Re: SPECTRE: Der Bezug zu vorherigen Filmen der Serie & Roma

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Ich denke also auch, dass, gerade in jüngster Zeit die Bond-Macher schon ein Näschen bzw. den Puls an den Erwartungen der Bond-Fans haben. Nicht, dass sie nun nach deren Maul produzieren, dass wäre völlig falsch. Aber Bond ist wohl das falsche Franchise, rein ein Produkt für den Massenmarkt zu designen. Dafür ist es schon viel zu etabliert und das Stamm-Publikum zu sensibel. Von dem Punkt ausgehend, wird wohl eher versucht, durch eine in letzter Zeit durchaus prominente Besetzung versucht, auch die Masse mitzureißen.

Wie die meisten von Euch, gehe ich in den jeweils aktuellen Bond-Film immer mehrfach. Mit Freunden, mit meinem Vater aus nostalgischen Gründen, alleine zur Analyse... Ich hoffe, da auch ein kleiner Multiplikator zu sein.

@danielcc Huch, wieso steht dein Avatar plötzlich kopf? Oder sieht das mein Smartphone nur so? :shock:

Re: SPECTRE: Der Bezug zu vorherigen Filmen der Serie & Roma

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Das mit dem Avatar auf dem Kopf zeigt ein beschissenes iPad so an. Alle PCs die ich kenne machen es richtig. Keine Ahnung wie es dazu kommt

Ich weiß gar nicht, ob grade die Bondfans so viel Einfluss haben. Wenn ich als ausgewiesener Bond-Fan bei meinen Fans Werbung mache für nen neuen Bond dann sagen die nur "ja ja, dir gefällt jeder Bond!".
Wenn aber Otto-Normalo aus dem Kino kommt und sagt "also das war mal ein toller Bondfilm", DANN trauen im die Leute.

Bestes Beispiel ist sicher CR. Ich würde nicht behaupten, dass CR ein Film für die Bondfans war. Der Film war sehr mutig und hätte auch jede Menge Fans verprellen können. Man sieht ja grade da:
- Viele Fans wollten Craig nicht
- Viele Fans wollen Q, Moneypenny, Gadgets
Und am Ende ist der Film sensationell angekommen und auch vor allem bei Nicht-Bondfans.

Fazit:
- Bondfilme müssen der breiten Masse gefallen
- Sie müssen aber deshalb nicht platt nur einer Mainstream Richtung nachlaufen sondern können auch auf kreativ/neue Art die bekannten Elemente variieren
- Es steckt jede Menge Herzblut der Produzenten darin, und natürlich haben die auch die Fans im Blick und werfen denen ab und an ein Leckerli hin
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: SPECTRE: Der Bezug zu vorherigen Filmen der Serie & Roma

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danielcc hat geschrieben: Bestes Beispiel ist sicher CR. Ich würde nicht behaupten, dass CR ein Film für die Bondfans war. Der Film war sehr mutig und hätte auch jede Menge Fans verprellen können. Man sieht ja grade da:
- Viele Fans wollten Craig nicht
- Viele Fans wollen Q, Moneypenny, Gadgets
Und am Ende ist der Film sensationell angekommen und auch vor allem bei Nicht-Bondfans
Das ist sicher richtig. Wobei ich bei eben diesem Beispiel (CR) damals schon den Eindruck hatte, dass man sich die Kritik aus der Bond-Community an dem völlig überladenen DAD schon zu Herzen genommen hat und dann auch einen entsprechend reduzierten CR geliefert hat. Gerade weil CR in den von dir genannten Punkten so mutig war, sehe ich ihn nicht als reines Mainstream-Strategie-Produkt.

(Das mit dem Avatar liegt dann wohl am phone. Und ich kann's ja im Bedarfsfall umdrehen. :mrgreen: )

Re: SPECTRE: Der Bezug zu vorherigen Filmen der Serie & Roma

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danielcc hat geschrieben: Bestes Beispiel ist sicher CR. Ich würde nicht behaupten, dass CR ein Film für die Bondfans war.
Der Film war sehr mutig und hätte auch jede Menge Fans verprellen können. Man sieht ja grade da:
- Viele Fans wollten Craig nicht
Naja. Gegen Craig waren vor allem die Boulevardmedien. Und einen "blonden Bond" zu besetzen, würde ich jetzt nicht gerade als Orientierung am Mainstream betrachten. ;-)

Daniel Craig wurde gecastet, weil er wieder mehr in die Connery-Richtung ging und gerade das war ein Geschenk für die Fans.

