iHaveCNit: Catch Me! (2018)
Gerade Komödien brauchen immer frische Ideen, um sich von der Masse abzuheben. So war z.B. in diesem Jahr die Spieleabendkomödie „Game Night“ eine echte Überraschung und das Seherlebnis noch frisch im Kopf, als mir der Trailer zu „Tag“ ins Auge gesprungen ist und sich direkt in meine Filmplanung eingetragen hat. Warum man im deutschen dem Film nicht einfach „Fangen – der Film“ genannt hat, anstatt ihm den ebenfalls englischen Titel „Catch Me!“ zu geben, keine Ahnung. Auf jeden Fall passt beides. Umso absurder ist der Film dann auch noch, dass es sich hierbei lose um eine wahre Begebenheit handelt, die in einem Artikel des Wall Street Journal vorgestellt worden ist. Die besten und auch witzig absurden Geschichten schreibt bekanntlich das Leben selbst. Auch wenn „Catch Me“ jetzt nicht so stark gewesen ist wie der eingangs erwähnte „Game Night“, so hat er mir einen entspannten und lustigen Abend im Kino beschert.
Jedes Jahr im Mai treffen sich bereits seit 30 Jahren die Gruppe um Hogan, Bob, Randy und Kevin um „Fangen“ zu spielen und sich gegenseitig abzuklatschen. Der 5. in der Gruppe, Jerry ist der Champion weil er es bis heute geschafft hat, nie abgeklatscht zu werden. Er plant, diesen Titel auch zu behalten und mit ihm abzutreten, weil gerade seine Hochzeit ansteht. Dafür hat er sich auf einiges vorbereitet, weil natürlich die anderen Jungs alles versuchen werden, bei ihm abzuklatschen.
Wenn eine Sache auf jeden Fall dem Film anzumerken ist, ist es dass alle Beteiligten vermutlich einen Riesenspaß dabei hatten. Das ganze Ensemble über Jeremy Renner, Jon Hamm, Ed Helms, Jake Johnson, Hannibal Buress, Isla Fisher, Annabelle Wallis, Leslie Bibb und Rachida Johnson sowie ein paar anderen macht Laune. Auch wenn natürlich hier das Ziel ist, zu gewinnen, so zeigt der Film aber trotz seiner humoristischen Seite auf jeden Fall eine klare Botschaft wie wichtig Freundschaft ist, wie wichtig es ist, sich seine Jugend auch im Alter zu bewahren und einfach Spaß zu haben. Das kann der ein oder andere etwas aufgesetzt finden, gibt dem Film aber in meinen Augen etwas Cooles dazu. Der Kern des ganzen Filmkonzepts, das Fangen selbst, wird in aberwitzigen und auch sehr absurden Sequenzen gezeigt, die mehr wie eine Aneinanderreihung von Szenen wirken als aus einem Guß. Inszenatorisch bewegt man sich zum Teil bei diesen Szenen in Richtung von z. B. Guy Ritchies „Sherlock Holmes“ und lässt die Szenen dadurch slapstickartig und grimassenziehend wirken. Trotz allem bleiben die Sequenzen aber auch sehr kreativ, lustig und amüsant. Ob man diese Form der leichten Melancholie am Ende wirklich für den Film gebraucht hat, bleibt aber streitbar.
„Catch Me!“ - My First Look – 7/10 Punkte.
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HCN007 hat geschrieben: 22. Juli 2018 20:49 iHaveCNit: Mamma Mia 2: Here We Go Again (2018)
„Mamma Mia 2: Here We Go Again“ - My First Look – 6/10 Punkte
"Mamma Mia: Here We Go Again" alias "Mamma Mia: Easiest Money Meryl Streep Ever Made" alias "Andy Garcia: Bestellt und nicht abgeholt".Casino Hille hat geschrieben: 22. Juli 2018 20:58 Ironiefrei: Wenn man mit dem ersten Mamma Mia Spaß hatte, hat man das auch mit dem zweiten, der inhaltlich so ein bisschen die Gute Laune Musical Version von "Godfather Part II" ist. Tatsächlich hat Teil 2 dem ersten Film gegenüber auch den Vorteil, nicht ganz so sehr wie ein ABBA-Best-Of anzumuten und außerdem die etwas reifere Story zu erzählen.
Ich finde der zweite Teil hat dem ersten gegenüber den Vorteil, dass die Songs vor allem in der ersten Hälfte mehr als tatsächliche klassische Musical-Nummern inszeniert werden (ganz stark: "One of us", "Why did it have to be me?" und vor allem "Waterloo"). Im Erstling hatte ich mehr das Gefühl, dass die Darsteller zwischendurch am Strand vor sich hin trällern während zufällig noch ein paar Passanten im Musical-Stil mittanzen, da sind die genannten Nummern in der Fortsetzung einfach viel näher am Genre. Auch die Jungspunde bringen gegenüber der alten Brigade um Frau Oscar und Uns Bond mehr Abwechslung und Energie mit rein. Die zweite Hälfte ist dann wieder mehr ein Abhaken von ein paar zusätzlichen Songs, begleitet von partyeskem Rumgetanze im Strandhotel, und darin kaum mehr vom ersten Teil zu unterscheiden. Insgesamt wohl 6/10 für beide ganz lustigen Filme.
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iHaveCNit: Papillon (2018)
Als letzten Film in diesem Kinowochenende habe ich mir das Remake eines Filmklassikers von Franklin J. Schaffner, damals mit Steve McQueen und Dustin Hoffmann in den Hauptrollen angesehen. Der noch etwas unbekannte Regisseur Michael Noer verfilmte die wahre Geschichte eines unschuldig verurteilen Franzosen, dessen unbändiger Wille und eine spezielle Freundschaft ihm geholfen haben, die schwere Zeit zu überstehen und am Ende sogar als einziger aus den Strafkolonien in Französisch-Guyana zu fliehen. Dieses Mal sind Charlie Hunnam und Rami Malek als Hauptdarsteller dabei in einem Remake, das wenig neues zum Original beiträgt und sich weitestgehend an den aktuellen Sehgewohnheiten orientiert.
Der Dieb Henri „Papillon“ Charriere wird nach einem Komplott für einen Mord verurteilt und in die Strafkolonie in Französich-Guyana versetzt. Auf dem Gefangenentransport lernt er den Fälscher Louis Dega kennen. Er fühlt sich dem etwas schmächtigen Dega zur Hilfe verpflichtet und somit beginnt eine gegenseitige Freundschaft, die beide über die schwierige Zeit hilft auch wenn Flucht scheinbar unmöglich scheint.
Der Film ist sehr hochwertig in Szene gesetzt und quasi das „Papillon“ für diese Generation. Dabei wählt man vor allem eine etwas rasantere Inszenierung, die weniger die Bilder einfach für sich stehen lässt, wie es bereits im Original der Fall war. Das liegt vermutlich auch daran, dass die einstmals knapp 145 Minuten des Originals hier auf 117 Minuten gekürzt worden sind. Da ist einiges handlungstechnisch aber irgendwo fallen gelassen worden und komischerweise existiert noch eine Schnittfassung von 133 Minuten, bei der man sich fragt warum man diese nicht ins Kino gebracht hat. Unabhängig davon ist mir aufgefallen, dass man es trotz rasanter Inszenierung und komprimierter Handlung nicht geschafft hat, dass die Geschichte etwas temporeicher verläuft und so etwas vor sich hin plätschert. Aber hier liegt auch der Sinn einer Gefangenschaft, dass man langsam vor sich hin siecht und die Zeit kaum verfliegt. Diese Isolation und Hilflosigkeit und der zunehmende Wahnsinn nach mehrfachen erfolglosen Fluchtversuchen wird auch hier sehr gut in Szene gesetzt und die Freundschaft zwischen Dega und Papillon ist ebenfalls sehr glaubhaft. Aber allgemein finde ich es ein wenig zweischneidig wenn man zwei Newcomer wie Hunnam und Malek die Rollen von den 2 Legenden McQueen und Hoffmann übernehmen lässt. Der direkte Vergleich lässt sie klar scheitern, aber das ist ihrer Arbeit und ihrer Karriere gegenüber etwas ungerecht. Lange Rede, Kurzer Sinn – Mir hat der Film gefallen, auch wenn er jetzt nicht unbedingt der Überfilm wie sein Klassiker-Original ist.
„Papillon (2018)“ - My First Look – 7/10 Punkte.
Als letzten Film in diesem Kinowochenende habe ich mir das Remake eines Filmklassikers von Franklin J. Schaffner, damals mit Steve McQueen und Dustin Hoffmann in den Hauptrollen angesehen. Der noch etwas unbekannte Regisseur Michael Noer verfilmte die wahre Geschichte eines unschuldig verurteilen Franzosen, dessen unbändiger Wille und eine spezielle Freundschaft ihm geholfen haben, die schwere Zeit zu überstehen und am Ende sogar als einziger aus den Strafkolonien in Französisch-Guyana zu fliehen. Dieses Mal sind Charlie Hunnam und Rami Malek als Hauptdarsteller dabei in einem Remake, das wenig neues zum Original beiträgt und sich weitestgehend an den aktuellen Sehgewohnheiten orientiert.
