Filmbesprechung: "A View to a Kill (AVTAK)"
- Henrik
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Warscheinlich nicht. Aber trotzdem ist mit Zorin vom Charakter her ein viel brutalerer Typ als Drax oder Stromberg (obwohl dessen Pläne natürlich noch mehr Menschenleben kosten würden) und genau dieses Detail lässt es noch extremer wirken. Stromberg ist ein sehr ruhiger Mensch. Auch Drax wirk in vielen Szenen sehr ruhig. Zorin ist krank und durchtrieben, was ich auch sofort merke. Da wäre die Aufklärung durch Chuck Lee gar nicht mal nötig gewesen.
- Casino Hille
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Okay, so gesehen ist es dann sicher schon zumindest eine kleine Besonderheit. Übrigens schöner letzter Satz, ich finde die ganze Background-Story von Zorin auch mehr als lächerlich. Hätte kein Mensch gebraucht und soll wieder einmal nur etwas beweisen, was eigentlich durch den Film selbst und das Schauspiel Walkens bewiesen werden müsste.Henrik hat geschrieben:Zorin ist krank und durchtrieben, was ich auch sofort merke. Da wäre die Aufklärung durch Chuck Lee gar nicht mal nötig gewesen.
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- Thunderball1965
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Genau! Nicht nur der Eindruck nach der Sichtung, sondern auch der "Nachgeschmack", fließen in meine Bewertung ein. Bei OP habe ich immer wieder nach mehr oder weniger Zeit Lust, ihn von 7 auf 6 zurückzusetzen...Casino Hille hat geschrieben:Dann sollte man vielleicht von der ursprünglichen Punktzahl ablassen?
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- dernamenlose
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Ach ja, dass kenn ich. Nicht nur bei OP (wobei das bei mir dann von 7,5 auf 7 wäre) sondern auch bei anderen.
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- Nico
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Kenn ich... Manchmal schreibt man eine Review und merkt, dass die Punkte, die man vergeben will, eigentlich viel zu hoch sind... Oder zu niedrig. Kommt dann darauf an, ob cih die Zahl ändere oder es bei ihr belasse,
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- dernamenlose
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Teilweise fällt das aber auch erst viel später auf. Gerade bei OP. Dem hab ich 7,5 gegeben, hab aber seitdem nie wieder wirklich Lust ihn zu schauen. Ähnlich bei AVTAK. Dem hab ich erst 8, bei der zweiten Sichtung 7,5 gegeben, erinnere mich aber im Nachhinein irgendwie nur an die schwächeren Szenen und frage mich, warum er mir denn so gefallen hat...
Mal schauen, wie es bei den beiden Filmen das nächste Mal ist.
Mal schauen, wie es bei den beiden Filmen das nächste Mal ist.
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- HCN007
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Review zu Im Angesicht des Todes (1985)
Im Angesicht des Todes befindet sich auf meiner Bondrangliste auf Platz 23 von derzeit 25 Plätzen.
Im Angesicht des Todes ist im Ranking der Moore-Bonds auf Platz 7.
Einordnung in den Moorebonds:
1. LALD
2. TSWLM
3. MR
4. FYEO
5. TMWTGG
6. OP
7. AVTAK
James Bond: Im Angesicht des Todes ist der Vierzehnte von derzeit 25 veröffentlichten Kinofilmen (ich berücksichtige hier auch die außerhalb der Bondreihe gestarteten „Casino Royale“ von 1967 und das Feuerball-Remake „Sag Niemals Nie“ von 1983, die TV-Version von Casino Royale und den zum 25.10.15 noch nicht veröffentlichten SPECTRE sind hiervon noch ausgeschlossen) und Roger Moores siebter und letzter Kinoauftritt als James Bond.
Worum geht es in Im Angesicht des Todes ?
Es werden 2 identische Computerchips der Zorin Industries bei der Leiche von 003 und in russischen Händen gefunden. Bond darf in dieser Sache von britischen Interesse gegen Max Zorin, einem Großindustriellen, ermitteln und findet nicht nur raus, dass dieser durch moderne natürliche Dopingmethoden Pferderennen manipuliert – sondern auch den San-Andreas-Graben fluten möchte, um die Konkurrenz in Form von Silicon Valley auszuschalten.
