/10 Punkte.

Teil 5:

Star Wars Episode IV – Eine Neue Hoffnung / Star Wars – Krieg der Sterne (1977)


Nächste Station ist also der Anfang von Allem. Die Geburtsstunde eines Kults, eines Meisterwerks und einem neuem Stück Filmgeschichte, das auch 40 Jahre kein Stück seiner kraftvollen Wirkung eingebüßt hat. George Lucas hat damals für das Science-Fiction-Genre mit seiner Star-Wars-Trilogie genauso viel getan, wie es die „Der-Pate-Trilogie“ für das Mafiafilmgenre, „Herr der Ringe“ für den Fantasy-Sektor und auch Nolans „Dark-Knight-Trilogie“ für Comichelden getan hat. Einzeln und auch im gesamten Verbund der Trilogie sind damit Meisterwerke für die Ewigkeit entstanden.

Nachdem die Spione der Rebellen in den Besitz der Pläne des Todessterns gelangt sind, ist es Leia Organa in letzter Sekunde gelungen, diese Nachricht in R2D2 zu speichern und ihn auf den beschwerlichen Weg zu schicken, diese Nachricht an die Rebellen weiterzuleiten, um im Kampf gegen den Todesstern einen Funken Hoffnung zu haben. Auf Tatooine gelangt der junge Luke Skywalker in den Besitz des Droiden R2D2 und des Begleiters C3PO, der auf der Spurensuche Bekanntschaft mit dem alten Jedi Obi-Wan Kenobi und des Schmugglers Han Solo und dessen haariger Wookie-Begleitung Chewbacca macht.

Klar muss man hier sagen, dass sich die Action im Vergleich zu später noch etwas in Grenzen hält, aber wir sind hier am Anfang des Ganzen und bekommen bereits im Ansatz der Erzählung zu spüren, wie tief und reichhaltig die Möglichkeiten und Geschichten innerhalb des ganzen Universums sind. Wir bekommen eine klassische Heldenreise spendiert, wenn ein Luke sich von der Einöde auf Tatooine auf ein für ihn spektakuläres Abenteuer aufmacht und viele Sachen mitbekommt, die für ihn absolut neu sind. Dabei hat der Film genau die richtige Mischung aus Exposition und dem klassischen Fish-Out-Of-Water-Prinzip zu bieten. Aber auch der Kampf zwischen Rebellen und einem totalitären Imperium ist gesellschaftlich und politisch ein unglaublicher Hintergrund, in dem sich die ganze Handlung abspielt – quasi der klassische Kampf Gut gegen Böse. Zusammen mit der großartigen Musik von John Williams und den Kameraufnahmen bekommen wir hier ein einzigartiges und zeitloses Gefühl für die Ewigkeit. Es ist unglaublich toll, mit welch einfachen Mitteln auch schauspielerisch hier ein Mark Hamill (damals noch mit 26 Jahren) ; Carrie Fisher (mit 21 Jahren), Harrison Ford und Alec Guiness für den ganzen Film ein Zeichen gesetzt haben. Und wenn man sich, wie ich vorher die Prequel-Trilogie angesehen hat, so schätzt man diese handgemachte Arbeit in diesem Film noch viel mehr, weil mit diesen einfachen Mitteln so viel erreicht worden ist. Und zu meinem Eingangs erwähnten Punkt kann ich trotz allem sagen, dass die Action reichhaltig und spannend genug inszeniert wurde. Der Film hier hat so viel für die Filmgeschichte und die Entwicklung des Films getan, dass es eine Freude ist, dass auch nach 40 Jahren noch eine so große Begeisterung besteht.

„Star Wars Episode IV – Eine neue Hoffnung / Star Wars – Krieg der Sterne“ - Multiple Look – 10/10 Punkte.

