Die Filme der Gebrüder Coen

Für die Filmkenner: In unserem Cinema könnt ihr über den neuesten Blockbuster im Kino, alten Klassikern, neuen Kultfilmen bis hin zu euren Lieblingsserien uvm. diskutieren! Alles aus der TV/Kinowelt, das nicht ins Bondforum passt, bitte hier herein!

Der beste Film der beiden?

Blood Simple – Eine mörderische Nacht
0
Keine Stimmen
Arizona Junior
0
Keine Stimmen
Miller's Crossing
1
9%
Barton Fink
1
9%
Hudsucker – Der grosse Sprung
0
Keine Stimmen
Fargo
0
Keine Stimmen
The Big Lebowski
2
18%
O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee
1
9%
The Man Who Wasn't There
0
Keine Stimmen
Ein (un)möglicher Härtefall
0
Keine Stimmen
Ladykillers
0
Keine Stimmen
No Country for Old Men
4
36%
Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?
0
Keine Stimmen
A Serious Man
0
Keine Stimmen
True Grit
0
Keine Stimmen
Inside Llewyn Davis
1
9%
Hail, Caesar!
1
9%
The Ballad of Buster Scruggs
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 11
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Thunderball1965
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Super, dass der nicht nur mir gefällt. :)
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Funksoulbrother
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Die Coens - Genie und Wahnsinn?

- Blood Simple - 8/10 Punkten
- Arizona Junior - 6/10 Punkten
- Miller's Crossing - 8,5/10 Punkten
- Barton Fink - 7/10 Punkten
- Hudsucker - Der grosse Sprung - 5/10 Punkten
- Fargo - Blutiger Schnee - 8,5/10 Punkten
- The Big Lebowski - - 7,5/10 Punkten
- O Brother, where are thou? - Eine Mississippi-Odyssee - 6/10 Punkten
- Ein (un)möglicher Härtefall - 4/10 Punkten
- No Country for Old Men - 9,5/10 Punkten
- Burn after Reading - wer verbrennt sich hier die Finger? - - 6,5/10 Punkten
- True Grit - 7,5/10 Punkten
"Nelly, I'm about to get neck-ed back here. So: No peekin'! ... I said: No peekin'!"
(Joe Bang)
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Casino Hille
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Konnte heute endlich "No Country For Old Men" eine Zweitsichtung gewähren und der Film ist einfach ein atmosphärisches Meisterwerk sondergleichen. Ganz ganz großer Sport der Coen-Brüder, die hier einen genialen Roman sogar noch genialer machen (was sie aus der eh schon großartigen Chigurh Figur rausholen ist meisterhaft, und wie Bardem das spielt jenseits von jedweder Kategorisierung!). Der Film strotzt geradezu voll von cleverem Suspense im besten Sinne, einer intelligenten, reduzierten, aber akzentuiert-betonten Erzählweise und den vielleicht besten letzten 25 Minuten der jüngeren Filmgeschichte. Wie immer bei den Coens liegt der Inszenierung eine ausführliche Sezierung und Analyse gängiger Genremuster zugrunde, die dann dermaßen gekonnt neu arrangiert und mit Versatzstücken aus Theater und Literatur jongliert werden, dass dem Cineasten das Herz aufgeht. Bei der Schlussszene musste ich sogar eine kleine Träne verdrücken, so funktioniert echte Filmkunst. Ohne wenn und aber 10 Punkte.

Und damit nach dem großen Lebowski (meiner Lieblingskomödie) schon der zweite Coen-Film, der mir nach Neusichtung die Höchstwertung wert ist. Mal sehen, wie Fargo und True Grit sich schlagen werden.
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Agent 009
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Der Film ist eine Wucht, nicht wahr? Den muss ich auch mal wieder sichten.
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Casino Hille
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Agent 009 hat geschrieben:Der Film ist eine Wucht, nicht wahr?
Absolut. Wie gesagt, "The Big Lebowski" ist vielleicht meine Lieblingskomödie, ein unsterblicher Film für die Ewigkeit, allein wegen dieses Films haben die Coens für mich immer einen besonderen Platz in meinem Filmregal sicher. Ansonsten bin ich mit ihren Filmen gar nicht so vertraut, aber NCFOM ist einfach fantastisch in absolut allen Belangen, und eine Figur wie Chigurh, die gelingt dir vielleicht nur einmal in deinem Leben. Das ist einfach ein Genuss, wie der gespielt und entwickelt wird, dass schlägt den zeitgleich oft gelobten Ledger in Dark Knight von Nolan noch mal um Längen. Große Klasse, was Bardem da abliefert, ist einfach nur ein Ober-Wow! Aber vor allem auch Brolin und Jones sind beeindruckend wie eh und je und fast schon genial-surreal ist dann der Kurzauftritt von Harrelson, ein typischer Coen-Gag eigentlich, wenn er nicht schon der Buchvorlage entstammen würde.
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vodkamartini
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Mit den Coens werde ich einfach nicht so recht warm. Ich mag ihre Filme, aber keiner reißt mich mit. Big Lebowski ist auch mein Favorit, aber danach?

