Ja, der Score von Morricone in TH8 ist wirklich gut - toll, dass sich Tarantino hier für einen richtigen Score entschieden hat und nicht für einen Source Soundtrack, wie er es häufig getan hat.
Vor allem der Track "L´Ultima Dilligenca di Red Rock" ist so extrem treibend, fies, unheilvoll - und unterstützt den Film absolut treffend.
Mit "Es wird die notwendige Atmosphäre erzeugt, die Charaktere behutsam eingeführt und bereits Spannungen erzeugt" meinte ich natürlich noch viel mehr, was dahinter steckt.
Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr denke ich, in TH8 meinen derzeitigen Favoriten unter den Tarantinos gefunden zu haben.
Re: Die Filme des Quentin Tarantino
527Das haben wir auf jeden Fall gemeinsam.HCN007 hat geschrieben:Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr denke ich, in TH8 meinen derzeitigen Favoriten unter den Tarantinos gefunden zu haben.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/
Let the sheep out, kid.
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Re: Die Filme des Quentin Tarantino
528Bei mir rangiert er weit abgeschlagen auf Platz 7.
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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Re: Die Filme des Quentin Tarantino
529Review zu „Inglorious Basterds“ (2009)
„Inglorious Basterds“ ist der 6. Film von Quentin Tarantino. Es geht zum einen um die junge Shosanna Dreyfuss, die im von Nazis besetzten Frankreich mit ansehen darf, wie der SS-Oberst Hans Landa ihren Vater und ihre Schwestern umbringt. Zum anderen dreht sich die Geschichte auch um die von Aldo Rayne geführte nazi-jagende Sondereinsatztruppe „Inglorious Basterds“. Beide Geschichten steuern gemeinsam auf ein Rachekomplott hin.
Ich finde IB bemerkenswert. Das liegt zum einen mal wieder an Tarantinos „Eiern“, in dem er einfach mal kontrafaktisch die deutsche Geschichte des 2. Weltkriegs auseinandernimmt und seine klassische derbe und ästhetische Zurschaustellung von Gewalt und Brutalität. Zum anderen liegt das an dem perfekt aufspielenden Christopher Waltz in der 1. Rolle seines Lebens, dem SS-Oberst Hans Landa. Es gibt auch kaum „Whitewashing im Film – sehr viele deutsche Rollen werden auch durch deutsche Schauspieler besetzt. Allgemein ist der Film in seinen unzähligen Rollen auch mit sehr vielen tollen Schauspielern besetzt, die alle ihre Arbeit sehr gut machen.
Bei der Vielzahl an involvierten Charakteren sehe ich jedoch ein kleines Problem, so dass diversen Charakteren ein wenig mehr oder ein bisschen weniger Fokus gut getan hätte und die Übersichtlichkeit da leicht verloren geht. (was z.B. bei seinem aktuellsten Film „The Hateful Eight“ meisterhaft umgesetzt wurde) Auch habe ich bei der von Rache getriebenen Shosanna Dreyfuss gemerkt, dass diese zwar im Fahrwasser von Beatrix Kiddo schwimmt, aber niemals die Strahlkraft erreicht. Zudem habe ich bei dem das Problem, dass manche Szenen nur vor sich hin dümpeln und zu uninteressant sind. Genau wie das typische Tarantino-Problem von trivialen Dialogen, die nichts zur Handlung beitragen. Das trübt etwas das Gesamtbild von IB.
Doch es gibt durchaus Momente und Szenen, die so unglaublich brillant gespielt und inszeniert sind. ( wie z.B. mit Waltz und Menochet in Kapitel 1, Waltz und Shosanna im Restaurant und auch das „Wer bin ich?“) Man spürt, vor allem da das Setting des Films sich gegen Ende hin auf ein Kino beschränkt, die Liebe von Tarantino zum Film.
Als Deutscher selbst muss man hin und wieder über die Deutschen- und Nazifeindlichkeit im Film schlucken aber sich dann doch hin und wieder zurufen, dass es sich um kontrafaktische Fiktion handelt und Tarantino garantiert nicht im Sinne gehabt haben wird, die Amis als Helden und die „Krauts“ als Bösen darzustellen. Vor allem diese damals definitiv stattgefundene Propaganda wird hier klar satirisch dargestellt – aber weder glorifiziert noch angeprangert. Trotz kontrafaktischer Fiktion ist IB ein Film, der sehr respektvoll damit umgeht.
