Klassiker oder einfach "die alten Filme"?

Hier könnt ihr allgemein über die unvergesslichen 007-Filme, Darsteller, Dreharbeiten, Lifestyle, Skurriles und alles andere diskutieren, was auf irgendeine Art und Weise etwas mit dem berühmtesten Geheimagenten der Kinogeschichte zu tun hat! Viel Spaß! Gezielte Reviews und Filmdiskussionen bitte in das entsprechende Unterforum - danke!
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vodkamartini
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@Maibaum
Ich nicht. Ich habe schon oft mit "normalen" Filmfans über Bond gesprochen. Lazenby wird dort - sofern man ihn überhaupt kennt - stets als der schlechteste Darsteller gehandelt, was dann auf die Bewertung des Films abfärbt. Ich versuch dann immer die positiven Seiten des Films heraus zu stellen.

Die Bondbücher sind von Fachleuten und Fans geschrieben, die das oft etwas anders ehen. Ein absoluter Klassiker in jeder Hinsicht ist Goldfinger, OHMSS sicher nicht.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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Maibaum
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Nach meiner Meinung schon.
Was Ottonormalverbraucher dazu zu sagen hat , das hat wenig Relevanz. Danach werden keine Klassiker bemessen. Dziga Vertows Der Mann mit der Kamera ist ein bedeutender Filmklassiker, auch wenn ihn heutzutage nur noch wenige kennen, nicht weniger bedeutsam als Panzerkreutzer Potomkin, den zumindest vom Namen her sehr viel mehr kennen.

Und der größere Teil der Leute die Bond etwas näher kennen, schätzt diesen Film ohnehin. Und in den Büchern kommt er anscheinend auch immer sehr gut weg. Und das macht ihn locker zum Bondklassiker. Da habe ich nicht den geringsten Zweifel dran.

Und du kennst wirklich die falschen Leute ... ;)
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Samedi
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vodkamartini hat geschrieben:Ein absoluter Klassiker in jeder Hinsicht ist Goldfinger, OHMSS sicher nicht.
Goldfinger ist natürlich ein Klassiker, das bestreitet ja auch keiner. Beim Rest kommt es immer darauf an, wie weit man den Kreis zieht. ;-)
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Casino Hille
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Maibaum hat geschrieben:Was Ottonormalverbraucher dazu zu sagen hat , das hat wenig Relevanz. Danach werden keine Klassiker bemessen.
Was aber immer noch die Frage stellt, warum man etwas zwangsweise als Klassiker bezeichnen muss. Der Begriff Meilenstein würde mir ja noch einleuchten, aber Klassiker?
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dernamenlose
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Und selbst Goldfinger überzeugt nicht jeden. Was hab ich neulich für eine Aussage über die ersten drei Bondfilme gehört...

Ich hab demjenigen sofort geraten sich nie in ein Bondforum zu begeben, weil er dort virtuel gesteinigt würde :D

Ihr wollt gar nicht wissen was er sagte...
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Samedi
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dernamenlose hat geschrieben:Und selbst Goldfinger überzeugt nicht jeden.
Trotzdem denkt jeder an Goldfinger, wenn man auf das Thema Bond zu sprechen kommt. Und darauf kommt es an. ;-)
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Maibaum
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Die Tatsache daß GF unter den Bonds als Klassiker gilt, hat nichts damit zu tun daß man ihn gut finden muß. Es gibt auch große anerkannte Filmklassiker die ich trotzdem nicht wirklich interessant finde. Allerdings gibt es wahrscheinlich keinen Filmklassiker den ich richtig schlecht finde, weil es immer Gründe hat warum filme zu Klassikern werden

Klassiker ist kein direktes Qualitätsmerkmal, aber es besagt zumindest daß ein Film eine gewisse Bedeutung hat.
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Invincible1958
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Samedi hat geschrieben:
dernamenlose hat geschrieben:Und selbst Goldfinger überzeugt nicht jeden.
Trotzdem denkt jeder an Goldfinger, wenn man auf das Thema Bond zu sprechen kommt. Und darauf kommt es an. ;-)
Weil die Medien diesen Film seit Jahrzehnte herausheben.

Nicht weil die Leute ihre eigene Meinung zu dem Film oder zu Bond haben.

Aus demselben Grund sagen auch viele, Lazenby und sein Film seien das Schlechteste, was in Sachen Bond bislang abgeliefert wurde.