Was halte ich davon ?
Im Angesicht des Todes ist ein extrem unterhaltsamer Bondfilm, der bei mir jedoch die meisten Schwächen bei den Moore-Bonds aufweist. Wäre die Sache nicht durch diese lose Verbindung der beiden Chips von britischem Interesse, hätte der Plot durchaus auch als reiner Actionfilm funktioniert, ganz ohne James Bond – so austauschbar ist die ganze Sache. Die gezeigte Action ist jedoch noch sehr gut (PTS, Pferderennen, Eiffelturm + Paris, Feuerwehrfahrzeug, Climax). Zu Roger Moore als Bond habe ich mich ja bereits hinlänglich weit aus dem Fenster gelegt und meine Meinung gesagt. Sei er als Charakterdarsteller noch so gut in der charakterlichen Darstellung eines weltgewandten, snobistischen Dandys. Diese penetranten Hintergrundprojektionen bei so vielen Actionszenen in seinen Bondfilmen machen grundsätzlich einen Hauptgrund für meine Abneigung gegenüber Roger Moore als Bond aus. Für mich muss der Darsteller eines Bonds beide Sparten bedienen: Charakterdarsteller UND Actiondarsteller – 50 % davon konnte Moore nicht darstellen und liegt daher bei mir ganz hinten. Und einem Darsteller mit 57 Jahren kann ich einfach keinen Agenten mehr abnehmen.
Ein weiteres Problem sind weitere Charaktere. Christopher Walken ist ein großartiger Schauspieler, jedoch gibt das intelligente, psychopathische Wunderkind nicht viel her. Grace Jones hat eben nur ihre außergewöhnliche Erscheinung zur Rolle Mayday beigetragen – Der Rest ist sehr hölzern und der Charakter ist eben nur ein Tool und Bauernopfer von Zorin. Tanya Roberts als Stacey Sutton ist dieser typische „Oh-James“-Bondgirlcharakter und damit klar negativ zu bewerten.
Die Handlung plätschert häufig nur so vor sich hin und kommt mir rückwirkend betrachtet teilweise so vor, als hätte man aus vielen Ideen - der Kurzgeschichte „From A View To A Kill“ - und den Gardnerromanen „Kernschmelze“ ; „Der Kunstsammler“ und „Eine Frage der Ehre“ - einen Film zusammengeschustert, der in sich sehr stimmig ist, jedoch viel Potenzial auf der Strecke lässt.
Zumindest kann der Film musikalisch auf ganzer Linie punkten. John Barry passt für Bond wie die Faust aufs Auge, das musikalische Thema des Films ist wirklich toll. Zum Titelsong von Duran Duran habe ich auf diesem Weg noch eine persönliche Bindung und eine Anekdote – Ich war früher bei der Feuerwehr und an einem Kameradschaftsabend war Karaoke angesagt. Eigentlich habe ich keinen Bock drauf gehabt, da mitzumachen, aber dann habe ich mir die Listen genommen und A View To A Kill entdeckt und kurze Zeit später beim Karaoke geschmettert.
Das Rating von Im Angesicht des Todes beträgt 005/007 !
6/10
Im Angesicht des Todes befindet sich auf meiner Bondrangliste auf Platz 23 von derzeit 25 Plätzen.
Im Angesicht des Todes ist im Ranking der Moore-Bonds auf Platz 7.
Einordnung in den Moorebonds:
1. LALD
2. TSWLM
3. MR
4. FYEO
5. TMWTGG
6. OP
7. AVTAK
James Bond: Im Angesicht des Todes ist der Vierzehnte von derzeit 25 veröffentlichten Kinofilmen (ich berücksichtige hier auch die außerhalb der Bondreihe gestarteten „Casino Royale“ von 1967 und das Feuerball-Remake „Sag Niemals Nie“ von 1983, die TV-Version von Casino Royale und den zum 25.10.15 noch nicht veröffentlichten SPECTRE sind hiervon noch ausgeschlossen) und Roger Moores siebter und letzter Kinoauftritt als James Bond.
Worum geht es in Im Angesicht des Todes ?
