Euer Lieblings-Film? Eure Lieblings-Serie?

Star Trek - The Motion Picture
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (8%)
Star Trek II - The Wrath of Khan
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (17%)
Star Trek III - The Search for Spock
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Star Trek IV - The Voyage Home
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Star Trek V - The Final Frontier
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Star Trek VI - The Undiscovered Country
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (17%)
Star Trek VII - Generations (Keine Stimmen)
Star Trek VIII - First Contact
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Star Trek IX - Insurrection (Keine Stimmen)
Star Trek X - Nemesis
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Star Trek (XI)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Star Trek: Into Darkness
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Star Trek: Beyond
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Raumschiff Enterprise [Serie]
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Star Trek - The Next Generation [Serie]
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (11%)
Star Trek - Deep Space Nine [Serie]
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Star Trek - Voyager [Serie]
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Star Trek - Enterprise [Serie]
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Star Trek - Discovery [Serie]
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 36

Re: Star Trek - Der Thread

706
Naja da ist natürlich kein kausaler Zusammenhang aber vom Ergebnis her stimmt es eben doch.
Teil 2 gilt als der Beste, Teil 4 wird unter Fans geliebt für seinen Humor, Teil 6 ist ein super Film, und Teil 8 war herausragend für TNG.
Teil 1 gilt weithin als Schrott, Teil 3 ist schwächer als Teil 2, Teil 5 war damals ein Desaster (wobei der irgendwie auch kultig ist)

Große Ausnahme ist für mich Teil 7: Den finde ich ganz wunderbar
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Trekathlon Tres: Kein Spock ist auch keine Lösung

708
Star Trek: Auf der Suche nach Mr. Spock

Sci-Fi-Fans weltweit verließen 1982 die Kinovorstellungen von "Star Trek: Der Zorn des Khan" mit einem lachenden und einem weinenden Auge. So hatten sie gerade einen Film gesehen, der all ihren Wünschen gerecht wurde und die kultigen Helden der 60er Jahre TV-Serie (hierzulande: "Raumschiff Enterprise") in ein spannendes und aufregendes Action-Abenteuer warf, doch andererseits gab es auch einen herben Verlust zu beklagen. In den letzten Minuten des Star-Trek-Meilensteins hatte Regisseur Nicholas Meyer mit dem etablierten Status Quo der Serie gebrochen und der Reihe trotz der dramaturgisch einmaligen Wendung somit eine mehr als ungewisse Zukunft beschert. Folglich stand Produzent und Drehbuchautor Harve Bennett vor der schwerwiegendsten Entscheidung des Franchises: Wie sollte es weiter gehen? Am Ende nahm der kultige Mr. Spock, alias Leonard Nimoy, selbst auf dem Regiestuhl Platz und schickte 1984 die Besatzung der Enterprise auf die Suche nach sich selbst, auf die Suche nach Mr. Spock und auf die Suche nach dem verlorenen Status Quo.