Der Dieb Henri „Papillon“ Charriere wird nach einem Komplott für einen Mord verurteilt und in die Strafkolonie in Französich-Guyana versetzt. Auf dem Gefangenentransport lernt er den Fälscher Louis Dega kennen. Er fühlt sich dem etwas schmächtigen Dega zur Hilfe verpflichtet und somit beginnt eine gegenseitige Freundschaft, die beide über die schwierige Zeit hilft auch wenn Flucht scheinbar unmöglich scheint.
Der Film ist sehr hochwertig in Szene gesetzt und quasi das „Papillon“ für diese Generation. Dabei wählt man vor allem eine etwas rasantere Inszenierung, die weniger die Bilder einfach für sich stehen lässt, wie es bereits im Original der Fall war. Das liegt vermutlich auch daran, dass die einstmals knapp 145 Minuten des Originals hier auf 117 Minuten gekürzt worden sind. Da ist einiges handlungstechnisch aber irgendwo fallen gelassen worden und komischerweise existiert noch eine Schnittfassung von 133 Minuten, bei der man sich fragt warum man diese nicht ins Kino gebracht hat. Unabhängig davon ist mir aufgefallen, dass man es trotz rasanter Inszenierung und komprimierter Handlung nicht geschafft hat, dass die Geschichte etwas temporeicher verläuft und so etwas vor sich hin plätschert. Aber hier liegt auch der Sinn einer Gefangenschaft, dass man langsam vor sich hin siecht und die Zeit kaum verfliegt. Diese Isolation und Hilflosigkeit und der zunehmende Wahnsinn nach mehrfachen erfolglosen Fluchtversuchen wird auch hier sehr gut in Szene gesetzt und die Freundschaft zwischen Dega und Papillon ist ebenfalls sehr glaubhaft. Aber allgemein finde ich es ein wenig zweischneidig wenn man zwei Newcomer wie Hunnam und Malek die Rollen von den 2 Legenden McQueen und Hoffmann übernehmen lässt. Der direkte Vergleich lässt sie klar scheitern, aber das ist ihrer Arbeit und ihrer Karriere gegenüber etwas ungerecht. Lange Rede, Kurzer Sinn – Mir hat der Film gefallen, auch wenn er jetzt nicht unbedingt der Überfilm wie sein Klassiker-Original ist.
„Papillon (2018)“ - My First Look – 7/10 Punkte.
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Tom Cruise alias Stauffenbergs Zwillingsbruder ist doch eine ziemlich passende Besetzung. Problematisch wird er nur, wenn er versucht zu spielen.Casino Hille hat geschrieben: 21. Juli 2018 17:26 Mit bieder ist die Walküre-Operation gut umschrieben. Schwacher Film mit einem unglaubwürdigen Hauptdarsteller.
Ist der Film deshalb bieder? Der ganze Film hat doch ein grundsolides dramaturgisches Fundament.
Und in der deutschen Fassung sprechen die Deutschen dann sogar Deutsch.
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Sicario – Day of the Soldado
In einer Kinolandschaft in der alles auf Sequels, Prequels und große Filmuniversen ausgerichtet ist, freut man sich immer über herausragende einzelne und in sich abgeschlossene Geschichten. Eine solche wurde beispielsweise im Film „Sicario“ erzählt. Doch dieser erhielt nun, ungefähr, drei Jahre später, ein Fortsetzung. Eine, die der erste Film nicht gebraucht hätte, denn die Geschichte um Kate Macer war zu Ende erzählt.
Doch auch unnötige Fortsetzungen können gelungen sein. Das sehen wir anhand von Sicario – Day of the Soldado.
Der Film widmet sich diesmal in erster Linie dem Söldner Alejandro und dem Regierungsbeauftragten Matt Graver. Da beide Figuren jedoch schon im Vorgänger etabliert und auch eingehend charakterisiert wurden und beide nur eine geringfügige Charakterentwicklung im zweiten Teil erleben, gelingt es nicht, die Tiefe des Vorgängers zu erreichen, weder emotional, noch inhaltlich. Generell merkt man in nahezu jedem Punkt einen leichten Verlust an Qualität, ohne jedoch in einem Bereich schwach zu werden. Der Spannungsaufbau ist wieder sehr stark, auch wenn er nie an die nervenzerfetzende Bordersequenz des Erstlings anknüpfen kann. Mit einigen Kameraeinstellungen, einer erneuten Fahrt im Convoi und vielen anderen Dingen wird versucht, die Stärken des ersten Teils wieder aufzugreifen, was auch durchaus gelingt, allerdings nicht mit derselben Brillianz.
Am eindrücklichsten und vielleicht auch stärksten ist Sicario – Day of the Soldado ganz am Anfang und ganz zum Schluss. Beide Male verlässt er komplett die Wege des Vorgängers stilistisch und inhaltlich und liefert beeindruckende Bilder, die auch jeweils die Einstufung als FSK 18 Film verständlich machen. Die ersten Szenen gehen durch Mark und Bein und zumindest ich habe so etwas noch nicht auf der großen Leinwand gesehen.
Ist Sicario 2 also ein empfehlenswerter Film? In meinen Augen definitiv, zumindest wenn man nicht erwartet einen Film mit der Komplexität und Tiefe eines „Sicario“ zu bekommen. Wenn man allerdings Lust auf einen außergewöhnlichen, spannenden und mitreisenden Actionthriller, mit etwas mehr Substanz als viele Genrekollegen hat, dann sollte man hier definitiv einen Blick riskieren.
8/10
In einer Kinolandschaft in der alles auf Sequels, Prequels und große Filmuniversen ausgerichtet ist, freut man sich immer über herausragende einzelne und in sich abgeschlossene Geschichten. Eine solche wurde beispielsweise im Film „Sicario“ erzählt. Doch dieser erhielt nun, ungefähr, drei Jahre später, ein Fortsetzung. Eine, die der erste Film nicht gebraucht hätte, denn die Geschichte um Kate Macer war zu Ende erzählt.
Doch auch unnötige Fortsetzungen können gelungen sein. Das sehen wir anhand von Sicario – Day of the Soldado.
Der Film widmet sich diesmal in erster Linie dem Söldner Alejandro und dem Regierungsbeauftragten Matt Graver. Da beide Figuren jedoch schon im Vorgänger etabliert und auch eingehend charakterisiert wurden und beide nur eine geringfügige Charakterentwicklung im zweiten Teil erleben, gelingt es nicht, die Tiefe des Vorgängers zu erreichen, weder emotional, noch inhaltlich. Generell merkt man in nahezu jedem Punkt einen leichten Verlust an Qualität, ohne jedoch in einem Bereich schwach zu werden. Der Spannungsaufbau ist wieder sehr stark, auch wenn er nie an die nervenzerfetzende Bordersequenz des Erstlings anknüpfen kann. Mit einigen Kameraeinstellungen, einer erneuten Fahrt im Convoi und vielen anderen Dingen wird versucht, die Stärken des ersten Teils wieder aufzugreifen, was auch durchaus gelingt, allerdings nicht mit derselben Brillianz.
Am eindrücklichsten und vielleicht auch stärksten ist Sicario – Day of the Soldado ganz am Anfang und ganz zum Schluss. Beide Male verlässt er komplett die Wege des Vorgängers stilistisch und inhaltlich und liefert beeindruckende Bilder, die auch jeweils die Einstufung als FSK 18 Film verständlich machen. Die ersten Szenen gehen durch Mark und Bein und zumindest ich habe so etwas noch nicht auf der großen Leinwand gesehen.
Ist Sicario 2 also ein empfehlenswerter Film? In meinen Augen definitiv, zumindest wenn man nicht erwartet einen Film mit der Komplexität und Tiefe eines „Sicario“ zu bekommen. Wenn man allerdings Lust auf einen außergewöhnlichen, spannenden und mitreisenden Actionthriller, mit etwas mehr Substanz als viele Genrekollegen hat, dann sollte man hier definitiv einen Blick riskieren.
8/10
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Wieder mal ein Film, den die Welt nicht braucht. Redundant bis zum geht nicht mehr.
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iHaveCNit: Vor uns das Meer (2018)
Im März kam dieses Jahr der Film „The Mercy“ bzw. „Vor uns das Meer“ in die Kinos, den ich aufgrund der Fülle an Filmen im März nicht sehen konnte. So habe ich den Film ins Heimkino verschoben und nun nachgeholt. James Marsh inszeniert hier die wahre Geschichte von Donald Crowhurst mit Colin Firth und Rachel Weisz in den Hauptrollen. Das Abenteurerbiopic hat mir gefallen, auch wenn ich nicht vollkommen vom Film überzeugt bin.
Donald Crowhurst ist ein Geschäftsmann, bei dem es eher schlecht als recht läuft. Angetrieben vom Ehrgeiz nach Ruf und Geld möchte er 1968 am Sunday Times Golden Globe Race teilnehmen und die Welt umsegeln. Ohne große finanzielle Mittel und ohne Segelboot muss er erst mal das Boot bauen, seetauglich machen bevor er tatsächlich in See sticht. Ohne zu ahnen, welche Herausforderung auf ihn wartet.
