Der Soldat James Ryan
Steven Spielberg, 1998
Ui, der Film ist ja aus den 90ern, aber er hat den Humor nicht mitgenommen, was auch äußerst unangebracht gewesen wäre.
Mein Favorisierter Kriegsfilm.
Den Lauf zum Friedhof des alten unbekannten Mann als Eröffnungsszene zu nehmen ist genau das richtige für das was danach folgt: Der Sturm auf Omaha Beach 1944.
Wow, was das für Aufnahmen sind! Knallhart wird einem endlich mal die dreckige Wahrheit Ansatzweise entgegengeschleudert.
Die Inszenierung mit der Kameraführung aus den Reihen der Soldaten mit kurzen Zwischenschaltungen in die Bunker mit den Maschinengewehren und Schattenüberzogenen Schützen, die die kleinen Soldaten niedermähen die nicht mehr sehen als die gelben Blitze der Geschütze ist einfach phänomenal (und nichts für dich danny

). Wackeleffekte und paralysierende Szenen machen diese Aufnahmen zusammen für mich ohnehin zu einem der "größten" Momente in der Filmgeschichte.
So etwas Innovatives und intensives hätte ich Spielberg nie zugetraut.
Danach fängt die eigentliche Story an die mir etwas zu romantisch wirkt; typisch Amerikanisch. Ich kann mir nicht vorstellen das der Army die Nerven einer von Millionen von Müttern so wichtig sind, das sie den letzten überlebenden Sohn im Nirgendwo suchen und aus dem Nirgendwo nachhause bringen wollen, indem man eine Truppe von den fähigsten Soldaten mitten durch feindliches Gebiet schickt. Ob es nur als Leitfaden dienen soll? Jedenfalls funktioniert es als solcher.
Gut finde ich auch, das der Mensch im Soldat gezeigt wird, dadurch, das er gegen die Vorschriften wie kapitulierende, feindliche Soldaten nicht zu erschießen verstößt oder sich in eine Ecke verkriecht und verzweifelt vor sich her winselt.
Der Cast ist Durchschnittlich. Vor allem Vin Diesel ging mir in seinem kurzen Auftritt auf den Senkel und Matt Damon gefällt mir eigentlich nie, aber fand ich hier gar nicht mal übel. Tom Hanks spielt gut und der Rest ist nicht erwähnenswert.
Das Ende geht zum Anfang zurück und schafft trotz salutierendem Opa den Spagat zwischen Kitsch und authentischen Emotionen.
Fazit: Absolut umhauender Anfang und trotz etwas komischem Plot anhaltend toller weiterer Verlauf.
8,5 von 10 Punkten. Mit mehr hervorstechenden Darstellern wären es 9 geworden.