Grasp for resonant symbols – Die Filme des Christopher Nolan
- Funksoulbrother
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Also: Nolan zu vergöttern ist auch nicht angemessen, so wie das einige Fanboys machen. Denn darin vermute ich auch einen Grund, weshalb das Pendel so stark in die andere Richtung schwingt.
"Nelly, I'm about to get neck-ed back here. So: No peekin'! ... I said: No peekin'!"
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- danielcc
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So ich habe heute Morgen eine Hälfte von Dunkirk geschaut Habe lange Zeit davor zuückgescheut, da ich generell keine Kriegsfilme mag oder Filme die zu Kriegszeiten spielen.
Dunkirk hat mich in den ersten 10 Minuten wohl mehr gefesselt als irgendein anderer Film jemals zuvor (Ausnahme ggf. Gravity). Akustisch, visuell und atmopsphärisch hat Nolan hier - sorry für das inflationär gebrauchte Wort - ein Meisterwerk abgeliefert.
Zwar kommen später dann auch einige Längen auf, und es gab Passagen die mich dann nicht so richtig gefesselt haben, aber dennoch bleibtdie Atmosphäre und die Inszenierung auf hohem Niveau (Mein Gott... was hätten wir in QOS für einen packenden Luft-Fight haben können...)
Man kann da sicher über Story (?), Charaktere (?) oder die verschachtelte Erzählweise oder historische Unkorrektheiten diskutieren, aber ich glaube dass es a) darum nicht ging und b) der Film zumindest für mich viel besser den beklemmenden Schrecken eines Krieges rüberbringt als noch so viele andere Kriegsfilme in denen Militärs wild rumbrüllen, etc.
Zumindest bis dato gab es auch überhaupt keinen Patriotismus oder einseite Heldenvereehrung.
Wie gesagt, es war erst die erste Hälfte, und ich bin gespannt wie es weitergeht.
Dunkirk hat mich in den ersten 10 Minuten wohl mehr gefesselt als irgendein anderer Film jemals zuvor (Ausnahme ggf. Gravity). Akustisch, visuell und atmopsphärisch hat Nolan hier - sorry für das inflationär gebrauchte Wort - ein Meisterwerk abgeliefert.
Zwar kommen später dann auch einige Längen auf, und es gab Passagen die mich dann nicht so richtig gefesselt haben, aber dennoch bleibtdie Atmosphäre und die Inszenierung auf hohem Niveau (Mein Gott... was hätten wir in QOS für einen packenden Luft-Fight haben können...)
Man kann da sicher über Story (?), Charaktere (?) oder die verschachtelte Erzählweise oder historische Unkorrektheiten diskutieren, aber ich glaube dass es a) darum nicht ging und b) der Film zumindest für mich viel besser den beklemmenden Schrecken eines Krieges rüberbringt als noch so viele andere Kriegsfilme in denen Militärs wild rumbrüllen, etc.
Zumindest bis dato gab es auch überhaupt keinen Patriotismus oder einseite Heldenvereehrung.
Wie gesagt, es war erst die erste Hälfte, und ich bin gespannt wie es weitergeht.
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- vodkamartini
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Für mich eine der größten Enttäuschungen des Jahres. Verkopft, übermabitioniert, blutleer. Die Luftkämpfe fand ich übrigens besonders schwach, da dort ein paar wenige Flugzeuge in elegischer Zähigkeit gegeneinander antreten. Weder schafft der Film es ansatzweise irgendwein gefühl für die Vorgänge bei Dünkirchen zu entwickeln (alles wirkt zu klein, zu ästhetisiert mit viel zu wenig Personal), noch kommt er dem Wesen des Krieges nahe (alle ist zu unpersönlich, zu abstrakt). Die enorme Beduetsamkeit für die britische Nationalseele bleibt eine bloße Behautung. Der größte Rohrkrepierer aber, ist die mit viel Gedöns eingeführte Verschachtelung der drei Zeitebenen, bei der rein gar nichts rum kommt.