Es werden 2 identische Computerchips der Zorin Industries bei der Leiche von 003 und in russischen Händen gefunden. Bond darf in dieser Sache von britischen Interesse gegen Max Zorin, einem Großindustriellen, ermitteln und findet nicht nur raus, dass dieser durch moderne natürliche Dopingmethoden Pferderennen manipuliert – sondern auch den San-Andreas-Graben fluten möchte, um die Konkurrenz in Form von Silicon Valley auszuschalten.
Was halte ich davon ?
Im Angesicht des Todes ist ein extrem unterhaltsamer Bondfilm, der bei mir jedoch die meisten Schwächen bei den Moore-Bonds aufweist. Wäre die Sache nicht durch diese lose Verbindung der beiden Chips von britischem Interesse, hätte der Plot durchaus auch als reiner Actionfilm funktioniert, ganz ohne James Bond – so austauschbar ist die ganze Sache. Die gezeigte Action ist jedoch noch sehr gut (PTS, Pferderennen, Eiffelturm + Paris, Feuerwehrfahrzeug, Climax). Zu Roger Moore als Bond habe ich mich ja bereits hinlänglich weit aus dem Fenster gelegt und meine Meinung gesagt. Sei er als Charakterdarsteller noch so gut in der charakterlichen Darstellung eines weltgewandten, snobistischen Dandys. Diese penetranten Hintergrundprojektionen bei so vielen Actionszenen in seinen Bondfilmen machen grundsätzlich einen Hauptgrund für meine Abneigung gegenüber Roger Moore als Bond aus. Für mich muss der Darsteller eines Bonds beide Sparten bedienen: Charakterdarsteller UND Actiondarsteller – 50 % davon konnte Moore nicht darstellen und liegt daher bei mir ganz hinten. Und einem Darsteller mit 57 Jahren kann ich einfach keinen Agenten mehr abnehmen.
Ein weiteres Problem sind weitere Charaktere. Christopher Walken ist ein großartiger Schauspieler, jedoch gibt das intelligente, psychopathische Wunderkind nicht viel her. Grace Jones hat eben nur ihre außergewöhnliche Erscheinung zur Rolle Mayday beigetragen – Der Rest ist sehr hölzern und der Charakter ist eben nur ein Tool und Bauernopfer von Zorin. Tanya Roberts als Stacey Sutton ist dieser typische „Oh-James“-Bondgirlcharakter und damit klar negativ zu bewerten.
Die Handlung plätschert häufig nur so vor sich hin und kommt mir rückwirkend betrachtet teilweise so vor, als hätte man aus vielen Ideen - der Kurzgeschichte „From A View To A Kill“ - und den Gardnerromanen „Kernschmelze“ ; „Der Kunstsammler“ und „Eine Frage der Ehre“ - einen Film zusammengeschustert, der in sich sehr stimmig ist, jedoch viel Potenzial auf der Strecke lässt.
Zumindest kann der Film musikalisch auf ganzer Linie punkten. John Barry passt für Bond wie die Faust aufs Auge, das musikalische Thema des Films ist wirklich toll. Zum Titelsong von Duran Duran habe ich auf diesem Weg noch eine persönliche Bindung und eine Anekdote – Ich war früher bei der Feuerwehr und an einem Kameradschaftsabend war Karaoke angesagt. Eigentlich habe ich keinen Bock drauf gehabt, da mitzumachen, aber dann habe ich mir die Listen genommen und A View To A Kill entdeckt und kurze Zeit später beim Karaoke geschmettert.
Das Rating von Im Angesicht des Todes beträgt 005/007 !
6/10
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
- Nico
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Im Angesicht des Todes
(A view to a kill)
1985
Regie: John Glen
"Im Angesicht des Todes" war einer der ersten Bonds, die ich je gesehen habe und vielleicht hat er deswegen immer einen kleinen Nostalgie-Bonus...
