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von danielcc
00-Agent
habe noch mal das Drehbuch aufgetrieben und mir Waltz's Part durchgelesen. Hach, das ist wirklich eine Verschwendung. Grade dort, wo das Drehbuch richtig gut sein müsste, schwächelt es. Das Spectre meeting ist ja noch hübsch spannend, aber das DN-Gedächtnis Abendessen in Marokko ist leider irgendwie verschenkt. Da merkt man soooo deutlich, dass man die persönliche Komponente eigentlich mal in den Vordergrund stellen wollte, dann aber einen Rückzieher gemacht hat. Was bleibt ist eine reichlich belanglose und unentschlossene Unterhaltung. Man weiß gar nicht, was das jetzt eigentlich soll. Es hat keinerlei Relevanz, dass die beiden sich kennen. Warum macht man da nichts raus? Es hätte doch x Möglichkeiten gegeben daraus was zu machen. Von mir aus hätten sich beiden spiegelbildlich entwickeln können. Sie beide haben was vom alten Oberhauser gelernt, nur legen sie es anders aus... Oder sonst was... aber so ist es einfach vollkommen beliebig, dass sie sich kennen.
Für mich geht es zwar vollkommen in Ordnung, wie man hier wohl Blofelds Hintergrund neu interpretiert aber warum macht Bond da nichts raus? Was ist die Relevanz davon, dass er es Oberhauser auf die Nase bindet??? Hier ist das Drehbuch echt schwach.
Es ist sogar noch schlimmer: Oberhauser selbst sagt ja sogar nichts von seinem eigentlichen Plan, so als habe er damit gar nichts zu tun. Es wirkt alles so, als habe man die Nine-Eyes-Denbigh Geschichte vollkommen unabhängig von der Bond/Oberhauser Story entwickelt. Das macht mir grad echt Sorge.
und der Showdown... herje. Grad ist Bond einer jämmerlich kurz geschriebenen Sequenz aus dem Hauptquartier des Bösewichts entkommen, da plauscht er mit M um dann wieder Jagt auf den Bösewicht in London zu machen. und wozu? Weil der dann irgendwie seine vorübergehend vergessene Geliebte geschnappt hat... Man muss doch merken, dass das nicht funktioniert!!!
Dabei liegt es für mich vollkommen auf der Hand, wie man es hätte besser machen können.
- Oberhauser erzählt Bond in Marokko, dass er noch einen letzten großen Coup plant, bevor es keinen Zweifel mehr daran gebe, dass er seinen Willen bekomme
- Bond entkommt knapp aus Marokko, ohne Oberhauser von der Adoption erzählt zu haben
- In England wird Bond klar, dass es noch ein weiteres Attentat geben wird, und das Blofeld mit Denbigh unter einer Decke steckt - er vermutet, dass dieser eine Bombe in London selbst zünden wird.
- Bond treibt Oberhauser auf. Es wird angedeutet, wie Bond selbst Folter anwendet, um den Plan aus Oberhauser herauszubekommen. Um ihn zu brechen, informiert er ihn dann über seinen Adoptions Hintergrund, was Oberhauser selbst nicht wusste. Durch die Folter erhällt Oberhauser dann seine Entstellung. Unser Held hat also seinen Feind selbst geschaffen
- Bond informiert parallel M, der mit seinen alten Jung Denbigh im letzten Moment stoppen kann.
So oder ähnlich wärs viel spannender...
"It's been a long time - and finally, here we are"