Teil 6:

„Star Wars Episode V: Das Imperium schlägt zurück“ (1980)


So, nach 3 Jahren Abstand ist nun der Mittelteil der ursprünglichen Star-Wars-Trilogie auf die Welt gekommen – um sie im Sturm zu erobern. Da ich erst 7 Jahre später auf die Welt gekommen bin, kann ich mir nur vorstellen, wie groß das damals für die Kinogänger gewesen sein muss. „The Empire Strikes Back“ gehört zu den besten „Mittelteilen“ der Filmgeschichte – und er ist bis jetzt auch einer meiner Lieblings-Star-Wars-Filme, denn er macht nach dem bereits meisterlichen Erstling alles richtig, was man bei Fortsetzungen richtig machen kann.

Trotz der Zerstörung des Todessterns werden die Rebellen vom Imperium weiter vernichtend durch die Galaxie gejagt, bis ein Teil der Rebellen einen Unterschlupf auf dem Eisplaneten Hoth findet. Doch das Imperium ist den Rebellen weiter auf der Spur und so kommt es zu einer vernichtenden Schlacht auf dem Eisplaneten, den nur sehr wenige, darunter auch Leia Organa, Han Solo, Chewbacca, Luke Skywalker und das Droidenduo C3PO und R2D2 überleben und zur Flucht ansetzen müssen. Während Han, Leia, Chewie und C3PO im Millenium Falcon zur Flucht vor dem Todesstern ansetzen, nimmt Luke Kurs auf das Dagobah-System, um nach Yoda Ausschau zu halten, der ihn in die Künste der Jedis einweisen soll. Die Wege aller treffen sich auf dem Planeten Bespin wieder, wo es nicht nur für Han Solo zu einem Verrat seines alten Freundes Lando Calrissian, sondern auch zum ersten, alles offenbarenden Aufeinandertreffen von Luke Skywalker und Darth Vader kommt.

Ja, auch ich bekenne mich dazu, dass mich „The Empire Strikes Back“ fasziniert. Die Schlacht in der eisigen Einöde von Hoth zu Beginn, der auch viel Zeit gegeben wird, sich zu entwickeln, ist im Design und der Atmosphäre richtig stark. Aber es geht danach auch actiontechnisch weiter, wenn es für Han und dem Rest in der Fluchtsituation immer wieder um alles geht. Charakterlich macht der Film einen weiteren Schritt nach vorne. Die Frotzeleien zwischen Han und Leia sind witziger Antrieb für beide Charaktere und auch die Handlung. Aber auch der erste richtige Auftritt von Yoda, der so als handgemachte und gespielte Puppe auch von der Art wie seine Figur geschrieben ist, so unglaublich mehr Tiefe hat, als es sein CGI-Vertreter in der Prequel-Trilogie jemals bekommen hat. Im Zusammenspiel mit Luke Skywalker ist das eine Freude, die Trainingssequenzen auf Dagobah anzusehen, so dass man am Liebsten mit R2D2 um die Runde piepsen will. Legendär sind auch einige Sprüche des Films – der Dialog zwischen Han und Leia vor dem Karbonit-Schicksal, die Offenbarung von Darth Vader gegenüber von Luke Skywalker – und diese Momente sind so legendär, dass sie die Zeit überdauert und überall ihren Einfluss haben. Mir gefällt es, dass im letzten Drittel des Films dann weniger eine große Schlacht, sondern dann mehr Zeit für das Intime und Charakterliche gefunden wird. Man merkt auch, dass es personell etwas anderes ist, wenn dieses Mal andere Köpfe als George Lucas für Drehbuch und Inszenierung zuständig gewesen sind. Das gibt dem Film aus filmischer Sicht so viel spürbare filmische Reife. Und John Williams Score ist wieder mal fantastisch. Mehr brauche ich auch nicht mehr zu schreiben. Jeder der den Film liebt hat so oder so schon genug lobende Worte gefunden.

„Star Wars Episode V: Das Imperium schlägt zurück“ - Multiple Look – 10/10 Punkte.

