Wie findet ihr Moonraker?

1/10 - Grottenschlecht
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (1%)
2/10 - Sehr schlecht
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (1%)
3/10 - Schwach
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (4%)
4/10 - Mässig
Insgesamt abgegebene Stimmen: 10 (7%)
5/10 - Durchschnittlich
Insgesamt abgegebene Stimmen: 15 (10%)
6/10 - Nicht übel
Insgesamt abgegebene Stimmen: 17 (12%)
7/10 - Recht Gut!
Insgesamt abgegebene Stimmen: 19 (13%)
8/10 - Gut!
Insgesamt abgegebene Stimmen: 25 (17%)
9/10 - Sehr gut!
Insgesamt abgegebene Stimmen: 29 (20%)
10/10 - Überragend!
Insgesamt abgegebene Stimmen: 20 (14%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 145

Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

572
UNIVERSAL EXPORTS hat geschrieben:Das Alter von Moore wird ab OP zum Problem, eher nicht. Ansonsten wirfst Du dem Film Dinge vor, die eigentlich genauso sein sollen. Klar ist das ein höchst unrealistisches Over-the-Top-Spektakel. Aber es ist eben auch stellenweise allerbester Bond. Beziehungsweise: Wer diesem Film überhaupt nicht mag, muss sich fragen, warum ihm die Bondserie überhaupt zusagt.

Ich hoffe das darf ich für mich entscheiden :D
Ich finde halt, dass Moore bis OP aushaltbar ausschaut, aber ab MR sieht man ihm halt sein alter an. Das ist nicht negativ gemeint, denn ein 52 jähriger sieht halt so aus, aber toll finden muss ich das ja nicht.

Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

574
ProfessorDent hat geschrieben:Der Film wirkt über lange Zeit wie eine verar…e seiner selbst, alles ist sehr klamaukig, zuweilen sogar grotesk..
Inwiefern ist MR denn da schlimmer als DAF oder TSWLM?
ProfessorDent hat geschrieben:Sein oben erwähntes Alter wirkt sich immer negativer aus, in diesem Film ist es grenzwertig, aber noch aushaltbar.
Wieso? Physische Action hat Moore in MR kaum bis gar nicht, das Bondgirl ist kein junges Küken... passt doch.
ProfessorDent hat geschrieben:Allein das Darxs Motiv ist lächerlich, er will im All eine neue Superrasse züchten
Drax Motiv ist für mich absolut schlüssig und nachvollziehbar, dass für ihn die menschliche Rasse voller Fehler ist und man diese Fehler nur so korrigieren kann, indem man das "beste vom Besten" zusammenträgt. Sehr spannend eigentlich, in seiner radikalen Form auch sehr erschreckend und von der ersten Szene an konsequent aufgebaut. Seinen Plan mag man dann lächerlich finden... aber da war alles, was Blofeld in den Vorgängern vorhatte viel peinlicher.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

576
S.P.E.C.T.R.E. hat geschrieben:Also ich liebe es wenn die schwachen Bondfilme hier im Forum regelrecht verissen werden, das lese ich besonders gerne. :P
Na dann. Ein Verriss schmeichelt ja zuallererst dem Autor. Dennoch macht es ab und zu Spaß, derartige Rezensionen zu lesen. Allerdings sollte das Ganze dann aber auch Hand und Fuß haben, besser begründet und somit einigermaßen nachvollziehbar sein. Nachträglich zu sagen:"Ich mag den Film halt nicht und mochte ihn noch nie", reicht dafür nicht aus.
Lieber in der Kaiserin als Imperator.

Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

578
Casino Hille hat geschrieben:
ProfessorDent hat geschrieben:Sein oben erwähntes Alter wirkt sich immer negativer aus, in diesem Film ist es grenzwertig, aber noch aushaltbar.
Wieso? Physische Action hat Moore in MR kaum bis gar nicht, das Bondgirl ist kein junges Küken... passt doch.

