Re: Bond in Zukunft - Wünsche und Ideen

811
Casino Hille hat geschrieben:DAD hat nicht unbedingt ein Script Problem. Mehr ein Regieproblem. Aber DAD ist ein Scheitern aller Beteiligten, alleine jetzt P&W dafür verantwortlich machen zu wollen ist sehr billig.
Also Nordkorea als Bösewicht war glaub ich nicht der Einfall von Lee Tamahori. :wink:

Ich würde dir aber zustimmen, dass DAD ein Scheitern aller Beteiligten (außer vielleicht Judi Dench) war.

Mein Punkt war nur der, dass DAD der einzige Bondfilm ist, den man zweifelsfrei P&W zurechnen kann. Und weil das Skript vorher und nachher besser war tendiere ich dazu, dass diese Verbesserungen nicht von P&W stammen, sondern eher von Fierstein, Haggis, Logan und (zu einem kleinen Teil) Butterworth.
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Re: Bond in Zukunft - Wünsche und Ideen

812
Auf jeden Fall ist mir aufgefallen, dass seit dem weder Paul Haggis noch Bruce Feirstein an den Bondfilmen mitwirken, die Filme (SF und SP) doch arge Logiklöcher haben.

Ich mag SF inzwischen wirklich sehr und bei Spectre warte ich noch auf die 2. Sichtung, aber die haben zum Teil doch schon sehr auffallende Plot-Holes.

Szenen entspringen da teilweise echt aus dem nichts oder sind nicht auf ihren Ursprung zurückzuführen, wenn ihr wisst was ich mein.


z.B. der Kampf mit Mr. Hinx, wenn man sich das mal genau überlegt: Wo kommt der eigentlich her?
Die Szene wird ja oft als ein neumodisches Bond vs. Grant gesehen.
Grant hat man aber in den Zug steigen sehen, seine Motive waren klar und wie er in den Zug bzw. zu Bond gekommen ist war auch klar.



Oder auch als Bond in SP in die Wüste fährt: Mit welchem Ziel?
- Er weiß, dass er keine Unterstützung vom MI6 bekommt.
- Seine Waffe wird ihm abgenommen
- offensichtlich hat er keinen Plan

Was hat er eigentlich für ein Ziel, was denkt er sich dabei?





Ich glaube bei den Mendes' Filmen ist einfach viel mehr auf die Gestaltung der einzelnen Szenen an sich wert gelegt worden, welche aber teilweise wirklich grandios inszeniert sind.
Aber alles ist ein wenig zusammenhanglos und fügt sich nicht zu einem "komplett" logischen Gesamtbild zusammen.
"Erschießen Sie mich, da wohn ich lieber im Leichenschauhaus"
- Quantum of Solace (2008)

Re: Bond in Zukunft - Wünsche und Ideen

814
MrWhiTe hat geschrieben: der Kampf mit Mr. Hinx, wenn man sich das mal genau überlegt: Wo kommt der eigentlich her?
Nicht böse gemeint, aber in meinen Augen ein schlechtes Beispiel, weil das ganze ja überraschen soll und daher eine vorherige Beantwortung der Frage kontraproduktiv gewesen wäre.
Samedi hat geschrieben:Also Nordkorea als Bösewicht war glaub ich nicht der Einfall von Lee Tamahori.
Ja, einen Nordkoreaner als Bösewicht zu wählen war ja auch keine schlechte Idee. Sondern sogar eine sehr gute.
Samedi hat geschrieben:Ich würde dir aber zustimmen, dass DAD ein Scheitern aller Beteiligten (außer vielleicht Judi Dench) war.
Lass das "außer Judi Dench" weg, dann stimme ich dir zu. DAD war ein bloßer Routine-Bond, den alle Beteiligten ohne Liebe umgesetzt haben, auch Dench spielt da nur gelangweilt vor sich hin. Ihre Szenen sind sogar erschreckend blass und schwach, wenn man sie mit TWINE und CR vergleicht.
Samedi hat geschrieben:Mein Punkt war nur der, dass DAD der einzige Bondfilm ist, den man zweifelsfrei P&W zurechnen kann.
Mag sein, aber die eigentliche Handlung von DAD war wie gesagt nicht das Problem, sondern sogar sehr klassisch. Natürlich hat man einiges sehr frech bei DAF abgeschrieben, aber auch frühere Bondfilme ähnelten sich ja mitunter offenbar sehr, sonst würden ja nicht viele TSWLM als YOLT-Remake bezeichnen (was auch immer die rauchen, aber offenbar ist es durchaus möglich, so eine Ansicht zu vertreten). Und DAD hat ansonsten inhaltlich kaum Probleme. Es fehlt dem Film einfach an Drive, an Ideen und Tamahori hat dann ja noch einige völlig bescheuerte Ideen (Tsunami etc.) beigesteuert, die einfach unschön waren. Ich würde DAD auf keinen Fall P&W in die Schuhe schieben. Eine Teilschuld haben sie, aber eben mit großer Sicherheit auch einen Teileinfluss auf die Qualität von CR oder SF.
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Re: Bond in Zukunft - Wünsche und Ideen

