Das glaube ich nicht, Nolan wird immer Mainstream bleiben.

Der Ansatz ist auch so originell nicht. In der englischen Psyche hat das "Wunder von Dünkirchen" einen enorm hohen Stellenwert, und zwar die Rettungsaktion und nicht die seltsame Entscheidung des Gegners. Nolan ist also so gesehen voll auf Massenkompatibilitäts-Linie. Im Rest der Welt - sofern man die Episode überhaupt kennt - wird sie entweder als großes Glück, oder militärische Dummheit (je nach Sichtweise) betrachtet.
Bind aber zumindest schon mal froh, dass es offfenbar nicht der übliche moderne Kriegsfilm der Marke "Ryan" wird.

Ist jetzt vielleicht ketzerisch und ich will damit keine große Diskussion auslösen, aber: Braucht die Welt wirklich noch einen Film zu einem spezifischen Ereignis des Zweiten Weltkriegs?

Ist nicht ketzerisch, sondern durchaus diskutabel. Für mich als historisch Interessierten sicher schon, denn es gibt immer neue Sichtweisen und Herangehensweisen bzw. die Möglichkeit damit Leute generell für Geschichte zu interessieren, oder wenigstens eine Diskurs darüber zu starten.

Die Frage ist eher, braucht die Welt dringender den 6. Film über einen Teenager im blau-roten Strampelanzug binnen 15 Jahren?

Casino Hille hat geschrieben:Ist jetzt vielleicht ketzerisch und ich will damit keine große Diskussion auslösen, aber: Braucht die Welt wirklich noch einen Film zu einem spezifischen Ereignis des Zweiten Weltkriegs?

Allerdings! Wie lange warte ich jetzt schon auf eine aufwändige filmische Rekonstruktion der Schlacht um Kursk.

Dann aber bitte bloß nicht als russische Produktion. Brauche keinen weiteren Propagandafilm über die heroische und edelmütige rote Armee. Da gibt es weitaus Unterhaltsameres im Fantasy-Genre.

vodkamartini hat geschrieben:Die Frage ist eher, braucht die Welt dringender den 6. Film über einen Teenager im blau-roten Strampelanzug binnen 15 Jahren?

Hast du ja auch recht mit, und ich bin über alles dankbar, was Abwechslung von den Comicfilmchen verspricht.

vodkamartini hat geschrieben:Das glaube ich nicht, Nolan wird immer Mainstream bleiben.

Nicht wenn er hier einen deutlich originelleren Ansatz verfolgt als üblich.

Alle seine Filme seit Memento leiden mehr oder weniger an ihren faulen Mainstream Kompromissen. Vielleicht wird Dünkirchen ja jetzt anders. Aber das wird sich kaum erweisen bevor ihn einer gesehen hat.

Seltsam daß hier schon so viel über einen Film diskutiert wird aufgrund von Trailern und ähnlichem Zeugs was wenig aussagekräftig ist.

vodkamartini hat geschrieben:Dann aber bitte bloß nicht als russische Produktion. Brauche keinen weiteren Propagandafilm über die heroische und edelmütige rote Armee. Da gibt es weitaus Unterhaltsameres im Fantasy-Genre.

Seh ich auch so. Aber da sind wir schon beim Problem: die einzigen, die sowas logistisch wirklich stemmen könnten sind die Amis - und die interessiert eine Panzerschlacht zwischen Sowjets und Deutschen herzlich wenig. Die Russen hätten vielleicht die Mittel, aber was da dann bei rauskommt wissen wir ja leider.

Maibaum hat geschrieben:Alle seine Filme seit Memento leiden mehr oder weniger an ihren faulen Mainstream Kompromissen.

Echt? Welche faulen Mainstream Kompromisse macht Prestige denn? Gerne möglichst konkret.

Casino Hille hat geschrieben:

Maibaum hat geschrieben:Alle seine Filme seit Memento leiden mehr oder weniger an ihren faulen Mainstream Kompromissen.

Echt? Welche faulen Mainstream Kompromisse macht Prestige denn? Gerne möglichst konkret.

Würde mich auch interessieren. Faule Kompromisse sehe ich da ebenfalls nicht.

Maibaum hat geschrieben: Seltsam daß hier schon so viel über einen Film diskutiert wird aufgrund von Trailern und ähnlichem Zeugs was wenig aussagekräftig ist.

Gar nicht seltsam. Nolan ist momentan der angesagteste Regisseur des Filmbusiness. Einer der wenigen, bei dem die Leute ausschließlich wegen dem Regisseur Interesse bekunden. Sehe da aktuell nur noch Eastwood und Tarantino, die ähnlich stark "ziehen".

Ich wollte ja mal kurz den Artikel der Welt mal kurz anlesen, bis ich dann abgebrochen habe, als dicke fette Spoiler über den Handlungsverlauf des Films selbst wiedergegeben worden sind, die ich bis morgen umschiffen möchte.

vodkamartini hat geschrieben:

Maibaum hat geschrieben: Seltsam daß hier schon so viel über einen Film diskutiert wird aufgrund von Trailern und ähnlichem Zeugs was wenig aussagekräftig ist.

Gar nicht seltsam. Nolan ist momentan der angesagteste Regisseur des Filmbusiness. Einer der wenigen, bei dem die Leute ausschließlich wegen dem Regisseur Interesse bekunden. Sehe da aktuell nur noch Eastwood und Tarantino, die ähnlich stark "ziehen".

Seltsam ist daß Leute schon lange vorher sich sicher sind wie der Film werden wird.

Casino Hille hat geschrieben:

Maibaum hat geschrieben:Alle seine Filme seit Memento leiden mehr oder weniger an ihren faulen Mainstream Kompromissen.

Echt? Welche faulen Mainstream Kompromisse macht Prestige denn? Gerne möglichst konkret.

An die Handlung kann ich mich kaum noch erinnern, aber ich habe ihn auch nur einmal gesehen, aber ich fand damals weder die Handlung noch den Stil noch die Charaktere interessant.
War mir zu glatt von der Optik her, und irgendwie von allem her. Insgesamt ein netter Film. 6/10

Das mit dem sicher sein ist eben dem Nolan-Hype geschuldet, dem sehr viele verfallen zu sein scheinen.

Bei Prestige bin ich eher bei dir (fand ihn auch nicht überragend), nur lag das nicht an faulen Mainstream-Kompromissen. Müsste ihn mal wieder sehen, vielleicht mag ich ihn inzwischen lieber.