Er ist unterhaltsam, gut gespielt, stellenweise extrem spannend und witzig.
„Inglorious Basterds“ bekommt von mir 8,5/10 Naziskalps bzw. Punkte !
In meiner Nachbetrachtung von Tarantinos Werken ist IB nun der 3. Film und mein Ranking sieht wie folgt aus.
1. The Hateful Eight 10/10
2. Reservoir Dogs 9/10
3. Inglorious Bastards 8,5/10
„Inglorious Basterds“ ist der 6. Film von Quentin Tarantino. Es geht zum einen um die junge Shosanna Dreyfuss, die im von Nazis besetzten Frankreich mit ansehen darf, wie der SS-Oberst Hans Landa ihren Vater und ihre Schwestern umbringt. Zum anderen dreht sich die Geschichte auch um die von Aldo Rayne geführte nazi-jagende Sondereinsatztruppe „Inglorious Basterds“. Beide Geschichten steuern gemeinsam auf ein Rachekomplott hin.
Ich finde IB bemerkenswert. Das liegt zum einen mal wieder an Tarantinos „Eiern“, in dem er einfach mal kontrafaktisch die deutsche Geschichte des 2. Weltkriegs auseinandernimmt und seine klassische derbe und ästhetische Zurschaustellung von Gewalt und Brutalität. Zum anderen liegt das an dem perfekt aufspielenden Christopher Waltz in der 1. Rolle seines Lebens, dem SS-Oberst Hans Landa. Es gibt auch kaum „Whitewashing im Film – sehr viele deutsche Rollen werden auch durch deutsche Schauspieler besetzt. Allgemein ist der Film in seinen unzähligen Rollen auch mit sehr vielen tollen Schauspielern besetzt, die alle ihre Arbeit sehr gut machen.
Bei der Vielzahl an involvierten Charakteren sehe ich jedoch ein kleines Problem, so dass diversen Charakteren ein wenig mehr oder ein bisschen weniger Fokus gut getan hätte und die Übersichtlichkeit da leicht verloren geht. (was z.B. bei seinem aktuellsten Film „The Hateful Eight“ meisterhaft umgesetzt wurde) Auch habe ich bei der von Rache getriebenen Shosanna Dreyfuss gemerkt, dass diese zwar im Fahrwasser von Beatrix Kiddo schwimmt, aber niemals die Strahlkraft erreicht. Zudem habe ich bei dem das Problem, dass manche Szenen nur vor sich hin dümpeln und zu uninteressant sind. Genau wie das typische Tarantino-Problem von trivialen Dialogen, die nichts zur Handlung beitragen. Das trübt etwas das Gesamtbild von IB.
Doch es gibt durchaus Momente und Szenen, die so unglaublich brillant gespielt und inszeniert sind. ( wie z.B. mit Waltz und Menochet in Kapitel 1, Waltz und Shosanna im Restaurant und auch das „Wer bin ich?“) Man spürt, vor allem da das Setting des Films sich gegen Ende hin auf ein Kino beschränkt, die Liebe von Tarantino zum Film.
Als Deutscher selbst muss man hin und wieder über die Deutschen- und Nazifeindlichkeit im Film schlucken aber sich dann doch hin und wieder zurufen, dass es sich um kontrafaktische Fiktion handelt und Tarantino garantiert nicht im Sinne gehabt haben wird, die Amis als Helden und die „Krauts“ als Bösen darzustellen. Vor allem diese damals definitiv stattgefundene Propaganda wird hier klar satirisch dargestellt – aber weder glorifiziert noch angeprangert. Trotz kontrafaktischer Fiktion ist IB ein Film, der sehr respektvoll damit umgeht.
Er ist unterhaltsam, gut gespielt, stellenweise extrem spannend und witzig.
„Inglorious Basterds“ bekommt von mir 8,5/10 Naziskalps bzw. Punkte !
In meiner Nachbetrachtung von Tarantinos Werken ist IB nun der 3. Film und mein Ranking sieht wie folgt aus.
1. The Hateful Eight 10/10
2. Reservoir Dogs 9/10
3. Inglorious Bastards 8,5/10
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
Re: Die Filme des Quentin Tarantino
530Habe ihn gestern ebenfalls gesehen. Wage dich nochmal ran. Die letzten zehn Minuten entschädigen für sehr, sehr viel.Revoked hat geschrieben:Der einzige Tarantino, den ich nicht geschafft habe zuende zu schauen. Zweimal probiert - keine Chance. (H8 habe ich noch nicht gesehen).Martin007 hat geschrieben:In "Death Proof" gabs teilweise endloses Gefasel ohne Relevanz für die Geschichte. Dass jener Film zu Tarantinos schwächsten gilt, erstaunt mich nicht. Er ist trotz teilweise netter Atmosphäre über weite Strecken langweilig.
