Review zu Bus 657 (OT: Heist, 2015)
Worum geht es in „Bus 657“ ?
Luke Vaughns Tochter ist todkrank und die lebensrettende OP kostet 300.000 Dollar. Da Vaughn mit den Rechnungen im Rückstand ist, hat er nur noch eine Woche, bis die lebenserhaltenden Maßnahmen eingestellt werden. Da er in einem Casino arbeitet, bittet er seinen Boss um das Geld, wird aber abgewiesen. Ein Kollege von ihm hat einen Plan, das Casino auszurauben. Der Raub geht einigermaßen schief, so dass ein Bus als Fluchtfahrzeug entführt wird. Nun steht Vaughn unter enormen Druck – sein ehemaliger Boss und die Polizei sind ihm auf der Spur und er muss zu seiner Tochter.
Was halte ich davon ?
Auf der Rückseite der Bluray steht „Oceans Eleven trifft Speed trifft Inside Man“ - Für mich ist der Film ein Mix aus „Desperate Measures“, „Speed“ und jedem x-beliebigen Heist-Movie. Und sehr unterhaltsam, auch wenn er sich wie generische Actionthrillerkost anfühlt.
Habe mir gerade mal aus Interesse auf boxofficemojo.com die finanzielle Seite des Films angesehen und war erstaunt, wie krass der Film gefloppt ist – Bei 22 Millionen Dollar Budget stehen Einnahmen von 50.136 Dollar auf dem amerikanischen Markt gegenüber. Nimmt man hier noch die Einnahmen aus dem restlichen Bereich des weltweiten Markts mit rein, stehen wir bei knapp 2,69 Millionen Dollar. Da halte ich es für verständlich, dass der Film hierzulande nur direkt fürs Heimkino veröffentlicht wird.
Heist-Movies haben für mich das Problem, dass sich der größte Teil des Films auf Exposition, Montagen und die Ausführung des Raubs fokussiert. In „Bus 657“ fand ich es gut, dass man den Anteil des Casinoraubs auf nur ca. 5-10 Minuten des Films gelegt hat. Der Fokus des Films liegt damit eher auf dem Vater-Tochter-Drama auf Seiten von Vaughn (Jeffrey Dean Morgan) und Pope (Robert De Niro) und auf der spannenden, action- und twistreichen Busverfolgung. Wer bei Filmen solcher Art ein erprobter Zuschauer ist, wird stellenweise Twists für leicht vorhersehbar einstufen, da sich hier eine gewisse Formelhaftigkeit vorfinden lässt.
Mit Dean Morgan und De Niro als Hauptdarsteller macht man nichts falsch. Kate Bosworth als Tochter von De Niro ist nur in einer Szene für die moralische Entwicklung von De Niro zuständig. Dave Bautista spielt den Kollegen von Dean Morgan und ist hier für seine bisherige geringe Erfahrung sehr treffend besetzt. Gina Carano spielt hier eine Polizistin, die im Endeffekt aus dem typischen Polizeiapparat ausbricht und ihre eigenen Ermittlungen anstellt.
Ob Dean Morgan es schafft, aus der ganzen Sache heil herauszukommen und seine Tochter zu retten, muss jeder selbst im Heimkino erleben.
Da ich den Film ganz unterhaltsam fand und den Genremix im Gegensatz zu Wild Card mit Jason Statham plausibel und stimmig finde, kann ich dem Film gut und gerne 7/10 geben.
Re: Zuletzt gesehener Film
5717basiert ja auf der "Traumnovelle" von Schnitzler. Das ist Autorenkino. Hat bei Bond nix verloren! Allerdings werde ich den Verdacht nicht los, dass in SP die Loge in Rom von diesem Geheimklub inspiriert worden war.danielcc hat geschrieben:Ganz dröger Film... lahme Story, besthet eigentlich nur aus wenigen großen langen Sequenzen. Furchtbar körniges Bild... wo ist da ein Meisterwerk? weil er von Kubrik ist? Weil er so lange gedreht wurde? Weil er sich scheinbar mit Psychologie beschäftigt???
"There is sauerkraut in my lederhosen."


