Zuletzt gesehener Film

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HCN007
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iHaveCNit: (on Netflix): Beirut (2018)

Die nächste Netflix-Veröffentlichung auf meiner Liste ist der Film „Beirut“ aus der Feder des Drehbuchautors Tony Gilroy und des Regisseurs Brad Anderson mit Jon Hamm und Rosamund Pike in den Hauptrollen. Geboten hat sich mir ein interessanter, historischer Polit-Spionagethriller im Stil von „München“ ; „Bridge of Spies“ und „Body of Lies“.

1972: Mason Skiles ist US-Diplomat in Beirut. Zusammen mit seiner Frau beherbergt er den jungen Karim, was er nicht ahnen kann, dessen Bruder ist in das München-Attentat involviert und kaum erhält er die Info, stürmen Terroristen um den Bruder von Karim das Haus von Skiles und bringen unter anderem dessen Frau um. Zehn Jahre später, mittlerweile ist er privater Unterhändler, muss Skiles wieder nach Beirut um einen befreundeten Agenten rauszuholen, der von Karim festgehalten wird und nur gegen dessen Bruder freikommt. Ein Spiel gegen die Zeit und allerlei Hindernisse beginnt.

Beirut ist als Film sehr routiniert und besitzt die genau richtige Laufzeit mit 109 Minuten, um einen runden und spannenden Thriller zu erzählen, der sowohl historisch und politisch den Libanon-Konflikt aufgreift, als auch eine tolle Spionagegeschichte bietet. Atmosphärisch tauchen wir sehr gut in die damalige Zeit ein und rein optisch ist eine Ähnlichkeit zu zum Beispiel „München“ nicht abzustreiten. Die Geschichte wird spannend erzählt, bekommt auch aus charakterlicher und emotionaler Sicht genug Fallhöhe spendiert und hat mit Rosamund Pike und Jon Hamm zwei sehr gute Darsteller an Bord, die Ihre Sache auch sehr gut machen.

„Beirut“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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craigistheman hat geschrieben: 17. Juni 2018 12:07 Wow, das klingt sehr gut. Bin eingefleischter Horror-Fan, aber der subtileren Art, und sehne mich seit langem nach etwas besonderem. Letztes Jahr gefiel mir Get Out - in der ersten Hälfte zumindest, danach hat der Film meiner Ansicht nach stark abgebaut, bis es ins unfreiwillig Komische ging.
Natürlich ist mir Hereditary nicht entgangen, muss da jetzt ganz schnell rein! :D
Gibt aber auch einige, die vermutlich die ruhige Erzählweise als sehr zäh empfinden werden. "Hereditary" ist sicherlich nicht für jedermann. Es gab in meiner Vorstellung einige, die den Film mittendrin verlassen haben. Und das wohin der Film letztendlich hinsteuert mag auch nicht jedem gefallen.
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Casino Hille
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@craigistheman: Get out halte ich für völlig überschätzt, eine vorhersehbare "Stepford Wives"-Variation mit gefälligem Rassismus-Thema.

Stark waren in den letzten Jahren vor allem der großartig durchdachte "It follows", so wie die eigenwilig derben "Happy Death Day" und "A Quiet Place".
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"Get Out" wurde vermutlich im stark linksliberalen Anti-Trump geprägten Kreise Hollywoods durch sein Thema irgendwie auch zu groß als Oscarbait hochgehypt. Dabei hätte auch der Name "The Stepford Whites" zum Film ordentlich gepasst.

"It Follows" und "Happy Deathday" habe ich noch nicht gesehen. Plane eventuell diese irgendwann noch ein und auch "The Witch".

"A Quiet Place" und auch "It Comes At Night" waren dieses Jahr auch ordentlich stark.
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craigistheman
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Casino Hille hat geschrieben: 17. Juni 2018 14:33 @craigistheman: Get out halte ich für völlig überschätzt, eine vorhersehbare "Stepford Wives"-Variation mit gefälligem Rassismus-Thema.

Stark waren in den letzten Jahren vor allem der großartig durchdachte "It follows", so wie die eigenwilig derben "Happy Death Day" und "A Quiet Place".
Zu Get Out: Jap, kann man auf jeden Fall so sehen, auch wenn ich der Ansicht bin, dass das Thema Rassismus im US-Kino nicht oft genug behandelt werden kann.

"A Quiet Place" muss ich noch sehen, hab viel gutes darüber gehört. Mich schreckt allerdings das Alien-Thema ein bisschen ab, ist bis auf Ridley Scotts Klassiker einfach nicht mein Thema.
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Casino Hille
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Ob die Viecher in Quiet Place Aliens, Monster, Werwölfe oder Mutanten sind, spielt für den Film überhaupt keine Rolle! :D
Da kann ich dich beruhigen, das ist einfach ein herrlich fieser Genrefilm, der straight erzählt ganz genau weiß was er will.
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vodkamartini
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Ja, der war ganz nett. It follows ist von den genannten aber der beste.
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Maibaum
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vodkamartini hat geschrieben: 19. Juni 2018 15:30 It follows ist von den genannten aber der beste.
Ja, aber Get Out macht auch Spaß.
Zuletzt geändert von Maibaum am 20. Juni 2018 10:33, insgesamt 1-mal geändert.
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vodkamartini
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Finde ich auch.
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iHaveCNit: (Flashback 2017): Brimstone (2017)

Als 10.ten und vermutlich letzter Film aus der Kategorie der Filme aus dem Vorjahr, die ich noch nachholen wollte ist „Brimstone“. Den Film konnte ich leider aufgrund des sehr limitierten Kinostarts in Deutschland nur im Heimkino sehen. Aber das Warten hat sich gelohnt. Denn der Film ist unfassbar gut.