So schließt Nimoys Regiedebüt folgerichtig direkt an das Ende seines Vorgängers an und wiederholt stimmungsvoll als Prolog noch einmal dessen letzte Minuten. Folgerichtig, da der tragische Abschluss von "Der Zorn des Khan" nicht nur als Handlungskatalysator für die dritte Odyssee der Enterprise fungiert, sondern sich alle Charaktere und alle Handlungen selbst wissentlich im Schatten dieses Ereignisses bewegen, sogar Komponist James Horner scheint beinahe ausschließlich seine vorherige Arbeit zu wiederholen. Nimoy scheint sich klar zu sein, dass seine Suche in erster Linie einen ausgiebigen Epilog zu Meyers Film darstellt, und so nimmt er sich trotz der wenig erschöpflichen Laufzeit von 105 Minuten das ganze erste Drittel, um dessen Motive und die Tragweite des Cliffhanger angemessen und respektvoll auszuspielen. In diesem langen Beginn hat das dritte "Star Trek"-Kinoabenteuer schließlich auch seine größten Momente, da nicht zuletzt dank der anfänglichen Wiederholung der letzten Minuten des Vorfilms die Emotionalität und Niedergeschlagenheit der Besatzung spürbar wird und der Film sich ganz auf seine Charaktere fokussieren muss. Zum ersten Mal entwickelt die Enterprise-Crew so auf der Leinwand einen Ensemble-Charakter, der trotz melancholischer Traurigkeit an die Anfänge als TV-Serie erinnert. Erfreulich, da so die beliebten Figuren Uhura, Scotty, Chekov oder Sulu zum ersten Mal neben dem gewohnt starken William Shatner als Admiral Kirk echten Entfaltungsspielraum kriegen und in ihrem gegenseitigen Interagieren die familiäre Bindung untereinander endlich ein angemessenes Subjekt erhält. Besonders schön, dass DeForest Kelley als "Pille" McCoy neben Kirk zum wichtigsten Protagonisten reift und darstellerisch sein Können mehr denn je unter Beweis stellen darf.

Doch in seinem (für Fans sicher löblichen) Vorhaben, die fundamentalen Einschnitte in die Star Trek Historie durch Meyer zu widerrufen, liegt letztendlich die dramaturgisch gewaltige Problematik der "Suche nach Mr. Spock": Deren Ausgang ist von der ersten Minute an absolut vorhersehbar. Dass Kirk und seine Freunde am Ende erfolgreich sein werden, verrät letztendlich schon die im Titel verratene Prämisse und Existenzgrundlage des eigentlichen Filmes. Unter diesem Aspekt gelingt es der Regie notwendigerweise auch nie, ernsthafte Zweifel an dem Vorhaben der Enterprise aufkommen zu lassen, da ein anderer Ausgang als der erwartete die gesamte Produktion in Redundanz ersticken lassen würde. Immerhin, Nimoy versucht krampfhaft, durch zwei durchaus gewaltige weitere "Verluste" für die Protagonisten, derartige Ungewissheit zu erzielen, doch bleiben diese Momente bei Versuchen, wie überhaupt seine gesamte Regieführung zwischen Passivität und sichtbarer Angestrengtheit variiert. "Star Trek" entwickelt unter ihm keine erkennbare eigene Linie, Actionszenen bleiben abgefilmte Eskalationen ohne Gespür für Tempo und Rasanz, emotionalere Momente wissen besonders in der zweiten Hälfte nicht so wirklich zu zünden, obgleich "Auf der Suche nach Mr. Spock" einzig und allein für diese entstanden zu sein scheint.

Aus technischer Sicht scheint sich dafür in den zwei Jahren einiges getan zu haben: So gut sah "Star Trek" auf Seiten der Effekte und Kulissen im direkten Vergleich zu "The Motion Picture" und "Der Zorn des Khan" noch nie aus. Die Effektspezialisten von ILM leisteten vorzügliche und hoch authentische Arbeiten, die sich vor den großen zeitgenössischen Genrekonkurrenten, wie etwa "Die Rückkehr der Jedi-Ritter", nicht verstecken müssen und im Design dem Stil der Reihe treu bleiben, allen voran das klingonische Raumschiff Bird of Prey, welches optisch einiges hermacht und mit seinem Tarnmechanismus die Grenzen des technisch machbaren reizvoll auskostet. Schade, dass man selbiges nicht über die Besatzung der Bird of Prey sagen kann: Christopher Lloyd, der hier den klingonischen Commander Kruge gibt, darf als einer der farblosesten Villains des Genres in Erinnerung bleiben. Nicht genug, dass er eindeutig einzig und allein in den Film geschrieben wurde, um irgendeine Form der Auseinandersetzung zwischen Kirk und Co bieten zu können, spielt Lloyd unter der starken Maske auf absoluter Sparflamme und kann so auch nicht verbergen, dass das schurkische Vorhaben Kruges eins zu eins dem seines Vorgängers entspricht. Für Fans gibt es zusätzlich zur (unüberraschend) erfolgreichen Suche übrigens noch ein besonderes Schmankerl: Zum ersten Mal seit der TV-Episode "Journey to Babel" von 1967 gibt es ein Wiedersehen mit Mark Lenard in der Rolle von Spocks Vater Sarek, der dann auch gleich die stilistisch eigenständigste Szene des Filmes spendiert bekommt.