Nachdem Roger Moore eigentlich schon nach "In tödlicher Mission" 1981 verkündet hatte, nicht mehr Bond spielen zu wollen und für "Octopussy" zurückgeholt wurde, wurde er schließlich für "Im Angesicht des Todes" ein 7. und letztes mal als James Bond verpflichtet. Moore war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 57 Jahre alt und das merkt man ihm leider auch zu jedem Zeitpunkt an. Schon in FYEO fand ich Moore und Moneypenny deutlich zu alt, jetzt jedoch hat das ganze ein neues Level erreicht. Die Flirtereien zwischen den beiden sind wirklich unerträglich, sowas will ich nicht sehen. Auch die durch Moores Alter bedingten diversen klar erkennbaren Stuntmen schaden dem Filmgenuss, da sie wirklich offensichtlich sind und man sich anscheinend keine Mühe gab, dies zu kaschieren. Im Gegenteil: In kaum einem anderen Bond gibt es solche langen Nahaufnahmen von Stuntmen.
Der Film startet mit einer PTS, die zwar keinen bleibenden Eindruck hinterlässt, aber ansonsten ganz solide daherkommt und mit der Beach Boys-Einlage einen kleinen humorigen Einschub enthält. Der Titelsong von Duran Duran ist sehr stark und gehört zu den besten der Reihe, die Titelsequenz von Maurice Binder allerdings eher im Gegenteil... Die Szenen in Paris inklusive des Restaurants im Eiffelturm und der anschließenden Verfolgungsjagd gefallen mir sehr. Ich verstehe nicht, warum so oft die "Postkartenmotivik" kritisiert wird. Wenn Bond auf dem Markusplatz unterwegs ist, den Prater besucht oder das Taj Mahal gezeigt wird, ist das okay, aber der Eiffelturm geht gar nicht? Merkwürdig.
Die Szenen auf Zorins Gut sind an sich gelungen, unter anderem sticht Bonds und Sir Godfreys nächtliche Erkundungstour heraus, sind für meinen Geschmack allerdings etwas zu lang und nehmen einen zu großen Platz im Film ein. Wirklich herrlich amüsant sind die Szenen zwischen Bond und seinem "Chaffeur" Sir Godfrey, der von Patrick McNee hervorragend dargestellt wird. Gut gefällt mir an der Szenerie auf dem Gestüt auch, dass Bond mal wieder richtig ermittelt und nicht einfach nur von Location zu Location springt. Zu diesen Szenen gehören auch noch Sir Godfreys Ermordung, die sehr gelungen ist und das Parkourreiten mit dem wohl kompliziertesten Mordanschlag in der Geschichte der James Bond-Filme. Aber auch diese Szene gefällt mir.
Der Einsatz eines Luftschiffes als Fortbewegungsmittel / Aufenthaltsort des Villains ist mal eine innovative und tolle Idee. Wie Zorin dort seinen Plan erklärt und danach einer der Geschäftsleute ermordet wird, hat mich doch sehr an Goldfinger und Mr Solo erinnert.
Nachdem Bond in Staceys Haus eingetroffen ist und die beiden in einen Kampf verwickelt werden, hängt der Film ein wenig durch und die Szenen plätschern vor sich hin. Auch der komplette Handlungsstrang mit Pola Ivanova, der so überhaupt keine Relevanz hat und null zum Rest des Filmes passen will, erscheint komplett unnötig und zieht das ganze in die Länge. Richtig stark weiter geht es erst mit Zorins und Maydays Mordanschlag auf Bond und Stacey, bei dem sie mal eben das Rathaus in Brand stecken. Dass die Stahlseile des Fahrstuhls reißen erscheint mir ein wenig unlogisch, aber um sowas sollte man sich bei Bond keine Gedanken machen. Die oft kritisierte Verfolgungsjagd zwischen Bond und Stacey im Feuerwehrwagen und den Polizisten hat mir sehr gut gefallen. Herrlich ist Bonds Blick, nachdem Tracey durch die Schranken zur Brücke rast.
Das Finale in der Mine, deren Set mir sehr gefallen hat, gehört für mich zu den besten Showdowns innerhalb der Bond-Reihe. Wie das Wasser hereinbricht und Zorin ohne mit der Wimper zu zucken drauflosballert beeindruckt mich jedes mal. Auch der Wandel Maydays, das Rausschaffen der Bombe und ihr explosives Ende ist sehr stark. Einzig der finale Kampf auf der Golden Gate-Bridge ist zwar an sich gelungen, beeindruckt aber eher wenig und wirkt etwas lustlos.