Es gab natürlich Leute, die sich neben Brosnan niemanden als Bond vorstellen konnten, aber für die gibt es immer noch die alten DVDs. ;-)
danielcc hat geschrieben: - Viele Fans wollen Q, Moneypenny, Gadgets
Sehe ich auch nicht als Orientierung am Mainstream. Der Mainstream will ja gerade einen Haufen Gadgets. Ich als Fan bin darauf hingegen nicht angewiesen.
danielcc hat geschrieben: Und am Ende ist der Film sensationell angekommen und auch vor allem bei Nicht-Bondfans.
Das sag ich auch schon die ganze Zeit. Er ist aber gerade deshalb angekommen, weil er sich wieder weg vom DAD-Bombast und hin zur guten alten Connery-Zeit umorientiert hat.
danielcc hat geschrieben: - Bondfilme müssen der breiten Masse gefallen
Hab ich nie bestritten. Das wichtige ist nur, welchen Weg wählt, um dieses Ziel zu erreichen. ;-)
danielcc hat geschrieben: - Sie müssen aber deshalb nicht platt nur einer Mainstream Richtung nachlaufen sondern können auch auf kreativ/neue Art die bekannten Elemente variieren
Genau meine Position!
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: SPECTRE: Der Bezug zu vorherigen Filmen der Serie & Roma

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Samedi hat geschrieben: Naja. Gegen Craig waren vor allem die Boulevardmedien. Und einen "blonden Bond" zu besetzen, würde ich jetzt nicht gerade als Orientierung am Mainstream betrachten. ;-)

Daniel Craig wurde gecastet, weil er wieder mehr in die Connery-Richtung ging und gerade das war ein Geschenk für die Fans.
Das ist jetzt nicht besonders repräsentativ, da ich mich zu wenig mit dem befasse, was die breite Masse an Leuten über Bondfilme sagt und denkt, und das Thema eigentlich fast nur hier im Forum (in dem Craig ja praktisch ausnahmslos gottesgleich verehrt wird :wink: ) diskutiere, aber in meinem Umfeld sind manche Leute immer noch unzufrieden über Craig als Bond.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: SPECTRE: Der Bezug zu vorherigen Filmen der Serie & Roma

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GoldenProjectile hat geschrieben:und das Thema eigentlich fast nur hier im Forum (in dem Craig ja praktisch ausnahmslos gottesgleich verehrt wird :wink: ) diskutiere, aber in meinem Umfeld sind manche Leute immer noch unzufrieden über Craig als Bond.
Es ging ja darum, ob die Besetzung von Craig für die Massen oder die Bondfans gedacht war.

Und offensichtlich sind die Bondfans für Craig, während es im Mainstream viele gibt, die einen "blonden Bond" kritisch sehen, oder zumindest damals kritisch sahen.
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: SPECTRE: Der Bezug zu vorherigen Filmen der Serie & Roma

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So falsch liegt GoldenProjectile bei weitem nicht. Zugegeben, mein Lieblingsbond-Darsteller ist Craig auch. Und auch ich konnte bei seiner offiziellen Vorstellung nix mit ihm anfangen; für mich war er einfach nur sehr schwer als Bond vorstellbar. Auch die CR-Sichtung damals im Kino hat das nicht geändert. Und es stimmt, auch in meinem Umfeld kommt Craig nicht bei jedem an.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: SPECTRE: Der Bezug zu vorherigen Filmen der Serie & Roma

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Volle Zustimmung.
Wilson sagt ja selbst:

"Wir mussten nach Stirb an einem anderen Tag neue Energien tanken und auch wenn wir wussten, dass wir einen garantierten Erfolg landen könnten, wenn wir weiterhin denselben Weg einschlagen würden, hätten wir dabei das verloren, was für die Bond-Filme wirklich wichtig ist."
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: SPECTRE: Der Bezug zu vorherigen Filmen der Serie & Roma

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Hannes007 hat geschrieben:Und es stimmt, auch in meinem Umfeld kommt Craig nicht bei jedem an.
Das kann ich in meinem Umfeld über jeden Bonddarsteller sagen:

Ich kenne Leute, die lieben Roger Moore, können aber mit Connery nichts anfangen.
Es gibt Leute, die halten Timothy Dalton für eine Fehlbesetzung. Für mich persönlich ist er der beste Bonddarsteller bis heute.
Und natürlich gibt es diese Meinungen auch zu Craig.