So toll auch Colin Firth und Rachel Weisz hier spielen, so ganz mitgerissen hat mich diese Abenteurerstory dann doch nicht. Dafür ist der Film trotz seiner schon kompakten 98 Minuten viel zu gemächlich inszeniert und plätschert dann eher in ruhigen Gewässern um richtig Fahrt aufzunehmen. Auch wirken die stürmischen Sequenzen arg künstlich. Die große Stärke des Films aber bleibt die Charakterstudie von Colin Firths Donald Crowhurst. Hier blitzt ein sehr vielschichtiges Porträt eines Mannes hervor.
„Vor uns das Meer“ - My First Look – 6/10 Punkte
Im März kam dieses Jahr der Film „The Mercy“ bzw. „Vor uns das Meer“ in die Kinos, den ich aufgrund der Fülle an Filmen im März nicht sehen konnte. So habe ich den Film ins Heimkino verschoben und nun nachgeholt. James Marsh inszeniert hier die wahre Geschichte von Donald Crowhurst mit Colin Firth und Rachel Weisz in den Hauptrollen. Das Abenteurerbiopic hat mir gefallen, auch wenn ich nicht vollkommen vom Film überzeugt bin.
Donald Crowhurst ist ein Geschäftsmann, bei dem es eher schlecht als recht läuft. Angetrieben vom Ehrgeiz nach Ruf und Geld möchte er 1968 am Sunday Times Golden Globe Race teilnehmen und die Welt umsegeln. Ohne große finanzielle Mittel und ohne Segelboot muss er erst mal das Boot bauen, seetauglich machen bevor er tatsächlich in See sticht. Ohne zu ahnen, welche Herausforderung auf ihn wartet.
So toll auch Colin Firth und Rachel Weisz hier spielen, so ganz mitgerissen hat mich diese Abenteurerstory dann doch nicht. Dafür ist der Film trotz seiner schon kompakten 98 Minuten viel zu gemächlich inszeniert und plätschert dann eher in ruhigen Gewässern um richtig Fahrt aufzunehmen. Auch wirken die stürmischen Sequenzen arg künstlich. Die große Stärke des Films aber bleibt die Charakterstudie von Colin Firths Donald Crowhurst. Hier blitzt ein sehr vielschichtiges Porträt eines Mannes hervor.
„Vor uns das Meer“ - My First Look – 6/10 Punkte
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iHaveCNit: The Florida Project (2018)
Gerade wenn es um Independent-Perlen geht, bin ich immer wieder an solchen Filmen interessiert. Vor allem, wenn diese natürlich auch entsprechend bei der Award-Saison berücksichtigt werden, wie auch Sean Bakers „The Florida Project“, der sich als vielschichtiges Sozialdrama entpuppt und mir überaus gut gefallen hat.
In Orlando Florida hat sich die junge Moonee vor den Toren Disneylands ihre eigene Märchenwelt rund um das „Magic Castle Motel“ erschaffen. Jeder Tag ist ein abgefahrenes Abenteuer abseits des herzlichen und wachsamen Hausmeisters Bobbys sowie dem harten Kampf ihrer sehr jungen Mutter Halley um die Märchenwelt ihrer Tochter zu erhalten.
Sean Baker hat mit „The Florida Project“ einen wundervollen Film geschaffen, der die sozialen Unterschiede in Florida auf eine sehr harte Weise aufzeigt. Fernab des millionenschweren Geschäfts für Touristen aus aller Welt in Disneyland haben ist für viele Menschen das tägliche existenzielle Überleben in ihrer Armut der wichtigste Lebensinhalt. Und hier liefert der Film ordentlich ab, in dem er es schafft, diese Armut aus der Sicht eines Kindes darzustellen. Jeder Tag ist ein Abenteuer und man erschafft sich eine eigene Realität, um sich das Leben so schön wie möglich zu gestalten. Irgendwie hat mich das auch persönlich an meine Lebensgeschichte erinnert, denn privat mit 2 Brüdern von einer Mutter großgezogen zu werden, die monatlich um finanzielle Existenz kämpft und der Alltag von Armut begleitet wird. Da kommt das, was sich im Film entfaltet schon recht nahe, auch wenn die Beziehung zwischen Mutter und Tochter doch etwas härter und unkontrollierter ist und gerade dann, wenn sich auch für die Tochter die Härte der Realität offenbart und ihre eigene Traumwelt damit zerbricht, dann ist der Film extrem intensiv und geht einem richtig ans Herz. Das liegt vor allem an der Darstellung von Brooklyn Prince und auch Bria Vinaite. Willem Dafoe sorgt hier mit einer sehr herzlichen Darstellung des Hausmeisters zusätzlich für die moralische Stütze des Films und hier wurde er zurecht für Filmpreise aller Art nominiert und hat auch einige davon gewonnen.
„The Florida Project“ - My First Look – 9/10 Punkte.
Gerade wenn es um Independent-Perlen geht, bin ich immer wieder an solchen Filmen interessiert. Vor allem, wenn diese natürlich auch entsprechend bei der Award-Saison berücksichtigt werden, wie auch Sean Bakers „The Florida Project“, der sich als vielschichtiges Sozialdrama entpuppt und mir überaus gut gefallen hat.
In Orlando Florida hat sich die junge Moonee vor den Toren Disneylands ihre eigene Märchenwelt rund um das „Magic Castle Motel“ erschaffen. Jeder Tag ist ein abgefahrenes Abenteuer abseits des herzlichen und wachsamen Hausmeisters Bobbys sowie dem harten Kampf ihrer sehr jungen Mutter Halley um die Märchenwelt ihrer Tochter zu erhalten.
Sean Baker hat mit „The Florida Project“ einen wundervollen Film geschaffen, der die sozialen Unterschiede in Florida auf eine sehr harte Weise aufzeigt. Fernab des millionenschweren Geschäfts für Touristen aus aller Welt in Disneyland haben ist für viele Menschen das tägliche existenzielle Überleben in ihrer Armut der wichtigste Lebensinhalt. Und hier liefert der Film ordentlich ab, in dem er es schafft, diese Armut aus der Sicht eines Kindes darzustellen. Jeder Tag ist ein Abenteuer und man erschafft sich eine eigene Realität, um sich das Leben so schön wie möglich zu gestalten. Irgendwie hat mich das auch persönlich an meine Lebensgeschichte erinnert, denn privat mit 2 Brüdern von einer Mutter großgezogen zu werden, die monatlich um finanzielle Existenz kämpft und der Alltag von Armut begleitet wird. Da kommt das, was sich im Film entfaltet schon recht nahe, auch wenn die Beziehung zwischen Mutter und Tochter doch etwas härter und unkontrollierter ist und gerade dann, wenn sich auch für die Tochter die Härte der Realität offenbart und ihre eigene Traumwelt damit zerbricht, dann ist der Film extrem intensiv und geht einem richtig ans Herz. Das liegt vor allem an der Darstellung von Brooklyn Prince und auch Bria Vinaite. Willem Dafoe sorgt hier mit einer sehr herzlichen Darstellung des Hausmeisters zusätzlich für die moralische Stütze des Films und hier wurde er zurecht für Filmpreise aller Art nominiert und hat auch einige davon gewonnen.
„The Florida Project“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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iHaveCNit: (Flashback 2017): Happy Deathday (2017)
Normalerweise hatte ich vor, nur 10 Filme aus 2017 nachzuholen, doch dann habe ich aufgrund noch einiger anderer interessanter Filme das Limit auf 15 angehoben. Im Zuge dessen, mich mal mit interessanten Vertretern des Horror-Genres der jüngeren Vergangenheit auseinanderzusetzen habe ich mich mal an „Happy Deathday“ herangewagt, der sich für einen entspannten Abend gelohnt hat.
Tree hat Geburtstag doch was sie nicht weiß ist dass sie an diesem Geburtstag getötet wird. Immer und immer wieder muss sie diesen Tag erleben, weil sie in einer Zeitschleife gefangen ist. Aus dieser Zeitschleife kann sie erst ausbrechen, sobald sie den Täter enttarnt.
Zeitschleifen - „Groundhog Day“ ; „Source Code“ ; „Edge of Tomorrow“ ; „A Day“ - nur um einige filmische Vertreter zu nennen, sind immer eine relativ sichere Bank. Gerade das Spiel mit alternativen Abläufen des immer gleichen Tages sorgt für eine Faszination, die auch mir immer wieder Spaß macht. In „Happy Deathday“ wird diese Zeitschleifenthematik für mich relativ cool und witzig aufgebrochen, weil man hier mit sehr vielen variablen Handlungsverläufen arbeitet und immer wieder etwas neues liefert. Aber das es hier im Endeffekt nur um einen klassischen Whodunit-Plot geht und irgendwie jeder Charakter und vor allem auch die von Jessica Rothe gespielte Tree sich nicht zum Sympathieträger eignet macht es schwer, eine emotionale Bindung zum Charakter aufzubauen und so auch mitzufiebern.