Zu den positiven Aspekten des Films zählt unter anderem Christopher Walken als Max Zorin. Dieser spielt den Antagonisten des Films stark und überzeugend. Grace Jones ist als Mayday eine interessante Mischung aus Bondgirl und Henchwoman. Ihr Sinneswandel am Ende gefällt und erscheint auch komplett logisch und nachvollziehbar. Ein weiterer Pluspunkt ist der Score von John Barry, der meiner Meinung nach zu den besten der Reihe gehört und der die Szenen passend untermalt.
Besonders negativ fällt neben den schon erwähnten viel zu offensichtlichen Stuntmen-Einsätzen die Handlung an sich auf. Von einem Mikrochip in den Händen des KGB geht es über Pferdedoping bis hin zur Flutung von Silicon Valley. Durch die Chips besteht zwar noch ein loser Zusammenhang, aber an sich wirkt das ganze sehr konstruiert und unzusammenpassend.
Fazit:
"Im Angesicht des Todes" hat einige Schwachstellen. Das sind neben Moores Alter einige Längen im Mittelteil die schwache Handlung. Nichtsdestotrotz hat der Film auch sehr viel gutes zu bieten. Wenn es nicht gerade um Action geht macht Moore eine gute Figur, der Soundtrack ist gelungen und das Finale sowie viele Szenen unerhalten sehr. Auch wenn man es nicht unbedingt rausgelesen hat, hat mich der Film sehr unerhalten. Ich werde mit dieser Wertung wohl so ziemlich alleine darstehen, aber man muss das ganze ja auch noch in Relation mit den Punktevergaben anderer Filme setzen und deshalb gibt es von mir für AVTAK ganz, ganz schwache:
9/10 Punkte
(A view to a kill)
1985
Regie: John Glen
"Im Angesicht des Todes" war einer der ersten Bonds, die ich je gesehen habe und vielleicht hat er deswegen immer einen kleinen Nostalgie-Bonus...
Nachdem Roger Moore eigentlich schon nach "In tödlicher Mission" 1981 verkündet hatte, nicht mehr Bond spielen zu wollen und für "Octopussy" zurückgeholt wurde, wurde er schließlich für "Im Angesicht des Todes" ein 7. und letztes mal als James Bond verpflichtet. Moore war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 57 Jahre alt und das merkt man ihm leider auch zu jedem Zeitpunkt an. Schon in FYEO fand ich Moore und Moneypenny deutlich zu alt, jetzt jedoch hat das ganze ein neues Level erreicht. Die Flirtereien zwischen den beiden sind wirklich unerträglich, sowas will ich nicht sehen. Auch die durch Moores Alter bedingten diversen klar erkennbaren Stuntmen schaden dem Filmgenuss, da sie wirklich offensichtlich sind und man sich anscheinend keine Mühe gab, dies zu kaschieren. Im Gegenteil: In kaum einem anderen Bond gibt es solche langen Nahaufnahmen von Stuntmen.
Der Film startet mit einer PTS, die zwar keinen bleibenden Eindruck hinterlässt, aber ansonsten ganz solide daherkommt und mit der Beach Boys-Einlage einen kleinen humorigen Einschub enthält. Der Titelsong von Duran Duran ist sehr stark und gehört zu den besten der Reihe, die Titelsequenz von Maurice Binder allerdings eher im Gegenteil... Die Szenen in Paris inklusive des Restaurants im Eiffelturm und der anschließenden Verfolgungsjagd gefallen mir sehr. Ich verstehe nicht, warum so oft die "Postkartenmotivik" kritisiert wird. Wenn Bond auf dem Markusplatz unterwegs ist, den Prater besucht oder das Taj Mahal gezeigt wird, ist das okay, aber der Eiffelturm geht gar nicht? Merkwürdig.
