Ich bewerte QOS mit...

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Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

706
Das sehe ich anders. Wie gesagt, er hat ohnehin keine Wahl.

Immerhin hat Nolan am Ende ausnahmsweise mal darauf verzichtet alles durch Dialoge zu erklären, und damit dem Zuschauer die Möglichkeit gegeben sich darüber klar zu werden wie es gemeint ist oder gemeint sein könnte, aber für mich besteht da kein Zweifel. Alles ist darauf hin inszeniert das es nur ein Traum sein kann, und es ist auch das was der Film verlangt.
(Es gibt natürlich massig Filme deren Ende ziemlich inkonsequent ist, die auch dann ein Happy End angepappt bekommen wenn es alles zerstört)

Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

709
danielcc hat geschrieben:wenn Nolan das so gewollt hätte, warum stopt er dann die letzte Einstellung als der Kreisel anfängt zu Torkeln?
Was er gewollt hat weiß ich nicht, aber fängt er wirklich an zu torkeln? Das ist nicht sicher. Wenn man will kann man daß so sehen, dann wäre es ein offenes Ende. Sonst läuft er ja in den Träumen ganz glatt ohne jegliches Torkeln (müsste ich allerdings noch mal überprüfen), während er hier schon unrund läuft als Cobb ihn in Bewegung setzt. Aber der Sinn der letzten Einstellung ist zu zeigen daß er noch läuft. Das Geräusch wird lauter als die Kamera heranfährt und dann ist da ein kurzer Moment wo das Geräusch sich zu verändern scheint. Entweder daß man jetzt auch feinere Töne wahrnimmt weil man näher dran ist, oder weil der Kreisel unrund läuft.
Jedenfalls sollte er nicht eindeutig fallen, dann hätte Nolan daß anders inszenieren müssen. Er läuft weiter, oder es bleibt unklar ob er weiterläuft oder fällt, eins von beiden.

Egal was er wollte, die Szene ist wie sie ist, und der Zuschauer muß sie so interpretieren wie er sie wahrnimmt, und wie sie für ihn ins Gesamtkonzept passt.

Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

714
Soeben habe ich eine weitere Sichtung in meiner Chronologie beendet:


Ein Quantum Trost


QOS ist wie man allein an den 48 Seiten hier im Filmbesprechungsthread sehen kann ein Film der die Fans spaltet. Die einen verdammen ihn, die anderen mögen ihn. Ich gehöre definititv zur zweiten Fraktion, auch wenn ich mit so manchen Dingen meine Schwierigkeiten habe.

Mit einem Novum beginnts, QOS setzt direkt an CR an. Damit habe ich kein Problem, ich finde es gut, mal was anderes zu versuchen und man hat es gut umgesetzt und toll inszeniert.

Schade, dass man die Gunbarrel ans Ende versetzt hat. Dort ist sie für mich einfach deplatziert. In dieser Hinsicht bin ich halt Traditionalist. Sie ist aber gut gemacht! Der Filmtitel fasziniert mich wie kaum ein anderer der Reihe; wahrscheinlich weil er so herrlich exotisch klingt - finde ich. Natürlich passt er als Titel einer Fleming-Kurzgeschichte perfekt.

Die PTS selbst bietet klasse Action mit dem wohl coolsten und schönsten Bondcar überhaupt. Ich liebe den DBS einfach und brauche dringend einen grösseren Lottogewinn - das ist mir nach den CR- und QOS-Sichtungen wieder klargeworden. :-) Aber, Aber: der Schnitt ist einfach nicht gut, um es milde zu sagen. Da wackelt alles, zig Bilder prasseln auf einen in Sekundenbruchteilen ein - schade, das hätte man besser machen können/müssen.

Die TS bietet ein tolles Bild, der Titelsong selbst ist für mich solide, aber kein Aussreisser nach oben oder unten.

Bei der Befragung von Mr. White durch M kommt früh Spannung auf, die Überraschung mit dem Maulwurf im MI6 ist den Machern bei mir gelungen. Die anschliessende Vefolgung von Mitchell durch Bond parallel zum Palio ist speziell mit dem Schlusskampf sehr fein - Aber wieder diese Wackelbilder....ich hab mich bereits da geärgert, dass man das nicht besser gemacht hat.