„Happy Deathday“ - My First Look – 7/10 Punkte
---
iHaveCNit: (Flashback 2017): Suburra (2017)
Angetrieben durch den diesjährigen 2. Teil von Sicario - „Sicario 2: Day of the Soldado“, der vom italienischen Regisseur Stefano Sollima inszeniert wurde, möchte ich mit einigen von Sollimas Werken auseinandersetzen und hier eignet sich „Suburra“ auf jeden Fall für den Beginn sehr gut. Denn „Suburra“ ist italienisches Mafiakino, das es in sich hat.
Am Rande Roms in der Küstenregion Ostias ist ein riesiges Immobilienprojekt für Hotels und Casinos geplant. In nur wenigen Tagen soll dafür eine wichtige politische Entscheidung getroffen werden. Korrupte Politiker, Wirtschaftsvertreter, zwei konkurrierende Mafiaclans und auch Vertreter im Vatikan haben vor ein Stück des neuen Kuchens abzubekommen. Was sie alle nicht wissen ist, dass aus dem nun folgenden Strudel aus Erpressung und Mord niemand verlustfrei herauskommen wird.
Wundervoll eingefangene Bilder von Rom, ein toller Soundtrack und vor allem eine unglaublich komplexe Handlung, die sich durch nahezu alle Schichten der Gesellschaft zieht. Das macht einen der Reize von „Suburra“ aus. Dabei fordert Sollima auch einiges vom Zuschauer. Nicht nur, dass er erst einmal vermutlich voneinander unabhängige Handlungsstränge aufzieht und Charaktere platziert – er verbindet alle Handlungsstränge im Laufe des Films zu einem sehr komplexen Geflecht zusammen, ohne auf große Erklärungen zu setzen. Er lässt eher die Bilder für sich sprechen. Dabei gefällt mir auch, wie er hier kaum emotionale und moralische Ankerpunkte für den Zuschauer setzt, so dass man sich hilflos als Beobachter in diesem Strudel aus Gewalt und Gegengewalt fühlt. Mit blutiger Gewalt und Nacktheit wird nicht gegeizt. Und dass man hier die Handlung in 7 Tagen ablaufen lässt gibt dem ganzen seine Brisanz und Unmittelbarkeit.
„Suburra“ - My First Look – 9/10 Punkte.
Normalerweise hatte ich vor, nur 10 Filme aus 2017 nachzuholen, doch dann habe ich aufgrund noch einiger anderer interessanter Filme das Limit auf 15 angehoben. Im Zuge dessen, mich mal mit interessanten Vertretern des Horror-Genres der jüngeren Vergangenheit auseinanderzusetzen habe ich mich mal an „Happy Deathday“ herangewagt, der sich für einen entspannten Abend gelohnt hat.
Tree hat Geburtstag doch was sie nicht weiß ist dass sie an diesem Geburtstag getötet wird. Immer und immer wieder muss sie diesen Tag erleben, weil sie in einer Zeitschleife gefangen ist. Aus dieser Zeitschleife kann sie erst ausbrechen, sobald sie den Täter enttarnt.
Zeitschleifen - „Groundhog Day“ ; „Source Code“ ; „Edge of Tomorrow“ ; „A Day“ - nur um einige filmische Vertreter zu nennen, sind immer eine relativ sichere Bank. Gerade das Spiel mit alternativen Abläufen des immer gleichen Tages sorgt für eine Faszination, die auch mir immer wieder Spaß macht. In „Happy Deathday“ wird diese Zeitschleifenthematik für mich relativ cool und witzig aufgebrochen, weil man hier mit sehr vielen variablen Handlungsverläufen arbeitet und immer wieder etwas neues liefert. Aber das es hier im Endeffekt nur um einen klassischen Whodunit-Plot geht und irgendwie jeder Charakter und vor allem auch die von Jessica Rothe gespielte Tree sich nicht zum Sympathieträger eignet macht es schwer, eine emotionale Bindung zum Charakter aufzubauen und so auch mitzufiebern.
„Happy Deathday“ - My First Look – 7/10 Punkte
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iHaveCNit: (Flashback 2017): Suburra (2017)
Angetrieben durch den diesjährigen 2. Teil von Sicario - „Sicario 2: Day of the Soldado“, der vom italienischen Regisseur Stefano Sollima inszeniert wurde, möchte ich mit einigen von Sollimas Werken auseinandersetzen und hier eignet sich „Suburra“ auf jeden Fall für den Beginn sehr gut. Denn „Suburra“ ist italienisches Mafiakino, das es in sich hat.
Am Rande Roms in der Küstenregion Ostias ist ein riesiges Immobilienprojekt für Hotels und Casinos geplant. In nur wenigen Tagen soll dafür eine wichtige politische Entscheidung getroffen werden. Korrupte Politiker, Wirtschaftsvertreter, zwei konkurrierende Mafiaclans und auch Vertreter im Vatikan haben vor ein Stück des neuen Kuchens abzubekommen. Was sie alle nicht wissen ist, dass aus dem nun folgenden Strudel aus Erpressung und Mord niemand verlustfrei herauskommen wird.
Wundervoll eingefangene Bilder von Rom, ein toller Soundtrack und vor allem eine unglaublich komplexe Handlung, die sich durch nahezu alle Schichten der Gesellschaft zieht. Das macht einen der Reize von „Suburra“ aus. Dabei fordert Sollima auch einiges vom Zuschauer. Nicht nur, dass er erst einmal vermutlich voneinander unabhängige Handlungsstränge aufzieht und Charaktere platziert – er verbindet alle Handlungsstränge im Laufe des Films zu einem sehr komplexen Geflecht zusammen, ohne auf große Erklärungen zu setzen. Er lässt eher die Bilder für sich sprechen. Dabei gefällt mir auch, wie er hier kaum emotionale und moralische Ankerpunkte für den Zuschauer setzt, so dass man sich hilflos als Beobachter in diesem Strudel aus Gewalt und Gegengewalt fühlt. Mit blutiger Gewalt und Nacktheit wird nicht gegeizt. Und dass man hier die Handlung in 7 Tagen ablaufen lässt gibt dem ganzen seine Brisanz und Unmittelbarkeit.
„Suburra“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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- Lieblings-Bond-Darsteller?: Sean Connery
Die Schwarze Windmühle
eigentlich anspruchsvoller Plot - das Agentenfilm- mischt sich mit dem Kidnapperfilm-Genre . Michael Caine als Agent Tarrsant, der zwischen seiner Arbeit als trockener MI-6 Agent und Rolle als fürsorglicher Vater seines Sohnes aufgerieben wird, das gewürzt noch damit, dass er Opfer einer ausgeklügelten Intrige innerhalb der Strukturen der brit. Geheimdienste werden soll, hat durchaus etwas reizvolles und macht den Plot interessant.
Leider bleibt aber seine Figur im gesamten Lauf der Handlung auffallend farblos. Der Film hat den für die 1970iger leider populär gewordenen dokumentaritschen Aufbau irgendwie an die "Woodstock" Movie-Doku oder an die Jacques Tati.Kommödien erinnernd, in der Szenen einfach so aneinander gereiht werden. Während das bei Tati zu seiner nachvollziehbaren Auffassung von Witz gehört, wirkt das mit einem so tragischem Thema deplatziert.
Offenbar wollte Don Siegel Michael Caine für die Nachfolge von Sean Connery als Bond empfehlen, indem er keinen geringeren als Donald Pleasence in der Rolle von Harper (Tarrants Vorgesetzter) die Namensnennung "Sean Connery" als Versprecher einbauen ließ. Vermutlich war für EON Caine als Bond einfach zu ernst und daher bevorzugten sie Moore als Witzbold stattdessen - was ja der damaligen Auffassung vom Franchise entsprach, dass Bond nur noch eine Zukunft hat, indem er sich selber nicht mehr ernst nimmt.
6/10 Punkte
PS: könntet Ihr Euch Bond in einem Kidnapper-Movie vorstellen a'la Blofeld entführt die Tochter von Maddie und James, und Franz muss kennen lernen, was es bedeutet, wenn James mal rot sieht? Da kämen Erinnerungen an Odysse im Weltraum hoch. Blofeld würde von Bond blau geschlagen, verwirrt von all den Hieben gegen seinen Kopf und Maul seine Mutter Trude Blofeld - Oberhauser im Delirium sehen und sagen: "Fau mal Mammi. Allef voller Fterne!"
Blindes Vertrauen
Familienbeziehungskistenfilm, der die Entfremdung der Familinemtiglieder anhand der neuen Medien (Internet, Smarthandy) inlkusive deren Risken (Internetdating, Cybermobbing) kritisieren soll. Die gesamte Handlung bleibt aber in ideenlose Langweile stecken (WOW: der 17 jährige High School Boy wird zum 25 jährigen Studenten und entpuppt sich dann als 35 jähriger Physiklehrer), obwohl das Thema Stoff mehr als genug böte.
6/10 Punkte
Wild Target aka Romanze in Blei
ungewöhnlich makabre schwarze Komödie. Nette Parodie auf die Gauner- und Familienfilme. Sollte man nicht allzu ernst nehmen.
