Von Suspense & MacGuffins: Die Filme des Alfred Hitchcock

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Martin007
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Ich habe vor kurzem die Blu-ray zu "Immer Ärger mit Harry" gekauft. Bin schon gespannt, wie mir der gefallen wird.
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danielcc
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Gestern nach langer Zeit noch mal The Birds gesehen.
Da ist mir erst aufgefallen, wie der finale Angriff auf Melani in der oberen Etage im Grunde eine Kopie der Duschszene aus Psycho ist aber aufgrund der Länge und des farbigen Blutes noch mal deutlich brutaler.

Überhaupt ein toller Film aufgrund seines schleichenden Aufbaus, der totalen Ruhe durch den fehlenden Score,...

Auch irgendwie ein Vorläufer für viele Zombiefilme. Vermutlich gab es die schon vorher aber zB Night of the living dead ist ja erst einige Jahre später entstanden. Vom Aufbau her wirklich wie eine Blaupause dafür, von den ersten vereinzelten Angriffen über Massenangriffe, bis hin zum Showdown im verbarrikadierten Haus, und der dann schleichenden Flucht und dem plötzlichen Abebben des erklärungslosen Phänomens.
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Mr.Chrismas Jones
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Kennt ihr eigentlich "Höhlenkoller" die Parodie auf die ganzen Hitchcock-Filme von Mel Brooks?
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Casino Hille
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"Die Vögel" ist genial und längst unter meinen absoluten Hitchcock-Favoriten. Das Ende ist vielleicht eine der beklemmendsten Einstellungen der Filmgeschichte – und die legendäre Szene im Diner, als alle auf die arme Tippi Hedren losgehen … ein Film wie ein Gedicht!
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Maibaum
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danielcc hat geschrieben: 19. September 2022 13:36

Auch irgendwie ein Vorläufer für viele Zombiefilme. Vermutlich gab es die schon vorher aber zB Night of the living dead ist ja erst einige Jahre später entstanden. Vom Aufbau her wirklich wie eine Blaupause dafür, von den ersten vereinzelten Angriffen über Massenangriffe, bis hin zum Showdown im verbarrikadierten Haus, und der dann schleichenden Flucht und dem plötzlichen Abebben des erklärungslosen Phänomens.
Es gab zwar vorher schon Filme die von Zombies handeln, im ursprünglichen Sinn des Begriffes, aber der moderne Zombie Film entstand mit Night of the Living Dead. Ich wüsste da keinen direkten Vorläufer.
Wobei das dann ja eigentlich auch gar keine Zombies sind, sondern Untote die sich zombiehaft verhalten. Der Begriff Zombie wird glaube ich bei Romero auch nie verwendet (bin mir aber nicht ganz sicher), und in TWD glaube ich auch nicht.
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GoldenProjectile
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Gestern und heute habe ich mal Hitchcocks beide "Theaterfilme" wiedergeschaut. Rope ist halt Rope, und ich finde ihn als kurzes und knackiges Charakterstück in Echtzeit immer noch überzeugend, wobei darstellerisch vor allem John Dalls diabolische Darbietung herausragt, und Farley Granger fand ich diesmal im Vergleich weniger überzeugend als früher.

Erstaunlich beglückt war ich dieses Mal von Dial M, das knifflige Ränkespiel um die beiden Schlüssel ist halt schon sehr launig und auch schlüssig aufbereitet. Auch die Darsteller sind toll, in der ersten Hälfte ist es eher Ray Milland, der den Film trägt und wie er seinen "perfekten Mord" in die Tat umsetzen lassen will und sich blitzschnell allerhand Zufällen und Missverständnissen anpassen muss ist das Spannungselement der Geschichte. In der zweiten Hälfte hingegen bereitet es eher diebische Freude, John Williams' schnurrbartkämmendem Inspektor bei der schrittweisen Auflösung des Puzzles zu beobachten. Grandios auch der Auftritt von Professor Dent als auserwählter Mörder. Grace Kelly gibt dafür eher die gutaussehende Staffage, schauspielerisch war sie in Rear Window wesentlich besser, der spielt aber sowieso in einer anderen Liga.

Beide Filme würde ich irgendwo zwischen guten 7 und tollen 8 Punkten einordnen, wobei ich Dial M wohl erstmals etwas stärker sehe.
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Maibaum
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Dial M finde ich mittlerweile auch stärker als früher.

