Doch. Er zeigt erst das eine und dann das andere. Da gibt es ein eindeutiges Nacheinander. Erst staunende Augen bei den Langhälsern, dann die Inszenierung des Bedrohlichen beim T-Rex und bei den Raptoren.dernamenlose hat geschrieben: Gestern 12:01Da machst du es dir aber etwas einfach. Da gibt es kein schönes nacheinander. Die Kritik wird bereits bei der ersten Rundtour geäußert, Szenen wie die mit dem Brachiosaurus im Baum kommen erst viel später. Um Verführungskraft geht es da nicht.Casino Hille hat geschrieben: Gestern 10:42 Äh, ja, weil das erzählerische Thema des Films halt nur transportierbar ist, wenn man die Verführungskraft der Dinosaurier vorher in Szene setzt. Ansonsten müsste man, so wie du es beschreibst, Spielberg ja vorwerfen, dass er so blöd ist, am Drehbuch seines eigenen Films vorbei zu inszenieren.
Und nein, das muss man Spielberg nicht vorwerfen. Er ist lediglich intelligent genug eine menschliche Fantasie nicht nur zu bedienen, sondern auch die Probleme hinter der Fantasie zu erkennen und zu benennen. Aber letztlich bleibt es dabei, dass er eine menschliche/kindliche Fantasie bedient. Und es ist vollkommen legitim, dass ein Film das macht und das liefert was die Realität nicht liefern kann (Bspw. Inglorious Basterds) oder nicht liefern sollte (Bspw. Jurassic Park).
Was du schreibst, würde den Film für mich eher abwerten. Eine Fantasie zu bedienen, die ich gleichzeitig problematisieren will, ist immer eine eher absurde Idee, da im Kino die Verführungskraft der Bilder stärker wirkt als die nachgeschoben kritische Tonspur.
Der Roman von Crichton ist eine Cautionary Tale, eine Warnung vor dem menschlichen Eingriff in die Natur (damals motiviert durch Fortschritte u.a. in der Klontechnologie) und Spielberg setzt das ziemlich genau um (nur etwas weniger blutig als im Roman geschildert, weil er bei dem riesigen Budget kein R-Rating riskieren kann). Dass das Publikum wegen der Dinos ins Kino kam, bezweifle ich nicht, sonst wären sie nicht auch wie blöde in die drei Jurassic-World-Filme gelaufen. Trotzdem ist Spielbergs Film eindeutig erkennbar als Warnung angelegt, die mit der Idee dieser Technologie flirtet, dann aber auch klar ihre Punkte setzt.
Ein "Jurassic Park"-Feeling hat sich bei mir erledigt, seit die Raptoren wie domestizierte Zootiere brav Kunststücke vollführen und als Kinder mit ihrem Lieblingswärter Starlord schmusen. Alles, was uns von diesem Unfug wieder wegbringt, empfinde ich als deutliche Verbesserung zu den vorherigen erzählerischen Vollkatastrophen.