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Star Trek - The Motion Picture
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Star Trek II - The Wrath of Khan
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Star Trek III - The Search for Spock
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Star Trek IV - The Voyage Home
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Star Trek V - The Final Frontier
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Star Trek VI - The Undiscovered Country
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Star Trek VII - Generations (Keine Stimmen)
Star Trek VIII - First Contact
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Star Trek IX - Insurrection (Keine Stimmen)
Star Trek X - Nemesis
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Star Trek (XI)
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Star Trek: Into Darkness
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Star Trek: Beyond
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Raumschiff Enterprise [Serie]
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Star Trek - Deep Space Nine [Serie]
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Star Trek - Voyager [Serie]
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Star Trek - Enterprise [Serie]
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Star Trek - Discovery [Serie]
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Re: Star Trek - Der Thread

616
AnatolGogol hat geschrieben: Zum Erfolg gehört aber halt nicht nur der erzielte Umsatz. :wink: Wennn man die einfachstmögliche Ergebnisrechnung der drei Filme des Reboots anschaut kommt folgendes raus (Budget; Einspiel; Verhältnis Einspiel/Budget):
ST 11 150 385 2,566666667
ST 12 190 467 2,457894737
ST 13 185 300*) 1,621621622
*) Prognostiziertes Einspiel lt. dem von dir verlinkten Artikel
Rekordeinspiel muss man bei Star Trek relativ sehen. Das sind (und waren) nie "Über-Blockbuster", sondern immer von einer treuen Fanbasis getragen. Abrams hat hier wie gesagt erstmal signifikant außerhalb der USA mobilisiert. Natürlich sind die Budgets auch entsprechend hoch, aber heute noch einen SCiFi-Film unter 100 Mio zu produzieren reicht meist nur noch für DTV.
AnatolGogol hat geschrieben: Gemäß der Faustregel, nach der ein Film mindestens dreimal sein Budget wiedereinspielen muss, um rentabel zu sein zeichnet sich hier dann doch ein deutlich negativers Bild ab, als die von dir genannten Rekordumsätze zunächst suggerieren wollen. Von daher bleibe ich bei meiner – zugegebenermaßen vereinfachten – Zusammenfassung, dass das aktuelle ST einfach zu teuer ist, um wirklich rentabel zu sein (zumindest auf Ebene der Kinoauswertung).
Mindestens 3 Mal ist zu hoch gegriffen. Das doppelte sollte es sein. Und die äußerst rentabeln Zweit (Heimkino) und Drittauswertungen (TV) kommen sogar noch dazu. Dennoch sind Budgets jenseits der 150 Mio auch m.E. für Star Trek zu teuer. Wobei "Beyond" aber eben v.a. unter dem miesen Blockbuster-Jahr 2016 leidet, habe ich ja oben ausführlich beschrieben.
AnatolGogol hat geschrieben:
vodkamartini hat geschrieben: Tja, Beyond geht eigentlich in diese Richtung (ist aber nicht günstig produziert).
Kann ich momentan wenig dazu sagen, da ich ihn noch nicht gesehen habe. Allerdings deuten zumindest Trailer und das teuere Budget darauf hin, dass bei Beyond die Effekte eine erheblich größere Rolle spielen, als in den Filmen vor dem Reboot.
Ich sehe die Effekte bei "Beyond" nicht dominant.
AnatolGogol hat geschrieben: Ich hatte auch nicht die original Darsteller der TNG gemeint, sondern ihre Charaktere. Sicherlich hat TNG nie ganz die Popularität von TOS erreicht – gerade auch außerhalb der Trekkie-Kreise -,allerdings trugen vor allem auch die Filme schon zu einem vergleichsweise hohen Bekanntheitsgrad bei. Ich wolltte ja eigentlich darauf hinaus, dass abgesehen von TNG die anderen ST-Ableger praktisch keine wirklich etablierten Figuren bietet, die man für künftige Filme abseits der TOS-Crew verwenden könnte. Klar, Trekkies kennen da alles, aber wer in den Ablegern hat den einen ähnlichen Bekanntheitsgrad bei Otto-Normalschauer wie Picard, Data oder Worf?
Und die können allesamt nicht mit Kirk und Spock mithalten. Ich denke , es wäre gar keine gute Idee die TNG-Chrakter wieder zu beleben. Dann lieber etwas gänzlich Neues.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Star Trek - Der Thread