Fazit: "Star Trek: Auf der Suche nach Mr. Spock" bleibt als ein Film in Erinnerung, der aus der Notwendigkeit geboren wurde, in einem kommenden vierten Teil ohne den Ballast des Cliffhangers von "Der Zorn des Khan" wie gehabt fortfahren zu können und somit als Gesamtwerk eher wie ein Anhang dieses Vorwerks daherkommt. Nimoy führt souverän, aber notgedrungen überraschungsarm durch die dennoch kurzweilige Angelegenheit, deren Unterhaltungswert sicher maßgeblich aus der Sympathie für die Charaktere und aus dem (natürlich positiven) Ende resultiert, damit aber auch die Hoffnung schnürt, nun potenziell wieder neue und aufregende Geschichten erzählen zu können. Das Ergebnis soll daher wohlwollender ausfallen, als es für sich selbst betrachtet vielleicht verdient gehabt hätte, auch, da die visuellen Schauwerte noch einmal eine besondere Würdigung erfahren müssen.

6/10
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Re: Star Trek - Der Thread

710
Hille, ich muss dir in zwei Punkten vehement widersprechen:
1. der Status Quo wird durch die Ereignisse in ST III nicht wieder hergestellt. Dies äussert sich vor allem in der Spock-Figur, die erst wieder in Teil VI einen ähnlichen "Stand" erreichen sollte wie in ST II (ich will nicht zuviel vorweggreifen, aber du weisst ja sicher worauf ich hinaus will). Spock mag physisch am Ende von ST III wieder dabei sein, es ist aber in IV und V definitiv nicht der gleiche Spock wie vor seinem "Ausscheiden".
2. die Effektqualität in ST III ist der von ST I nicht überlegen. Der Detaillierungsgrad sowie die Effektvielfalt ist im ersten Teil deutlich höher wie auch generell die Quantität der eingesetzten Effekte.

Ansonsten schöne Kritik, wenn auch natürlich zu negativ. :D

P.S. da du auch explizit die Kulissen von ST III lobst: an was konkret denkst du dabei? Ich finde die Sets solide, aber jetzt auch nicht überragend.
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Re: Star Trek - Der Thread

711
Da stimme ich Anatol zu zumal es grade herausragend und ungewöhnlich ist dass man nicht nur die Figur toetet, sie einen ganz Film lang praktisch nicht einsetzt und dann selbst zumindest den nächsten Film noch verfremdet darstellt. Man vergleiche mal mit der absurden schnellgenesung von kirk in den Into Darkness
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Re: Star Trek - Der Thread

712
AnatolGogol hat geschrieben:der Status Quo wird durch die Ereignisse in ST III nicht wieder hergestellt
In meinen Augen suggeriert aber Star Trek III sehr wohl (vor allem durch die letzte Texteinblendung) eine bedingte Wiederherstellung des Status Quos (wenngleich ich nie behauptet habe, dass der Film dies tatsächlich zu 100 Prozent tut), die Weiterbehandlung bzw. spätere Ausgestaltung der Spock Rolle würde ich dann eher ST 4 und 5 als Stärke attestieren und weniger ST 3, der hier ja wenig dafür tut, sondern eben wirklich 105 Minuten nur einem Ziel nachgeht, welches dann am Ende wie erwartet erreicht ist und Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung hinterlässt. :)
AnatolGogol hat geschrieben:die Effektqualität in ST III ist der von ST I nicht überlegen
Rein optisch finde ich ST III schon vergleichsweise außergewöhnlich, die Raumstation zu Beginn, die Bird of Prey etc.
Es kann aber sein, dass du technisch gesehen recht hast und ich wollte Teil 1 und 2 natürlich keinesfalls abwerten.
AnatolGogol hat geschrieben:da du auch explizit die Kulissen von ST III lobst: an was konkret denkst du dabei?
Obgleich es nicht mehr zu ST 1 passt, mag ich die Vulkan-Sets sehr, aber noch mehr gefällt mir die Ausgestaltung von Genesis, besonders vorrangig natürlich diese geniale Kulisse mit dem Riesen-Kakteen in winterlicher Umgebung.
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Re: Star Trek - Der Thread

