Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"
Verfasst: 6. August 2016 22:52
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?Henrik hat geschrieben: Bonds Klettereien und das Eindringen ins Whyte House gefallen mir. Blofelds Auftauchen, ist nicht so überraschend, da man das schon vorher angedeutet hat. Gray als Blofeld ist hier aber unpassend, da er bisher kaum in Erscheinung getreten ist. Hier wäre ein Schauspieler besser gewesen, der schon als Blofeld bekannt war.
Allgemein hätte ich es besser gefunden, man hätte zumindest von YOLT bis DAF einen Schauspieler als Blofeld verwendet, statt drei. Pleasence und Savalas gefallen mir beide besser als Gray, da kann ich deshalb gerne drüber hinweg sehen.Thunderball1965 hat geschrieben: Nur soviel:?Henrik hat geschrieben: Bonds Klettereien und das Eindringen ins Whyte House gefallen mir. Blofelds Auftauchen, ist nicht so überraschend, da man das schon vorher angedeutet hat. Gray als Blofeld ist hier aber unpassend, da er bisher kaum in Erscheinung getreten ist. Hier wäre ein Schauspieler besser gewesen, der schon als Blofeld bekannt war.
Dieser Blofeld wird in diesem FIlm als Blofeld eingeführt, also braucht es auch keinen anderen Schauspieler.![]()
Die Idee gefällt mir ganz gut, es scheitert aber an der Umsetzung. Besondert stört mich das in der Mondbuggy-Szene, die mich nicht recht überzeugen kann. Die ganze Szene ist sehr langsam, sodass es zu gewollt wirkt, dass die Gegner sich gegenseitig ausschalten.Thunderball1965 hat geschrieben: Wie fandest du übrigens die Actionszenen, in denen Bond die Gegner nicht ausschaltet, sondern sie sich selbst?
(Moonbuggy, Polizei--)
Warum willkürlich und ohne Anhaltspunkte? Er wird sich ja nun nicht so lange durch Tokyo und Kairo geprügelt haben, bis ihm irgendwer den Namen sagen konnte, sondern wohl eher einer konkreten Spur nachgegangen sein. Willkürlich ist das sicher nicht, ohne Anhaltspunkte auch nicht und in Anbetracht dessen definitiv auch nicht aussichtslos.Henrik hat geschrieben:Den Beginn finde ich reichlich merkwürdig, dass Bond willkürlich Menschen ohne Anhaltspunkte nach Blofeld fragt ist eigentlich aussichtslos.
Ein internationaler Diamantenschmuggelring soll unter Bonds Würde sein, während aber die Goldschmuggelaffäre in GF würdevoll geraten ist?Henrik hat geschrieben: Dieses Gespräch hinterlässt den Eindruck, dass Bonds Mission unter seiner Würde ist.
Eher nicht. Bond einzig und allein 90 Minuten dabei zuzugucken, wie er die Diamanten-Laser-Nummer mühsam rausfindet, wäre wohl eher das exakte Gegenteil von Spannung und dafür eine Verschlimmbesserung des Filmes gewesen. Denn die Schmuggel-Geschichte zieht ihre Spannung aus dem langsamen Arbeiten nach oben, bis dort dann die gesamten Aktionen in einen Kontext eingeordnet werden können. Andersrum wäre der Schmuggelring komplett redundant gewesen und hätte niemandem geholfen. Übrigens: Was genau DN oder GF planen erfährt man auch erst reichlich spät, auch hier scheint dies aber niemanden zu stören.Henrik hat geschrieben:Die wahre Bedrohung durch Blofeld wird erst sehr spät deutlich, das hätte dem Anfang des Filmes geholfen, hätte man es vorher deutlich gemacht.
