Kung Fu Yoga, Stanley Tong
Police Story 3, Supercop 2, Rumble in the Bronx, Police Story 4 - First Strike, der Mythos & Chinese Zodiac - Die Liste der Zusammenarbeiten ist lang, wenn man auf Stanley Tong und Jackie Chan schaut. Einige von Chan's actionreichsten und besten Filmen kamen dabei heraus. 2017 sollten die beiden erneut zusammenarbeiten und mit Kung Fu Yoga einen bunten, abenteuerlichen und spektakulären Film im Stile von Indiana Jones veröffentlichen. Ob dies gelungen ist? Nicht ganz. Macht der Film trotzdem Spaß? Ja!
Chan ist sicherlich nicht mehr der jüngste, mit seinen über 60 Jahren, was seiner Agilität und Präsenz auf der Leinwand bzw dem Fernseher in keinster Weise schadet. Er macht bei den waghalsigen, kreativen und schnellen Kämpfen immer noch eine sehr gute Figur und beweist erneut, warum er einfach eine absolute Legende ist. Die Kämpfe sind nicht nur toll choreografiert, sie sind auch die Stärke des Films. Immer wenn es zur Sache geht, punktet der Film enorm durch die hervorragend geschnittenen und inszenierten Kämpfe. Da machen auch die Co-Stars eine gute Figur und zeigen, dass sie sich keinesfalls verstecken müssen. Mit Sonu Sood, Disha Patani und Amyra Dastur hat man sich Unterstützung aus Indien geholt. Jeder Darsteller hat seine Momente zum glänzen, sowohl in abenteuerlichen Stunts als auch in coolen Actionszenen. Der Star und das Zugpferd ist aber ganz klar Chan.
Dem Film tun die vielen Locationwechsel sehr gut. Von China hin zu Abu Dhabi, Island oder Indien - die immer wechselnden Schauplätze im Film sorgen für Abwechslung und optische Schönheit. Der Film setzt zwar etwas stark auf bunte Farben, war bei einer Indischen-Co-Produktion aber vielleicht zu erwarten. Manchmal ist das Tempo aber so hoch, das Szenenübergänge etwas merkwürdig, abrupt oder gar unlogisch wirken. So kämpft Chan einige Gegner in den Boden, ist wenige Minuten später aber gefesselt, ohne dies zuvor auch nur anzudeuten oder zu zeigen. Und sowas gab es 2-3 male im Film. Auch die Story um en McGuffin ist etwas wirr erzählt, was dem Verlauf des Films immer wieder schadet. CGI ist ebenfalls eine Schwäche in chinesischen Produktionen. Leider bleibt dieser Film nicht davon verschont. Schlecht animierte Tiere, Schlachten die Aussehen, als würden sie von einer älteren Konsolengeneration stammen sind leider unschön und alles andere als up to date, was den Film manchmal unfreiwillig komisch, gar lächerlich wirken lässt und einigen Szenen die ernste, bedrohliche Stimmung raubt, wenngleich der Film generell als Abenteuerkomödie angelegt ist.
Der Soundtrack ist ordentlich und passt gut zum Geschehen des Films. Auch die typische Bollywood-Einlage am Ende des Films darf natürlich nicht fehlen. Ob man dies mag oder nicht, ist sicherlich Geschmackssache. Ich selber empfand sie deutlich angenehmer als erwartet.
Gute Actionszenen, tolle Darsteller und eine interessante Handlung sind was der Film zu bieten hat. Wären da nicht die miesen CGI-Effekte, die holprige Erzählweise der Geschichte und einige echt Merkwürdige inhaltliche Sprünge, wäre der Film deutlich besser weggekommen. Spaß macht er dennoch und sollte für jeden Chan Fan einen Blick wert sein.
6,5/10
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