713
Schade dass ich teil 3 nicht sehen kann ich hatte den tricktechnisch immer besonders schwach in Erinnerung. Teil 1 i aufwendig und kreativ gestaltet, Teil 2 fuehrte mit der genesis Sequenz eine der ersten cgi animationen der filmgeschichte ein. Das wurde dann wiederverwendet und daneben gibt es ein paar fragwürdige Kulissen und dieses alberne muppets Tier war kruge hat
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Re: Star Trek - Der Thread

714
Ich bin stattdessen ziemlich geschockt, wie positiv Kruge hier bei fast allen (oder sogar allen?) wegkommt. Mal abgesehen davon, dass ich Back To The Future nie gesehen habe und daher vielleicht mit Lloyd per se nicht viel verbinde, aber rein schauspielerisch finde ich ihn extrem stereotyp (eigentlich überzeichnet er bloß abwechselnd Überheblichkeit und Wahnsinn und beides ohne Esprit oder Charisma), zumal die Figur arg flach angelegt ist (woher weiß der eigentlich von Genesis?) und dann auch noch so einfallslos eingeführt wird, wie es nur geht. Zwar könnte er gegenüber Khan dadurch profitieren, dass er mit Kirk eine direkte physische Konfrontation erhält, nur ist diese wie fast alles an ST III: Schnell, kurzweilig, aber auch nicht sonderlich gut durchdacht und erzwungen (schön, dass da immer genau dann Felsen unter oder neben den Kämpfern aufploppen oder Schluchten entstehen, wie die Regie es gerade braucht, erinnert ein wenig an das peinliche Ende des Zweikampfes zwischen Kylo Ren und Rey in Abrams Star Wars Film).
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Re: Star Trek - Der Thread

715
Casino Hille hat geschrieben:In meinen Augen suggeriert aber Star Trek III sehr wohl (vor allem durch die letzte Texteinblendung) eine bedingte Wiederherstellung des Status Quos (wenngleich ich nie behauptet habe, dass der Film dies tatsächlich zu 100 Prozent tut), die Weiterbehandlung bzw. spätere Ausgestaltung der Spock Rolle würde ich dann eher ST 4 und 5 als Stärke attestieren und weniger ST 3, der hier ja wenig dafür tut, sondern eben wirklich 105 Minuten nur einem Ziel nachgeht, welches dann am Ende wie erwartet erreicht ist und Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung hinterlässt. :)
Ich weiss was du meinst und diesbezüglich hast du schon recht. Rein inhaltlich und in Bezug auf die Charaktere stellt Teil III aber mindestens genauso viele Weichen für Veränderungen des "Status Quo" wie sein Vorgänger, von denen viele erst in Teil VI endgültig abgeschlossen werden. Ich finde daher, man tut ST III schon etwas unrecht, wenn man ihn nur darauf reduziert Spock wieder zurückzuholen. Die Situation der Crew zur Sternenflotte, Kirks Beziehung zu den Klingonen, das Verhältnis Kirk zu Spock wie generell die Veränderung in Spocks Wesen, ja sogar das Schicksal der Enterprise sind alles Themen, die in den Folgefilmen weiterverfolgt und die in Teil III auf den Weg gebracht werden.