Teil 7:

„Star Wars Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ (1983)


Kommen wir nun zum Finale der ursprünglichen Star-Wars-Trilogie, der 3 Jahre später kam und diesmal Richard Marquand auf dem Regiestuhl Platz gefunden hat. Es ist genau wie das Ende der Prequeltrilogie ein versöhnliches, aber ungleich besseres und hoffnungsvolles Ende, was sich bei mir hier im Vergleich zu seinen Vorgängern doch hinten anstellen muss. Doch das schmälert seinen allgemeinen Status nicht wirklich.

Luke Skywalker macht sich auf nach Tatooine, um Han Solo aus den Fängen von Jabba dem Hutten aus dem Karbonit zu befreien. Die Zeit tickt für die Rebellen, denn das Imperium ist mit dem Bau eines neuen Todessterns beschäftigt. Die Reise führt unsere Helden in die Waldregion Endors mit den Einwohnern namens Ewoks. Auf Endors Boden, im All und an Bord des Todessterns kommt es zur finalen Schlacht, in der Luke auch erneut auf seinen Vater und auch den Imperator trifft.

Der Film nutzt in seiner Erzählung und der Dramaturgie bis zur Perfektion die klassische Dreiakt-Struktur. Und rein optisch und handwerklich finde ich den Part auf Tatooine sowie die Gestaltung der Ewoks, ihrer Kultur und Kampfweise richtig cool, aber auch leicht trashig. Aber genau dieser Charme macht diesen Film auch für mich aus. Richtig stark finde ich, wie sich die ganze Situation in Tatooine von Jabbas Residenz bis hin zu seinem Schiff in der Spannung aufbaut und dann in der Schlacht entlädt. Die Ewoks scheinen wohl rückblickend irgendwie wie die Gungans aufgenommen zu werden, aber ich finde gerade das komplette Setdesign im Wald, die Art wie ihre Kultur gestaltet worden ist und mit welcher List, Tücke und Einfallsreichtum sie im Kampf agieren. Vor allem macht sich das im großartigen Kampf auf Endor bemerkbar – die technisch überlegene Streitmacht des Imperiums (tolles Design der Wald-Sturmtruppler und ihrer Gleiter !) gegen die gewieften, fast urzeitlichen Ewoks. Klassischer Konflikt Alt gegen Neu sehr gekonnt integriert. Dann ist da noch die Schlacht im All, die sich locker in die großartigen Weltraumschlachten der Trilogie einreihen kann. Für viele ist dann der Höhepunkt wohl das finale Duell zwischen Luke und Darth Vader, das mit dem Faktor des Imperators um eine ganz interessante Note ergänzt worden ist. Charakterlich ist das hier sehr fein und nuancenreich ausgearbeitet und hervorragend von Mark Hamill umgesetzt worden. Das Ende des Films ist dann sehr versöhnlich geworden und es wird auch nochmal richtig emotional, wenn die finale Absolution für den großartigen Darth Vader folgt. Alles in Allem ein tolles Ende für eine tolle Trilogie, die zurecht Filmgeschichte geschrieben hat.

„Star Wars Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ - Multiple Look – 10/10 Punkte.

Teil 8:

Star Wars Episode VII: Das Erwachen der Macht (2015)


Auch hier will ich wie bereits bei „Rogue One“ eine modifizierte Review meiner damaligen Review an diese Stelle hier setzen.

Star Wars ist neben extrem wenigen Filmreihen schon seit Jahrzehnten eine feste Größe und wichtiger Bestandteil der Filmgeschichte. Und nach der weniger gut gelungenen Prequel-Trilogie ist die Wartezeit auf eine ordentliche Fortsetzung auf mehr als 30 Jahre gestiegen und die Erwartungshaltung der Fans enorm. Doch das Warten hat sich mehr als nur gelohnt.
Luke ist verschwunden, doch eine Person des Widerstands besitzt ein Puzzleteil um dessen Standort herauszufinden. Die Erste Ordnung ist auch hinter diesem Puzzleteil her und kurz bevor der Widerstand dieses Puzzleteil zu verlieren droht, übergibt der Pilot Poe Dameron die Info an den Droiden BB8, der in die Weiten des Wüstenplaneten Jakku flüchtet. Dabei läuft der Droide der jungen Schrottsammlerin Rey und dem abtrünnigen Sturmtruppler Fynn in die Arme, die auf der Flucht von Jakku Bekanntschaft mit uns sehr vertrauten Bekannten macht. Ihnen immer dicht auf den Fersen ist die Erste Ordnung.

