Nach Newman könnte ich mir Henry Jackman gut als Nachfolger vorstellen.

Gegen John Ottman hätte ich auch nichts.

Samedi hat geschrieben:Nach Newman könnte ich mir Henry Jackman gut als Nachfolger vorstellen.

Wäre auch eine gute Variante

Hier 3 Stücke von seinem Uncharted Soundtrack, könnte man fast 1:1 ins Bond-Universum übertragen

Finaler Kampf ab 1:40 bis Ende




Und hier auch noch ein ruhigeres Stück, speziell der Part ab 2:25




Wobei mein persönlicher Favorit vom Soundtrack ist dieses Stück hier




Und noch ein großartiges Actionstück

Besonders bei den ersten drei fühlte ich mich an mancher Stelle stark an das erinnert, was wir von Newman kennen, das vierte erinnert mich zum Teil an QOS. Nicht dass mich das stören würde, ich man Arnold und Newman, aber dann kann man gleich einen der beiden nehmen.

Das passt ja wohl auch zu dem, was Samedi geschrieben hat, aber das wäre dann wohl eher eine Notlösung. Wenn man einen neuen Komponisten sucht ist eher einer angebracht, der etwas neues mitbringt und kein "Ersatz" ist, denn dann könnte man gleich denjenigen nehmen.

Ist zwar schon ein paar Jährchen her, aber sehr interessant zu lesen. Offenbar schließt David Arnold seine Rückkehr nicht aus, bzw. soll er nach wie vor in Kontakt mit den Produzenten sein. Die Bescheidenheit, die er in Bezug auf seine Arbeit an den Tag legt, ist bemerkenswert. Da könnte sich Newman mal ne Scheibe von abschneiden. David Arnolds Lieblings Bondscore ist John Barrys OHMSS-Theme, was mich besonders erfreut, da mir dieses Stück ebenfalls am besten gefällt.

http://www.digitalspy.com/movies/james- ... heartbeat/

Wow, sehr beeindruckende Aussagen. Auch wenn mir seine Liebe für das Thema aus OHMSS bekannt war.

Das mit OHMSS meine ich auch schon mal gehört zu haben. Es würde mich freuen, wenn David Arnold zurückkehrt. Newman war zwar gut, aber Arnold auch. Allerdings gibt es sehr viele Komponisten, von denen ich gerne mal einen Bond-Soundtrack hören würde.

Henrik hat geschrieben:Allerdings gibt es sehr viele Komponisten, von denen ich gerne mal einen Bond-Soundtrack hören würde.

Ich nicht. Die sollen gefälligst das nehmen was da ist und sich bereits bewiesen hat. Auf "Experimente" à la Newman kann ich in Zukunft gerne verzichten.

Darf ich fragen was genau dir an Newman nicht gefallen hat, hier übrigens ein kurzes Making of zum SP-Score

Oder zum SF-Score. Schwer zu sagen, ist schließlich der gleiche.

Gott sei Dank steht das im Videotitel, sonst wäre ich auch ehrlich verwirrt.

Aber ich mag Newman beispielsweise schon als Komponisten. Und glaube ihm auch, dass er bei SF und SP Spaß an der Arbeit gehabt hat. Nur unterscheiden sich seine und Mendes Ansichten von Musik bei Bond eben von meiner. Was natürlich in erster Linie mein persönliches Pech ist, aber für mich Newman auch zum musikalischen Worst Case Szenario macht. Und sein SP-Score ist zudem wirklich faul, auch wenn die recycleten Stücke zugegebenermaßen etwas besser zum Film passen aus sie zu SF passten. Ich weiß es nicht, denke aber, dass craigistheman ähnlich argumentieren würde

Also gegen Thomas Newman als Komponisten habe ich prinzipiell nichts, viele seiner Arbeiten gefallen mir sehr. Nur hat er meines Erachtens kein Gespür für die glamouröse Exotik, die ein Bondfilm ausstrahlen muss. Seine melodischen Einfälle sind mir zu eindimensional, er hätte gewisse Passagen seiner Scores ganz anders harmonieren können um mehr rauszuholen. Sowohl John Barry als auch David Arnold haben weitaus nuanciertere, komplexere Themen geschaffen, die in Erinnerung geblieben sind. À propos Themen: Newman hat die Titelsongs weitgehend ignoriert. Gut, in SF gibt es die Bootsequenz auf dem Weg ins Casino, in SP wird kurz das WOTW-Theme während der Liebesszene im Zug angespielt. Allerdings hätte man aus den Songvorlagen so viel mehr machen können. Überhaupt scheinen Melodien nicht gerade seine Stärke zu sein, aber genau das braucht ein Abwechslungsreicher Soundtrack eben... Was mich ebenfalls sehr nervt, ist Newmans hektischer Einsatz von Streichintrumenten, die an vielen Stellen der Filme einfach deplatziert wirken. Hinzu kommt, dass er häufig mit sehr plumpen Mitteln versucht Epik herzustellen. Ich finde seine Kompositionen einfach trivial und einfallslos, Fließbandkost, die man von jedem Big-Budget-Film erwarten kann. Nichts besonderes. Hinzu kommt, dass sich Newman (auf Befehl Mendes' wahrscheinlich) in SF sehr stark (zu stark) an Hans Zimmers Kompositionen für die Batman-Filme orientiert. Die Fahrstuhlszene in SF liefert in diesem Kontext ein ausgezeichnetes Beispiel.