Casino Hille hat geschrieben:Obgleich es nicht mehr zu ST 1 passt, mag ich die Vulkan-Sets sehr, aber noch mehr gefällt mir die Ausgestaltung von Genesis, besonders vorrangig natürlich diese geniale Kulisse mit dem Riesen-Kakteen in winterlicher Umgebung.
Zum glück passt es nicht mehr zu den sehr unglücklichen Mattepaintings von ST I. :D Vulkan mag ich auch sehr. Auch Genesis mag ich, allerdings mit der Einschränkung, dass insbesondere hier die starke Künstlichkeit der Sets schon sehr auffällig ist. Mich stört das weniger, da sich dadurch ein direkter Bezug zur Atmosphäre der TOS ergibt, aber ich kann die häufig geäusserte Kritik an den nicht sonderlich real wirkenden Kulissen schon nachvollziehen (zB auch bei den vereisten Kakteen).
Casino Hille hat geschrieben:Ich bin stattdessen ziemlich geschockt, wie positiv Kruge hier bei fast allen (oder sogar allen?) wegkommt. Mal abgesehen davon, dass ich Back To The Future nie gesehen habe und daher vielleicht mit Lloyd per se nicht viel verbinde, aber rein schauspielerisch finde ich ihn extrem stereotyp (eigentlich überzeichnet er bloß abwechselnd Überheblichkeit und Wahnsinn und beides ohne Esprit oder Charisma), zumal die Figur arg flach angelegt ist (woher weiß der eigentlich von Genesis?) und dann auch noch so einfallslos eingeführt wird, wie es nur geht. Zwar könnte er gegenüber Khan dadurch profitieren, dass er mit Kirk eine direkte physische Konfrontation erhält, nur ist diese wie fast alles an ST III: Schnell, kurzweilig, aber auch nicht sonderlich gut durchdacht und erzwungen (schön, dass da immer genau dann Felsen unter oder neben den Kämpfern aufploppen oder Schluchten entstehen, wie die Regie es gerade braucht, erinnert ein wenig an das peinliche Ende des Zweikampfes zwischen Kylo Ren und Rey in Abrams Star Wars Film).
Wie schon mal erwähnt hat BTTF bei meiner positiven Wahrnehmung von Lloyds Kruge überhaupt nichts zu tun, da beide Rollen gänzlich unterschiedlich sind und entsprechend auch Lloyds Darstellung keine Berührungspunkte hat. Warum ich Lloyds Kruge sehr gerne mag hab ich ja schon ausgeführt, es ist einfach eine interessante Mischung aus starrsinnigem Machismo und manischer Raserei. Ich sehe da auch nicht, wo man eine Figur wie Kruge hätte "vielschichtiger" anlegen können, Kruge ist ja gerade kein Chang. Das ist ein geltungssüchtiger Draufgänger, der ganz offensichtlich noch nicht einmal besonders helle ist. Da er noch nicht einmal Loyalität zu seinem eigenen Oberkommando hat ist sein Handeln eigentlich durchgängig stimmig. Ich bin aber bei dir in Bezug auf den Zweikampf zwischen Kirk und Kruge, wobei ich hier aber als Hauptproblem Shatners (und auch Lloyds) mangelnde Körperlichkeit sehe. Man vergleiche das mal mit den Kampfszenen des gleichalten Connery in NSNA, das ist eine ganz andere Hausnummer. Der immer gewichtiger und damit unbeweglicher werdende Shatner taugte leider von Teil zu Teil weniger zum Actionhelden - dummerweise wurde er genau als das immer wieder in Szene gesetzt, aber auch dazu in Bälde mehr. :)
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Re: Star Trek - Der Thread