Dann hätte man aber auch Gustl Bayrhammer oder meinen Opa für die Rolle des james Bond besetzen können :007:
Ich verstehe schon was du meinst, ich habe ja auch geschrieben, dass ich Moore noch okay finde, aber jung sieht er halt auch nicht mehr aus

Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

579
Thunderball1965 hat geschrieben:
Casino Hille hat geschrieben:
UNIVERSAL EXPORTS hat geschrieben:Wer diesem Film überhaupt nicht mag, muss sich fragen, warum ihm die Bondserie überhaupt zusagt.
:!: :!: :!: :!: :!:
Weil es glücklicherweise noch 19 bessere Filme gibt?
Da hast du vollkommen Recht, TB! Wusste zuerst auch nicht ob die Aussage ernst gemeint war, mein Sarkasmusdetektor hat zumindest kurz angeschlagen. So als ob Bond ausschliesslich Over-the-top Spektakel wäre und gleichzeitig bodenständige Beiträge wie FRWL, FYEO, LTK, CR und co völlig negiert werden :lol:

Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

580
ProfessorDent hat geschrieben:Ich habe ja auch geschrieben, dass ich Moore noch okay finde, aber jung sieht er halt auch nicht mehr aus

Bei ihm kommt neben dem Alter auch noch dazu, dass er in einigen Auftritten auch überhaupt nicht fit wirkt, nicht mal im Ansatz. So etwas gab es neben ihm nur noch ein einziges Mal: SC in DAF. Ansonsten sind alle anderen Darsteller körperlich weitaus mehr auf der Höhe als er es war. Und ein Agent ohne Fitness ist so kongruent wie ein Eisbär in der Sahara, nämlich gar nicht :!:

Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

581
DoppelNull hat geschrieben:Dennoch macht es ab und zu Spaß, derartige Rezensionen zu lesen. Allerdings sollte das Ganze dann aber auch Hand und Fuß haben, besser begründet und somit einigermaßen nachvollziehbar sein. Nachträglich zu sagen:"Ich mag den Film halt nicht und mochte ihn noch nie", reicht dafür nicht aus.
Hat er eh gemacht, zumindest teilweise:
ProfessorDent hat geschrieben:Immer wenn es geht sitzen junge, hübsche Frauen irgendwo herum, die Bond mit großen Augen anschauen und dann in die Kamera säuseln: „Kann ich was für sie tuuuun?“.
Das ist witzig weil es wahr ist :D

ProfessorDent hat geschrieben:Auch frage ich mich warum Drax Bond schon zu Beginn umbringen will, damit hetzt er sich doch nur noch mehr Geheimdienste auf den Hals und begeht das Risiko, dass seine Unternehmungen auffliegen.
Und das ist ein eklatanter Fehler des Drehbuchs :|

Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

584
Moonraker – Streng geheim
(Moonraker)
1979
Regie: Lewis Gilbert

Zum Einstieg diesmal was persönliches: "Moonraker" war der erste James Bond-Film, den ich je gesehen habe. Das ganze dürfte schon über 10 Jahre her sein und damals hat mich der Film schwer beeindruckt. Die Szenerie im Weltraum und die Locations haben bei mir einen bleibenden Eindrcuk hinterlassen. Ob ich das ganze allerdings immer noch so positiv sehe? Lest selbst...:

Mit "Der Spion, der mich liebte" hatte man 1977 sozusagen eine Zusammenfassung all dessen, was Bond ausmacht, geschaffen. Der ganze Film war schon eine deutliche Nummer größer als die vorherigen Bonds, jedoch war dies anscheinend nicht genug. Man versuchte, die Gigantomanie von TSWLM noch einmal zu übertreffen und schickte James Bond konsequenterweise diesmal nicht nur rund um den ganzen Erdball, sondern, inspiriert durch den Sci-Fi-Boom der 70er Jahre, sogar hinaus in den Weltraum. Obwohl es im Abspann von "Der Spion, der mich liebte" noch geheißen hatte: "James Bond will return in: For your eyes only", entschied man sich, zuerst "Moonraker" zu drehen. Vorneweg: Per se habe ich überaupt kein Problem mit der Weltraum-Thematik, sie ist die einzig logische Konsequenz und eine Weiterentwicklung der TSWLM-Thematik. Jedoch stimmt im Film so einiges andere nicht, worauf ich nun näher eingehen werde:

Fangen wir mal mit den positiven Aspekten des Films an. Ganz vorne dabei ist der Cast: Roger Moore spielt 007 so, wie man es mittlerweile von ihm gewohnt ist, auch wenn seine Kalauer-Dichte langsam ein höheres Level angenommen hat. Wieder mit dabei sind Lois Maxwell, Desmond Llewelyn, Geoffrey Keen und das letzte mal Bernard Lee als M, der hier erstaunlich viel Screentime spendiert bekommen hat. Die Bondgirls sind mit Lois Chiles, Corinne Cléry und Emily Bolton wieder einmal hervorragend besetzt. Seinen 2. Auftritt nach TSWLM darf Richard Kiel als Beißer hinlegen, auch wenn dieser einiges an Strahlkraft verloren hat. Michael Londsdale spielt den Antagonisten des Films, Hugo Drax, dem man seine Bösartigkeit zwar abnimmt, der aber generell eher blass wirkt und weit hinter seinem Vorgänger Curd Jürgens zurückbleibt. In seinem letzten Einsatz für die James Bond-Reihe schafft es Ken Adam noch einmal, wirklich großartige Sets zu liefern. In Zusammenspiel mit der Inszenierung sind wirklich tolle Szenen entstanden, wie z.B. die Raumstation, die langsam immer mehr erleuchtet wird. Generell ist "Moonraker" voll von beeindruckenden Einzelszenen, wie der PTS ganz am Anfang. Wie Bond aus dem Flugzeug geschubst wird, im Fallen dem Piloten den Fallschirm abnimmt und schließlich gegen den Beißer kämpft, gehört zu den Höhepunkten der Stunts der Reihe. Wo wir gerade bei Stunts sind: Auch der Kampf auf den Gondeln vor atemberaubender Kulisse ist sehr gelungen. Der Kampf gegen den Maskierten (von dem ich mich immer wieder frage, wo er eigentlich plötzlich herkommt) war zwar zu erwarten, nachdem man das Glasmuseum so ausführlich gezeigt hat, gefällt dennoch und es ist witzig anzusehen, wie Bond und sein Kontrahent wirklich alles zerdeppern. Eine weitere tolle Szene ist die im Labor und wie wenig später Bond, Gray und M den Raum betreten und Drax mit Gasmasken gegenüberstehen. Immer wieder herrlich. (Dass die Töne des Codeschlosses die Melodie aus "Unheimliche Begegnung der 3. Art" ergeben ist ein netter Gag.) Von Roger Moore grandios gespielt ist auch der Mordversuch durch die Zentrifuge, die in ihrer Art leicht an die Streckbank aus TB erinnert. Moore kann halt auch anders als nur witzig. Ein wirklich beklemmendes Gefühl hinterlässt auch die Ermordung Corinnes durch Drax´ Hunde. So etwas sieht man bei Bond kein weiteres mal. Zu den positiven Aspekten des Films zählen auch die Drehorte, wie Rio, die man wirklich gut eingefangen hat und die mehr sind als nur reines "Guckt mal, wir sind hier übrigens grade in Venedig", wie in FRWL. Venedig ist diesmal wirklich viel besser genutzt worden und die Verfolgungsjagd mit den Gondeln ist (anfangs!) wirklich gelungen.

Genau diese Verfolgungsjagd zeigt aber auch, was an "Moonraker" nicht stimmt. Denn nach einer kurzen amüsanten Fahrt durch die Kanäle Venedigs wird es wirklich albern. Wie die Gondel plötzlich zum motorbetriebenen Auto mutiert ist wirklich zu viel des guten. Dass eine Taube auf dem Markusplatz dann auch noch blinzeln muss, zeigt, dass man bei MR einfach zu viel wollte. Diese albernen Szenen ziehen sich durch den ganzen Film und sind auch schon in der PTS zu finden. Wie der Beißer zur Zirkusmusik mit den Armen rudert... Naja, wem´s gefällt...