Death Proof ist ein Film, der mir auf eine mir selbst unbegreifliche Weise irgendwie ganz gut gefallen hat, obwohl er sich die ganze Zeit nicht entscheiden kann, was er eigentlich sein will. Für einen typischen Hollywoodfilm, nach ausgefeiltem dramaturgischem Muster ist er zu langatmig, dramaturgielos, ja sogar eigentlich ohne wirkliche Story. Für eine einfache Passage aus dem Leben (wo man sagen könnte, dass der Verzicht auf Dramaturgie seine Berechtigung hätte) sind die Dialoge aber viel zu grotesk und die Personen zu abstrakt.
Aber trotz teilweise aufkommender Langeweile musste ich immer wieder lachen, weil die Dialoge einfach zu absurd waren. Kurt Russel als saucooler, alter Badass tut sein übriges, und die letzten zehn Minuten sind für jeden Actionfan ein Hochgenuss.
Von mir bekommt Death Proof 7/10 Punkten (eigentlich viel zu viel, aber irgendwie hat er mich ja doch großartig unterhalten), und liegt damit gleichauf mit Inglorious Basterds. Im direkten Vergleich würde ich ihm aber vermutlich sogar den Vorzug geben, weil er nie vorgibt mehr zu sein als er ist, fast schon in einem Arthouseanstrich daherkommt durch den Verzicht auf namhafte Stars (Ausnahme Kurt Russel, der aber von der Screentime fast zum Nebendarsteller verkommt) und man bei ihm irgendwie mehr geneigt ist ein Auge zuzudrücken als bei IB.
Wirklich ausgespielt hat Tarantino sene Stärken dann aber erst in seinen beiden neusten Werken. Dennoch bin aich auf Tarantinos Frühwerk gespant, das ich noch sichten muss.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."
Re: Die Filme des Quentin Tarantino
531IB gibt doch nichts vor. Ist halt einfach ein makelloses Meisterwerk. Wie zum Beispiel Vertigo oder The Good, the Bad and the Ugly.dernamenlose hat geschrieben:weil er nie vorgibt mehr zu sein als er ist
We'll always have Marburg
Let the sheep out, kid.
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Re: Die Filme des Quentin Tarantino
532Dann weißt du ja, wofür der Film sich entschieden hatte.dernamenlose hat geschrieben:Aber trotz teilweise aufkommender Langeweile musste ich immer wieder lachen, weil die Dialoge einfach zu absurd waren.
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Re: Die Filme des Quentin Tarantino
533Wie können wir uns bei Filmen wie "Psycho" oder "Das Fenster zum Hof" nur so einig sein, und bei drei anderen Filmen schon nahezu gegensätzliche Meinungen haben?GoldenProjectile hat geschrieben:IB gibt doch nichts vor. Ist halt einfach ein makelloses Meisterwerk. Wie zum Beispiel Vertigo oder The Good, the Bad and the Ugly.dernamenlose hat geschrieben:weil er nie vorgibt mehr zu sein als er ist
IB kommt schon allein durch den durchweg namhaften Cast in deutlich größerem Gewand daher, obwohl sein Inhalt letztlich genauso trivial ist, wie der von Death Proof. Die beiden Nachfolger haben da deutlich mehr zu bieten.
Nee, eben nicht. Er schwankt einfach hin und her. Zwei Stunden Blödsinn ist es ja auch nicht, dafür nimmt sich Death Proof dann in manchen Momenten wieder zu ernst.Casino Hille hat geschrieben:Dann weißt du ja, wofür der Film sich entschieden hatte.dernamenlose hat geschrieben:Aber trotz teilweise aufkommender Langeweile musste ich immer wieder lachen, weil die Dialoge einfach zu absurd waren.
Ganz stark ist da übrigens die Szene an der Kreuzung. "Willst du links oder rechts?"... Der letzte Satz ist genial gespielt von Russel.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."
Re: Die Filme des Quentin Tarantino
534Wie jetzt, Django Unchained hatte nach der ersten halben Stunde noch etwas zu bieten? 
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Re: Die Filme des Quentin Tarantino
535Das sowieso, aber vor allem inhaltlich ist da deutlich mehr Substanz, wie bei den beiden Vorgängern.
