Nico hat geschrieben: 31. Januar 2021 22:48
Invincible1958 hat geschrieben: 31. Januar 2021 18:52
Nico hat geschrieben: 31. Januar 2021 18:20
Sagt eigentlich keiner. Nur weil Nischenfilme, die die Mehrheit nicht interessieren, während einer Pandemie möglicherweise genau so wenig Leute interessieren, wie sie das in Normalzeiten getan hätten, heißt das ja nicht, dass Blockbuster während einer Pandemie das ebenso andersrum getan hätten.
Doch.
Sonst würde man schlussfolgern, dass die Leute, die sich "Tenet", "Jim Knopf", "Greenland", "Unhinged" oder "Undine" ansehen, weniger Angst vor einer Corona-Ansteckung haben als Leute, die sich Bond oder Mission Impossible angucken ...
... wenn, wie ihr behauptet, diese Filme 100% ihres auch unter normalen Bedingungen erwarteten Zuschauerinteresses ausgeschöpft haben.
Aha. Schön, dass du so gut Bescheid weißt, was wir sagen. Deine Schlussfolgerung, dass die Zuschauer der von dir genannten Filme weniger Angst vor Corona hatten, ist ziemlich abstrus.
Vielleicht hätte ich einen Ironie-Bemerk machen sollen.
Da das natürlich gerade NICHT so ist, und die breite Masse gleich ängstlich oder un-ängstlich ist, gibt es auch keinen Unterschied zwischen dem Start von Petzolds "Undine" oder Nolans "Tenet".
Entweder haben beide Filme genau die Besucherzahl in Deutschland erreicht, die sie auch ohne Pandemie erreicht hätten ...
"Undine": etwa 100.000 verkaufte Tickets
"Tenet": etwa 1,7 Mio verkaufte Tickets
... oder BEIDE Filme hätten ohne Pandemie mehr Besucher gehabt.
Aber die Theorie, die hier herumgeistert und oben beschrieben wurde, dass die kleinen Filme genau das machen, was sie auch ohne Corona gemacht hätten, aber die großen Filme das nicht machen können, und deshalb verschoben werden, trifft meiner Meinung nach nicht zu.
Jede und Jeder, die/der "Tenet" zwischen Ende August und 1. November im Kino sehen wollte, konnte das tun.
Und das TROTZ der Kapazitätsbeschränkungen in den Sälen.
Von daher ist es wie gesagt entweder so, dass ALLE Filme (egal ob klein oder groß) genau das gemacht haben, was sie auch ohne Corona gemacht hätten.
Oder ALLE Filme haben weniger Besucher gehabt als sie ohne Pandemie gehabt hätten.
Nico hat geschrieben: 31. Januar 2021 22:48
Vielleicht erinnerst du dich noch, dass die Kinosäle eine sehr begrenzte Kapazität hatten. Damit ein Blockbuster das einspielt, was auch zu Normalzeiten eingenommen worden wäre, hätten die Säle andauernd ausverkauft sein müssen. Verirren sich aber nur ab und an ein paar Nischenzuschauer in die leeren Säle, so dass 20 Leute da sitzen, obwohl 50 zugelassen waren, dann kommt da summa summarum das gleiche raus, als wenn 20 Leute in einem Saal für 200 gesessen hätten.
Das behaupten die Kinos selbst gerne.
"Tenet" hatte übrigens am Startwochenende (dem stärksten Wochenende des Kinoeinsatzes) einen Zuschauerschnitt von 557 Besucher pro Kino (!).
Ich würde behaupten, dass die meisten Kinos, die den Film gezeigt haben, ihn mindestens zweimal pro Tag gespielt haben. Das wären von Donnerstag bis Sonntag dann 8 Vorstellungen.
Wenn dies der Schnitt über alle Kinos wäre, dann hätten pro Tenet-Vorstellung um die 70 Zuschauer gesessen.
Bei einer durchschnittlich erlaubten Kapazität wäre das in jedem Kinosaal, der mindestens 210 Plätze hat, möglich.
Ich weiß aber, dass "Tenet" in der Mehrheit der Kinos mehr als zweimal täglich lief (in einigen Multiplexxen bis zu 16 mal am Tag, verteilt auf verschiedene Säle natürlich).
Der Zuschauerschnitt pro Vorstellung war also viel geringer.
Es wäre garantiert viel mehr möglich gewesen.
Woher ich das weiß?
Man muss nur nach Japan, Korea oder China gucken?
Da wurden z.B. Teil neue Startrekorde aufgestellt, TROTZ Abstand und Maske und nur einer möglichen Saalauslastung von 30%.
"Demon Slayer" wurde in Japan sogar zum erfolgreichsten Film aller Zeiten (sowohl nach Besucherzahlen als auch nach Einspielergebnis).
Wie du richtig sagst: die tatsächliche Auslastung der Kinos (auch bei "Tenet") kam nicht annäherend an die Zahlen, die möglich gewesen wären.
Von meinen über 100 Kinobesuchen saßen bei 75 keine 20 Leute im Saal, und da zähle ich auch Abend- und Wochenendvorstellungen mit.
Daher nochmal meine Theorie: sowohl "kleine" Filme als auch Filme wie "Tenet" hätten ohne Corona mehr gemacht,
hatten aber auch MIT Corona die Chance deutlich mehr zu machen. An der Kapazität scheitert es nicht.
Diese wird ja auch im Oktober, wenn Bond kommen soll, genauso sein wie letzten Sommer.
Wenn man davon ausginge, dass man mit 30% Auslastung keinen Hit generieren kann, hätte man den Film nicht in den Oktober, sondern auf Sommer oder Herbst 2022 verschoben.
Oder EON/MGM/Universal gehen davon aus, dass es im Oktober keine Abstandsregeln mehr gibt. Das wäre aber mehr als optimistisch.
Nico hat geschrieben: 31. Januar 2021 22:48Ganz abgesehen davon, dass ein großer Teil der Gelegenheitsgucker meist nicht mal wusste, dass die Kinos geöffnet sind. Wie oft habe ich zu hören gekriegt „ach, die Kinos sind wieder auf?“, als ich von meinen Besuchen erzählte.
Das sind aber Leute, die sich grundsätzlich nicht wirklich fürs Kino interessieren.
Und es geht hier ja darum, ob ein großer Film ein Erfolg geworden wäre.
Und ich bin mir sicher: wäre "No Time To Die" letzten Sommer gestartet, hätten diese Leute garantiert mitbekommen, dass die Kinos offen sind.
Das kann also kein Argument gegen den Start von großen Filmen sein. Denn die Filme selbst machen ja durch Marketing-Kampagnen auf sich aufmerksam.