Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"
- Henrik
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Ich kann dir nur zustimmen, sehe den Film mit 10/10 noch etwas höher. Den Film als "Weihnachtsbond" zu betrachten mache ich auch so, obwohl ich derzeit langsam wieder Lust auf den Film bekomme, denke ich mir, ich warte lieber noch 2 Monate. Dann passt der besser. Vorher kommt noch Spectre, aber auf OHMSS freue ich mich fast genauso sehr.
- danielcc
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Was finden eigentlich alle an Diana Rigg so toll? Geht mir nicht in den Kopf. Ich fand sie nie richtig attraktiv und aufgrund der fehlenden Chemie mit Lazenby eher schwach besetzt
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So geht es mir mit Eva Green.danielcc hat geschrieben:Was finden eigentlich alle an Diana Rigg so toll? Geht mir nicht in den Kopf. Ich fand sie nie richtig attraktiv und aufgrund der fehlenden Chemie mit Lazenby eher schwach besetzt
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Die beiden sind sich auch ähnlich aber Green funktioniert ja wirklich gut mit Craig wobei auch ihre Romanze Lichtjahre besser geschrieben ist.
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Rigg ist doch mal eine richtige Schauspielerin mit Format. Die finde ich in OHMSS schon auffallend toll, klasse auch, dass sie sich später eine längere Szene mit Savalas (DEM schauspielerischen Schwergewicht der Bond-Reihe) teilt und total zeigen kann, was in ihr steckt. Witzigerweise profitiert Lazenby auch von ihr (und Savalas), was ja eigentlich unlogisch erscheint, weil im direkten Vergleich seine schwache Leistung noch stärker auffallen müsste, aber das Gegenteil ist der Fall, Lazenby profitiert davon, dass die anderen beiden ihr riesiges Talent zur Schau stellen, da er sich durch sie sichtlich sicherer fühlt. Lazenby ist und bleibt für mich dann auch der einzige ernstzunehmende Schwachpunkt in OHMSS (gerade seine Szenen mit Llewelyn, Lee und Maxwell sind grausig), ansonsten funktioniert der Film gerade weil die Liebesgeschichte toll geschrieben ist und da (von beiden! auch von Lazenby!) Emotionen rüberkommen, natürlich noch verstärkt dadurch, dass Hunt die Liebesgeschichte auch filmisch verpackt (die tolle Aufnahme von Rigg in der Scheune mit rotem Hintergrund, das gemeinsame Skifahren am nächsten Morgen als starker Kontrast zu Bonds vorheriger Flucht aus Piz Gloria (auch die Action hat sich deutlich entspannt in ihrem Tempo), die schönen Dialoge und das epische Finale, dass Tracy noch einmal klar als etwas "wertvolles" stilisiert, wertvoller als die Bondgirls davor es waren)... ich finde schon, dass OHMSS viel zu bieten hat. Aber wenn man den Film grundsätzlich eher nicht mag und Lazenby einen stark abschreckt, kann ich das auch verstehen. Es ist halt ein ungewöhnlicher Bond, bei dem es schwerer ist, einen Zugang zu finden.
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An der Liebesgeschichte ist nichts gut geschrieben, die kommt einfach so auf ein mal und mündet in eine abstrus kitischige Montage. Danach schläft sich Bond ohne jeden Gedanken an seine "Geliebte" zu verschwenden durch die Betten der Piz Gloria Dummchen. Das ist Liebesstory technisch fast auf dem untersten Niveau (irgendwo bei Star Wars Episode II).
Rigg zeigt im Film eigentlich an keiner Stelle was sie kann (was ich ihr aber nicht absprechen will). Sie wandelt durch 99% aller Szenen im Film mit der gleichen Mimik und Einstellung.
Wenn Sie dann am Ende erschossen wird, hat das bei mir noch nie auch nur irgendeine Reaktion ausgelöst. Sorry, ist so. Da ist so eine kühle Distanz zwischen den beiden, dass ich sogar denke: Super, sie ist weg.
Bei Vespers Tod am Ende von SF hingegen war ich echt persönlich frustriert weil ich diese Liebe richtig gefühlt habe und dann Bonds Frust nachvollziehen konnte.
Rigg zeigt im Film eigentlich an keiner Stelle was sie kann (was ich ihr aber nicht absprechen will). Sie wandelt durch 99% aller Szenen im Film mit der gleichen Mimik und Einstellung.
Wenn Sie dann am Ende erschossen wird, hat das bei mir noch nie auch nur irgendeine Reaktion ausgelöst. Sorry, ist so. Da ist so eine kühle Distanz zwischen den beiden, dass ich sogar denke: Super, sie ist weg.