Dagegen war ich von Rear Window insgesamt doch eher enttäuscht.
Sicherlich ein guter und unterhaltsamer Film mit einigen interessanten Ideen, aber da ist doch auch viel drin was ich nicht so gelungen finde. Zum Schluß macht Hitch sogar noch einen schwer erklärlichen erzählerischen Fehler. Nachdem der ganze Film von Stewarts Perspektive aus erzählt war, und deswegen die Kamera auch nie die Wohnung verlässt, gibt es, als Stewart am Ende aus dem Fenster hängt, plötzlich einen Perspektiv-Wechsel in den Garten. Wie doof ist das denn?
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GoldenProjectile
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Das ist mir nie negativ aufgefallen. Es ist ja nicht die Perspektive der Wohnung sondern die Perspektive von Stewart, und der hängt und schliesslich fällt auch aus dem Fenster. Wenn ich mich nicht gerade völlig täusche (letzte Sichtung war vor etwa zwei Jahren, hier auf Seite 43 ist meine Begeisterung nachzulesen) gehen da auch alle Lichter an, viele Leute, halt all die kleinen "Nebenrollen" des Films, kommen ans Fenster oder auf den Balkon, die voyeuristische Perspektive wird also quasi gebrochen und analog zum nun endgültig gelösten Mordfall und Thorwald als Täter wird alles offengelegt. So gesehen macht das alles sogar ganz viel Sinn. Und in der letzten Szene ist alles wieder beim Alten, der Mordfall weitgehend vergessen, alle gehen ihren üblichen Geschichten nach und Stewart ist mitsamt der Kamera und mittlerweile zwei gebrochenen Beinen zurück in der Wohnung. Grossartig.

Wenn es die Zahl 10 im Jahr 1954 noch nicht gegeben hätte, dann hätte sie für Rear Window erfunden werden müssen.
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Maibaum
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Da ist eine kurze Szene die dann unten im Garten ist, und man sieht dann auch von unten mit den herbeieilenden Polizisten von weiter weg den aus dem Fenster hängenden Stewart. Keine Ahnung warum Hitch da nicht in der Wohnung geblieben ist, zumal er sich bis dahin auch konsequent daran gehalten hat, selbst dann wenn er bei spannungstechnischen Höhepunkten (Kelly in der Wohnung des Mörders) auf direktere Wirkung durch Nähe verzichtet. Nee, das ist ein dicker Erzähl-Klops, da wäre filmisch auch einiges in dieser Szene möglich gewesen.
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GoldenProjectile
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Hmm, da müsste ich beim nächsten Mal glotzen drauf achten, bis jetzt ist mir da nie was negativ aufgefallen und am Ende gibt's immer nur Begeisterung von meiner Seite.
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vodkamartini
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Witzig, ich habe heute auch einen interessanten Hitchcock-Doppelpack absolviert.
Zuerst "Psycho" und direkt im Anschluss "Hitchcock", mit Anthony Hopkins als Meister beim und rund um den Dreh des Films.
Ersterer ist beinahe makellos, aber letzterer hat mir diesmal viel besser gefallen als bei der Erstsichtung. Direkt im Anschluss wird er regelrecht aufgewertet, ein überraschend schmackhafter Afterburner, Absacker, oder was auch immer.
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danielcc
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Bei Anruf Mord habe ich damals als Theaterstück inszeniert (nachdem ich das Buch für Rope nicht auftreiben konnte). Es war interessant zu sehen, wo der Film vom Theaterstück abweicht.

Ich hatte das Ende von Rear Window immer so im Eindruck dass es nahezu zwingend Sinn ergibt, dass Hitchcock da die Perspektive wechselt. Das war für mich immer logisch. Müsste mal schauen aber redet er nicht auch mit Truffaut darüber?
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Casino Hille
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Dial M for Murder ist ein Film, den ich immer etwas "vergesse", wenn es um Hitch geht, dabei ist es einer seiner Filme, die mich jedes Mal wieder besonders beeindrucken. Das Krimi-Rätsel im Mittelpunkt ist einerseits super simpel, aber andererseits so wunderbar verknobelt. Ein großer Spaß, mit exzellenten Dialogen - und gerade Hitch ist als Regisseur ja dann interessant, wenn er aus sehr wenigen filmischen Mitteln das Maximum an Effektivität rausholt.
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Samedi
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Mich stört bei "Bei Anruf Mord" nur, dass ich Ray Milland viel sympatischer finde als Robert Cummings, aber vielleicht ist das ja auch so gewollt von Hitchcock.

Wär interessant geworden, wenn man statt Cummings Cary Grant besetzt hätte.
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vodkamartini
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Ich finde den auch großartig, ist eine meiner liebsten Hitch-Filme, mit Sicherheit unter den Top 5.
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