Re: Zuletzt gesehener Film
5718Enemy (2013)
Leider stellte sich die erste Sichtung eines Films von Denis Villeneuve als Enttäuschung heraus.
Jake Gyllenhaal weiss in der Hauptrolle zu überzeugen, doch Inhalt und Inszenierung wirken zu bemüht. Dazu gibt es eine unpassende Musik, die Spannung suggeriert, wo gar keine vorhanden ist. Immerhin ist die Atmosphäre an einzelnen Stellen durchaus solide. Nur schade, dass die Geschichte da nach anfänglich interessanter Ausgangsidee nicht mithalten kann. Demnach ist "Enemy" offenbar eine Art Kunstfilm für jene, die gerne später danach recherchieren, was der Regisseur mit seinem Film eigentlich erzählen wollte.
Schade, das war wohl leider der letzte Film von Villeneuve für mich.
4/10
Leider stellte sich die erste Sichtung eines Films von Denis Villeneuve als Enttäuschung heraus.
Jake Gyllenhaal weiss in der Hauptrolle zu überzeugen, doch Inhalt und Inszenierung wirken zu bemüht. Dazu gibt es eine unpassende Musik, die Spannung suggeriert, wo gar keine vorhanden ist. Immerhin ist die Atmosphäre an einzelnen Stellen durchaus solide. Nur schade, dass die Geschichte da nach anfänglich interessanter Ausgangsidee nicht mithalten kann. Demnach ist "Enemy" offenbar eine Art Kunstfilm für jene, die gerne später danach recherchieren, was der Regisseur mit seinem Film eigentlich erzählen wollte.
Schade, das war wohl leider der letzte Film von Villeneuve für mich.
4/10
Re: Zuletzt gesehener Film
5719schau mir gerade auf Puls4 "Harry Potter und der Halbblutprinz" an. Ich mach's ganz einfach: jeden chines. Autorenfilm ohne Untertitel würde ich besser verstehe als dieser zusammenfantasierte Hexen und Zauberer-Groschenromanmüll
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Re: Zuletzt gesehener Film
5720Ach nein, auch ohne mich irgendwie näher mit dem Film zu beschäftigen, ist das schlicht und einfach faszinierende Unterhaltung.Martin007 hat geschrieben:Enemy (2013)
Demnach ist "Enemy" offenbar eine Art Kunstfilm für jene, die gerne später danach recherchieren, was der Regisseur mit seinem Film eigentlich erzählen wollte.
Schade, das war wohl leider der letzte Film von Villeneuve für mich.
Re: Zuletzt gesehener Film
5721Hehe, herrlich!Martin007 hat geschrieben:Demnach ist "Enemy" offenbar eine Art Kunstfilm für jene, die gerne später danach recherchieren, was der Regisseur mit seinem Film eigentlich erzählen wollte.
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Let the sheep out, kid.
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Re: Zuletzt gesehener Film
5722Hmm, die anderen beiden Villeneuve-Filme Prisoners und Sicario sind faszinierende Meisterwerke, da kann ich mir nicht vorstellen, dass Enemy prätentiös ist.
Wenn ihr etwas präentiöses sehen wollt, dann rennt ins Kino und seht euch den neuen Russell an. Obwohl... Nein, tut es nicht.
Wenn ihr etwas präentiöses sehen wollt, dann rennt ins Kino und seht euch den neuen Russell an. Obwohl... Nein, tut es nicht.
We'll always have Marburg
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Re: Zuletzt gesehener Film
5723Prisoners ist ein ermüdender Thrillerversuch. Glaube kaum, dass Villeneuve sonderlich subtil kann, so offensichtlich wie der war.
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Re: Zuletzt gesehener Film
5724Das ist kein Versuch, sondern ein gelungener Thriller, der auch durchaus subtil sein kann. Und statt Müdigkeit war da eher viel Spannung angesagt.
Enemy ist natürlich kein Film in dem alles direkt erklärbar ist, noch dazu angereichert mit einigen surrealistischen Einschüben, und ob man etwas als anspruchsvoll oder als prätentiös empfindet ,das hat ja viel damit zu tun ob man einen Zugang zum Film findet oder nicht.
Ich fand da alles ganz leicht und lecker.
