Zu Platz 2 habe ich genug gesagt, da bin ich mal still. Platz 1 stimmt mit meinem überein, aber für 10/10 reicht es bei mir definitiv nicht.
SF-Euphorie wie am Anfang verspüre ich mittlerweile auch nicht mehr. Das lag damals wohl auch an Umständen, die nicht unbedingt mit dem Film als solches zu tun hatten. Zum Beispiel das Jubiläum, schon Monate vorher ging es überall um Bond. Das war auf jeden Fall ein tolles Kino-Erlebnis zum Abschluss. Und es war mein erster Bond im Kino Mittlerweile ist das aber alles in den Hintergrund gerückt und so langsam auf meinem Gedächtnis verschwunden (das sind ja auch schon über zehn Jahre) und der Film als solches ist mehr in den Vordergrund gerückt. Ohne diese Faktoren, die nichts mit dem Films selber zu tun haben, finde ich den Film nicht mehr so herausstechend wie damals. Was ir auch gefallen hat: Unter Craig hat sich Reihe mMn in eine falsche Richtung bewegt, da war doch die Erleichterung groß, dass zum Beispiel in SF Q und Moneypenny zurückgekehrt sind. Mittlerweile ist dessen Präsenz völlig normal, ich habe keine Zweifel, dass sich das zeitnah wieder ändert und ich rechne dem Film das deshalb weniger hoch an als damals. Diese 'Beruhigung' von damals fehlt also mittlerweile.
Mein SP-Kinobesuch ist mir hingegen noch deutlich präsenter, obwohl das auch schon fast acht Jahre her ist. Viele Faktoren von 2012 fehlten damals. Kein Jubiläum, Bond war weniger Thema in den Medien als noch zum Jubiläum. Auch im Kino selber war weniger los, ich war aber auch relativ spät im Kino. 2012 war das anders und man hat auch gemerkt, dass der Film allen gefallen hat, zumindest habe ich das so wahrgenommen. Und es war eben nicht mein erster Bond im Kino. Der Kinobesuch hat bei mir also keinen vergleichbaren Eindruck hinterlassen. Dennoch hat mir der Film gefallen. Brothergate juckt mich nicht.
Bei SF sind die Umstände außerhalb des Filmes mit der Zeit in meinem Gedächtnis doch etwas verblasst und ich sehe den Film mehr für sich, ohne das Drumherum außerhalb des Filmes von 2012. Das Feeling von damals fehlt also etwas.
Bei NTTD kann ich mir ehrlich gesagt noch keine abschließende Meinung bilden. Erst hat er mir nicht gefallen, beim zweiten Mal fand ich ihn gar nicht mehr so übel. Mal sehen, wie ich das langfristig entwickelt. Bei der ersten Sichtung überwiegen meistens die extremen Gefühle und ich tendiere deshalb dazu, die Filme auch sofort so extrem einzuordnen:
SF: Ich bin begeistert → das sind mal mindestens 9/10 (aus der Sicht von November 2012)
NTTD: Was für ein Schrott, der gehört in die Worst 3 (aus der Sicht von Oktober 2021)
Wenn sich der ersten Eindruck gelegt hat, kann ich deutlich neutraler an die Sache rangehen, sodass meine Bewertung Jahre später wohl ehrlicher ist als in der Zeit kurz nach dem Erscheinen.
Das ging mir übrigens bei den anderen Bondfilmen damals auch so. Meine ersten fünf waren GE, TWINE, TND, CR und DAD. CR lasse ich mal außen vor, aber ansonsten war das doch ziemlich deutlich. GE, TND und TWINE sah ich ziemlich auf einer Ebene und DAD ganz weit unten. Mit der Zeit hat sich das aber etwas vermengt. An meinem Brosnan-Ranking als solches hat sich gar nichts geändert, aber an der Bewertung. DAD finde ich gar nicht mehr so furchtbar wie damals (beim letzten Platz bleibt es allerdings) und bei den ersten drei hat sich auch deutlicher herausgezeichnet, welchen Film ich mehr mag. Von den drei steht TND doch mittlerweile deutlich an der Spitze.
Aber gut, damals kannte ich solche Gurken wie DAF eben noch nicht, Dagegen ist DAD ja geradezu ein Meisterwerk