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https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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- Casino Hille
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Auch wenn es langweilig wird: 100 Prozent Zustimmung Vodka!
Dunkirk ist mit "ästhetisiert, abstrakt, elegisch und verschachtelt" in vier (bzw. fünf) Worten perfekt umschrieben. Blutleer finde ich auch gut.
Nolans bislang schwächster Film imo, der seinem Thema zu keiner Sekunde gerecht wird und nie ein eigenständiges Sujet entwickelt.
Oder kurz gesagt: Gähn.
Dunkirk ist mit "ästhetisiert, abstrakt, elegisch und verschachtelt" in vier (bzw. fünf) Worten perfekt umschrieben. Blutleer finde ich auch gut.
Nolans bislang schwächster Film imo, der seinem Thema zu keiner Sekunde gerecht wird und nie ein eigenständiges Sujet entwickelt.
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- GoldenProjectile
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Ich fand Dunkirk nicht ganz so schlimm, vielleicht hätte ich ihn auch positiver in Erinnerung wenn ich ihn nicht an meinem zweitschlimmsten Tag des Jahres gesehen hätte, aber so richtig begeistert war ich auch nicht und fand vor allem ebenfalls die Flugszenen sehr träge und gleichförmig inszeniert. Die haben sich - wie sehr Vieles am Film - recht schnell abgenutzt. Irgendwie hatte ich auf Dauer das Gefühl, immer das Gleiche zu sehen.
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- Casino Hille
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Darum geht es ja theoretisch auch. Wenn man so will, ist Dunkirk ein Konzeptfilm, keiner, der im eigentlichen Sinne eine Geschichte über Charaktere erzählt. Er soll den Schrecken des Krieges verdeutlichen. Leider will das für mich gar nicht funktionieren, weil der Film zu gewollt artsy ist. Quasi überästhetisiert. Die Inszenierung ist kein angenehmer Fluss, in den ich einsteigen kann, sondern reines Stückwerk. Wenn man so will ist es für meinen Geschmack zu viel Style over Substance, aber vor allem eben auch erzwungener Style, dem man dank zahlreicher Gimmicks sein Kunstbestreben anfühlt, der aber nicht eigenständig atmen darf. Aber das werden viele natürlich wieder ganz anders sehen und die Kunstfilm-Fans, die bislang den Nolan Hype ungläubig betrachteten, freuen sich, nun auch mal mitjubeln zu können.GoldenProjectile hat geschrieben:Irgendwie hatte ich auf Dauer das Gefühl, immer das Gleiche zu sehen.
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- Thunderball1965
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Ich schätze sehr vieles in Nolans Ideen für eine Erzählweise über mehrere Ebenen und gelegentlich auch sehr nette Kameraarbeit in seinen Filmen, aber mit beidem steht er sich hier selbst nur noch im Weg; gewürzt mit seinem mangelnden Gefühl für Charaktere und Musikeinsätze (!!) halte ich Dunkirk jetzt nicht für einen Totalausfall (4/10), aber doch für den schwächsten der Filme, die ich von ihm gesehen habe.
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- Casino Hille
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Danke. Schlimmster Zimmer-Score seit Äonen. Ein einziges unaufhörliches Getöse und Geticke, das nicht wie gewünscht nervös und unruhig macht, sondern mir bloß auf den Zeiger geht. D'accord auch zur Wertung und ich halte ihn wie du für seinen bislang schwächsten Film, nicht zuletzt, da das Pathos-Ende blöder Kitsch ist, den ich dem Film dann, obwohl er mich vorher schon nicht begeisterte, übel genommen habe.Thunderball1965 hat geschrieben:hmangelnden Gefühl für Charaktere und Musikeinsätze (!!)