Aber mit Blade Runner 2 hat er ja beste Chancen bös auf die Schnauze zu fallen.
Enemy ist natürlich kein Film in dem alles direkt erklärbar ist, noch dazu angereichert mit einigen surrealistischen Einschüben, und ob man etwas als anspruchsvoll oder als prätentiös empfindet ,das hat ja viel damit zu tun ob man einen Zugang zum Film findet oder nicht.
Ich fand da alles ganz leicht und lecker.
Aber mit Blade Runner 2 hat er ja beste Chancen bös auf die Schnauze zu fallen.
Re: Zuletzt gesehener Film
5725Ne, Prisoners ist nicht mehr als ein Versuch, ein klassischer Fall von gewollt und nicht gekonnt.
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Re: Zuletzt gesehener Film
5726Da hast du wahrscheinlich ebenfalls eine relativ exklusive Einzelmeinung.Casino Hille hat geschrieben:Ne, Prisoners ist nicht mehr als ein Versuch, ein klassischer Fall von gewollt und nicht gekonnt.
Re: Zuletzt gesehener Film
5727Kreuzweg
von Dietrich Brüggemann
Ein sehr bewegender Film über religiösen Fanatismus, der jedoch unglaublich ruhig erzählt wird. Die Hauptfigur ist darin eine 14-jährige Schülerin, die durch Indoktrinierung durch Familie und Kirche zermürbt wird.
Gleichzeitig wird sie in der Schule durch Klassenkameraden wegen ihrer Religion gemobbt und hat so nur Rückhalt bei einem Schüler der Parallelklasse und bei einer Haushaltshilfe ihrer Eltern.
Verdient gewann der Film 2014 den Silbernen Bären der Internationalen Filmfestspielen in Berlin.
Vor allem die Kinderdarsteller vermögen es zu überzeugen, aber auch alle anderen Rollen sind perfekt besetzt.
von Dietrich Brüggemann
Ein sehr bewegender Film über religiösen Fanatismus, der jedoch unglaublich ruhig erzählt wird. Die Hauptfigur ist darin eine 14-jährige Schülerin, die durch Indoktrinierung durch Familie und Kirche zermürbt wird.
Gleichzeitig wird sie in der Schule durch Klassenkameraden wegen ihrer Religion gemobbt und hat so nur Rückhalt bei einem Schüler der Parallelklasse und bei einer Haushaltshilfe ihrer Eltern.
Verdient gewann der Film 2014 den Silbernen Bären der Internationalen Filmfestspielen in Berlin.
Vor allem die Kinderdarsteller vermögen es zu überzeugen, aber auch alle anderen Rollen sind perfekt besetzt.
#London2025
"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."
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Re: Zuletzt gesehener Film
5728Stirb langsam 1&2. Tolle Filme. Ich kannte bisher nur den ersten.
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"
Re: Zuletzt gesehener Film
5729Review zu „The Danish Girl“ (2016)
Worum geht es in „The Danish Girl“ ?
Das dänische Künstlerehepaar Einar und Gerda Wegener. Als ein weibliches Modell von Gerda ausfällt, springt Einar ein und steht Gerda für Ihre Malerei als Modell zur Verfügung. Als Einar dabei die Klamotten berührt und anfängt, sich zu schminken und weibliche Klamotten anzuziehen, bekommt er dabei Unterstützung von seiner Frau und beide erschaffen Lili. Was Anfangs noch als Spiel genutzt wird, um Schwung in deren Beziehung und auch die Karriere von Gerda bringen, wird allmählich für Einar/Lili bitterer Ernst und der Drang, als Frau zu leben übermannt ihn zunehmend und stellt die Beziehung von Einar und Gerda auf eine harte Probe.
Was halte ich davon ?