Die Szenen auf Zorins Gut sind an sich gelungen, unter anderem sticht Bonds und Sir Godfreys nächtliche Erkundungstour heraus, sind für meinen Geschmack allerdings etwas zu lang und nehmen einen zu großen Platz im Film ein. Wirklich herrlich amüsant sind die Szenen zwischen Bond und seinem "Chaffeur" Sir Godfrey, der von Patrick McNee hervorragend dargestellt wird. Gut gefällt mir an der Szenerie auf dem Gestüt auch, dass Bond mal wieder richtig ermittelt und nicht einfach nur von Location zu Location springt. Zu diesen Szenen gehören auch noch Sir Godfreys Ermordung, die sehr gelungen ist und das Parkourreiten mit dem wohl kompliziertesten Mordanschlag in der Geschichte der James Bond-Filme. Aber auch diese Szene gefällt mir.
Der Einsatz eines Luftschiffes als Fortbewegungsmittel / Aufenthaltsort des Villains ist mal eine innovative und tolle Idee. Wie Zorin dort seinen Plan erklärt und danach einer der Geschäftsleute ermordet wird, hat mich doch sehr an Goldfinger und Mr Solo erinnert.
Nachdem Bond in Staceys Haus eingetroffen ist und die beiden in einen Kampf verwickelt werden, hängt der Film ein wenig durch und die Szenen plätschern vor sich hin. Auch der komplette Handlungsstrang mit Pola Ivanova, der so überhaupt keine Relevanz hat und null zum Rest des Filmes passen will, erscheint komplett unnötig und zieht das ganze in die Länge. Richtig stark weiter geht es erst mit Zorins und Maydays Mordanschlag auf Bond und Stacey, bei dem sie mal eben das Rathaus in Brand stecken. Dass die Stahlseile des Fahrstuhls reißen erscheint mir ein wenig unlogisch, aber um sowas sollte man sich bei Bond keine Gedanken machen. Die oft kritisierte Verfolgungsjagd zwischen Bond und Stacey im Feuerwehrwagen und den Polizisten hat mir sehr gut gefallen. Herrlich ist Bonds Blick, nachdem Tracey durch die Schranken zur Brücke rast.
Das Finale in der Mine, deren Set mir sehr gefallen hat, gehört für mich zu den besten Showdowns innerhalb der Bond-Reihe. Wie das Wasser hereinbricht und Zorin ohne mit der Wimper zu zucken drauflosballert beeindruckt mich jedes mal. Auch der Wandel Maydays, das Rausschaffen der Bombe und ihr explosives Ende ist sehr stark. Einzig der finale Kampf auf der Golden Gate-Bridge ist zwar an sich gelungen, beeindruckt aber eher wenig und wirkt etwas lustlos.
Zu den positiven Aspekten des Films zählt unter anderem Christopher Walken als Max Zorin. Dieser spielt den Antagonisten des Films stark und überzeugend. Grace Jones ist als Mayday eine interessante Mischung aus Bondgirl und Henchwoman. Ihr Sinneswandel am Ende gefällt und erscheint auch komplett logisch und nachvollziehbar. Ein weiterer Pluspunkt ist der Score von John Barry, der meiner Meinung nach zu den besten der Reihe gehört und der die Szenen passend untermalt.
Besonders negativ fällt neben den schon erwähnten viel zu offensichtlichen Stuntmen-Einsätzen die Handlung an sich auf. Von einem Mikrochip in den Händen des KGB geht es über Pferdedoping bis hin zur Flutung von Silicon Valley. Durch die Chips besteht zwar noch ein loser Zusammenhang, aber an sich wirkt das ganze sehr konstruiert und unzusammenpassend.
Fazit:
"Im Angesicht des Todes" hat einige Schwachstellen. Das sind neben Moores Alter einige Längen im Mittelteil die schwache Handlung. Nichtsdestotrotz hat der Film auch sehr viel gutes zu bieten. Wenn es nicht gerade um Action geht macht Moore eine gute Figur, der Soundtrack ist gelungen und das Finale sowie viele Szenen unerhalten sehr. Auch wenn man es nicht unbedingt rausgelesen hat, hat mich der Film sehr unerhalten. Ich werde mit dieser Wertung wohl so ziemlich alleine darstehen, aber man muss das ganze ja auch noch in Relation mit den Punktevergaben anderer Filme setzen und deshalb gibt es von mir für AVTAK ganz, ganz schwache:
9/10 Punkte
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Das nenne ich eine Ansage und deine Meinung sei dir unbenommen. Es klingt so wie du es schreibst auch nachvollziehbar; man kann alles so sehen.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."