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vodkamartini hat geschrieben:Ich sehe die Effekte bei "Beyond" nicht dominant.
ernstgemeinte Frage: wofür haben die dann 185 Millionen verbraten? In einem solchen Rahmen würde ich vermuten, dass große Teile des Films effektorientiert sind. Gibt es überhaupt einen Film in dieser Budget-Region, bei dem dies nicht so ist?
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Star Trek - Der Thread

618
Der Film hat mit einer riesigen Weltraumstation und einer existentiellen Raumschlacht der Enterprise schon sehr große optische Schauwerte, dennoch sehe ich sie im Gesamtkontext des Films nicht als dominant an. Man darf nicht vergessen, das die Gehälter, v.a. jenes von Pine, der Darsteller noch einmal deutlich angehoben wurden. Zweifellos ist das Budget zu hoch für Trek-Verhältnisse, kommt dann eine Box-Office Situation wie dieses Jahr hinzu, wird es eben eng.
http://www.vodkasreviews.de


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Re: Star Trek - Der Thread

619
Leider, denn der Film hätte einen ordentlichen Erfolg absolut verdient gehabt. Der perfekte Mix aus Inhalt und optischen Schauwerten. Die Darsteller sind toll und gerade Pine ist hier toll. Der beste Kirk der 3 Filme. Absolut toll. Ich hoffe da kommt noch ordentlich was zu, damit ein weiterer Film kommt.

Re: Star Trek - Der Thread

620
vodkamartini hat geschrieben:Mindestens 3 Mal ist zu hoch gegriffen. Das doppelte sollte es sein.
Nein, da bin ich bei Anatol! Ein Film muss das dreifache seines Budgets einspielen, um als rentabel zu gelten.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Star Trek - Der Thread

622
Das hat sich verschoben von doppelt zu dreifach und zwar mit recht. Aus den meisten Ländern bekommen die studios heute weniger zurueck als es in den USA der Fall ist. Im Falle des immer wichtigeren chinesischen Marktes ist es besonders wenig was ans Studio geht.
Daher kann man heute schon sagen dass es eher das dreifache sein muss. Im Falle von Beyond sehe ich da absolut schwarz.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Trekathlon Dos: KHAAAAAAAAN !!!

626
Star Trek: Der Zorn des Khan

"…the great flood-gates of the wonder-world swung open, and in the wild conceits that swayed me to my purpose, two and two there floated into my inmost soul, endless processions of the whale, and, mid most of them all, one grand hooded phantom, like a snow hill in the air." - Herman Melvilles "Moby Dick" gilt heute - lange nach 1851 - als einer der bedeutsamsten Romane der globalen Literaturgeschichte. Melvilles Allegorie auf den Hass und den Schmerz eines verletzten Individuums ist ein langer, bedeutungsschwangerer und facettenreicher Roman, dessen Sogkraft sich nur die wenigsten entziehen können, gelungen getragen durch das Motiv der Rache, dass niemand außer ihm besser hätte aufbereiten können. Kein Wunder also, dass ein solcher Klassiker bis in die Moderne viele Adaptionen in verschiedensten Medien erhält. Doch eine der wohl ungewöhnlichsten - und gleichzeitig besten - aller Umsetzungen scheint auf den ersten Blick mit den Weiten der Ozeane wenig gemein zu haben: Nicholas Meyers "Star Trek: Der Zorn des Khan".