Viele Leute haben weder GF noch OHMSS gesehen, würden trotzdem über GF nur Gutes sagen, und über OHMSS lästern, weil es ihnen so seit Ewigkeiten erzählt wird.

Wieviele von den Ottonormalverbraucher-Bondguckern haben sich die Filme wirklich mal angesehen? Für viele sind alle Bondfilm zudem gleich. Ihre Meinung haben sie nur aus den Medien, weil es viel zu aufwendig wäre bei einer so langen Filmserie sich selbst ein eigenes Bild zu machen, ohne die Massenmeinung dabei im Hinterkopf zu haben.
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Samedi
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Invincible1958 hat geschrieben: Wieviele von den Ottonormalverbraucher-Bondguckern haben sich die Filme wirklich mal angesehen? Für viele sind alle Bondfilm zudem gleich. Ihre Meinung haben sie nur aus den Medien, weil es viel zu aufwendig wäre bei einer so langen Filmserie sich selbst ein eigenes Bild zu machen, ohne die Massenmeinung dabei im Hinterkopf zu haben.
Genau so seh ich das auch! Die Meinung der Masse ist geprägt von Unkenntnis, durchsetzt von Vorurteilen, welche durch die Medien geschürt bzw. verstärkt werden. :roll:
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danielcc
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Maibaum hat geschrieben:
Klassiker ist kein direktes Qualitätsmerkmal, aber es besagt zumindest daß ein Film eine gewisse Bedeutung hat.
Finde ich gut.
Aber: Bedeutung für die ganze Filmwelt oder innerhalb der Reihe?

Hat OHMSS denn eine gewisse Bedeutung und wenn ja warum?

Wenn man mal die Bedeutung der Bondreihe in toto beschreiben will, dann wohl so:
- Sie hat den modernen, actionlastigen (Agenten)film mitbestimmt, vor allem mit der Mischung aus Ironie/Sarkasmus, Sex und Action
- viele Mechanismen und Besondereiten aus der Reíhe sind so eingegangen in andere Filme und Reihen (der Actionstar im feinen Zwirn, der größenwahnsinnige Bösewicht, die große Verfolgung, der Showdown im feindlichen HQ... was weiß ich)
- daneben hat die Reihe natürlich die Bedeutung dadurch, dass sie einfach die langlebigste und erfolgreichste Filmreihe ist

Wenn man nun mal durchgeht, welche Filme im besonderen dazu beigetragen haben, bleibe ich bei:
- DN->GF: Hier wurden im Grunde alle Bausteine eingeführt, die die Serie ausmachen
- TB: Leichte Erweiterung hin zum Bombastischen, größter Erfolg der 60er, Popularität auf dem Höhepunkt; zudem bahn
- TSWLM: Neues Highlight auch was den Erfolg angeht nach Jahren der relativen Mittelmäßigkeit
- MR: Tja, das Einspielergebnis spricht für sich und der Film markiert auf eigene Art und Weise einen Meilenstein - auch wenn das für viele negativ ist
- GE: Bond ist wiedergeboren und immer noch der gute Alte
- CR: Bond ist wiedergeboren und ein ganz frischer Neuer
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Samedi
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danielcc hat geschrieben: Wenn man nun mal durchgeht, welche Filme im besonderen dazu beigetragen haben, bleibe ich bei:
- DN->GF: Hier wurden im Grunde alle Bausteine eingeführt, die die Serie ausmachen
- TB: Leichte Erweiterung hin zum Bombastischen, größter Erfolg der 60er, Popularität auf dem Höhepunkt; zudem bahn
- TSWLM: Neues Highlight auch was den Erfolg angeht nach Jahren der relativen Mittelmäßigkeit
- MR: Tja, das Einspielergebnis spricht für sich und der Film markiert auf eigene Art und Weise einen Meilenstein - auch wenn das für viele negativ ist
- GE: Bond ist wiedergeboren und immer noch der gute Alte
- CR: Bond ist wiedergeboren und ein ganz frischer Neuer
Wenn du sogar MR dazuzählst, der von der Inszenierung her sehr nah an TSWLM ist und eigentlich nichts neues hat, was für die Filmreihe von Bedeutung war, dann muss auf jeden Fall auch OHMSS dazu. Die Skiszenen waren prägend und wurden so auch in späteren Filmen (z. B. TSWLM und FYEO) wiederholt.
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MrWhiTe
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Samedi hat geschrieben:
Invincible1958 hat geschrieben: Wieviele von den Ottonormalverbraucher-Bondguckern haben sich die Filme wirklich mal angesehen? Für viele sind alle Bondfilm zudem gleich. Ihre Meinung haben sie nur aus den Medien, weil es viel zu aufwendig wäre bei einer so langen Filmserie sich selbst ein eigenes Bild zu machen, ohne die Massenmeinung dabei im Hinterkopf zu haben.
Genau so seh ich das auch! Die Meinung der Masse ist geprägt von Unkenntnis, durchsetzt von Vorurteilen, welche durch die Medien geschürt bzw. verstärkt werden. :roll:
Das ist etwas, dass mich auch schon ziemlich lange stört.
Die meisten Leute wissen doch gar nichts über die "alten" Filme.