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Wie gesagt, genau das alles sehe ich bei Green. Green guckt den ganzen Film gleich emotionslos durch die Gegend und ich war froh als sie endlich tot war. Während bei Rigg ich wirklich Trauer und Dramatik spürte.danielcc hat geschrieben:An der Liebesgeschichte ist nichts gut geschrieben, die kommt einfach so auf ein mal und mündet in eine abstrus kitischige Montage. Danach schläft sich Bond ohne jeden Gedanken an seine "Geliebte" zu verschwenden durch die Betten der Piz Gloria Dummchen. Das ist Liebesstory technisch fast auf dem untersten Niveau (irgendwo bei Star Wars Episode II).
Rigg zeigt im Film eigentlich an keiner Stelle was sie kann (was ich ihr aber nicht absprechen will). Sie wandelt durch 99% aller Szenen im Film mit der gleichen Mimik und Einstellung.
Wenn Sie dann am Ende erschossen wird, hat das bei mir noch nie auch nur irgendeine Reaktion ausgelöst. Sorry, ist so. Da ist so eine kühle Distanz zwischen den beiden, dass ich sogar denke: Super, sie ist weg.
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Jeder ist anders. Offensichtlich ist das Duo Craig/Green aber bei der Mehrheit ganz anders eingeschlagen als Rigg/Lazenby. Großer Teil des überwältigenden Erfolgs von CR, der sogar als so wichtig erachtet wird, dass gleich noch eine Fortsetzung gedreht wurde (und vielleicht noch mehr)
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Ich denke bei OHMSS war einfach das Problem, das Publikum war noch nicht vorbereitet auf so viel Veränderungen auf einmal bei Bond. Bei CR gab es davor ja schon viele Änderungen, sodass es bei CR nicht mehr so eng gesehen wurde.
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Ich sag ja, wenn man das mit Bond und Tracy nicht fühlt, dann kann da auch nicht viel dran gefallen werden, aber dann helfen eben auch nicht wirklich Argumente etwas. Natürlich kann ich jetzt ewig erzählen, warum das mit Bond und Tracy für mich stimmig ist und mir gefällt, aber das wird dir auch nichts bringen, weil für dich nichts hängen bleibt. Was übrigens völlig okay ist, ich habe dann eben das Glück, Bond - Tracy UND Bond - Vesper klasse zu finden und mich daran erfreuen zu können. Aber das die Liebesgeschichte nicht gut geschrieben ist... na ja, ich weiß nicht. Da ist dieser Tracy Charakter (depressiv, ohne Hoffnung aufs Leben, Einzelgängerin, verschwenderisch), zusätzlich die Bond-Figur, auf die das alles auch zutrifft, der sich auch ein wenig in ihr wieder erkennt, dann wird Freundschaft/Schwärmerei daraus (ich mag die Kitschmontage, finde die ehrlich gesagt sogar recht ordentlich gemacht, weil das Lied einfach sehr romantisch ist und damit am Kitsch für mich vorbeischrammt) und in den Bergen Liebe (ernsthafte Liebe, anders als vorher), eine gewisse Form der Dankbarkeit entwickelt sich natürlich auch seitens Bond. Sein Heiratsantrag kommt sicher überstürzt, passt für mich aber zu einem Mann, der sein ganzes Leben lang in riskanten Gefahrensituationen verbracht hat. Und das Bond sich in Piz Gloria durch die Betten schläft ist auch kein wirklicher Bruch des Charakters, es passt absolut zu ihm und auch zu dem Stand seiner momentanen Beziehung zu Tracy.
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Bei CR gabs Veränderungen vorher? Du meinst die tief emotionalen Charakter-Studien TND, DAD und so?
Nein nein nein: OHMSS hatte eine schwach geschriebene Liebesbeziehung die aber sowieso im Film kaum eine Rolle spielt mit einem schwachen Hauptdarsteller der keine Chemie zu seiner "Geliebten" hat. Sowas merkt das Publikum. Mit Bond und Vesper hat man vom ersten Moment an eine viel engere Verbindung, dafür braucht man eine so stark geschriebene Szene wie die im Zug und zwei so fabelhafte Darsteller
OHMSS hatte natürlich noch andere Probleme und Einflüsse
Ich werde OHMSS heute noch mal schauen, habe Lust drauf und vielleicht entdecke ich ja was Neues.
Aber ich finde den Film vom Aufbau her einfach sehr merkwürdig, zumindest wenn man eine Romanze ernsthaft erzählen will (dessen man sich damals aber wohl auch nicht so sichter war).
Dass Bond auf Piz Gloria keinen Gedanken an Tracy verschwendet, und wirklich ohne jede Skrupel mit den Dummchen dort turtelt und schläft, ist für mich absurd.