Übrigens muss ich einmal kurz dazu sagen, dass weniger die beiden Actionszenen an sich imo ein Problem darstellen, sondern viel mehr das direkte Abspulen hintereinander. Man kann zu den einzelnen Sequenzen ja stehen, wie man möchte und auch dazu, dass Bond hier eigentlich wirklich nur flüchtet und ohne Eigeneinfluss siegt, aber ich erachte es dramaturgisch als arg unpassend, wie DAF an dieser Stelle zwei prinzipiell ähnliche Actionszenen unmittelbar aufeinander folgen lässt, ohne so etwas wie eine echte Ruhepause dazwischen. Das nimmt der Las Vegas Szene der Schwung erheblich.Thunderball1965 hat geschrieben:Wie fandest du übrigens die Actionszenen, in denen Bond die Gegner nicht ausschaltet, sondern sie sich selbst?
Einige der besten Faustkämpfe laufen ohne Musik. Auch in FRWL fehlt die Musik, wenn Bond und Grant im Orient-Express miteinander kämpfen, eine Kampfszene, die für viele Fans zu dem besten von besten zählt, was in dieser Hinsicht bei Bond vorzufinden ist. Hamilton setzte übrigens oft auf fehlende Musik in Action, auch schon in GF fehlt im Zweikampf zwischen Bond und Oddjob in Fort Know die Musik, später in LALD setzt der Score in der Action immer erst an einem ganz bestimmten Punkt ein, bleibt aber lange Zeit abwesend. Ähnlich unterlegte auch Newman in SP den Kampf zwischen Bond und Hinx, erst mit Madeleines Auftreten (und ihrem Schuss auf Hinx) ertönte wieder Musik.Henrik hat geschrieben:Die Schägerei zwischen Franks und Bond im Aufzug wirkt sehe lahm, was am fehlenden Soundtrack liegt. Dafür ist so eine Szene nicht geeignet.
Da sieht man aber doch nun sehr deutlich viel mehr (und da hilft einem sonst auch der gesunde Menschenverstand), dass der Wagen das eigentlich überhaupt nicht kann in der Lücke. Wenn dan genug Platz für diesen Wechsel gewesen wäre, hätte Bond auch gerade durchfahren können und sich den Stunt ganz allgemein sparen können. Das ist also schon ein Fehler, ein sehr peinlicher noch dazu und statt mit diesem wirklich albernen Effekt den vorher erstandenen Anschlussfehler bei den Dreharbeiten zu kaschieren, hätte man das Bild vom Rausfahren besser gespiegelt. So in der Form ist es einer der ärgerlichsten, weil mit Abstand dümmsten Momente des Films.Henrik hat geschrieben:Man sieht sehr deutlich, dass der Wagen zwischendurch auf die anderen Räder wechselt.
Na ja, doch. Das passt schon und ergibt auch insgesamt absolut Sinn. Man muss es nicht mögen, aber es passt inhaltlich.Henrik hat geschrieben:Blofeld als Transe ist furchtbar und passt überhaupt nicht, der Auftritt ist aber nur kurz.
Nicht unbedingt. Auch DN sieht man im Film sehr lange nicht, eigentlich taucht dieser Kniff sogar noch öfter auf. Natürlich kann man da an Blofeld denken, aber genauso wäre auch möglich gewesen, dass man einfach die Enthüllung von Whyte nicht zu früh präsentieren möchte, zumal die weiße Muschi fehlte, die bis dato Blofelds Markenzeichen gewesen ist.Henrik hat geschrieben:Dass Blofeld noch lebt wird recht früh klar. Dass man einen Mann, aber nicht sein Gesicht sieht, lässt auf ihn schließen.
Daran erinnere ich mich nach paar Monaten der letzten DAF Sichtung schon gar nicht mehr.Casino Hille hat geschrieben:Übrigens muss ich einmal kurz dazu sagen, dass weniger die beiden Actionszenen an sich imo ein Problem darstellen, sondern viel mehr das direkte Abspulen hintereinander. Man kann zu den einzelnen Sequenzen ja stehen, wie man möchte und auch dazu, dass Bond hier eigentlich wirklich nur flüchtet und ohne Eigeneinfluss siegt, aber ich erachte es dramaturgisch als arg unpassend, wie DAF an dieser Stelle zwei prinzipiell ähnliche Actionszenen unmittelbar aufeinander folgen lässt, ohne so etwas wie eine echte Ruhepause dazwischen. Das nimmt der Las Vegas Szene der Schwung erheblich.Thunderball1965 hat geschrieben:Wie fandest du übrigens die Actionszenen, in denen Bond die Gegner nicht ausschaltet, sondern sie sich selbst?