"Call me Ismael." – So beginnt Melville seinen Roman. Doch Ismael gibt es in Meyers 82er Umsetzung der Legende vom weißen Wal gar nicht. Und auch keinen Queequeg, keinen Elias, keinen Daggoo, keinen Pip und keinen Starbuck, nicht einmal die Pequod ist vertreten. Sie wurde in "Enterprise" umbenannt. Doch die Geschichte, die Motive, sie bleiben dieselben, wie schon im fabelhaft düsteren Opening der Kobayashi Maru-Persönlichkeitstest einer jungen Enterprise-Kommandantin offenbart: Hier geht es um Rache. Familie. Freundschaft. Leben. Und Tod. Und da tritt er aus dem Licht wie eine lebende Legende in die Düsternis hinein: William Shatner alias James T. Kirk, der in altkluger Überlegenheit den souveränen Hasardeur spielt - Shatner wie Kirk gleichermaßen. Denn im Verlauf der 113 eng bepackten Minuten eröffnet Meyer einen Blick auf den bekannten Protagonisten, den man so nicht hätte erwarten dürfen: Er entlarvt ihn. Als Quacksalber, Sprücheklopfer. Kirk, der voller Weisheit scheint, weiß am Ende mit seinen leeren Phrasen und selbstverhüllenden Worten nichts anzufangen und hat sich selbst nie den Realitäten des Lebens gestellt - und am allerwenigsten der Unausweichlichkeit des Todes. Er musste sich schlicht und einfach nie damit auseinandersetzen, er wusste immer, sich dem Verlust zu entsagen. Meyer durchbricht diesen Kreis, er lässt ihn altern, verbittern und den Verlust eines Freundes kennenlernen. Kirk muss erkennen, dass Leben und Tod in direkter Kausalfolge zueinander stehen und man sich beidem gleichermaßen stellen muss. In gewisser Hinsicht ist "Der Zorn des Khan" sein Kobayashi Maru-Test.

Nicholas Meyer brachte mit dem ersten Kino-Sequel des "Star Trek"-Franchises ein Meisterwerk in die Lichtspielhäuser, welchem inhaltlich und ästhetisch eine Zeitlosigkeit innewohnt, die nicht nur Mr. Spock als faszinierend titulieren würde und das Science-Fiction-Umfeld nur als Rahmen missbraucht. Leben und Tod als Endlosspirale, verbunden durch das Vorhaben der Rache in einer Tat, sie sind das Kernzentrum dieses Abenteuers, welches seinen unfassbaren Reiz wie schon Melvilles Klassiker aus der antagonistischen Konstellation gewinnt: Ricardo Montalbáns darstellerische Leistung als genetisch modifizierter Zarathustra-Kreatur Khan kann hier nur (noch mehr als die erneuten Auftritte der klassischen Enterprise-Besatzung rund um den fantastischen Leonard Nimoy) als brillant bezeichnet werden. Seine allzu charismatische Ausstrahlung wird nur von seiner mimisch stets blitzschnell auftretenden sichtbaren Gefährlichkeit unterwandert, Khan wird zur Verkörperung des Hasses und Todes, während er das Leben kontrollieren wird. Der MacGuffin, dem er hinterher jagt, ist das Genesis-Projekt, unmissverständlich nach der biblischen Schöpfungsgeschichte benannt. Ein Projekt, welches Leben schaffen kann, dafür aber auch altes verdrängt, so wie Khan selbst ein geschaffenes Leben ist, welches andere zu verdrängen drohte. Eine glaubhafte Basis für einen Film, der sich von der metaphilosophischen Schwere des Vorgängers längst emanzipiert hat und sich traut, in rauen und harten Actiongefilden zu wandern, ohne je ausladend zu werden. Jeder Phaserschuss, jeder Schlagabtausch, jedes Manöver hat seine Geschichte, seine Motivation - und seine Konsequenzen.