No country halte ich für überbewertet, Fargo hat mir seinerzeit besser gefallen, True Grit ist nicht besser wie das Wayne-Original, Burn after ... fand ich auch schon witziger und Hail Caesar verschenkt viele Chancen und ist nichts weiter als netter Zeitvertreib ohne Nachhall.
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Agent 009
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Llewin Davis ist auch gut. Aber eine absolut andere Art von Film. Ganz, ganz anders. Umfrage mal aktualisieren!
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Casino Hille
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Maibaum hat geschrieben: 10. April 2016 12:03 Hail Caesar - Los Coens

Die Coens sind ja immer eine Reise wert, und auch wenn Hail Caesar wahrscheinlich ihr bislang schwächster Film, so ist er doch immer noch unterhaltsam. Die episodische Handlung ist hier eher etwas weniger als die Summer ihrer Teile, aber natürlich haben die Coens immer wieder Mal einige satirische Highlights zu bieten in dieser freundlichen Hommage an das gute alte verlogene Hollywood in den 50ern. Positiv betrachtet ist das aber immerhin mehr als man von dem neuen Dolph Lundgren Film erwarten darf. 6/10
Ihr schwächster Film? Ich denke nicht. Ihre Phase zwischen "O Brother, Where Art Thou?" und "No Country for Old Men" war durchgehend schwächer als "Hail, Caesar!" und auch "A Serious Man" und ihr Netflix-Film "The Ballad of Buster Scruggs" sind nicht so wirklich auf dem sonst hohen Niveau ihrer Filme. "Hail, Casear!" ist meiner bescheidenen Meinung nach unter ihren hervorragenden Filmen, also denen, die alle nicht nur über die gesamte Laufzeit unterhaltsam, sondern auch geistreich sind, der am wenigsten beeindruckende, aber ich will den Coens das nicht wirklich vorwerfen, dafür habe ich mich beim Schauen zu gut amüsiert. Dennoch denke ich, dass vermutlich keiner an dieser Verulkung und gleichzeitig auch Liebeserklärung an die Goldenen Jahre Hollywoods so viel Spaß hatte wie die Coens. Und das spürt man. Ich habe eigentlich die gesamten 106 Minuten gedacht: Was für ein liebevoller Quatschkram! :D Die Musical-Szene mit Channing Tatum dürfte vielleicht sogar der Höhepunkt an Hommage, Parodie und Satire des Films sein und ist trotzdem so aufwendig umgesetzt, das ist einfach köstlich anzuschauen. Die Figuren erreichen sicher bewusst nie den Tiefgang von Charakteren wie in "The Big Lebowski", "Inside Llewyn Davis" oder "No Country for Old Men" und zugegeben der Humor zündet in "O Brother, Where Art Thou?" noch ein kleines bisschen mehr, aber viele Sequenzen sind gerade vom Writing her ein Traum: Das Treffen der religiösen Verfechter, die kommunistischen Drehbuchautoren, alle Auftritte von Scarlett Johansson, die zwei den Film umrahmenden Beichtstuhl-Fragmente... Ach, das ist schon klasse. Großer Unsinn, aber klasse. Und so gut Josh Brolin, George Clooney, Ralph Fiennes etc. alle sein mögen, das wahre darstellerische Highlight ist Alden Ehrenreich als singender Cowboy. Ich habe Tränen gelacht. :lol:

Und das zwei vermeintliche Auteure wie die Coens sich so offensiv zum Slapstick bekennen, das ist eine feine Sache, das gefällt mir richtig gut. Es steht ihnen auch gut zu Gesicht, und ich bin sicher, bei den aufwendigen Sets und Spielereien hatten die zwei eine Mordszeit, so wie vermutlich auch alle Darsteller. Da wäre ich gerne mal im Studio herum geirrt und hätte Mäuschen gespielt, wie die beiden akribisch den viel zitierten "Glamour" dieser Zeit nachstellen.
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GoldenProjectile
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Der Film schöpft sein tolles Potential einer satirischen Reflektion des 1950er-Hollywoods womöglich nicht komplett aus und ist nicht immer eine ganz runde Sache, aber eine verdammt nochmal spassige trotzdem und auf jeden Fall. Channing Tatums Szene ist eine, die ich mir in schöner Regelmässigkeit auf YouTube anschaue, herrlich, wie Gene Kelly - sowohl die Person als auch das Genre - da parodiert werden, aber immer mit einem liebenswürdigen Respekt, gerade auch durch die Perfektion der Hommage, die - wären vielleicht die humoristisch gesetzten homoerotischen Untertöne nicht ganz so dick aufgetragen - geradewegs aus einem Film des Golden Age of Musicals stammen könnte. Ansonsten haben wir vor allem bei Ralph Fiennes' Versuchen, dem debilen Westernstar mit dem darstellerischen Feingespür einer Kettensäge, Alden Ehrenreich, die Kunst des kitschigen Melodramas beizubringen sowie der grandios pointierten Sitzung mit den Religionsvertretern vor Lachen auf dem Boden gelegen.
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vodkamartini
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Bin kein großer Bewunderr der Coens, aber der Film hat mir Spaß gemacht. Gute 7/10. Das Hollywood der 50er Jahre wird hier in der Tat köstlich auf die Schippe genommen, ist man allerdings mit der Materie nicht so vertraut, geht vieles verloren.
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Maibaum
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Casino Hille hat geschrieben: 28. März 2019 20:36

Ihr schwächster Film? Ich denke nicht. Ihre Phase zwischen "O Brother, Where Art Thou?" und "No Country for Old Men" war durchgehend schwächer als "Hail, Caesar!" und auch "A Serious Man" und ihr Netflix-Film "The Ballad of Buster Scruggs" sind nicht so wirklich auf dem sonst hohen Niveau ihrer Filme.
Ok diese Phase zwischen "O Brother, Where Art Thou?" und "No Country for Old Men" war sicher nicht ihre Beste, und 2 von den 3 Filmen aus diesen Jahren sahen ja auch so aus als hätten sie resigniert und sich jetzt für Hollywood aufgegeben. Aber Intolerable Cruelty war doch recht spaßig, und The Ladykillers habe ich bislang nicht gesehen, aber bei dem kann ich mir gut vorstellen daß er Mist ist.

A Serious Man dagegen ist köstlich (9/10), und liegt bei mir weit über dem reichlich unrunden Hail, Caesar!

Buster Scruggs steht noch an, aber was ich bislang drüber gelesen habe hörte sich vielversprechend an. Aber der wirkliche Tiefpunkt in ihrem Schaffen könnte der gerade aktuell gestartete Herlock Sholmes Film werden.
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Casino Hille
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GoldenProjectile hat geschrieben: 28. März 2019 22:12 Der Film schöpft sein tolles Potential einer satirischen Reflektion des 1950er-Hollywoods womöglich nicht komplett aus
Womöglich nicht, vielleicht aber steckt wie so oft bei den Coens immer noch mehr dahinter als man glaubt. Vielleicht darf ich dir dieses interessante Fundstück über den wahren Eddie Mannix (Josh Brolin in Hail, Caesar!) präsentieren, welches den Meta-Humor der Coen-Brüder ganz gut einordnet: https://www.theguardian.com/film/2016/m ... ge-clooney

In dem Artikel wird geschildert, wie die Coens die wahre Geschichte von Mannix und sein Involvement in einen Haufen großer Hollywood-Filme umdeuten und wie aus seiner Sicht darstellen. Etwa so, als wäre "Hail, Caesar!" ein Film, den der echte Mannix in den 1950ern über sich selbst drehen ließ. Wie viel davon beabsichtigt ist, ist natürlich immer mit Vorsicht zu genießen, aber es würde bei den Coens kaum wundern, wäre diese tiefere Ebene volle Kanne intendiert.
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Maibaum hat geschrieben: 29. März 2019 14:25
Aber der wirkliche Tiefpunkt in ihrem Schaffen könnte der gerade aktuell gestartete Herlock Sholmes Film werden.
Ha ha, da bin ich ja ganz schön reingefallen, und das schon Tage vor dem 1. April .

Der Regisseur dieser überwiegend mies besprochenen Will Ferrell Komödie namens "Holmes und Watson" ist ein gewisser Etan Cohen, und nicht unser Ethan Coen. Kam mir gleich etwas seltsam vor, aber nachgeprüft habe ich das erst gerade eben.

Immerhin hat sich hier auch niemand beschwert oder wenigstens gewundert ...
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Casino Hille
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Eric und ich haben da tatsächlich drüber geschrieben, und er hat mir noch erklärt, dass sei ein Witz von dir. :D

Schön zu wissen, dass auch du fehlbar bist. :wink:
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Casino Hille hat geschrieben: 4. April 2019 09:57 Eric und ich haben da tatsächlich drüber geschrieben, und er hat mir noch erklärt, dass sei ein Witz von dir. :D

Ja, aber ich habe vergessen zu lachen ...
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