Spoiler
Typisch Hollywood: Eine Spitfire, die seit Minuten (!) ohne Sprit (!) mit "stehender Latte" (!) kreuz und quer umher segelt, schafft es nach allerlei "Ohs" und "Ahs" noch, eine Stuka abzuschießen. Na klar. Sobald Bane (aka Tom Hardy mit Maske und somit ohne Schauspiel) sein Flugzeug dann am Ende zu Zimmers Mucke im Sonnenlicht landet (Ob die Szene altes Bildmaterial aus dem "Pearl-Harbor"-Schneideraum von Michael Bay ist?) und parallel in einer für Nolan klassischen Montage die Überlebenden im Zug frenetisch von der Zivilbevölkerung gefeiert werden (dazu ein Zitat der alten Churchill-Ansprache), war mir klar, dass Nolan hinter dem selbst auferlegten Stil (nüchtern, sachlich, dokumentierend, experimentell) der vorherigen Laufzeit nicht wirklich steht und am Ende wieder vollen Hollywood-Kurs fahren wollte. Hymnische Klebrigkeit wäre dafür noch zu milde ausgedrückt. Dann noch der 17 Jährige, der Stunden später stirbt und einen Orden angeklebt bekommt... autsch!
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Mit Hacksaw Ridge hat man eben genau die Lagerfeuerromantik, die in Dunkirk komplett fehlt. Und auch die grafische Gewaltdarstellung wird einem um die Ohren geschleudert.
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- vodkamartini
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Ich sehe da rein gar nichts von Lagerfeuerromantik, sondern packendes, intensives Überwältigungskino, also das Gegenteil von Dunkirk.
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Aber Dunkirk ist sehr intensives Überwältigungskino, nur nicht mit dem Holzhammer. Und noch dazu mit originellen Ideen versehen, und ganz sicher ein Film an dem es noch so einiges zu entdecken gibt.
Ich sehe so ziemlich alles anders, was hier negativ gesehen wurde, teils sind das im Gegenteil genau die Stärken des Films.
Nolans bester Film seit Memento.
Ich sehe so ziemlich alles anders, was hier negativ gesehen wurde, teils sind das im Gegenteil genau die Stärken des Films.
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- GoldenProjectile
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Hast du dasselbe nicht schon bei Interstellar gesagt?Maibaum hat geschrieben:Aber Dunkirk ist sehr intensives Überwältigungskino, nur nicht mit dem Holzhammer. Und noch dazu mit originellen Ideen versehen, und ganz sicher ein Film an dem es noch so einiges zu entdecken gibt.
Ich sehe so ziemlich alles anders, was hier negativ gesehen wurde, teils sind das im Gegenteil genau die Stärken des Films.
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Ich fand ihn ja nicht grottig, wurde ganz gut unterhalten wenn man bedenkt was ich damals für einen Scheisstag hatte, aber er ist weit weg von meiner Top 10 des Jahres 2017.
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- danielcc
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Jetzt mache ich mir etwas Sorge weil ich mit Maibaum übereinstimmen
Auch und vor allem weil ich den Film jetzt zu Ende gesehen habe.
Eine Sache ist bei Nolan wirklich ganz grossartig und das ist wie er zusammen mit Hans Zimmer über ganz neuartige Klangteppiche ein einmaliges Erlebnis schafft. Das war schon bei Inception so.
Was ich bei Dunkirk wirklich gar nicht sehen ist Kunst um der Kunst willen
Auch und vor allem weil ich den Film jetzt zu Ende gesehen habe.
Eine Sache ist bei Nolan wirklich ganz grossartig und das ist wie er zusammen mit Hans Zimmer über ganz neuartige Klangteppiche ein einmaliges Erlebnis schafft. Das war schon bei Inception so.
Was ich bei Dunkirk wirklich gar nicht sehen ist Kunst um der Kunst willen
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- Casino Hille
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Also wenn das nicht Kunst um der Kunst Willen ist und das auch noch in angestrengter Form, dann weiß ich auch nicht.
Aber ich sehe das komplett konträr zu Maibaum. Ich sehe da sehr viel Holzhammer, Pathos und eigentlich nichts, was daran irgendwie überwältigend oder gar intensiv sein soll.
Aber ich sehe das komplett konträr zu Maibaum. Ich sehe da sehr viel Holzhammer, Pathos und eigentlich nichts, was daran irgendwie überwältigend oder gar intensiv sein soll.
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