Dem stimme ich auch weitesgehend zu. Bei dieser Szene handelt es sich aber nicht um einen der besten Faustkämpfe. Wenn man schon eine eher schwache Szene hat kann man das durch einen guten Soundtrack einigermaßen kaschieren. Das ist hier aber nicht geschehen.Casino Hille hat geschrieben:Einige der besten Faustkämpfe laufen ohne Musik. Auch in FRWL fehlt die Musik, wenn Bond und Grant im Orient-Express miteinander kämpfen, eine Kampfszene, die für viele Fans zu dem besten von besten zählt, was in dieser Hinsicht bei Bond vorzufinden ist. Hamilton setzte übrigens oft auf fehlende Musik in Action, auch schon in GF fehlt im Zweikampf zwischen Bond und Oddjob in Fort Know die Musik, später in LALD setzt der Score in der Action immer erst an einem ganz bestimmten Punkt ein, bleibt aber lange Zeit abwesend. Ähnlich unterlegte auch Newman in SP den Kampf zwischen Bond und Hinx, erst mit Madeleines Auftreten (und ihrem Schuss auf Hinx) ertönte wieder Musik.Henrik hat geschrieben:Die Schägerei zwischen Franks und Bond im Aufzug wirkt sehe lahm, was am fehlenden Soundtrack liegt. Dafür ist so eine Szene nicht geeignet.
Das liegt vielleicht auch einfach daran, dass DAF einer der letzten Bond-Filme war, den ich kennen gelernt habe. Somit wirkt eine solche Szene viel mehr als ein unverwechselbares Markenzeichen für Blofeld. Zumindest tauchte es bis dahin bei keiner anderen Rolle so häufig auf.Casino Hille hat geschrieben:Nicht unbedingt. Auch DN sieht man im Film sehr lange nicht, eigentlich taucht dieser Kniff sogar noch öfter auf. Natürlich kann man da an Blofeld denken, aber genauso wäre auch möglich gewesen, dass man einfach die Enthüllung von Whyte nicht zu früh präsentieren möchte, zumal die weiße Muschi fehlte, die bis dato Blofelds Markenzeichen gewesen ist.Henrik hat geschrieben:Dass Blofeld noch lebt wird recht früh klar. Dass man einen Mann, aber nicht sein Gesicht sieht, lässt auf ihn schließen.
Du zerpfückst den ganzen Film und er scheint dir nicht wirklich gefallen zu haben und dann bekommt er noch 7/10?Henrik hat geschrieben:Insgesamt bekommt DAF 7/10 mit Tendenz nach unten.
Auf OHMSS trifft das zu. Allerdings kann ich mir bei Savalas' Blofeld dennoch gut vortstellen, dass er der Leiter einer großen Organisation ist. Das wird im Film zwar nicht so dargestellt (Blofeld will sich zurückziehen; verlangt Amnestie; auch zur Verbreitung de Virus benutzt er nicht seine Organisation, sondern nutzt andere aus), ich stelle mir hier vielmehr vor, dass Blofeld dabei ist, S.P.EC.T.R.E. an einen Nachfolger zu übergeben, aber selber noch einen letzten großen Schlag ausüben will. Völlig ohne seine Organisation agiert auch er wohl nicht.ErnstStavroBlofeld hat geschrieben: Dennoch (vielleicht auch deshalb) ist gerade die Interpretation von Telly Savalas als Blofeld für mich völlig misslungen. Ich weiß, dass ich hier nicht gerade mit vielen einher gehe. Trotzdem stehe ich hier zu meiner Meinung: Savalas spielt für mich einen zu aktiven Blofeld - er ist nun nicht mehr der Mann im Hintergrund.