8/10 Punkte
Die Farbe des Horizonts
komme gerade etwas betrübt aus dem Kino. Das Genre der Sea Survival Movies schwimmt auf einer dezenten Erfolgswelle, und das schon seit Jahrzehnten, denke ich da z.B. an "Open Water" oder "Dead Calm", aber auch an paar TV-Filme!
Dieser Film reiht sich erfolgreich als neues Glied in der Kette ein.
Regisseur Balthasar Kormakur versteht sein Fach. Das sieht man v.a daran, dass er sich einer aufwändigen Schnittechnik bemüht. Ein einfacher Dialog zwischen beiden Protagonisten kann bis zu 10 SChnitte beinhalten, wenn nicht gar mehr. Auch wechselt er oft dynamisch die Kameraposition, aber es wirkt nie lästig oder gar verwirrend. Es zieht einen in die Handlung hinein!
Ungewöhnlich ist es auch, dass er den Plot in zwei Zeitebenen und nicht linear, was man ja wegen der aufzubauenden Dramatik erwarten würde, ablaufen läßt. Der Film beginnt gleich in Medias Res kurz nach der Katastrofe und in Flashbacks läßt er das Kennenlernen beider mit der sich aufbauenden Zuneigung in Tahiti bis zum Beginn des Sturms ablaufen. Dieses für dieses Genre gewagte Unterfangen wirkt dennoch, und baut die Spannung eher auf!
Ich hoffe, man wird mehr von diesem Regisseur noch hören!
10/10 Punkte
Toller Survival Movie
eigentlich anspruchsvoller Plot - das Agentenfilm- mischt sich mit dem Kidnapperfilm-Genre . Michael Caine als Agent Tarrsant, der zwischen seiner Arbeit als trockener MI-6 Agent und Rolle als fürsorglicher Vater seines Sohnes aufgerieben wird, das gewürzt noch damit, dass er Opfer einer ausgeklügelten Intrige innerhalb der Strukturen der brit. Geheimdienste werden soll, hat durchaus etwas reizvolles und macht den Plot interessant.
Leider bleibt aber seine Figur im gesamten Lauf der Handlung auffallend farblos. Der Film hat den für die 1970iger leider populär gewordenen dokumentaritschen Aufbau irgendwie an die "Woodstock" Movie-Doku oder an die Jacques Tati.Kommödien erinnernd, in der Szenen einfach so aneinander gereiht werden. Während das bei Tati zu seiner nachvollziehbaren Auffassung von Witz gehört, wirkt das mit einem so tragischem Thema deplatziert.
Offenbar wollte Don Siegel Michael Caine für die Nachfolge von Sean Connery als Bond empfehlen, indem er keinen geringeren als Donald Pleasence in der Rolle von Harper (Tarrants Vorgesetzter) die Namensnennung "Sean Connery" als Versprecher einbauen ließ. Vermutlich war für EON Caine als Bond einfach zu ernst und daher bevorzugten sie Moore als Witzbold stattdessen - was ja der damaligen Auffassung vom Franchise entsprach, dass Bond nur noch eine Zukunft hat, indem er sich selber nicht mehr ernst nimmt.
6/10 Punkte
PS: könntet Ihr Euch Bond in einem Kidnapper-Movie vorstellen a'la Blofeld entführt die Tochter von Maddie und James, und Franz muss kennen lernen, was es bedeutet, wenn James mal rot sieht? Da kämen Erinnerungen an Odysse im Weltraum hoch. Blofeld würde von Bond blau geschlagen, verwirrt von all den Hieben gegen seinen Kopf und Maul seine Mutter Trude Blofeld - Oberhauser im Delirium sehen und sagen: "Fau mal Mammi. Allef voller Fterne!"
Blindes Vertrauen
Familienbeziehungskistenfilm, der die Entfremdung der Familinemtiglieder anhand der neuen Medien (Internet, Smarthandy) inlkusive deren Risken (Internetdating, Cybermobbing) kritisieren soll. Die gesamte Handlung bleibt aber in ideenlose Langweile stecken (WOW: der 17 jährige High School Boy wird zum 25 jährigen Studenten und entpuppt sich dann als 35 jähriger Physiklehrer), obwohl das Thema Stoff mehr als genug böte.
6/10 Punkte
Wild Target aka Romanze in Blei
ungewöhnlich makabre schwarze Komödie. Nette Parodie auf die Gauner- und Familienfilme. Sollte man nicht allzu ernst nehmen.
8/10 Punkte
Die Farbe des Horizonts
komme gerade etwas betrübt aus dem Kino. Das Genre der Sea Survival Movies schwimmt auf einer dezenten Erfolgswelle, und das schon seit Jahrzehnten, denke ich da z.B. an "Open Water" oder "Dead Calm", aber auch an paar TV-Filme!
Dieser Film reiht sich erfolgreich als neues Glied in der Kette ein.
Regisseur Balthasar Kormakur versteht sein Fach. Das sieht man v.a daran, dass er sich einer aufwändigen Schnittechnik bemüht. Ein einfacher Dialog zwischen beiden Protagonisten kann bis zu 10 SChnitte beinhalten, wenn nicht gar mehr. Auch wechselt er oft dynamisch die Kameraposition, aber es wirkt nie lästig oder gar verwirrend. Es zieht einen in die Handlung hinein!
Ungewöhnlich ist es auch, dass er den Plot in zwei Zeitebenen und nicht linear, was man ja wegen der aufzubauenden Dramatik erwarten würde, ablaufen läßt. Der Film beginnt gleich in Medias Res kurz nach der Katastrofe und in Flashbacks läßt er das Kennenlernen beider mit der sich aufbauenden Zuneigung in Tahiti bis zum Beginn des Sturms ablaufen. Dieses für dieses Genre gewagte Unterfangen wirkt dennoch, und baut die Spannung eher auf!
Ich hoffe, man wird mehr von diesem Regisseur noch hören!
Spoiler
Wer sich ein Happy End erhofft oder ein sentimentales Herz hat, sollte den Film allerdings meiden.
Unhappy Ends haben leider in der Regel fürs Box Office einen negativen Effekt. Das ist hier zu unrecht allerdings auch zu befürchten.
Unhappy Ends haben leider in der Regel fürs Box Office einen negativen Effekt. Das ist hier zu unrecht allerdings auch zu befürchten.
Toller Survival Movie
"There is sauerkraut in my lederhosen."


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iHaveCNit: Unsane (2018)
„Unsane“ ist nun der nächste Film, den ich dieses Jahr im Heimkino nachgeholt habe. Der von Steven Soderbergh inszenierte und mit Claire Foy in der Hauptrolle besetzte Film bietet nicht nur thematisch interessante Ansätze. Auch die gewählte Art der Inszenierung ist sehr interessant, da der gesamte Film mit einem iPhone 7 Plus gedreht worden ist. Und der kompakte Psychothriller hat auf jeden Fall seine gewissen Reize.
Sawyer Valentini ist eine erfolgreiche Analystin, die sich aufgrund vergangener Stalkingvorfälle ein neues Leben aufbaut, aber immer noch unter Wahnvorstellungen leidet. Sie will sich deshalb in Behandlung begeben. Aber anstatt wie eigentlich gedacht nur reguläre ambulante Termine zu bekommen, wird ihr ein längerer stationärer Aufenthalt untergeschoben. Und dann ist auch noch der Mitarbeiter an der Tablettenausgabe, in dem sie ihren ehemaligen Peiniger wieder erkennt. Für Sawyer Valentini beginnt ein nervenaufreibender Kampf aus der Einrichtung wieder heraus.
Eines vorweg: Ich habe Sean Bakers „Tangerine LA“ nicht gesehen, der ebenfalls komplett auf einem iPhone gefilmt worden ist, um hier vergleichen zu können. Was ich aber sagen kann ist, dass die gewählte Art der Inszenierung mit dem iPhone 7 Plus hier eine sehr coole Wirkung entfaltet – eine sehr unbehagliche und sterile Form, die den Wahnsinn und die Paranoia von Claire Foys Charakter spürbar macht. Auch die unmittelbare Nähe, die die kompakte Kamera eines iPhone ermöglicht zieht einen sehr gut in das Geschehen rein. Ich finde es auch bemerkenswert, mit welcher Ruhe Steven Soderbergh die Kamera führt und auch welche Kameraeinstellungen gewählt worden sind. Das finde ich nicht nur interessant, sondern auch sehr gut. Thematisch nicht ganz uninteressant ist der im Film eingebettete kritische Kommentar zum Gesundheitssystem in den vereinigten Staaten. Und mir hat auch Claire Foys Darstellung und der Plot um Ihren Charakter gut gefallen. Das uns dann hier noch ein Starschauspieler mit einem netten Cameo überrascht, hat auch mich überrascht.
„Unsane“ - My First Look – 8/10 Punkte
„Unsane“ ist nun der nächste Film, den ich dieses Jahr im Heimkino nachgeholt habe. Der von Steven Soderbergh inszenierte und mit Claire Foy in der Hauptrolle besetzte Film bietet nicht nur thematisch interessante Ansätze. Auch die gewählte Art der Inszenierung ist sehr interessant, da der gesamte Film mit einem iPhone 7 Plus gedreht worden ist. Und der kompakte Psychothriller hat auf jeden Fall seine gewissen Reize.
