Re: Regie & Stil

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wenn ein Bondfilm floppt, kann das ein Studio kaputt machen und dann wäre man sehr vorsichtig einen weiteren innerhalb von 2-3 Jahren zu machen - und alles ist möglich. Stell dir vor, ein neuer Bondfilm für 250 Mio produziert, lockt so "viele" Besucher an wie seinerzeit LTK!

Ein "toller" Film wird nicht floppen solange es toll ist im Sinne dessen was man von einem Bond erwartet. Etwas was du aber für toll hälst, könnte etwas ganz anderes sein. Ich will keinen Inglorious Basterds der sich "James Bond" nennt.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Regie & Stil

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danielcc hat geschrieben:wenn ein Bondfilm floppt, kann das ein Studio kaputt machen und dann wäre man sehr vorsichtig einen weiteren innerhalb von 2-3 Jahren zu machen - und alles ist möglich. Stell dir vor, ein neuer Bondfilm für 250 Mio produziert, lockt so "viele" Besucher an wie seinerzeit LTK!

Ein "toller" Film wird nicht floppen solange es toll ist im Sinne dessen was man von einem Bond erwartet. Etwas was du aber für toll hälst, könnte etwas ganz anderes sein. Ich will keinen Inglorious Basterds der sich "James Bond" nennt.
Ein Bond wird aber nicht komplett floppen, und die Studios produzieren haufenweise teure Filme die nicht gut laufen, oder auch mal komplett floppen. Und die flopen auch obwohl sie hochkommerziell sind. Solange sie das mit einem Hit ausgleichen können geht das auch.

Ich würde mich auch über einen Bond freue der mal richtig etwas wagt, oder auf Action verzichtet. Man kann da viel machen, und es könnte trotzdem immer noch ein richtiger Bond sein.

Aber das wird natürlich nicht passieren. Aber etwas gewagt wurde bislang bei Bond noch nie.

Re: Regie & Stil

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Ich denke, mit CR hat man schon viel gewagt und mit SF in Action Hinsicht fast noch mehr. Weniger Action als bei SF geht kaum.
Ich wünschte mir auch noch gewagtere Filme. Ich bin ja auch der Meinung, dass ein Bondfilm sogar fast ohne Action funktionieren würde. War ja immer mein Reden.

Aber es muss Bond im Mittelpunkt stehen, keine Mätzchen, keine Gimmicks...
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Regie & Stil

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danielcc hat geschrieben:Ich denke, mit CR hat man schon viel gewagt und mit SF in Action Hinsicht fast noch mehr. Weniger Action als bei SF geht kaum.
.
Nein, mit denen hat man nicht viel gewagt. Auch nicht mit QoS, der immerhin schon gereicht hat um das Bond Publikum zu erzürnen. Aber da reicht ja schon das fehlen der Gun Barrel um massive Proteste hervorzurufen.

Die Craig Bonds sind etwas weniger mainstreamig, als das die 21 Bonds vorher waren, sie machen ein wenig auf Anspruch, was früher nie Teil des Plans war, aber sie entfernen sich nicht wirklich weit von der Erfolgsgrundlage. Es bleibt im bekannten Rahmen.
Gemessen an Genrefilmen die erzählerisch oder inhaltlich wirklich an den Grundfesten des Genres rütteln, wagen die Bonds bislang gar nichts.

Das macht aktuell immer noch Tarantino, und der hat sich da eine Nische eingerichtet in der er sogar richtig Erfolg hat. In den 60ern und in den 70ern war es mal normal auf breiter Ebene Anti-Genrefilme zu machen, die Grenzen der Genres auszuloten, aber das war eine andere Zeit.

Re: Regie & Stil

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Tarantino nimmt sich bekannte Genre oder gleich vergangene Filme und unterzieht sie dem ständig gleichen Tanratino-Treatment.
Ja das ist seine Nisch und dank des "posthumen" Erklärens von Pulp Fiction zum Kult, einem zuverlässigen Bedienens von Splatter- und Fäkalsprachen-Gelüsten und dem überraschend starken I.B. ist er damit erfolgreich. Nicht zu vergessen seine von den Medien wohlwollend unterstütze Eigen-PR. Ja, das kann er.
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Re: Regie & Stil

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Die Frage ist, was wollen wir? Oder besser gesagt, was wollen Broccoli und Wilson? Wollen sie den Stil von SF und SP fortsetzen, oder wollen sie einen neuen Ansatz? Ich bin für beides offen, wobei ich Innovation etwas vorziehen würde. Im Moment räume ich, gerade wenn Waltz bleibt, Tarantino die größte Chance ein, Nolan wird es irgendwann schon mal machen, aber noch nicht jetzt und auch nicht mit Craig