Ein klasse 'Gadget' ist der Touch-Tisch, den man beim MI6 verwendet, der hat Style. Ich find das Teil richtig geil. Im Höchsttempo gehts weiter, Bond ist bereits nach knapp 20 Minuten in der dritten Stadt und kämpft brutal mit Slade, ohne etwas aus ihm herauszubekommen. Mehr zufällig trifft er auf Camille. Die viel diskutierte Bootszene gefällt mir, aber wieder - man hätte den Schnitt besser machen können. Richtiges Flair kommt bei mir nach dem gewonnenen Fight auf, als Bond am Anlegeplatz von Bord geht. Hier folgt ein Logikloch: warum rettet er erst Camille, nur um sie dann dem Hotelangestellten in die Arme zu werfen?

Für mich als Österreicher folgt eine meiner Lieblingsszenen der Reihe: Bond infiltriert das Quantumtreffen während der Vorstellung von Tosca. Oper, Abendgarderobe, Spionagearbeit - all das passt perfekt zu Bond und man hat es sehr gut umgesetzt. Einzig die Musik, während Bond durch den Saal und die Küche flüchtet, hätte man weglassen sollen. Dann wäre das viel besser zur Wirkung gekommen. Manchmal ist weniger doch mehr.

Die Szene und der Dialog bei und mit Mathis in Talamone nimmt dann endlich die Luft etwas aus dem Tempo. Die Dialoge mit Mathis - speziell der im Flugzeug - sind absolut klasse und nachhaltig. Die Ankunft in Bolivien mit dem Empfang durch Agentin Fields - und Craig ist in Hochform. Herrlich amüsante Einzeiler ('da wohne ich lieber im Leichenschauhaus') in Kombination mit dem hochklassigen Grand Hotel - welches total Bonds Kragenweite ist - solche Dinge liebe ich einfach.

Nach einem kleineren verbalen Scharmützel auf der Party folgt einer der emotionalsten Momente der Reihe: Mathis stirbt in Bonds Armen. Ich finde die Szene total stark! Mit der kurz darauffolgenden Flugzeugaction habe ich keinerlei Probleme, vom Hocker reisst sie mich aber nicht. Die Dialoge Camille/Bond im Flugzeug und danach in der Höhle sind dagegen wieder sehr gut.

Bonds und Camilles Rückkehr ins Grand Hotel führt zu einer - wie ich meine gelungenen - Hommage and die goldüberzogene Shirley Eeaton in GF: die mit Öl überzogene Gemma Arterton. Leider weniger gelungen finde ich, dass Bond 'urplötzlich' M's Vertrauen hat. Das wirkt auf mich zu wenig ausgearbeitet. Sehr erfrischend finde ich dann die Bond/Leiter Szene, die ist sehr amüsant und Leiter weiss, auf wessen Seite er stehen soll.

Der Showdown in der Wüste ist nicht langweilig. Ich mag ihn. Die Szenerie, wie der Polizeichef und Medrano geschmiert werden, ist ein genauso aktuelles Thema wie die Hauptgründe von Greene; das Wasser als wertvollstes Gut. Dass Camille bei diesem Showdown ebenfalls viel Screentime für ihre Rache bekommt, finde ich gut. Der letzte Dialog mit Bond, bevor sie aus dem Auto aussteigt, ist ebenfalls gelungen - wie Bonds Aussetzen von Greene in der Wüste. Sehr cool von Bond.

Die beinahe beste Szene in QOS folgt am Ende. Wie Bond mit Corrine und Youssef umgeht - absolut klasse, Craig ist für mich hier in Hochform; natürlich auch beim letzten hochklassigen, amüsanten Dialog mit M.

Die Locations sind wieder sehr gut gewählt, allerdings für den kürzesten Film in der Reihe um vielleicht einen oder zwei zuviel. Es geht bam, bam, bam und Bond ist nach 20 Minuten im dritten Land.

Der Cast ist wie schon in CR bis in die kleinste Rolle perfekt besetzt. Das Camille eigenständig ist finde ich gut. Ebenso, dass Mathis eine Chance bekommt, sich zu rehabilitieren. Greene wird ja oft vorgeworfen, dass er total blass sei. Das finde ich nicht. Sein Henchman ist es leider schon, aber mehr gibt die Rolle auch nicht her.