Sawyer Valentini ist eine erfolgreiche Analystin, die sich aufgrund vergangener Stalkingvorfälle ein neues Leben aufbaut, aber immer noch unter Wahnvorstellungen leidet. Sie will sich deshalb in Behandlung begeben. Aber anstatt wie eigentlich gedacht nur reguläre ambulante Termine zu bekommen, wird ihr ein längerer stationärer Aufenthalt untergeschoben. Und dann ist auch noch der Mitarbeiter an der Tablettenausgabe, in dem sie ihren ehemaligen Peiniger wieder erkennt. Für Sawyer Valentini beginnt ein nervenaufreibender Kampf aus der Einrichtung wieder heraus.
Eines vorweg: Ich habe Sean Bakers „Tangerine LA“ nicht gesehen, der ebenfalls komplett auf einem iPhone gefilmt worden ist, um hier vergleichen zu können. Was ich aber sagen kann ist, dass die gewählte Art der Inszenierung mit dem iPhone 7 Plus hier eine sehr coole Wirkung entfaltet – eine sehr unbehagliche und sterile Form, die den Wahnsinn und die Paranoia von Claire Foys Charakter spürbar macht. Auch die unmittelbare Nähe, die die kompakte Kamera eines iPhone ermöglicht zieht einen sehr gut in das Geschehen rein. Ich finde es auch bemerkenswert, mit welcher Ruhe Steven Soderbergh die Kamera führt und auch welche Kameraeinstellungen gewählt worden sind. Das finde ich nicht nur interessant, sondern auch sehr gut. Thematisch nicht ganz uninteressant ist der im Film eingebettete kritische Kommentar zum Gesundheitssystem in den vereinigten Staaten. Und mir hat auch Claire Foys Darstellung und der Plot um Ihren Charakter gut gefallen. Das uns dann hier noch ein Starschauspieler mit einem netten Cameo überrascht, hat auch mich überrascht.
„Unsane“ - My First Look – 8/10 Punkte
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iHaveCNit: Vollblüter (2018)
Wie erfrischend es im Sommer auch mal ist, neben den ganzen großen Blockbustern auch mal wieder eine kleine Independent-Perle sehen zu können. „Thorougbreds“ bzw. „Vollblüter“ ist als Geheimtipp und Indy-Perle definitiv der beste Film, der in dieser Woche in die deutschen Kinos kommt und ein absolutes Kontrastprogramm zum zahmen Hai-Jason-Statham-Actionvehikel „Meg“. Basierend auf seinem gleichnamigen Bühnenstück bringt hier Cory Finley sein Regiedebüt. Anya Taylor-Joy und Olivia Cooke sehen wir in den Hauptrollen und der großartige und viel zu früh und unglücklich verstorbene Anton Yelchin nimmt in seinem letzten Film auch eine nicht unerhebliche Rolle ein, so dass es für Yelchin posthum ein Glücksgriff ist, einen solchen Film als Ende der Karriere betrachten zu können.
Lily und Amanda waren einst beste Freundinnen. Einige Zeit, nachdem sich beide auseinandergelebt haben, wird Amanda von Lilys Mutter engagiert, um Lily Nachhilfe zu geben und Zeit mit ihr zu verbringen. Je mehr sich beide näher kommen, umso mehr offenbart sich, dass Lily mit ihrem Stiefvater unzufrieden ist. Beide schmieden den Plan ihn zu töten. Doch sie wollen sich nicht selbst die Finger schmutzig machen. Da kommt der kleinkriminelle Drogendealer Tim ganz recht.
Vollblüter ist mit seinen 90 Minuten sehr kompakt und erzählt seine Story in 4 getrennten Kapiteln, die jedoch linear und auch stimmig ineinander übergehen. Dabei ist der Film inszenatorisch sehr kühl, steril und sorgt mit diversen Kamerafahrten und Einstellungen fast für ein Gefühl wie in einem Film von Yorgos Lanthimos (zuletzt „The Killing of a Sacred Deer“). Der anorganische und sehr experimentelle Soundtrack fällt voll aus dem Rahmen und ist sehr interessant. Der Kernpunkt des Films ist jedoch die charakterliche Beziehung von Lily und Amanda. Während die eine nichts fühlt, aber durch gelungene Adaption ihrer Umgebung genau das vorgeben kann, fühlt die andere nahezu alles aber kann das nicht nach außen transportieren – gerade weil das ihr Umfeld so von ihr verlangt. Das hier stattfindende reduzierte und nuancierte Spiel von Anya Taylor-Joy und Olivia Cooke entwickelt im Film einen guten Sog und die Symbolik sowie die Dialoge fordern den Zuschauer auch zum aktiven Mitdenken auf, weil unter der Oberfläche genug für den Film wichtiges zu finden ist. Insgesamt wird im Film viel geredet und manch eine Sache wird nicht explizit gezeigt – so dass man das nicht gezeigte seiner eigenen Fantasie überlassen kann.
„Vollblüter“ - My First Look – 9/10 Punkte.
Wie erfrischend es im Sommer auch mal ist, neben den ganzen großen Blockbustern auch mal wieder eine kleine Independent-Perle sehen zu können. „Thorougbreds“ bzw. „Vollblüter“ ist als Geheimtipp und Indy-Perle definitiv der beste Film, der in dieser Woche in die deutschen Kinos kommt und ein absolutes Kontrastprogramm zum zahmen Hai-Jason-Statham-Actionvehikel „Meg“. Basierend auf seinem gleichnamigen Bühnenstück bringt hier Cory Finley sein Regiedebüt. Anya Taylor-Joy und Olivia Cooke sehen wir in den Hauptrollen und der großartige und viel zu früh und unglücklich verstorbene Anton Yelchin nimmt in seinem letzten Film auch eine nicht unerhebliche Rolle ein, so dass es für Yelchin posthum ein Glücksgriff ist, einen solchen Film als Ende der Karriere betrachten zu können.
Lily und Amanda waren einst beste Freundinnen. Einige Zeit, nachdem sich beide auseinandergelebt haben, wird Amanda von Lilys Mutter engagiert, um Lily Nachhilfe zu geben und Zeit mit ihr zu verbringen. Je mehr sich beide näher kommen, umso mehr offenbart sich, dass Lily mit ihrem Stiefvater unzufrieden ist. Beide schmieden den Plan ihn zu töten. Doch sie wollen sich nicht selbst die Finger schmutzig machen. Da kommt der kleinkriminelle Drogendealer Tim ganz recht.
Vollblüter ist mit seinen 90 Minuten sehr kompakt und erzählt seine Story in 4 getrennten Kapiteln, die jedoch linear und auch stimmig ineinander übergehen. Dabei ist der Film inszenatorisch sehr kühl, steril und sorgt mit diversen Kamerafahrten und Einstellungen fast für ein Gefühl wie in einem Film von Yorgos Lanthimos (zuletzt „The Killing of a Sacred Deer“). Der anorganische und sehr experimentelle Soundtrack fällt voll aus dem Rahmen und ist sehr interessant. Der Kernpunkt des Films ist jedoch die charakterliche Beziehung von Lily und Amanda. Während die eine nichts fühlt, aber durch gelungene Adaption ihrer Umgebung genau das vorgeben kann, fühlt die andere nahezu alles aber kann das nicht nach außen transportieren – gerade weil das ihr Umfeld so von ihr verlangt. Das hier stattfindende reduzierte und nuancierte Spiel von Anya Taylor-Joy und Olivia Cooke entwickelt im Film einen guten Sog und die Symbolik sowie die Dialoge fordern den Zuschauer auch zum aktiven Mitdenken auf, weil unter der Oberfläche genug für den Film wichtiges zu finden ist. Insgesamt wird im Film viel geredet und manch eine Sache wird nicht explizit gezeigt – so dass man das nicht gezeigte seiner eigenen Fantasie überlassen kann.
„Vollblüter“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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Hä? Wieso habe ich darauf gar nicht geantwortet? Eric hat ja Barquero gesehen - und gemocht. Wie wunderbar!GoldenProjectile hat geschrieben: 8. Juli 2018 13:41Barquero (1970, Gordon Douglas)
Der Western, der seit einiger Zeit von unserem geliebten Hille bei jeder Gelegenheit eifrig beworben wird war im Grossen und Ganzen auch wirklich eine ziemlich spassige Angelegenheit. Dabei ist der Film schnell zusammengefasst: Lee Van Cleef muss als einziger Fährmann weit und breit seine geliebte Flussüberbrückung gegen die Bande des ruchlosen Banditen Warren Oates verteidigen. Die schlichte Prämisse ist bis auf die etwas statischen ablaufenden Actionszenen sehr edel und dynamisch verpackt, vor allem wird das überschaubare räumliche Setting zweier Ufer spannend und handlungsdienlich genutzt, und natürlich ist es erfrischend einen Film zu sehen, bei dem die Bäume auch mal wieder so richtig grün und der Himmel so richtig blau sein dürfen. Gleichzeitig geht Barquero auch sehr interessant mit seinen beiden Hauptfiguren um, deren konsequente Sturheit in der bedrohlichen Situation beiden im Weg zu stehen scheint, aber am Ende nur einen ins Verderben führt während der andere erfolgreich über seinen Schatten springt. Die alten Charakterköpfe Van Cleef und Oates sind auch genau die richtigen dafür.