Wenn man dann z.B. hört "die alten waren viel besser" und die Gegenfrage stellt welche alten, dann kommt meistens "Goldfinger". Aber über die Geschehnisse in Goldfinger wissen diese Leute dann nichts.


Was vielleicht auch gerade hierzu passt:
Gestern wurde auf der Facebookseite von Moviepilot ein Artikel mit den neuen Setfotos zum neuen Bond gepostet. Darunter dann folgender Kommentar eines Users:

"Naja der Kneipenschläger Craig wird es, sofern er denn darf, gegen einen Schauspieler wie Waltz extrem schwer haben. Wenn dieser richtig aufzündet, dürften sich Welten zwischen der schauspielerischen Qualität öffnen."

Naja ich finde ja noch immer dass Craig der bessere Schauspieler ist, solange es sich um einen Bondfilm handelt.
Ich finde auch, dass Javier Bardem in SF Craig nicht das Wasser reichen konnte...
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vodkamartini
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Samedi hat geschrieben:
dernamenlose hat geschrieben:Und selbst Goldfinger überzeugt nicht jeden.
Trotzdem denkt jeder an Goldfinger, wenn man auf das Thema Bond zu sprechen kommt. Und darauf kommt es an. ;-)
Weil die Medien diesen Film seit Jahrzehnte herausheben.
Nein! Das ist viel zu kurz und entschieden zu oberflächlich gedacht.

GF löste seinerzeit eine weltweite "Bondomanie" aus, die man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. Zudem wurde hier endgültig die "Bondformel" gefunden, nach deren Strickmuster nicht nur weitesgehend alle Bondfilme danach abliefen, sondern auch viele andere Actionfilme. Mehr "Klassiker" geht kaum.
Ob du jetzt persönlich OHMSS besser findest, spielt her überhaupt keine Rolle. Lazenbys Film ist in der Bondhistorie demgegenüber so bedeutend wie der berühmte Reissack in China.
Zuletzt geändert von vodkamartini am 13. Februar 2015 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
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https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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Samedi
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MrWhiTe hat geschrieben: Was vielleicht auch gerade hierzu passt:
Gestern wurde auf der Facebookseite von Moviepilot ein Artikel mit den neuen Setfotos zum neuen Bond gepostet. Darunter dann folgender Kommentar eines Users:

"Naja der Kneipenschläger Craig wird es, sofern er denn darf, gegen einen Schauspieler wie Waltz extrem schwer haben. Wenn dieser richtig aufzündet, dürften sich Welten zwischen der schauspielerischen Qualität öffnen."

Naja ich finde ja noch immer dass Craig der bessere Schauspieler ist, solange es sich um einen Bondfilm handelt.
Ich finde auch, dass Javier Bardem in SF Craig nicht das Wasser reichen konnte...
Ich finde es hier etwas kompliziert, sowas zu beurteilen. Es kommt ja auch sehr stark aufs Drehbuch an. Und auch wenn der Bonddarsteller in der Craig-Ära etwas stärker gefordert ist als früher, so kann man aus der Rolle des Bösewichts doch etwas mehr herausholen, wenn man dazu schauspielerisch in der Lage ist. ;-)
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vodkamartini hat geschrieben:
GF löste seinerzeit eine weltweite "Bondomanie" aus, die man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. Zudem wurde hier endgültig die "Bondformel" gefunden, nach deren Strickmuster nicht nur weitesgehend alle Bondfilme danach abliefen, sondern auch viele andere Actionfilme. Mehr "klassker" geht kaum.
Invincible1958 wollte GF glaube ich nicht herabsetzten. Es ging vielmehr darum, warum die breite Masse immer an GF denkt. ;-)
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