Fazit: Craig spielt für mich in QOS genauso klasse wie in CR, fast noch besser. Leider ist der Film etwas zu kurz. An manchen Stellen ist der Schnitt und die wacklige Kameraführung haarsträubend. Klasse Locations und ein sehr guter Cast machen diesen Film zu einem meiner Lieblinge, auch wenn andere mehr Punkte bekommen haben. Für QOS - ich finde den Titel total klasse - gibts:


8 / 10 Punkte.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

715
Hannes007 hat geschrieben:Soeben habe ich eine weitere Sichtung in meiner Chronologie beendet:


Ein Quantum Trost
Klasse Rezension von dir.
Ich sehe eigentlich wieder mal weitgehend alles gleich.

Bei den Locations muss ich dir recht geben. Die wechseln zu oft.
Wenn man dabei bedenkt wie lange die ganze Operation wirklich gedauert hat, wie lange dauert ein Flug von Europa nach Südamerika?

Ich finde Craigs Darstellung auch absolut top (wie in CR und SF auch).
Hier stechen die besonders coolen und abgeklärten Momente bzw. Sprüche heraus.
"Erschießen Sie mich, da wohn ich lieber im Leichenschauhaus"
- Quantum of Solace (2008)

Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

717
Hannes007 hat geschrieben:Danke für das Kompliment. :-)

Die Locations würden perfekt passen, wenn der Film eine halbe Stunde - also im Bereich von CR - länger wäre.
Was ich hier noch anmerken muss: Man hat als Zuschauer gar nicht so wirklich Zeit in die Location einzutauchen, da diese einfach nicht gut eingeführt wurden.
Z.B. wurde in Bregenz einfach nur kurz der Flughafen gezeigt und in Haiti nur eine X Beliebige Straße.
CR und SF machen das besser, lange Kameraflüge über die Städte und die Landschaften (Venedig, Shanghai, Montenegro, Highlands).
"Erschießen Sie mich, da wohn ich lieber im Leichenschauhaus"
- Quantum of Solace (2008)

Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

718
MrWhiTe hat geschrieben:
Hannes007 hat geschrieben:Danke für das Kompliment. :-)

Die Locations würden perfekt passen, wenn der Film eine halbe Stunde - also im Bereich von CR - länger wäre.
Was ich hier noch anmerken muss: Man hat als Zuschauer gar nicht so wirklich Zeit in die Location einzutauchen, da diese einfach nicht gut eingeführt wurden.
Z.B. wurde in Bregenz einfach nur kurz der Flughafen gezeigt und in Haiti nur eine X Beliebige Straße.
CR und SF machen das besser, lange Kameraflüge über die Städte und die Landschaften (Venedig, Shanghai, Montenegro, Highlands).
Besser hätte ich es auch nicht beschreiben können. Wiederum absolute Zustimmung meinerseits!
Gerade Bregenz ist eine wunderbare, zauberhafte Stadt. Von der hätte man so einen Kameraflug doch einfangen können.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

719
Hannes007 hat geschrieben: Gerade Bregenz ist eine wunderbare, zauberhafte Stadt. Von der hätte man so einen Kameraflug doch einfangen können.
Ich bin zwar noch nie dort gewesen, aber ich glaube dir das natürlich gerne.
Grundsätzlich denke ich sowieso, dass man bei jeder Location (Stadt oder Landschaft) eine tolle Einführung gestalten kann.
Sodass der Zuschauer dann einfach ein Bild von dem jeweiligen Ort bekommt und sich fragen wie "Möchte ich dort auch einmal Urlaub machen"? stellt.


Ein Beispiel für hervorragende Location Einführungen sind (bitte verurteilt mich nicht dafür) die Fast&Furious Filme.
Da bekommt man wirklich sehr viele Einblicke in Städte wie Tokio, Rio oder auch London.
Dabei werden auch Schattenseiten der Städte gezeigt, wie z.B. die U-Bahn Pusher in Tokio oder die Favelas in Rio.
"Erschießen Sie mich, da wohn ich lieber im Leichenschauhaus"
- Quantum of Solace (2008)

Re: Filmbesprechung: Quantum of Solace

720
Einen Bregenz-Besuch kann ich dir wärmstens ans Herz legen. Ich war letztes Jahr mitte Juli dort - und fahre heuer mitte August in meinem Urlaub wieder hin. Besuch einer Zauberflöte-Aufführung auf der Seebühne inklusive. Ich hab mich in die Stadt auf Anhieb verliebt. :-)


Also ja; ich möchte dort Urlaub machen. Aber das würde ich auch mal liebend gerne auf den Bahamas. Und selbst ein Ausflug nach Karlsbad steht bei mir weit oben...
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)