J.J. Abrams, der auch schon dem Mission Impossible und Star Trek-Franchise neues Leben eingehaucht hat, hat hier wieder effektiv zugeschlagen. Uns wird eine Story präsentiert, die sich sehr gut mit Episode 4 vergleichen lässt und von einer guten Mischung aus neuen Ideen, Nostalgiefaktoren und „Fan-Service“ zeugt. Klar ist Star Wars bisher immer eine Art Fantasy-Science-Fiction-Märchen gewesen das über weite Strecken vorhersehbar ist, aber es gibt und gab genug Twists und Offenbarungen, die niemand vorhersehen kann. So wie hier auch. Vor allem ist hier der Spirit der Ursprungs-Trilogie und seine Einflüsse klar zu spüren. Hat man in der Prequel-Trilogie noch versucht, mit soviel computergenerierten Effekten wie möglich die Grundlage für die Geschichte der Ursprungs-Trilogie zu erzählen, so hat man hier nun mit soviel handgemachten Effekten wie möglich schon fast den Versuch unternommen, mal etwas neues zu kreieren. Auch wenn es wie gesagt dann, um die Fans abzuholen, eine einfache Variation des Plots aus dem Film von 1977 ist.

„Star Wars Episode VII: Das Erwachen der Macht“ - Multiple Look – 9/10 Punkte.

Gesamtüberblick der Wertungen:

Die Dunkle Bedrohung: 6/10
Angriff der Klonkrieger: 5/10
Die Rache der Sith: 7/10
Rogue One: 10/10
Eine Neue Hoffnung: 10/10
Das Imperium schlägt zurück: 10/10
Die Rückkehr der Jedi-Ritter: 10/10
Das Erwachen der Macht: 9/10

Ranking:
1. Rogue One
2. Ursprungs-Trilogie
3. Das Erwachen der Macht
4. Die Rache der Sith
5. Die Dunkle Bedrohung
6. Angriff der Klonkrieger

Ausblick auf „Star Wars Episode VIII: Die letzten Jedi“ (2017)

Mal gespannt, wie Rian Johnson die Aufgabe meistert, eine neue Geschichte zu erzählen, den Spirit von Star Wars einzubinden und sogar vielleicht für Überraschungen zu sorgen, die so niemand erwartet hat.

Re: Star Wars

Verfasst: 13. Dezember 2017 01:18
von Revoked
Casino Hille hat geschrieben:
Revoked hat geschrieben:Den Rest lese ich erst Samstag Abend nach meinem Kinobesuch!
Teil mir dann bitte deine Gedanken zum Film und meiner Kritik mit. Bin sehr gespannt, was du zu beidem sagen wirst. :)
Gerne. Aber beim dem, was du beim ersten Kinobesuch aufnimmst kann ich meistens nicht mithalten (siehe SP Reviews: Ich brauche 3 views, was du beim ersten mal siehst). Aber ich denke da wir beide TESB mögen, dass ich auf deinen Kurs einschwenke.
Generell bin ich ja etwas moderater geworden in meiner Bewertung. Gerade BR 2049 ist für mich immer noch sehr emotional, wie der letzte Alien.

Re: Star Wars

Verfasst: 14. Dezember 2017 16:02
von NickRivers
ich seh schon Babs, Michi und Dannyboy im Kino bei der Premiere sitzen.
Babs taucht wütend eine Stange Broccoli ins Dipp und beißt daran "Ach die armen Bondies. Jetzt müssen sie sich mit so einem Müll behelfen, bis B25 in zwei Jahren mal endlich rauskommt!"
Dannyboy "Ich kann Dich verstehen , meine liebe Babs, aber Qualität hat halt seinen Preis!"
"Gusch du Trottel! Hättest Du SP mit B25 B2B abgedreht, säßen wir jetzt nicht hier und machten uns zu Affen!"

