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von craigistheman
Agent
Bin da ganz bei Anatol und Hille. Wieso sollte Bond bei weiblichen Kontrahentinnen (sie sind es ja auch bis zu besagten Gewalt-Erruptionen) eine Ausnahme machen? Es ließe sich ja auch problemlos das Gegenteil behaupten, und zwar, dass die Ausnahme bei Frauen das eigentliche Problem-Verhalten darstelle, da es jede Gleichstellung auf der Leinwand eliminiert. Und ja - Bond greift ständig auf moralisch fragwürdige Methoden zurück. Wann begann eigentlich diese unsägliche Weichspülung des Charakters? Es ist ja keineswegs so, dass Bond Gewalt gegen Frauen als probates Mittel in einer Beziehung propagiert. Hinzu kommt der zeitliche Faktor. Für mich ist z.B. ganz klar, dass Bond in TB mit Pat nur „spielt“, und sich wohl niemals über sie beschweren würde, sollte sie sich ihm verweigern. Viel mehr scheint er sich über die Gelegenheit und somit auch über solches Verhalten zu amüsieren. Sie findet ihn die ganze Zeit gut und leistet auch keinen erkennbaren Widerstand, sondern lässt sich auf das „Spiel“ ein. Daher empfinde ich Fukunagas Aussage diesbezüglich als dümmlich und problematisch, noch dazu in Kombination mit seinem eigenen wiederum ganz realen Verhalten am Set von TD.
Sicher - heute würde man eine solche Szene anders schreiben, doch verhält sich der Craig-Bond in SF Severine gegenüber um einiges schäbiger, als es alle vor ihm getan haben. Und der Film ist keine 10 Jahre alt.