818
Casino Hille hat geschrieben:Er weiß, dass Oberhauser dort sein wird und geht davon aus, nahe genug an ihn ranzukommen, um ihn zu töten, wohlwissend, dass er dabei wahrscheinlich drauf gehen wird.
Das ganze klingt ein bisschen nach Vin Diesel, der in jedem Fast&Furious Film in den Tot fahren will um seine Familie zu schützen.


Aber Bond?
Ist es seine Lebensaufgabe Oberhauser zu Töten, sodass es sich lohnen würde, dafür zu sterben?
Zu dem Zeitpunkt weiß er doch noch gar nichts über die Verbindungen zwischen Vesper, Quantum, Silva, M etc.

Sorry das klingt für mich nur extrem dämlich.


Man hätte doch wenigstens einen Plan für Bond ausarbeiten können, der dann schief geht und er dadurch gefangen genommen wird, wie z.B. bei Golden Eye oder Der Spion der mich liebte.
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Re: Bond in Zukunft - Wünsche und Ideen

820
danielcc hat geschrieben:Bond ist schon immer in extrem dämliche Situationen gegangen!
Der Höhepunkt in dieser Hinsicht ist eigentlich Bonds Ankunft bei Blofelds Ölplattform in DAF. Ohne Waffen, ohne Plan, einfach dummdreist.
Nein eben nicht.
Da hat Bond gewusst, dass er Verstärkung durch Felix Leiter und die Amerikaner (US Army mit Helikopter usw.) bekommt.
Sein Ziel ist dort Zeit zu schinden.

Du kannst alle Filme durchgehen.
Du wirst kein ähnlich dämliches Handeln von Bond finden.
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Re: Bond in Zukunft - Wünsche und Ideen

822
In Thunderball verhält Bond sich absolut saudumm und saugefährlich, wenn er Largo besucht. Seine Aktion in DAF hatte vielleicht eine Mission und einen Hintergedanken, war aber theoretisch einfach nur bescheuert. Es sei denn, er hat seine Gegner jeweils so einschätzen können, dass er wusste, sie würden ihn nicht töten. Und das war bei Oberhauser auch der Fall.
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Re: Bond in Zukunft - Wünsche und Ideen

823
das sind auch einfach die falschen Gedanken. Die Konsequenz wäre ja, dass Bond immer das Militär holt und sich selbst mit Raketenwerfer und MG bewaffnet und nie ein Risiko eingeht. Dann wären es aber keine Bondfilme. Außerdem ist ja auch ein Thema des Films, dass der operative Agent vor Ort besser ist als jede Armee von Dronen etc.
Da Bond zudem neugierig ist auf den Mann den er schon kennt, ist das nur so logisch
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Bond in Zukunft - Wünsche und Ideen

825
Nein.. Nein.. Nein.

Ihr vergleicht ja schon fast Äpfel mit Birnen.

Es geht NICHT darum ob Bond bei der direkten Konfrontation getötet werden könnte.

Das Risiko trägt er nämlich in jedem Film.


@Hille:
Bei Dr.No kommt Bond auf die Insel, ohne zu wissen, was dort eigentlich vor geht und kennt noch nicht einmal seinen Gegenspieler.
Er wird gefangen genommen...
Bei Feuerball wird Bond von Largo eingeladen.
Bond verlässt sich dort auf seine Tarnung...



@Danielcc:
Das ist doch nicht albern!
Es gibt eigentlich immer 3 Möglichkeiten:
- Bond lässt sich absichtlich gefangen nehmen, mit einem Plan im Hinterkopf (z.B. DAF)

- Bond verlässt sich auf seine Tarnung, wird aber enttarnt und deshalb gefangen genommen (z.B. LTK)

- Gegenspieler überlistet Bond, Bond wird deshalb gefangen genommen (z.B. CR, TWINE, Goldfinger)



Sein Handeln in Spectre ist einfach nur dämlich.
Bond weiß bereits WER sich im Hideout befindet und ihm ist auch klar, dass diese Person ihn enttarnt hat.


Es ist absolut nicht nachvollziehbar!
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