716
AnatolGogol hat geschrieben:Wie schon mal erwähnt hat BTTF bei meiner positiven Wahrnehmung von Lloyds Kruge überhaupt nichts zu tun
Tschuldige Anatol, das wollte ich natürlich nicht suggerieren, ich wollte es nur auf mich bezogen direkt ausschließen. :D
AnatolGogol hat geschrieben:Das ist ein geltungssüchtiger Draufgänger, der ganz offensichtlich noch nicht einmal besonders helle ist.
Ich bin ganz bei dir, wenn du sagst, dass die Zeichnung des Charakters vor seinem klingonischen Hintergrund stimmig und kohärent ist, aber das ändert für mich leider nur wenig an der grundsätzlichen Kritik des Schurken (vom Schauspiel Lloyds abgesehen), nämlich, dass Kruge sich von Anfang an so anfühlt, als wäre er einzig und allein in diesem Film, um irgendwie für Konflikte zu sorgen. Gut, nun könntest du natürlich auch sagen, dass das ja bei jedem Baddie in jedem Film so ist (und du hättest ganz recht und ich wäre erledigt), ABER ( :wink: ) bei Kruge kommt eben erschwerend hinzu, dass er dann auch noch genauso gezeichnet ist wie ein Standard Villain (stimmig in der Hinsicht zwar, aber das verschlimmert diesen Effekt leider nur ins Unermessliche).
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Re: Star Trek - Der Thread

717
ok, dann mal Butter bei die Fische: wie konkret hätte jemand wie Kruge denn sein sollen, damit er dir zugesagt hätte? Bevor du antwortest gebe ich zu bedenken, dass die "Vermenschlichung" der Klingonen eigentlich erst mit TNG aufkam und dies nicht uneingeschränkt nur positiv aufgenommen wurde.
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Re: Star Trek - Der Thread

718
Das ist eine gute Frage (die aber damit anfängt, ob ST III überhaupt der Film hätte werden sollen, der er geworden ist).

Ausgehend davon, dass man die grundsätzlichen Plotbausteine von ST III so beibehalten möchte UND ein Villain damit unabdingbar wird (ja, ich hätte einen ST Film ohne Baddie wie ST I hier vielleicht besser gefunden), dann hätte man meiner Ansicht nach gut damit getan, ganz allgemein auf einen Klingonen als Villain zu verzichten (eingedenk der Tatsache, dass in dem zeitlichen Kontext ein menschelnder Klingone undenkbar war) und lieber einen ganz anderen Ansatz zu wählen. Spannend wäre vielleicht gewesen, einige Teilnehmer der Forschungsexpedition zu den Bösewichten der Geschichte zu machen und so noch mal thematisch den "Zauberlehrling"-Ansatz bezüglich der Verantwortung der Wissenschaft in das Script einfließen zu lassen. Das hätte reizvoll werden können und die etwas längere Einführung der Crew von Saavik und David dramaturgisch relevanter gemacht.

Mir ist aber klar, dass Kruge als klingonischer Schurke so wie er ist schon halbwegs sein musste, nur funktioniert er vielleicht gerade deshalb für mich nicht wirklich, da er zu sehr nach einem riesigen Deus Ex Machina ausschaut.
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Re: Trekathlon Tres: Kein Spock ist auch keine Lösung

719
Casino Hille hat geschrieben:"Star Trek: Auf der Suche nach Mr. Spock" bleibt als ein Film in Erinnerung, der aus der Notwendigkeit geboren wurde, in einem kommenden vierten Teil ohne den Ballast des Cliffhangers von "Der Zorn des Khan" wie gehabt fortfahren zu können und somit als Gesamtwerk eher wie ein Anhang dieses Vorwerks daherkommt. Nimoy führt souverän, aber notgedrungen überraschungsarm durch die dennoch kurzweilige Angelegenheit
Schöne Rezension Hille, alles durchaus nachvollziehbar! Ein Standpunkt, den ich verstehen kann.

