danielcc hat geschrieben:
Zu Darstellern und Rollen:
Ich kann zwar eine gewisse Unzufriedenheit mit der Waltz Rolle verstehen, und auch für mich ist Madeleine nicht richtig greifbar.
Aber dieses permanente "Waltz ist verschwend... Sedoux ist verschenkt.... von Hinx hätte ich gerne mehr gesehen... ich hätte mir mehr Action gewünscht... von Scott hätte ich mehr erwartet" ist schon in geballter Form etwas viel.
Wie würde wohl ein Film aussehen, der all dem gerecht wird? 4 Stunden lang davon 2 Stunden Action und 2 Stunden Charakterzeichnung wobei jeder Charakter in jede Szene mit langen Dialogen vorkommt?:-)
Mal ehrlich, auch SP bietet eigentlich den hauptfiguren mehr Raum als es jeder Bondfilm vor Craig getan hat (Ausnahme sicher OHMSS).
Es geht nicht darum daß da mehr sein müsste im Sinne eines längeren Films, das kann man auch alles hinkriegen in einem deutlich kürzeren Film. Natürlich kann man nicht alles ausführlich machen, natürlich muß man da auch Kompromisse machen damit Tempo und Rhythmus stimmen, auch damit der Film nicht zu lang wird. Die Kunst ist halt auch Charaktere mit nur wenigen Momenten oder Szenen oder Screentime zu etablieren, das geht.
Das Hinx zu früh abtritt ist eine andere Sache, das ist eine rein konzeptionelle Frage (zumal am Ende auch noch ein körperlich ähnlicher Typ kurz auftritt) aber daß Madeleine und Waltz in ihrer Beziehung zu Bond nicht wirklich interessant werden, daß sehe ich für mich schon als Problem, und ist auch ein ganz wesentlicher Faktor daß am Ende zu früh die Luft raus ist, und daß überhaupt das ganze Ende nicht so richtig funktioniert, mal abgesehen davon daß da SP glasklar die Ideen ausgehen. Das ist das gleiche Problem wie in SF in dem Silva auch nie so interessant ist wie er gerne wäre.
Das hat mit filmischer Gestaltung zu tun, denn man kann solche Beziehungen auch komplett über die Bilder schaffen, aber in SP wird das eher über Dialoge versucht .Und da war doch viel bemühtes und gesteltztes, vor allem auch viele eher prätentiöse Dialoge in den Selbstdarstellungen vor allem von Denbigh und Blofeld die nach meiner Meinung zu sehr nach intellektuellem Applaus schielen, dabei aber zu schwerfällig sind.
Aber ok, das muß ich dann alles erst noch mal sehen, um es genauer beurteilen zu können. Wenn ich einen Film sehe und weiß wie es weitergeht, dann funktioniert er auch manchmal ganz anders als beim ersten Mal.
Bislang haben mir auch alle Craiger beim Wiedersehen mehr Freude gemacht, sind besser geworden.