Liz ist eine stumme, junge, verheiratete Hebamme und Mutter, die in einem kleinen amerikanischen Dorf lebt. Eines Tages zieht ein Priester in das Dorf, der bei Liz für extremes Unbehagen und Angst sorgt – so dass sie vor ihm flüchtet, weil beide eine gemeinsame Vergangenheit verbindet.

Der Film ist so unglaublich unbequem und unheilvoll. Das muss nichts schlimmes bedeuten, denn der Film ist großartig. Als Western nimmt er sich die Ruhe und die Zeit, seine Geschichte zu entfalten und bedient sich einer tollen episodischen bzw. kapitelhaften Struktur und einer nicht linearen Narration, in der wir tiefer in die Vergangenheit tauchen bevor mit der aktuellen Geschichte auf das Finale hin arbeitet. In seinen ruhigen, entsättigten Bildern und seiner Ruhe zieht er eine enorme Kraft heraus und katapultiert einen durch sein Design regelrecht in die damalige Zeit und erzeugt eine tolle Atmosphäre. Es geht aber nicht zimperlich zu in Brimstone – wenn es um Nacktheit und Brutalität geht nimmt er keine Gefangenen und liefert viele unbequeme Momente, die durch die Darstellung noch viel intensiver werden. Paul Anderson, Kit Harrington, Carla Juri und Carice van Houten liefern nur episodenhafte Nebencharaktere. Das Herzstück des Films ist jedoch die Beziehung zwischen Dakota Fannings Liz und dem Priester von Guy Pearce, die mir wirklich die Schuhe ausgezogen hat. Dakota Fanning liefert einen eindrucksvollen Job ab aber „Brimstone“ ist ganz klar der Film für Guy Pearce, dessen finstere und sinistere Performance des Reverends als Antagonist eine unglaubliche Leistung und wenn nicht sogar eine der besten Leistungen in der Karriere von Guy Pearce darstellt und schon alleine der Grund ist, warum man „Brimstone“ sehen sollte.

„Brimstone“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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craigistheman
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@HCN007:

War gestern in Hereditary. Hat meine Erwartungen soweit erfüllt, ohne mich vom Hocker zu reißen. Obwohl die gewählte Filmsprache nicht uninteressant ist und sozusagen ein Gegenentwurf zu dieser billigen Jump Scare-Politik des 08/15-Horrorfilms darstellt, konnte mich der meines Erachtens unnötig verkomplizierte Plot im letzten Drittel des Filmes nicht mehr wirklich überzeugen.
SPOILER:
Das hat Polanski vor 50 Jahren mit Rosemary's Baby deutlich eindrucksvoller obwohl um Längen nicht so effekthascherisch hinbekommen.
SPOILER ENDE

Mir kam es so vor als konnte sich der Film über weite Strecken nicht entscheiden, in welche Richtung das Geschehen gelenkt werden soll. Mir fehlte sozusagen die Konsequenz in der Inszenierung. Zu loben sind das SchauspielerInnen-Ensemble, die (nach derzeitigen Genre-Maßstäben) unkonventionelle Kameraführung und der Score. Auf jeden Fall sehenswert, aber für mich zumindest nicht die sehnlich gewünschte Offenbarung.
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vodkamartini
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Brimstone fand ich furchtbar. Ein billiger Splatter-Porno im Gewand eines Arthouse-Films, dazu noch elend langweilig. 2/10
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Brimstone war doch recht clever gemacht, zumal er seine eigenwillige Mixtur aus Sexploitation, Episodenfilm und Neo-Western konsequent und ohne Berührungsängste mit Pulp oder Splatter über die Bühne bringt. Hat mir gut gefallen.
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GoldenProjectile
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craigistheman hat geschrieben: 21. Juni 2018 23:32Das hat Polanski vor 50 Jahren mit Rosemary's Baby deutlich eindrucksvoller obwohl um Längen nicht so effekthascherisch hinbekommen.
Dasselbe könnte man auch über Aronofskys Mother! sagen. Scheissfilm...
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GoldenProjectile hat geschrieben: 22. Juni 2018 12:42Dasselbe könnte man auch über Aronofskys Mother! sagen. Scheissfilm...
Ja, der ist aber wirklich komplett vergurkt. Über Hereditary habe ich einiges gutes gelesen, der könnte wirklich was taugen.
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