Hier interpretiert Tom Hooper die biografische Entwicklung von Einar Wegener zu Lili Elbe. Mit seiner biografischen Aufarbeitung in „The Kings Speech“ hat er bei der Oscarverleihung 2011 abgeräumt und war 2 Jahre später auch mit „Les Miserables“ sehr gut im Rennen. Durch die Erfahrung mit historischen und biografischen Stoffen ist es keine Überraschung gewesen, dass er „The Danish Girl“ inszeniert und wieder wie bei Les Miserables Eddie Redmayne mit an Bord hat, der bei der letzten Oscarverleihung 2015 für die Darstellung des Stephen Hawking den Oscar als bester Hauptdarsteller kassiert hat. Auch mit diesem Film stellt sich Redmayne wieder klar auf eine Nominierung für den Goldjungen an. Dabei geht er bei der Aufarbeitung seiner Rolle anfangs sehr verschüchtert heran, als er das erste mal realisiert, wer er wirklich ist bishin zum dringlichen Wunsch, sich vollkommen als Frau fühlen zu können. Anfangs schüchtern, kokett und stellenweise kindlich naiv, jedoch mit starkem Willen, inklusive dem Speißrutenlauf mit öffentlicher Anfeindung sowie dem Missverständnis durch Ärzte, die erst psychische Störungen attestieren wollen.
Jedoch bleibt Redmayne hier leicht unter seiner Darstellung des Stephen Hawking und steht definitiv hinter Alicia Vikander, die wirklich stark Gerda Wegener verkörpert und hier auch einen der Schlüsselpunkte des Films darstellt. Wie sie mit den Veränderungen Ihres Mannes umgeht und dennoch immer noch zu ihm/ihr hält, ist wirklich herzergreifend. Die Nebenrollen von Ben Wishaw, Matthias Schonaerts, Sebastian Koch und Amber Heard sind auch treffend besetzt, jedoch fehlt hier bis auf z.B. Schonaerts eine entsprechende Tiefe der Charaktere. So bleibt der Umgang mit der Materie etwas oberflächlich trotz des subtilen Spiels von Vikander und Redmayne.
Tom Hooper sorgt hier für eine zeitgenössische Inszenierung im Kopenhagen und Paris der 20er-Jahre und liefert mit diesem frei inszenierten Biopic die Aufarbeitung eines der wichtigsten Kapitel in der Transgender-Bewegung. Wie die Öffentlichkeit damit umgeht, wird nur kurz in einer Szene sowie diversen Arztsitzungen deutlich, jedoch hätte man vielleicht auch auf die strafrechtliche Verfolgung in der damaligen Zeit eingehen können, auch wenn dies den Film etwas überfrachtet hätte. Die Filmmusik von Alexandre Desplat sorgt für eine einfühlsame und nuancierte Ergänzung des Films. Biopics haben im Allgemeinen das Problem, wichtige Lebensstationen aneinanderzureihen und stellenweise den Fokus zu verlegen, so dass man das Gefühl hat, dass wichtige Stationen zu schnell und hektisch und eher unwichtige Stationen zu lange abgehandelt werden. Das Gefühl hatte ich hier auch manchmal.
Ich bin mal gespannt, wie der Film bei den Golden Globes und vllt. auch den Oscars ankommen und abräumen wird, weil ein solcher Film ja sehr gerne mit Preisen gewürdigt wird, obwohl ich eher der Meinung bin, dass es Filme wie Der Marsianer, Mad Max: Fury Road, Sicario, The Revenant und vielleicht der später im Jahr erscheinende Film „Spotlight“ es eher verdienen.
Alles in allem bleibt ein unterhaltsames Biopic-Drama, dass stellenweise zu oberflächlich und zu unfokussiert bleibt.
„The Danish Girl“ bekommt von mir 8/10 Punkte
Worum geht es in „The Danish Girl“ ?
Das dänische Künstlerehepaar Einar und Gerda Wegener. Als ein weibliches Modell von Gerda ausfällt, springt Einar ein und steht Gerda für Ihre Malerei als Modell zur Verfügung. Als Einar dabei die Klamotten berührt und anfängt, sich zu schminken und weibliche Klamotten anzuziehen, bekommt er dabei Unterstützung von seiner Frau und beide erschaffen Lili. Was Anfangs noch als Spiel genutzt wird, um Schwung in deren Beziehung und auch die Karriere von Gerda bringen, wird allmählich für Einar/Lili bitterer Ernst und der Drang, als Frau zu leben übermannt ihn zunehmend und stellt die Beziehung von Einar und Gerda auf eine harte Probe.
Was halte ich davon ?
