Meine Brosnan Wiedergeburt geht weiter.
GoldenEye in der Originalfassung (Englisch) - das erste Mal.
GE, mein erster Bond im Kino, damals für mich mittelpräctig, die letzte 10 Jahre sogar auf den letzten Rängen. Aber letztes Jahr wieder etwas nach oben gerutscht.
Synchronisierung
Der Film ist in der deutschen Fassung eine Synchro-Katastrophe. Wer Waltz overacting vorwirft, muss den Synchro-Sprecher von Sean Bean in die Hölle wünschen. Beans Stimme und Ausdruck sind im Deutschen dauer-hämisch, überheblich und klingt wie Bauerntheater. In der OV ganz anders: Bean kommt cool, gelassen, entspannt rüber. Ist sich seiner Sache sicher und drückt dies gegenüber Bond ohne Häme aus. So geht Villain!
Weitere Punkte sind die klar knackigeren One Liner von Brosnan, die in dt. nicht besonders rüber kommen und G. John (der in der dt. Fassung keinen „russischen“ Akzent hat), T. Kayro und F. Janssen sind mit Originalstimmen auch besser.
1. PTS
Die Eröffnung mit dem Staudamm ist schon ein bombastisches Bild, welches in Erinnerung bleibt
Ich persönlich finde die zuletzt kontrovers diskutierte Flugzeug / Motorradnummer gut. Die Modellberge / Station sind verkraftbar.
2. TS
Guter Song (während der Titelsequenz sind über die Musik Schüsse hörbar…)
Janus Anspielung mit dem Doppelkopf ist gute Idee, sowie die zerstörten Denkmäler
3. Monaco on the top
Schlimme Musik bei der Autoverfolgung von Serra, aber danach gibt es solche Aussetzer nicht mehr im Film.
Phrasendrescherei 'Man wächst mit der Herausforderung' (würg!) wirkt in der OV nicht halb so platt.
Die Location und Inszenierung von Moanco ist gut.
Cooler Handtuchkampf auf der Manticore – hier darf Brosnan gleich zeigen, dass er kein Weichei ist. Erinnert mich bzgl. Tempo und Idee an Hong Kong Filme.
4. Boris aus der Suppenschüssel
Die Einführung M ist sehr gut gemacht und der Dialog mit Bond einfach schön subtil (recht ungewöhnlich für einen Bond, das Thema wiederholt sich ja durch den ganzen Film: Valentin, Alec, Natalia).
Special Effects und Modellbau der Severnaya Station auch hier sehr putzig und gerade noch in der Toleranz des akzeptablen.
5. Hey, hier kommt Alec
Die Ankunftsmusik in St. Petersburg ist extrem gut!
Der Monolog von Alec ist für mich der große Knackpunkt zwischen der Originalfassung und der deutschen Synchro. In Deutsch von der Betonung und Ausdruckweise absolut Villain unwürdig – in der OV einfach überzeugend. Ein schöner Satz: „Deine Loyalität galt immer nur der Mission, niemals einem Freund“.
Die Gefangennahme durch das russische Militär, Kerkerszene und Wortgefecht mit Mischkin sind für mich das Highlight des Films!
Bis hier hin waren über 20 Minuten ohne Action, reine Story und ohne Langeweile sondern hochspannend.
Ich glaube das anschließende Geballer seitens Bond war das heftigste bei Bond bis dahin.
Die Panzerszene wäre ohne die Statue perfekt gewesen, der Krawattenrichter aus TWINE war auch dabei.
Lustig, dass Ouromov einen Flachmann dabeihat und immer mal einen Schluck nimmt (Klischee).
6. Der Zug stoppt
Warum dreht Alec wegen der Perle so am Rad? Passt gar nicht zu dem unterkühlten Charakter der vorher gezeichnet wurde. Der Kusszwang - echt trashy.
Hier startet der Running Gag um die „Unvorsichtigkeit“ Bonds mit Fahrzeugen.
7. Ein Ossi-Traum wird wahr: endlich Sat-Schüsseln für die Sozialisten
Die Aufnahmen vom Strand, wo Bond und Natalya ein Gespräch haben, und die interessante Beleuchtung ist wirklich gut und der zweite Highlight des Films - irgendwie gefühlte Parallelen zu CR mit der Vesper-Strandszene.
Auch toll, dass der Plot erst 20 min. vor dem Ende auf den Tisch kommt.
Der beinharte Showdown zwischen Bond und Alec ist toll inszeniert. Die Kulisse gut gewählt und zugleich phantsatisch wie realistisch. Ein physischer Endkampf mit dem Villain ist auch mal eine Abwechslung.
Musste der Eis-Boris sein?
Fazit: in Deutsch für mich knappe 7/10, in Englisch starke 8/10 (irgendwie kann ich die 9 noch nicht zücken….)