In CR ist das einfach viel besser gelöst. Natürlich gibt es da vorher eine Solange, natürlich flirtet er mal ein wenig mit der Hotel Rezeptionistin, aber sobald Vesper in sein Leben tritt, ist mit Frauen im Film erstmal Schluss. Von da an geht seine Mission und Vesper eine tolle Symbiose ein. Das eine verdrängt nicht das andere, beides läuft nicht nur parallel sondern hat mit dem anderen zu tun.
Nein nein nein: OHMSS hatte eine schwach geschriebene Liebesbeziehung die aber sowieso im Film kaum eine Rolle spielt mit einem schwachen Hauptdarsteller der keine Chemie zu seiner "Geliebten" hat. Sowas merkt das Publikum. Mit Bond und Vesper hat man vom ersten Moment an eine viel engere Verbindung, dafür braucht man eine so stark geschriebene Szene wie die im Zug und zwei so fabelhafte Darsteller
OHMSS hatte natürlich noch andere Probleme und Einflüsse
Ich werde OHMSS heute noch mal schauen, habe Lust drauf und vielleicht entdecke ich ja was Neues.
Aber ich finde den Film vom Aufbau her einfach sehr merkwürdig, zumindest wenn man eine Romanze ernsthaft erzählen will (dessen man sich damals aber wohl auch nicht so sichter war).
Dass Bond auf Piz Gloria keinen Gedanken an Tracy verschwendet, und wirklich ohne jede Skrupel mit den Dummchen dort turtelt und schläft, ist für mich absurd.
In CR ist das einfach viel besser gelöst. Natürlich gibt es da vorher eine Solange, natürlich flirtet er mal ein wenig mit der Hotel Rezeptionistin, aber sobald Vesper in sein Leben tritt, ist mit Frauen im Film erstmal Schluss. Von da an geht seine Mission und Vesper eine tolle Symbiose ein. Das eine verdrängt nicht das andere, beides läuft nicht nur parallel sondern hat mit dem anderen zu tun.
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Dann bleibt es eben Geschmackssache. Aber für viele zählt OHMSS trotzdem zu einem der unterschätzten Bondfilme aller Zeiten.
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Eher den grandiosen Zwitter TWINE (der übrigens von vielen Kritikern 99 als das beschrieben wurde, was man später oft von CR und SF las), aber sicher auch DAD, die beide durchaus mal etwas neues ausprobiert haben (aber eben nur nebensächlich, was dennoch okay ist, weil sowas bei Bond nicht vordergründig stattfinden muss). Ansonsten stimmt aber, dass CR sehr vieles anders macht, teils auch sehr radikal und das das vorher ja praktisch selbst jedem Nicht-Fan bekannt war, sodass dann auch die Liebesgeschichte niemanden so richtig überrascht hat.danielcc hat geschrieben:Bei CR gabs Veränderungen vorher? Du meinst die tief emotionalen Charakter-Studien TND, DAD und so?
Ich behaupte, dass alles hatte mit der Liebesgeschichte fast gar nichts zu tun, der Film wäre mit Connery ein Riesenerfolg gewesen. Es fehlte bei OHMSS an einem Zugpferd, es fehlte an einer gelungenen Vermarktungsstrategie (weil die eben vorher immer um Zugpferd Connery herum entwickelt wurde), die Bondmanie war eh leicht abgeklungen und deshalb blieben die Zuschauer weg. Mit der Liebesgeschichte hatte das nix zu tun, zumal der Film von Anfang an enttäuschend lief, also schon zu einem Zeitpunkt, an dem Mund zu Mund Propaganda noch keinen großen Einfluss hat.danielcc hat geschrieben:OHMSS hatte eine schwach geschriebene Liebesbeziehung die aber sowieso im Film kaum eine Rolle spielt mit einem schwachen Hauptdarsteller der keine Chemie zu seiner "Geliebten" hat. Sowas merkt das Publikum.
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Den Unterschätzsein- wie auch den Außenseiter Status hat OHMSS doch schon lange hinter sich gelassen.Mr.Chrismas Jones hat geschrieben:Dann bleibt es eben Geschmackssache. Aber für viele zählt OHMSS trotzdem zu einem der unterschätzten Bondfilme aller Zeiten.
Die Tatsache daß OHMSS längst meist zu den Besten Bonds gezählt wird spricht, mit Daniels Argumenten betrachtet, eher dafür, daß das Publikum die Liebesgeschichte doch anders sieht als Daniel das gerne hätte.
Wäre die Kitsch Montage nicht, dann wären auch Bonds Piz Gloria Techtelmechtel kein Problem. Aber da die ja Teil des Jobs sind, sind sie ohnehin nicht wirklich ein Problem.