Trotz des deutlich militärischeren Auftretens als je zuvor in der "Star Trek"-Historie jongliert Meyer spielerisch leicht und doch punktiert mit Lockerheit und Ernst, mit Komik und bitterer Tragik. Er formuliert den Kampf zweier Giganten als Resultat der Umstände, als schicksalshafte Ausgeburt derer Vorgeschichten, was die gesamte Erzählung mit einer bezeichnenden Emotionalität versieht, welche sich in einem Abschluss entlädt, der wie ein Fazit Leben und Tod, Alter und Jugend sowie Optimismus und Pessimismus in wenigen Sekunden ultimativ verknüpft und zusammenführt auf eine Weise, wie sie erfüllender und endgültiger nicht sein könnte - obwohl das tatsächliche Filmende alles andere als endgültig scheint, weil auch der Tod niemals vollkommen endgültig ist. Man lebt in der Erinnerung der Lebenden weiter. An "Moby Dick" erinnert dies unaufhörlich, genauso wie die neuen Uniformen der Enterprise-Besatzung oder die letzte Raumschlacht zwischen Khan und Kirk, die in einem interstellaren Nebel mit bedächtlicher Gewitteratmosphäre wie ein Gefecht auf hoher See anmutet und die Grenzen zwischen Sci-Fi-Action und Seefahrer-Literaturverfilmung subtil verwischen lässt. James Horner, der Jerry Goldsmith als Komponist hier ablöste, steuerte dazu einen Score bei, der ebenfalls beides gleichzeitig verkörpern kann und für sich stehend so viel zweipolige Kraft und Ehrlichkeit verbindet, wie die starke Geschichte selbst, die einen im selben Moment Lacher wie Tränen abverlangen kann.

Fazit: Ein Film, so authentisch und wahrhaftig wie das Leben, in einem Szenario, dass nur oberflächlich weit von unserer Realität entfernt ist und sein eigenes Setting selbst als notwendiges, im Notfall aber auch entbehrliches Konstrukt erkennt. Vor wunderschönen malerischen Weltraum-Kulissen beweist und definiert Nicholas Meyer den Begriff der Poesie auf seine ganz eigene Weise und liefert eine inszenatorische Glanzleistung ab, die von ihren lebendigen Charakteren und echten Emotionen dominiert und getragen wird und die philosophische Grundhaltung der "Star Trek"-Reihe mit den Eigenschaften des Actionfilms kombiniert, was hier keinesfalls mit einer grundsätzlich massentauglichen Ausrichtung gleichzusetzen ist, sondern als Resultat einen Meilenstein seines Genres und eine ungemeine cineastische Errungenschaft bedeutet, deren emotionalen Wert man auf gar keinen Fall missen möchte. "It was the best of times, it was the worst of times."

10/10
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Re: Star Trek - Der Thread

629
Tolles Review, Hille, und was für eine Euphorie, die man dir anmerkt, wie bei Anatol. Kann dir eigentlich nicht widersprechen, auch wenn ich dem Film die höchste Punktzahl verwehrt habe. Was für eine Einigkeit diesmal herrscht! Naja, aber auch schön zu wissen, dass man sich hier im Forum über einen Film auch mal so einig sein kann. Bin gespannt, ob das nächste Runde immer noch so sein wird.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Star Trek - Der Thread

630
Auch von mir bravo, Hille. Schön, wie du die Moby Dick-Verweise rausgearbeitet hast. Eine der vielen Stärken des Films ist es, wie subtil er solche Themen verarbeitet sowohl inhaltlich als auch durch äussere Verweise wie zB Khans Bücherregal auf Ceti Alpha 5. Irgendwie ist sein manischer Hass auf seinen weissen Wal Kirk dann auch wieder verständlich, was will man 15 Jahre auf so einem Loch wie Ceti auch schon anderes machen als immer und immer wieder die gleichen Bücher zu lesen. :D
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"