Re: Star Wars

Verfasst: 14. Dezember 2017 19:39
von danielcc
Wo sind die Reviews?
Bin grade etwas verwirrt. Habe mal spontan im Krefelder Cinemaxx nach Karten geguckt und keine der 3 oder 4 Abendveranstaltungen für SW ist auch nur halbwegs ausverkauft.

Re: Star Wars

Verfasst: 14. Dezember 2017 19:43
von Revoked
Selbst hier in der Provinz waren letztes Wochenende schon die meisten Vorführungen für diese Woche zu 80% ausverkauft. Komisch dieses Krefeld.

Re: Star Wars

Verfasst: 14. Dezember 2017 20:17
von Casino Hille
danielcc hat geschrieben:Wo sind die Reviews?
Der Film läuft seit heute und hat Überlänge, was erwartest du bitte?

Lies doch mein Review weiter oben, statt Krefelder Kinos zu analysieren.

Re: Star Wars

Verfasst: 14. Dezember 2017 21:23
von NickRivers
ich habe ihn mir gerade angeschaut.
An den Tricks und der Kamera gibt es absolut nichts zu nörgeln. Die sind absolut state of the art und von einer Perfektion, da werden sich einige etwas abschneiden müssen.
Von den Figuren hat sich m.M. nach Kylo Ren am positivsten entwickelt. War er noch in TFA ein Milchbubi hat man es ihm angemerkt, dass er einstweilen mächtig in den Proteintopf (und hoffentlich nicht noch mehr) gegriffen hat.
Auch Finn war nicht mehr wiederzuerkennen, aber er hat immer noch den Nimbus des Underdogs.
Rey hingegen ist noch immer diese wie man in Ö sagt "zritte" Göre auf dem Selbstsuchetrip. Nicht dass ich ihr die Rolle misgönne, aber sie kriegt es schauspielerisch einfach nicht hin.
Poe will noch immer auf diesen "Fast and Furious" Typen machen. Überzeugt auch wenig vom schauspielerischen Talent her.
Der Film läuft in zwei Handlungsstränge ab. Der eine der Kampf der Rebellen gegen die erste Ordnung entspricht dem üblichen Lucas-Handwerk. Nettes Weltraumballerspiel mit Tricks, Kniffe und Wendungen.
Eigentlich bin ich schon ein Fan von mehreren Handlungssträngen (etwas was ich bei den Bond-Filmen sehr bemängle), aber den zweiten, die Sinnsuche von Rey mit Luke hätte man sich ersparen können. Der nevte irgendwann nur noch, und was zu befürchten ist, dass Rey die Nachfolgerin von Luke sozusagen Lucy Skywalker werden soll, also in Hamills Schuhstapfen treten soll, läßt nichts gutes erahnen.
Eingedenk des Todes von Carrie Fisher hätte man Laura Dern zu ihrer würdigen Nachfolgerin rechtzeitig noch machen können
Spoiler
(z.B. indem man schnell ihre Kamikaze-Szene umgeschrieben hätte)
. Aber vielleicht wird das in der nächsten Folge eh korrigiert.
Der Nachspann auf diesem "Casino Royal" Palneten läßt einiges schon für die nächste Charge nach Episode 9 erwarten.
PS:
Spoiler
Wie Leia auf Hugo Drax macht, war leider die unfreiwillig komischste Szene im ganzen Film wenn nicht sogar Franchise. Aber das kann man verzeihen
7/10 Punkte

Re: Star Wars

Verfasst: 14. Dezember 2017 23:04
von vodkamartini
9/10

Re: Star Wars

Verfasst: 15. Dezember 2017 01:17
von GoldenProjectile
vodkamartini hat geschrieben:9/10
Was soll ich sagen... Wo du und Hille Recht habt, da haben du und Hille recht.

Re: Star Wars

Verfasst: 15. Dezember 2017 01:52
von Nico
Ich Leute, ich muss noch bis Samstag Abend warten... Ich will den Film sehen.