Tomorrow never dies (1997)
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Ich habe mich auch schwer getan mit der Vergabe der Punkte. Nicht, weil ihr den Film alle nicht mögt, sondern weil nach einiger Überlegung 9 Punkte wirklich doch etwas zu viel des guten einzeln gesehen wären. Aber wenn ich überlege, dass ich AVTAK lieber als alle 8er-Kandidaten sehe, hat er wohl doch 9 verdient. Es ist einfach ein Film, auf den ich immer Lust habe, trotz der unübersehbaren Schwächen. Deswegen fiel es mir auch nicht ganz so leicht, die Punktevergabe zu begründen.
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Ich versteh dich Nico, aber das du nun ausgerechnet AVTAK dafür abstrafst, wo doch Maxwell da noch mal so einen schön langen Auftritt hat und mit Moore gerade beim Pferderennen eine so tolle Chemie hat. Schade, wie gesagt, absolut verständlich, aber gerade AVTAK gefällt mir immer in der Hinsicht, dass Maxwell einen respektvollen und netten Abschluss bekommen hat.Nico hat geschrieben:Schon in FYEO fand ich Moore und Moneypenny deutlich zu alt, jetzt jedoch hat das ganze ein neues Level erreicht. Die Flirtereien zwischen den beiden sind wirklich unerträglich
Ich find die Action jetzt auch nicht Highlight-verdächtig, aber mag den Stil und Ton der PTS (nicht zuletzt wegen Barrys Score), finde die schon mindestens sehr solide. Sie hat auch den Vorteil, dass man Bond lange nicht im Gesicht sieht und somit der Stuntman-Einsatz überhaupt nicht auffällt. Business as usual ist die PTS sicherlich, aber so sehr Bond, dass es schon was für sich hat.Nico hat geschrieben:Der Film startet mit einer PTS, die zwar keinen bleibenden Eindruck hinterlässt, aber ansonsten ganz solide daherkommt

Der Unterschied liegt in der Präsentation. In MR beinhaltet der Besuch des Markusplatzes ja eine gewisse Selbstironie, genauso wie in OP das Taj Mahal als Überblende fungiert (das ist, als wenn du eine Stadt von oben zeigst und dann "Köln, Germany" einblendest). Glen verzichtet da halt auf einen schriftliche Einblendung, sondern nimmt das Taj Mahal als Verordnung. Dasselbe macht er auch in der Zeppelin-Szene in AVTAK, wenn die Golden Gate Bridge das allererste Mal ins Bild kommt. Das ist in Ordnung, aber AVTAK ist da ein Stück kreativloser, weil er die Handlung dann direkt an den Sehenswürdigkeiten verordnet und die eigentliche Stadt (Paris, San Francisco) belanglos und austauschbar bleibt. Der Eiffelturm ist in AVTAK praktisch der einzige Beweis dafür, dass wir in Paris sind, sonst könnte das genauso gut auch jede andere europäische Stadt sein. AVTAK fehlt es an Flair und ganz bedeutend an einem Gefühl für die Location. Ist aber ein Glen-Problem, eigentlich hat er nur Indien in Octopussy passend inszeniert.Nico hat geschrieben: Wenn Bond auf dem Markusplatz unterwegs ist, den Prater besucht oder das Taj Mahal gezeigt wird, ist das okay, aber der Eiffelturm geht gar nicht? Merkwürdig.
Man kann das so sehen und ich möchte dir deine Meinung da gar nicht nehmen, aber was ermittelt Bond denn eigentlich? Sucht er einen KGB-Kontakt bei Zorin Industries oder ermittelt er wegen dem Verdacht des Pferdedopings?Nico hat geschrieben:Gut gefällt mir an der Szenerie auf dem Gestüt auch, dass Bond mal wieder richtig ermittelt und nicht einfach nur von Location zu Location springt.

AVTAK ist ja auch ein Quasi-GF-Remake. Jedenfalls mehr, als TSWLM ein YOLT oder NSNA ein TB Remake ist.Nico hat geschrieben:Wie Zorin dort seinen Plan erklärt und danach einer der Geschäftsleute ermordet wird, hat mich doch sehr an Goldfinger und Mr Solo erinnert.