Wertung: 8 / 10
Ich freue mich sehr, mit meiner Empfehlung von Douglas extrem spaßigem Katz- und Mausspiel bei dir einen Nerv getroffen zu haben. Was mich an Barquero besonders reizt, ist sein psychologisch stark ausgefeiltes Script in Kombination mit dem ungewöhnlichen Setting. Endlich mal kein stummer Rächer, der den Grundherrn oder Gangsterboss für den Tod seiner Liebsten um die Ecke bringen will, sondern einfach das Aufeinandertreffen zwei starker Persönlichkeiten und ihr schrittweises Abtesten. Travis und Phil als "Buddy-Paarung" sind einfach cool anzusehen, und Lee van Cleef (der selten so gut war wie hier) und Warren Oates kann man sowieso immer zu sehen. Bei Oates ist so interessant, dass er keinen stinknormalen Grobian spielt, sondern sein Geisteszustand bei fortschreitender Handlung langsam verfällt, was die psychologische Komponente des Plots betont. Sau cool auch sein Sidekick (das Gegenstück zu Phil quasi), der eloquente Marquette, der u.a. von Trigonometrie fabuliert, um seine Verbundheit zur Oates Figur auszudrücken. Der tolle Soundtrack sollte auch nicht unerwähnt bleiben. Dominic Frontiere trifft nicht nur den Italowestern-Ton, er schafft es auch, den mythologischen Unterbau der Charaktere zu treffen. Vortreffliche Arbeit!
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https://letterboxd.com/casinohille/
Let the sheep out, kid.
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iHaveCNit: Don´t Worry, weglaufen geht nicht (2018)
Gus van Sant ist ein von mir eher stiefmütterlich behandelter Regisseur, aber Filme wie „To Die For“, „Good Will Hunting“ und „The Sea of Trees“ habe ich von ihm gesehen. Als jedoch vor einiger Zeit der Trailer zu „Don´t Worry, he won´t get far on foot“ durch Zufall unter meine Augen gekommen ist und Schauspieler wie Joaquin Phoenix, Jonah Hill, Jack Black und Rooney Mara mitwirken, war klar dass dieser dann auch auf meiner Liste seinen Platz findet. Das Biopic über den querschnittsgelähmten, anonymen Alkoholiker und Cartoonist John Callahan bietet ein hochkomplexes Thema, kann aber das Potential nicht entfalten.
John Callahan ist relativ ziel- und planlos. Er säuft und feiert sich durchs Leben. In einer folgenschweren durchzechten Nacht jedoch wird er nach einem Autounfall querschnittsgelähmt. Trotz dieser misslischen Lage kann er dem Alkohol nicht abschwören, bis er eine Gruppe der anomymen Alkoholiker um den charismatischen Donnie kennenlernt und damit dem Alkohol entsagt und seinem Leben endlich einen Sinn gibt.
Der Charakter des John Callahan ist recht interessant und der Kampf gegen den Alkohol und mit der Querschnittslähmung bietet sehr viel an thematischer Grundlage für den Film. Das Problem jedoch ist, dass das Biopic diese Themen nicht ganz ausbalancieren und mit entsprechendem Tiefgang behandeln kann. Auch wirkt das Biopic hin und wieder zu sprunghaft und zu hektisch. Auch die überlappenden Montagen diverser Ebenen ist etwas verwirrend, weil man anfangs nicht wirklich den Überblick hat, wie man das nun zeitlich einordnen kann. Aber darüber hinweg ist der Film sehr toll besetzt. Jack Black und Rooney Mara funktionieren prima. Vor allem Mara hat hier ja zum dritten Mal nach „Her“ und „Maria Magdalena“ wieder mit Phoenix zusammengearbeitet und beide funktionieren auf der Leinwand sehr gut. Jonah Hill spielt seinen Charakter auch sehr gut und sticht aus dem Ensemble nochmal besonders hervor. Für mich entwickelt sich Joaquin Phoenix immer mehr in meine Top-Liga, denn in seiner Filmografie schafft er es immer wieder, sich nie auf eine bestimmte Rolle festzulegen. In diesem Jahr war einmal Jesus, dann mal ein traumatisierter Rächer und nun ein an den Rollstuhl gefesselter Alkoholiker und Cartoonist auf der Suche nach Erlösung. Phoenix ist immer eine Wucht und auch hier geht er wieder vollkommen auf. Im Grunde geht es für ihn hier um seine Erlösung und man orientiert sich am recht philosophischen und auch religiösen 12-Punkte-Plan der anonymen Alkoholiker. Die Frage für mich bleibt jedoch, ob die tonale Ausrichtung des Films - auch bedingt durch den etwas unangepassten kontroversen Unterton der von Callahan gezeichneten Karikaturen – und die Erlösung am Ende – dann doch die Schwere des Themas mit Humor und Leichtigkeit überlagert und verharmlost wird. Aber auch wenn der Film selbst etwas vor sich hin plätschert, so hat er mir auf jeden Fall einen unterhaltsamen Kinobesuch beschert.
„Don´t Worry, weglaufen geht nicht“ - My First Look – 7/10 Punkte.
Gus van Sant ist ein von mir eher stiefmütterlich behandelter Regisseur, aber Filme wie „To Die For“, „Good Will Hunting“ und „The Sea of Trees“ habe ich von ihm gesehen. Als jedoch vor einiger Zeit der Trailer zu „Don´t Worry, he won´t get far on foot“ durch Zufall unter meine Augen gekommen ist und Schauspieler wie Joaquin Phoenix, Jonah Hill, Jack Black und Rooney Mara mitwirken, war klar dass dieser dann auch auf meiner Liste seinen Platz findet. Das Biopic über den querschnittsgelähmten, anonymen Alkoholiker und Cartoonist John Callahan bietet ein hochkomplexes Thema, kann aber das Potential nicht entfalten.
John Callahan ist relativ ziel- und planlos. Er säuft und feiert sich durchs Leben. In einer folgenschweren durchzechten Nacht jedoch wird er nach einem Autounfall querschnittsgelähmt. Trotz dieser misslischen Lage kann er dem Alkohol nicht abschwören, bis er eine Gruppe der anomymen Alkoholiker um den charismatischen Donnie kennenlernt und damit dem Alkohol entsagt und seinem Leben endlich einen Sinn gibt.
Der Charakter des John Callahan ist recht interessant und der Kampf gegen den Alkohol und mit der Querschnittslähmung bietet sehr viel an thematischer Grundlage für den Film. Das Problem jedoch ist, dass das Biopic diese Themen nicht ganz ausbalancieren und mit entsprechendem Tiefgang behandeln kann. Auch wirkt das Biopic hin und wieder zu sprunghaft und zu hektisch. Auch die überlappenden Montagen diverser Ebenen ist etwas verwirrend, weil man anfangs nicht wirklich den Überblick hat, wie man das nun zeitlich einordnen kann. Aber darüber hinweg ist der Film sehr toll besetzt. Jack Black und Rooney Mara funktionieren prima. Vor allem Mara hat hier ja zum dritten Mal nach „Her“ und „Maria Magdalena“ wieder mit Phoenix zusammengearbeitet und beide funktionieren auf der Leinwand sehr gut. Jonah Hill spielt seinen Charakter auch sehr gut und sticht aus dem Ensemble nochmal besonders hervor. Für mich entwickelt sich Joaquin Phoenix immer mehr in meine Top-Liga, denn in seiner Filmografie schafft er es immer wieder, sich nie auf eine bestimmte Rolle festzulegen. In diesem Jahr war einmal Jesus, dann mal ein traumatisierter Rächer und nun ein an den Rollstuhl gefesselter Alkoholiker und Cartoonist auf der Suche nach Erlösung. Phoenix ist immer eine Wucht und auch hier geht er wieder vollkommen auf. Im Grunde geht es für ihn hier um seine Erlösung und man orientiert sich am recht philosophischen und auch religiösen 12-Punkte-Plan der anonymen Alkoholiker. Die Frage für mich bleibt jedoch, ob die tonale Ausrichtung des Films - auch bedingt durch den etwas unangepassten kontroversen Unterton der von Callahan gezeichneten Karikaturen – und die Erlösung am Ende – dann doch die Schwere des Themas mit Humor und Leichtigkeit überlagert und verharmlost wird. Aber auch wenn der Film selbst etwas vor sich hin plätschert, so hat er mir auf jeden Fall einen unterhaltsamen Kinobesuch beschert.
„Don´t Worry, weglaufen geht nicht“ - My First Look – 7/10 Punkte.