Von den Bildern mal ganz abgesehen. Die ästhetisierte Gewalt ist jedes Mal aufs neue ein Augenschmaus. Das Bild mit dem Blut, das auf die weißen Blüten spritzt, einrahmen, an die Wand hängen bestaunen... Im Finale ebenfalls. Schöner kann man nicht sterben
Und in "The Hateful Eight" dann das genaue Gegenteil. Da sehen wir die hässliche Seite der Gewalt, und das ganze wird brutal, hart und teilweise eklig inszeniert. Wie es der Film eben braucht. So geht das!
Von den Bildern mal ganz abgesehen. Die ästhetisierte Gewalt ist jedes Mal aufs neue ein Augenschmaus. Das Bild mit dem Blut, das auf die weißen Blüten spritzt, einrahmen, an die Wand hängen bestaunen... Im Finale ebenfalls. Schöner kann man nicht sterben
Und in "The Hateful Eight" dann das genaue Gegenteil. Da sehen wir die hässliche Seite der Gewalt, und das ganze wird brutal, hart und teilweise eklig inszeniert. Wie es der Film eben braucht. So geht das!
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."
Re: Die Filme des Quentin Tarantino
536Ach was, DP ist viel besser als die beiden Western, und das Finale, also die Autoaction ma Ende, ist eher noch das schwächste im Film, während alles vorher ein Genuß ist. Das ist weder wirklich trivial, noch banal, noch absurd, das ist eher genial.
Re: Die Filme des Quentin Tarantino
537Sorry Nami, muss da mit Maibaum mitgehen. Auch wenn ich DP nicht kenne, aber ich wende das einfach mal auf IB an. Kurz gesagt: Der Film hat Substanz und ist genial.
Und das überlange Ende von DU an einem Punkt an dem dem Film schon längst sämtliche Luft ausgegangen ist habe ich eher als müde in Erinnerung. Und klar kann man schöner sterben, gerade im Film. Drei Worte: The Wild Bunch.
Und das überlange Ende von DU an einem Punkt an dem dem Film schon längst sämtliche Luft ausgegangen ist habe ich eher als müde in Erinnerung. Und klar kann man schöner sterben, gerade im Film. Drei Worte: The Wild Bunch.
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Re: Die Filme des Quentin Tarantino
538Das mit dem Finale von DU sehe ich nicht so, allerdings finde ich QTs Splatter Action in beiden Western als wenig gelungen an, wie überhaupt seine Western Schießereien nicht an all die guten Western Shoot-Outs herankommen, von denen es Hunderte gibt. Da liegt er auf alle Western bezogen nur irgendwo in der Mitte (und die ist nicht golden).GoldenProjectile hat geschrieben:Sorry Nami, muss da mit Maibaum mitgehen. Auch wenn ich DP nicht kenne, aber ich wende das einfach mal auf IB an. Kurz gesagt: Der Film hat Substanz und ist genial.
Und das überlange Ende von DU an einem Punkt an dem dem Film schon längst sämtliche Luft ausgegangen ist habe ich eher als müde in Erinnerung. Und klar kann man schöner sterben, gerade im Film. Drei Worte: The Wild Bunch.
Und The Wild Bunch ist in der Hinsicht ohnehin fast unmöglich zu toppen.
Re: Die Filme des Quentin Tarantino
539Was bekommt Death Proof denn dann für eine Wertung von dir?Maibaum hat geschrieben:Ach was, DP ist viel besser als die beiden Western, und das Finale, also die Autoaction ma Ende, ist eher noch das schwächste im Film, während alles vorher ein Genuß ist. Das ist weder wirklich trivial, noch banal, noch absurd, das ist eher genial.
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Re: Die Filme des Quentin Tarantino
5409/10 mit Tendenz nach oben. Hat auch bisher bei jedem Ansehen noch dazu gewonnen, was für alle QTs gilt, zumindest bis IB.
Die Action am Ende besteht halt eher aus Stunts, und enthält für mich weniger filmische Qualitäten. Und Stunts interessieren mich jetzt nicht so sehr. Wen DP da am Ende geniale Action hätte, dann wäre das auch ein glatter 10er.
Die Action am Ende besteht halt eher aus Stunts, und enthält für mich weniger filmische Qualitäten. Und Stunts interessieren mich jetzt nicht so sehr. Wen DP da am Ende geniale Action hätte, dann wäre das auch ein glatter 10er.