Re: Regie & Stil

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Maibaum hat geschrieben: Gemessen an Genrefilmen die erzählerisch oder inhaltlich wirklich an den Grundfesten des Genres rütteln, wagen die Bonds bislang gar nichts.
[...]
In den 60ern und in den 70ern war es mal normal auf breiter Ebene Anti-Genrefilme zu machen, die Grenzen der Genres auszuloten, aber das war eine andere Zeit.
Wäre es nicht eher zynisch, einen Film als "mutig erzählt" zu bezeichnen? Der Umgang mit der Konvention, das Spiel mit erzählerischen Standards wäre doch interessanter als Demontage.
Wahrscheinlich spreche ich aber auch nur für mich, wenn ich mit "Kunstkino", wie du es gerade aufgezählt hast (2001) weniger anfangen kann.
It's the BIGGEST... It's the BEST
It's BOND

AND BEYOND

Re: Regie & Stil

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danielcc hat geschrieben:Tarantino nimmt sich bekannte Genre oder gleich vergangene Filme und unterzieht sie dem ständig gleichen Tanratino-Treatment.
Ja das ist seine Nisch und dank des "posthumen" Erklärens von Pulp Fiction zum Kult, einem zuverlässigen Bedienens von Splatter- und Fäkalsprachen-Gelüsten und dem überraschend starken I.B. ist er damit erfolgreich. Nicht zu vergessen seine von den Medien wohlwollend unterstütze Eigen-PR. Ja, das kann er.
Nein, er kann noch viel mehr.

Er hat geholfen die Art wie das Kino seine Geschichten erzählt zu verändern. PF war fast von Anfang an Kult, aber schon Reservoir Dogs hatte sehr viel Aufmerksamkeit bekommen, und er hat es seitdem geschafft sich zu erneuern und sich dabei treu zu bleiben.
Das er auch viel kritisiert wird ist ganz normal, schon wegen seiner Großmauligkeit. Aber er ist ein Phänomen, und das vollkommen zu Recht. Seine Filme zählen zu den erzählerisch ungewöhnlichsten Filmen die das Kino hervorgebracht hat, und ich bin mir sicher sie werden die Zeit überstehen, auch weil es viel mehr in ihnen zu entdecken gibt als es an der Oberfläche scheint. Zumindest erst mal.

Aber das sind auch keine Filme für dich, du solltest die meiden wo es nur geht. Ernsthaft.

Re: Regie & Stil

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Ich denke auch, dass man sich für Tarantino erst öffnen muss, da er etablierte Sehgewohnheiten genüßlich torpediert. Hat man sich aber erst einmal darauf eingelassen, kann man ungemein Spaß haben. Und es gibt tatsächlich immer noch etwas Neues zu entdecken. Ich sehe auch keinen typischen Tarantino-Style, das verbindende Element ist der Nonkonformismus und die Liebe zur Filmhistorie.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Regie & Stil

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Thunderball1965 hat geschrieben:Der Umgang mit der Konvention, das Spiel mit erzählerischen Standards wäre doch interessanter als Demontage.
Auch das ist interessant, beides kann großartig sein. Aber damit zu spielen auf eine aufregende Art erfordert mehr als nur das Übliche noch einmal durchzukauen.

Und natürlich können auch Anti-Genre Filme billig konzepiert sein. der Regelbruch an sich macht noch keinen guten Film.
Wahrscheinlich spreche ich aber auch nur für mich, wenn ich mit "Kunstkino", wie du es gerade aufgezählt hast (2001) weniger anfangen kann.
Das ist doch kein Kunstkino, das ist großes Entertainment. Für mich ist das pure Unterhaltung. Ein einziger Spaß.

Re: Regie & Stil

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danielcc hat geschrieben:und dank des "posthumen" Erklärens von Pulp Fiction zum Kult
Was soll denn das bitte bedeuten? War irgendein Film schon Kult, als er gestartet ist? Es gibt Hypes, aber Kult wird ein Film immer erst später.
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Regie & Stil

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Stimmt. Falsch ausgedrückt. Aber ich habe es als penetrant empfunden wie damals die größten honks der Schule mir auf einmal alle sagen mussten wie kultig dieser Film ist. Ich konnte schon damals nichts damit anfangen.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Regie & Stil

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danielcc hat geschrieben:Aber ich habe es als penetrant empfunden wie damals die größten honks der Schule mir auf einmal alle sagen mussten wie kultig dieser Film ist. Ich konnte schon damals nichts damit anfangen.
Ich halte auch nicht viel von "Easy Rider", Kult ist er aber trotzdem.
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."