Hier interpretiert Tom Hooper die biografische Entwicklung von Einar Wegener zu Lili Elbe. Mit seiner biografischen Aufarbeitung in „The Kings Speech“ hat er bei der Oscarverleihung 2011 abgeräumt und war 2 Jahre später auch mit „Les Miserables“ sehr gut im Rennen. Durch die Erfahrung mit historischen und biografischen Stoffen ist es keine Überraschung gewesen, dass er „The Danish Girl“ inszeniert und wieder wie bei Les Miserables Eddie Redmayne mit an Bord hat, der bei der letzten Oscarverleihung 2015 für die Darstellung des Stephen Hawking den Oscar als bester Hauptdarsteller kassiert hat. Auch mit diesem Film stellt sich Redmayne wieder klar auf eine Nominierung für den Goldjungen an. Dabei geht er bei der Aufarbeitung seiner Rolle anfangs sehr verschüchtert heran, als er das erste mal realisiert, wer er wirklich ist bishin zum dringlichen Wunsch, sich vollkommen als Frau fühlen zu können. Anfangs schüchtern, kokett und stellenweise kindlich naiv, jedoch mit starkem Willen, inklusive dem Speißrutenlauf mit öffentlicher Anfeindung sowie dem Missverständnis durch Ärzte, die erst psychische Störungen attestieren wollen.
Jedoch bleibt Redmayne hier leicht unter seiner Darstellung des Stephen Hawking und steht definitiv hinter Alicia Vikander, die wirklich stark Gerda Wegener verkörpert und hier auch einen der Schlüsselpunkte des Films darstellt. Wie sie mit den Veränderungen Ihres Mannes umgeht und dennoch immer noch zu ihm/ihr hält, ist wirklich herzergreifend. Die Nebenrollen von Ben Wishaw, Matthias Schonaerts, Sebastian Koch und Amber Heard sind auch treffend besetzt, jedoch fehlt hier bis auf z.B. Schonaerts eine entsprechende Tiefe der Charaktere. So bleibt der Umgang mit der Materie etwas oberflächlich trotz des subtilen Spiels von Vikander und Redmayne.
Tom Hooper sorgt hier für eine zeitgenössische Inszenierung im Kopenhagen und Paris der 20er-Jahre und liefert mit diesem frei inszenierten Biopic die Aufarbeitung eines der wichtigsten Kapitel in der Transgender-Bewegung. Wie die Öffentlichkeit damit umgeht, wird nur kurz in einer Szene sowie diversen Arztsitzungen deutlich, jedoch hätte man vielleicht auch auf die strafrechtliche Verfolgung in der damaligen Zeit eingehen können, auch wenn dies den Film etwas überfrachtet hätte. Die Filmmusik von Alexandre Desplat sorgt für eine einfühlsame und nuancierte Ergänzung des Films. Biopics haben im Allgemeinen das Problem, wichtige Lebensstationen aneinanderzureihen und stellenweise den Fokus zu verlegen, so dass man das Gefühl hat, dass wichtige Stationen zu schnell und hektisch und eher unwichtige Stationen zu lange abgehandelt werden. Das Gefühl hatte ich hier auch manchmal.
Ich bin mal gespannt, wie der Film bei den Golden Globes und vllt. auch den Oscars ankommen und abräumen wird, weil ein solcher Film ja sehr gerne mit Preisen gewürdigt wird, obwohl ich eher der Meinung bin, dass es Filme wie Der Marsianer, Mad Max: Fury Road, Sicario, The Revenant und vielleicht der später im Jahr erscheinende Film „Spotlight“ es eher verdienen.
Alles in allem bleibt ein unterhaltsames Biopic-Drama, dass stellenweise zu oberflächlich und zu unfokussiert bleibt.
„The Danish Girl“ bekommt von mir 8/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
Re: Zuletzt gesehener Film
5730Für einen Regienovizen gar nicht mal schlecht, aber er ist ja auch Abgänger der "Clint Eastwood University".
Und QOS-Olga macht hier auch eine verdammt gute Figur.
Auf BluRay: Momentum
http://www.ofdb.de/review/275220,672912,Momentum
Auf BluRay: Momentum
http://www.ofdb.de/review/275220,672912,Momentum
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/