Dass der MI6 immer dort ist, wo Bond ist, nahm schon in YOLT mit dem U-Boot seinen Anfang und wirkte auch in TSWLM noch ganz okay, hier reicht es aber langsam. Dass man sich in einem (benutzten!) Kloster eingenistet hat und dort mit Laserwaffen auf Wachsfiguren schießt, ist irgendwie zu viel des guten... Dass man es bei MR wirklich übertrieben hat, zeigt auch die 2. Bootsverfolgungsjagd innerhalb eines Filmes, die wohl keinem so wirklich gefällt und bei der ich mich jedes mal wieder frage, was sie an dieser Stelle im Film eigentlich soll. Passend zur Uninspiriertheit knallt John Barry hier auch vollkommen unmotiviert in einer viel zu langsamen, schleppenden Version halbherzig das lange nicht mehr genutzte 007-Theme rein. Generell ist der Soundtrack zwar ganz okay, aber nichts besonderes und wirkt nach Hamlischs frischem Score in TSWLM teilweise etwas schwerfällig.

Erwähnte 2. Bootsverfolgungjagd führt auch zum sehr langen Finale des Films. Ganz zufällig sieht Bond eine schöne Frau und muss ihr nachlaufen, was ihn in Drax´ Versteck führt. Nun geht es endlich in den Weltraum. Die ganze Szenerie auf der Raumstation ist gut gemacht und ich habe im Gegensatz zu vielen anderen auch kein großes Problem damit, dass sich Beißer verliebt hat (auch wenn ich mich frage, was seine Angebetete überhaupt dort oben zu suchen hat) und mit seinem plötzlichen Sinneswandel. Dass er und Bond am Ende zusammen arbeiten fand ich irgendwie schon immer schön und gestört hat es mich nie. Wenn es schließlich zum großen Endkampf kommt, wird es allerdings unfreiwillig komisch. Klar, die Weltraumszenen sind aufwändig und gut gemacht und können sich auch heute noch sehen lassen, aber irgendwie sind mit Laserwaffen aufeinanderschießende Astronauten in einem riesigen Showdown zu viel für mich. Aufgewertet werden die Weltraumszenen noch durch Drax´ Abgang und die finale Globenjagd, die wirklich noch einmal eine spannende Szene erzeugt.

Fazit:
"Moonraker" will einfach zu viel. War "Der Spion, der mich liebte" noch die bestmögliche Mixtur aus den Bond-Bestandteilen, so ist bei MR einfach das meiste eine Nummer zu übertrieben. Ich sage bewusst "das meiste", denn der Film hat ja durchaus auch tolle Szenen, die allerdings leider kein großes Ganzes ergeben. Diese tollen Szenen reichen dann aber doch für schwache:

8/10 Punkte
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"

Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

585
Wieder eine schöne Kritik und ich stimme dir in fast allen Punkten zu, allerdings nur fast.
Nico hat geschrieben:ich habe im Gegensatz zu vielen anderen auch kein großes Problem damit, dass sich Beißer verliebt hat
Die Tatsache, dass er sich verliebt, ist nicht so schlimm, eher die Tatsache, in wen und wie. Dass seine Angebetete das genaue Gegenteil von ihm sein muss und ihr Herumhopsen ist viel alberner als alles andere im Film. Ich habe mir immer gedacht, das kann doch nicht ernst gemeint sein. Und dieses dann noch im Bezug zu seinem Sinneswandel, da muss ich leider sagen, dass meine Grenze des Ertragens hier einfach nicht hoch genug liegt. Aber MR ist dennoch ein unterhaltsamer Film und ich sehe ihn auch immer gerne.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)