Auch zur Brosnan-Ära gab es Leute, die nicht ins Kino gegangen sind, weil sie mit dem "Neuen" nichts anfangen konnten. Nur gab es vor Craig noch nicht soviele Möglichkeiten, seinen Unmut in der digitalen Welt loszuwerden. Das fing ja eigentlich erst mit DAD richtig an. Generell wurden Schauspieler "früher" in den Medien nicht so fertig gemacht wie heute. Wenn nicht grad jemand mit der Justiz in Kontakt gekommen ist, dann wurden die Stars eher von den Medien hofiert. Das hat sich mit den neuen Medien alles verändert.

Inzwischen finde ich Anti-Craig-Gerede aber nur noch unter Leuten, die generell kein großes Interesse an Bond zeigen. Leute, die vielleicht mal zwei, drei Bondfilme gesehen haben, aber trotzdem dazu eine Meinung haben - weil ja scheinbar jeder zu Bond eine Meinung haben muss.
Selbst wenn jemand noch nie einen Bondfilm gesehen hat, kommen manchmal Kommentare wie "Ich hab gehört, der Neue soll ja nicht so gut sein."
Aber das sind wie gesagt alles Leute, denen Bond auch schon zur Brosnan-Zeit egal war.

"Skyfall" hatte dann allein in Deutschland ca. 3 Mio mehr verkaufte Kinotickets als der durchschnittliche Brosnan-Bond. Hier kann niemand mehr objektiv argumentieren, dass Craig in der Öffentlichkeit unbeliebter ist als Brosnan.

Re: SPECTRE: Der Bezug zu vorherigen Filmen der Serie & Roma

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Letztlich ist diese Unterscheidung "ein Bond für die Masse" oder "ein Bond für die Fans" einfach blödsinning. Alle meine Erfahrungen aus Jahren der Diskussion hier zeigen mir, dass die Geschmäcker der Bond Fans mindestens so weit auseinander driften wie die der "Masse". Ergo: Wie man es macht, macht man es falsch.

Aber eines ist sicher: Am Ende muss ein Film der Masse gefallen, und nicht der Mehrheit der Fans.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: SPECTRE: Der Bezug zu vorherigen Filmen der Serie & Roma

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danielcc hat geschrieben:Letztlich ist diese Unterscheidung "ein Bond für die Masse" oder "ein Bond für die Fans" einfach blödsinning. Alle meine Erfahrungen aus Jahren der Diskussion hier zeigen mir, dass die Geschmäcker der Bond Fans mindestens so weit auseinander driften wie die der "Masse". Ergo: Wie man es macht, macht man es falsch.
Also wie Skyfall bewiesen hat, kann man eben auch einen Bondfilm für Fans machen, der auch den Massen gefällt. Wichtig ist eben vor allem, dass man sich nicht wie bei MR total verrennt und nur noch den Mainstream im Auge hat.

Im Übrigen ist es natürlich klar, dass es keine klar bestimmbare "Masse" gibt. Es gibt aber immer wieder Hypes, wie nach TSWLM eben den Sci-Fi-Hype durch "Star Wars". Und so einem Hype nachzujagen ist meiner Meinung nach der falsche Weg.
#London2025

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Re: SPECTRE: Der Bezug zu vorherigen Filmen der Serie & Roma

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ich finde MR ist auch ein Bondfilm für die Fans. Er hat mehr als jeder andere Bondfilm jedes erdenkliche Klischee an Bord :-)

Der ein oder andere würde jetzt sagen, SF jagt dem Nolanschen Batman Hype genauso hinterher wie MR das bei Star Wars getan hat. Abgesehen davon, dass von 120min MR nämlich 20min im Weltall spielen, hat der Film nichts mit Star Wars gemein.
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