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iHaveCNit: Maze Runner Trilogie (2014, 2015, 2018)
Normalerweise bin ich mit meinen 31 vielleicht schon ein bisschen aus der Zielgruppe herausgewachsen. Vielleicht habe ich bisher immer einen etwas weiten Bogen um die Welle aus Young-Adult-Novel-Verfilmungen gemacht, aber es gab nun ein kleines Experiment, indem ich mir mal die Maze Runner Trilogie mit den 3 Filmen „Die Auserwählten im Labyrinth“ ; „Die Auserwählten in der Brandwüste“ und „Die Auserwählten in der Todeszone“ angesehen habe, die wiederum auf den Büchern von James Dashner basiert. Die Bücher kann ich nicht beurteilen. Mir geht es hier um die Trilogie, die vor allem davon profitiert, dass konstant Wes Ball alle 3 Filme inszeniert hat und sich somit ein roter Faden visuell und erzählerisch durch die Trilogie zieht. Mit beeindruckend atmosphärischen postapokalyptischen Welten kennt er sich aus. Sein animierter Kurzfilm „Ruin“ beweist das auf beeindruckende Weise, wie man Atmosphäre, Setting und Action kombinieren und tolle Geschichten erzählen kann. Doch kommen wir mal zur Trilogie. Gerade dass wir es hier mit einer Trilogie und auch einer Buchvorlage zu tun haben ist vielleicht die größte Schwäche der Filme, die mich dann doch positiv überrascht haben.
Thomas, der sich erst später wieder an seinen Namen erinnern kann, erwacht in einem Fahrstuhl und kommt auf einer sogenannten Lichtung an. Dort trifft er nicht nur auf eine Gruppe von weiteren Jugendlichen. Das kleine Areal ist von meterhohen Mauern umgeben hinter denen ein riesiges Labyrinth wartet, das sich stetig ändert und nachts von biomechanischen Monstern bewacht wird. Die Gruppe muss nun zusammenhalten und einen Weg aus diesem Labyrinth finden. Finden müssen sie auch den Grund, warum sie hier angekommen sind und wer und was dahinter steckt.
Gerade wenn mir eine Sache aufgefallen ist über die ganzen 3 Filme, dann dass diese unheimlich viele bekannte Versatzstücke aus dem Science-Fiction und auch Horror-Genre aufgreifen und kombinieren. Die Buchreihe ist ja noch recht jung und vermutlich hat sich auch James Dashner hier an vielen bekannten Ideen bedient. Da trifft in den Filmen die Kneipenweisheit zu „Besser gut geklaut, als schlecht erfunden“. Von der Trilogie hat von der Atmosphäre, der Optik und auch der gesamten Spannung der erste Teil am besten gefallen. Problem war nur, dass das Finale etwas zu gehetzt wirkte und man auch noch klar gemacht hat, dass hier noch eine Fortsetzung wartet. Das nimmt dem ersten Teil und auch dem zweiten Teil die Kraft, in sich abgeschlossen zu sein. Beim Mittelteil weiß das Setting wieder zu gefallen wie auch viele großartige Einzelmomente, aber gerade hier spürt man auch dramaturgisch, dass immer mal die Luft raus ist und man quasi das Problem hat, hier nur das Finale im dritten Teil aufzubauen. Und im Finale dann bietet man vor allem am Anfang eine unglaublich starke Actionsequenz mit viel Tempo, dass dann durch notwendige Storyentwicklungen und Wendungen bis zum Ende hin etwas gebremst wird. Aber gerade das Tempo hätte der Film gebraucht, um sich durch stolze fast 2,5 Stunden zu bringen. Auch wenn natürlich die Darsteller der Erwachsenen hier eher blass bleiben sind es die Darsteller der Jugendlichen, die den Filmen einen echten Mehrwert geben. Herausstellen kann ich hier z.B. Will Poulter (auch „The Revenant“ und „Detroit“) mit einer tollen Performance wie auch Dylan O´Brien in der Hauptrolle, der scheinbar so viel gegeben hat, dass er sich bei den Dreharbeiten verletzt und damit für die letzten Endes zustande gekommenen 3 Jahre Abstand zwischen Teil 2 und Teil 3 gesorgt hat. Nach der Trilogie sowie „Deepwater Horizon“ und „American Assassin“ bin ich mal gespannt, was er sonst noch in Zukunft machen darf. Das gleiche gilt auch für Wes Ball den Regisseur. Gerade was hier thematisch in diese Postapokalypse gepackt wird und wie die ganze Welt optisch aufgezogen wird bietet natürlich einen astreinen filmischen Stoff und tolle Unterhaltung.
„Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth“ - My First Look – 8/10 Punkte
„Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste“ - My First Look – 6/10 Punkte
„Maze Runner – Die Auserwählten in der Todeszone“ - My First Look – 8/10 Punkte
Normalerweise bin ich mit meinen 31 vielleicht schon ein bisschen aus der Zielgruppe herausgewachsen. Vielleicht habe ich bisher immer einen etwas weiten Bogen um die Welle aus Young-Adult-Novel-Verfilmungen gemacht, aber es gab nun ein kleines Experiment, indem ich mir mal die Maze Runner Trilogie mit den 3 Filmen „Die Auserwählten im Labyrinth“ ; „Die Auserwählten in der Brandwüste“ und „Die Auserwählten in der Todeszone“ angesehen habe, die wiederum auf den Büchern von James Dashner basiert. Die Bücher kann ich nicht beurteilen. Mir geht es hier um die Trilogie, die vor allem davon profitiert, dass konstant Wes Ball alle 3 Filme inszeniert hat und sich somit ein roter Faden visuell und erzählerisch durch die Trilogie zieht. Mit beeindruckend atmosphärischen postapokalyptischen Welten kennt er sich aus. Sein animierter Kurzfilm „Ruin“ beweist das auf beeindruckende Weise, wie man Atmosphäre, Setting und Action kombinieren und tolle Geschichten erzählen kann. Doch kommen wir mal zur Trilogie. Gerade dass wir es hier mit einer Trilogie und auch einer Buchvorlage zu tun haben ist vielleicht die größte Schwäche der Filme, die mich dann doch positiv überrascht haben.
Thomas, der sich erst später wieder an seinen Namen erinnern kann, erwacht in einem Fahrstuhl und kommt auf einer sogenannten Lichtung an. Dort trifft er nicht nur auf eine Gruppe von weiteren Jugendlichen. Das kleine Areal ist von meterhohen Mauern umgeben hinter denen ein riesiges Labyrinth wartet, das sich stetig ändert und nachts von biomechanischen Monstern bewacht wird. Die Gruppe muss nun zusammenhalten und einen Weg aus diesem Labyrinth finden. Finden müssen sie auch den Grund, warum sie hier angekommen sind und wer und was dahinter steckt.
Gerade wenn mir eine Sache aufgefallen ist über die ganzen 3 Filme, dann dass diese unheimlich viele bekannte Versatzstücke aus dem Science-Fiction und auch Horror-Genre aufgreifen und kombinieren. Die Buchreihe ist ja noch recht jung und vermutlich hat sich auch James Dashner hier an vielen bekannten Ideen bedient. Da trifft in den Filmen die Kneipenweisheit zu „Besser gut geklaut, als schlecht erfunden“. Von der Trilogie hat von der Atmosphäre, der Optik und auch der gesamten Spannung der erste Teil am besten gefallen. Problem war nur, dass das Finale etwas zu gehetzt wirkte und man auch noch klar gemacht hat, dass hier noch eine Fortsetzung wartet. Das nimmt dem ersten Teil und auch dem zweiten Teil die Kraft, in sich abgeschlossen zu sein. Beim Mittelteil weiß das Setting wieder zu gefallen wie auch viele großartige Einzelmomente, aber gerade hier spürt man auch dramaturgisch, dass immer mal die Luft raus ist und man quasi das Problem hat, hier nur das Finale im dritten Teil aufzubauen. Und im Finale dann bietet man vor allem am Anfang eine unglaublich starke Actionsequenz mit viel Tempo, dass dann durch notwendige Storyentwicklungen und Wendungen bis zum Ende hin etwas gebremst wird. Aber gerade das Tempo hätte der Film gebraucht, um sich durch stolze fast 2,5 Stunden zu bringen. Auch wenn natürlich die Darsteller der Erwachsenen hier eher blass bleiben sind es die Darsteller der Jugendlichen, die den Filmen einen echten Mehrwert geben. Herausstellen kann ich hier z.B. Will Poulter (auch „The Revenant“ und „Detroit“) mit einer tollen Performance wie auch Dylan O´Brien in der Hauptrolle, der scheinbar so viel gegeben hat, dass er sich bei den Dreharbeiten verletzt und damit für die letzten Endes zustande gekommenen 3 Jahre Abstand zwischen Teil 2 und Teil 3 gesorgt hat. Nach der Trilogie sowie „Deepwater Horizon“ und „American Assassin“ bin ich mal gespannt, was er sonst noch in Zukunft machen darf. Das gleiche gilt auch für Wes Ball den Regisseur. Gerade was hier thematisch in diese Postapokalypse gepackt wird und wie die ganze Welt optisch aufgezogen wird bietet natürlich einen astreinen filmischen Stoff und tolle Unterhaltung.
„Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth“ - My First Look – 8/10 Punkte
„Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste“ - My First Look – 6/10 Punkte
„Maze Runner – Die Auserwählten in der Todeszone“ - My First Look – 8/10 Punkte
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