Verteidigend könnte man jetzt sagen, dass der Handlungsstrang schon Sinn ergibt innerhalb der Handlung, weil ansonsten dieser ganze KGB-Strang etwas offen wäre, aber ich gebe dir schon recht, das ist nicht gut gelöst. Besser wäre wirklich gewesen, die Szenen mit Barbara Bach als Triple X zu drehen, dann wäre allein durch ihren Auftritt das ganze etwas spannender gewesen (weil man die Figur wieder erkannt hätte), aber es hat nicht sollen sein.Nico hat geschrieben:Auch der komplette Handlungsstrang mit Pola Ivanova, der so überhaupt keine Relevanz hat und null zum Rest des Filmes passen will
Wo du es erwähnst: Weiß jemand, wie das Stück heißt, dass in der Szene läuft, als Bond die arme Stacey die Leiter runterträgt?Nico hat geschrieben:Ein weiterer Pluspunkt ist der Score von John Barry, der meiner Meinung nach zu den besten der Reihe gehört und der die Szenen passend untermalt.
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Wo du es erwähnst: Weiß jemand, wie das Stück heißt, dass in der Szene läuft, als Bond die arme Stacey die Leiter runterträgt?[/quote]Nico hat geschrieben:Ein weiterer Pluspunkt ist der Score von John Barry, der meiner Meinung nach zu den besten der Reihe gehört und der die Szenen passend untermalt.
Das müsste eigentlich der Anfang von diesem Stück sein:
https://www.youtube.com/watch?v=QfWX4DlishA
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Richtig Sinn macht das erst, wenn man davon ausgeht, dass von Anfang an der Verdacht besteht, dass Zorin mithilfe von Mikrochips seine Pferde manipuliert.Casino Hille hat geschrieben:Man kann das so sehen und ich möchte dir deine Meinung da gar nicht nehmen, aber was ermittelt Bond denn eigentlich? Sucht er einen KGB-Kontakt bei Zorin Industries oder ermittelt er wegen dem Verdacht des Pferdedopings?Nico hat geschrieben:Gut gefällt mir an der Szenerie auf dem Gestüt auch, dass Bond mal wieder richtig ermittelt und nicht einfach nur von Location zu Location springt.Das ist ein Problem in AVTAK, dass man nie weiß, worum es gerade geht und was von allem an Information denn eigentlich von Belang ist. Die Handlung hat keinen Fokus, will eigentlich nur alles schön kompliziert halten, um den Twist im letzten Drittel zu verbergen, was aber alles nicht so recht funktioniert.
Das liegt daran, dass Bond mit seinen Kollegen vom MI6 direkt von der Zentrale auf dem Pferderennen landet, ohne dass dies der Zuschauer (oder Bond) erfährt, was das eigentlich soll.
- dernamenlose
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Diese wohl ziemlich exklusive Ansicht lassen wir dir einfach malCasino Hille hat geschrieben:AVTAK ist ja auch ein Quasi-GF-Remake. Jedenfalls mehr, als TSWLM ein YOLT oder NSNA ein TB Remake ist.

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Die ist gar nicht mal so exklusiv. Das haben schon noch ein paar andere vor mir behauptet.dernamenlose hat geschrieben:Diese wohl ziemlich exklusive Ansicht lassen wir dir einfach malCasino Hille hat geschrieben:AVTAK ist ja auch ein Quasi-GF-Remake. Jedenfalls mehr, als TSWLM ein YOLT oder NSNA ein TB Remake ist.
Vielen lieben Dank! Und ich such mich schon dumm und dämlich.klimmi2001 hat geschrieben:https://www.youtube.com/watch?v=QfWX4DlishA
Aber warum zur Hölle sollte denn der Verdacht bestehen? Und selbst wenn, ist das grottig erzählt.Henrik hat geschrieben:Richtig Sinn macht das erst, wenn man davon ausgeht, dass von Anfang an der Verdacht besteht, dass Zorin mithilfe von Mikrochips seine Pferde manipuliert.
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