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von danielcc
00-Agent
Das ist ein Problem vieler Autoren, die eine gute Idee für Handlung und Episoden haben aber nicht für die Auflösung.
Leider entscheiden oft die letzten 10min darüber, wie ein Film in Erinnerung bleibt - was sicher ein Problem von SP ist - denn ich habe bei jedem meiner 7 Besuche stets ein bestens unterhaltenes Publikum in der ersten Stunde gesehen.
Genau das ist aus meiner Sicht auch der Grund, warum M. Night Shyamalan mit seinen ersten 3 Filmen so große Erfolge hatte. Er hat das Spiel nämlich rumgedreht und hatte eine großartige Idee, hat die dann aber einfach ans Ende gesetzt und den Film bis dahin erzäht. Das gilt für Sixth Sense, The Village und Unbreakbale. Man stelle sich mal vor wie konventionell Unbreakable wäre, wenn man Willis Charakter nach 10min herausgefunden hätte, dass er ein Comicheld ist...
Aber da es die letzten Minuten sind, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen, sind die allermeisten Zuschauer total geflasht aus Sixth Sense oder Unbreakbale gekommen.
Dieser Ansatz fehlt bei Bond leider zumeist vollends. Was auch daran liegt, dass am Ende ja alles geklärt sein muss.
Aber wenn man mal fragen würde:
- Was war die große Idee für das Ende von SP? Hmmm.....
Die Bondproduzenten und vor allem P&W als Autoren denken da zu stark in Episoden, Action Szenen und Expositionen. Das hält für eine Stunde oder 90min, aber am Ende ist nur Ausführung und Abschluss.
CR ist da aufgrund der Vorlage durch Fleming raffinierter. Letztlich ist die Idee des Buchs/Films eigentlich die des Endes: Bond findet heraus, dass ausgerechnet die Frau die er geliebt hat, ihn hintergangen hat, und bevor er ein klärendes Gespräch führen kann, wird sie ihm entrissen. Das ist Tragik! Man kann dann x Geschichten erzählen, die dahin führen - letztlich egal. Aber der Film ist vom Ende her gedacht.
Wir brauchten mal einen Autoren, der es schafft einen Bondfilm (oder gar Zweiteiler) vom Ende her zu denken.
"It's been a long time - and finally, here we are"