Gerade bzgl. des von mir zitierten Absatzes sehe ich aber vieles ganz anders. Mag sein, dass ST III aus der Not geboren wurde, da der von Wrath of Khan vorgenommene Einschnitt in die Star-Trek-Historie die Filmreihe langfristig gesehen zu stark beeinflusst hätte. Aber ich finde immer noch dass sich diese "Korrektur" ganz natürlich anfühlt, und dass die angestrebte Prämisse zum Aufhänger eines wirklich unterhaltsamen Science-Fiction-Abenteuers wird. Als Platzhalterfilm habe ich Search for Spock überhaupt nicht empfunden.
We'll always have Marburg

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Re: Star Trek - Der Thread

720
Kurzzusammenfassung Trekathlon Runde 3:

00T 8 / 10
"Gleichzeitig ist auch dieser Teil spannend und hat überzeugende Antagonisten, trotz der äußerst simplen Motivation dieser. Die Spezialeffekte lassen kaum zu wünschen übrig und nur ein paar Macken lassen sich feststellen, die Darsteller sind gut aufgelegt, die Story ist zwar einfach, aber erfüllt ihren Zweck und obwohl das Hauptaugenmerk auf dem Emotionalen liegt, vermisst der Film dennoch weder Spannung noch Witz."

AnatolGogol 7,5 / 10
"Auch wenn es ST III nie wirklich gelingt sich aus dem Schatten des übergroßen Vorgängers herauszubewegen, so ist er fraglos ein gelungener Serienbeitrag, der zudem auf sehr elegante Weise den gravierenden Handlungseinschnitt des Vorgängers „korrigiert“ und die begonnene Geschichte damit bestens für weitere Abenteuer ausrichtet."

vodkamartini 6 / 10
"Spock-Darsteller Leonard Nimoy inszeniert zwar mit viel Gespür für die Figuren, kann aber die spätestens ab der Hälfte offen zu Tage tretenden Drehbuchschwächen damit auch nicht mehr kompensieren. Das mit „Star Trek II - Der Zorn des Khan" erst unlängst so beherzt erkämpfte Kino-Format, zeigte schon wieder erste TV-Risse."

GoldenProjectile 8 / 10
"The Search for Spock mag in vielerlei Hinsicht einige Nummern kleiner ausfallen als seine beiden üppigen Vorgänger, funktioniert aber bestens als Abenteuergeschichte mit einer Handvoll Figuren, deren freundschaftliche Chemie kaum besser hätte ausfallen können."

Casino Hille 6 / 10
"Nimoy führt souverän, aber notgedrungen überraschungsarm durch die dennoch kurzweilige Angelegenheit, deren Unterhaltungswert sicher maßgeblich aus der Sympathie für die Charaktere und aus dem (natürlich positiven) Ende resultiert, damit aber auch die Hoffnung schnürt, nun potenziell wieder neue und aufregende Geschichten erzählen zu können."

Durchschnittswertung Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock: 7,1 / 10

Durchschnittswertung Star Trek II - Der Zorn des Khan: 9,3 / 10

Durchschnittswertung Star Trek I - Der Film: 6,1 / 10

Durchschnittswertung Trekathlon nach Runde 3: 7,5 / 10


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TREKATHLON – RUNDE 4
Star Trek IV – Zurück in die Gegenwart (Star Trek IV – The Voyage Home)
Sternzeit: 21.08.-27.08.2016

„The key to saving the future, can be found only in the past.”



„Die formal und inhaltlich durchschnittliche Science-Fiction-Unterhaltung gewinnt im Vergleich zu den eher fantastischen Beiträgen der Serie durch ihr realistisch-ökologisches Thema an Interesse: Schutz der in der Gegenwart tatsächlich von Ausrottung bedrohten Wale.“ - Lexikon des internationalen Films

„Wieder unter der Regie von ‚Mr. Spock‘ Leonard Nimoy gelang diesmal ein spannender Science-Fiction-Film mit Öko-Botschaft und spaßigen Seitenhieben auf unsere Zeit. Nicht nur für Fans der Serie gute Unterhaltung.“ - Prisma Online
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"