Den Tiefpunkt seines Schaffens erreicht er in SP mit Backfire (Autoverfolgungsjagd in Rom). Da klatscht er einfach einen völlig unpassenden und aufdringlichen Technobeat über das Orchester (Arnold hat das zwar auch gemacht, allerdings ohne stoisches Gestampfe, und bei ihm stimmte eben der Rest). Das ist Fast&Furious/xXx-Niveau und nicht Bond, sorry. Als mir damals allmählig klar wurde wohin das ganze führen sollte, nähmlich in eine x-te Reprise einer aus dem Vorgängerfilm bekannten Passage, die ebenfalls in der PTS (Kampf im Hubschrauber) zu hören ist, wollte ich es zunächst nicht glauben.
Ach ich merke schon, bereits das Verfassen des Posts versetzt mich wieder in Rage. Hoffentlich kommt David Arnold zurück, oder eben jemand der es besser kann als Newman. Und wie gesagt, meine harsche Kritik bezieht sich keineswegs auf das Gesamtwerk des Komponisten, nur auf seine missglückte und teilweise sehr selbstgefällige (um nicht zu sagen faule) Arbeit für die Bondreihe.

Sehe das ganz genau wie ihr beide, auch wenn mir die Arbeit zu SF noch relativ gut gefallen hat (da war sie ja auch noch neu...) Das einzige, was mich vom SP-Soundtrack überzeugt hat, war die Untermalung der PTS und ganz besonders die Stelle mit dem sich überschlagenden Helikopter als kleine TMWTGG-Referenz. Newman setzt bei seinem Kompositionen weniger auf Melodien als auf Klangteppiche, die alles untermalen sollen. Ist halt nicht so meins.

craigistheman hat geschrieben:Gut, in SF gibt es die Bootsequenz auf dem Weg ins Casino, in SP wird kurz das WOTW-Theme während der Liebesszene im Zug angespielt. A

Auf diese Art und Weise bleibt der Titelsong aber auch etwas einzigartiges. Bei einem guten Song sollte das zwar eigentlich nichts ausmachen, trotzdem sollte der Titelsong nicht inflationär verwndet werden.

BTW: Beschwerst du dich nicht immer, dass Newman zu viel Bekanntes immer wieder aufwärmt

craigistheman hat geschrieben:Den Tiefpunkt seines Schaffens erreicht er in SP mit Backfire (Autoverfolgungsjagd in Rom). Da klatscht er einfach einen völlig unpassenden und aufdringlichen Technobeat über das Orchester (Arnold hat das zwar auch gemacht, allerdings ohne stoisches Gestampfe, und bei ihm stimmte eben der Rest). Das ist Fast&Furious/xXx-Niveau und nicht Bond, sorry. Als mir damals allmählig klar wurde wohin das ganze führen sollte, nähmlich in eine x-te Reprise einer aus dem Vorgängerfilm bekannten Passage, die ebenfalls in der PTS (Kampf im Hubschrauber) zu hören ist, wollte ich es zunächst nicht glauben.

Das habe ich zwar schon häufig geschrieben, aber du wiederholst dich ja auch immer
Mit Backfire hat Newman twas wirklich großartiges geschaffen, es passt perfekt zu den Bildern. Ich freue mich jedes Mal wieder über diese Szene und die Musik dazu. Mit der Untersuchungsausschussszene in SF wohl die beste seit der Dalton Ära.

Ich will dich übrigens nicht provozieren, falls das so wirken sollte. So etwas kann schnell so wirken, als würde ich das nur schreiben, um mich von anderen anzugrenzen, aber ich finde die Musik wirklich großartig. Bei einem Forumstreffen könnte ich das wohl noch überzeugender rüberbringen.

Nico hat geschrieben:ganz besonders die Stelle mit dem sich überschlagenden Helikopter als kleine TMWTGG-Referenz.

Das ist mir tatsächlich erst aufgefallen, als ich das hier im Forum gelesen habe.

Henrik hat geschrieben:Bei einem guten Song sollte das zwar eigentlich nichts ausmachen, trotzdem sollte der Titelsong nicht inflationär verwndet werden.

Es geht aber nicht darum, den Titelsong zu verwenden. Das kann man in der Tat nur 1-2 mal machen (siehe SP, wenn Newman Writings On The Wall 1:1 ohne Smith Gesang in der Zugszene spielt). Es geht darum, den Titelsong immer wieder in den Score einfließen zu lassen und ihn zu einem Leitmotiv zu machen, der dem Film einen eigenen Charakter gibt. Sonst ist ein Filmsong nämlich ziemlich sinnlos, das erwarte ich schon fast von einem Soundtrack, dass er damit umzugehen weiß. Siehe auch meisterhafte Arbeiten wie Michael Kamen bei Robin Hood (1991) mit dem Song "Everything I Do I Do It For You", James Horner bei Titanic mit "My Heart Will Go On" oder Dimitri Tiomkin bei High Noon mit "Do Not Forsake Me, Oh My Darling". Die Musik gibt einem Film Charakter, und wenn sie den Song nicht aufgreift, ist der Song bloß ein unnötiger Fremdkörper. Ausnahmen sind natürlich Verwendungen von Songs, die nicht für den Film geschrieben wurden, etwa "Stand by Me" beim gleichnamigen Film oder "There Won't Be Many Coming Home" bei Tarantinos Hateful Eight.