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von HCN007
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iHaveCNit: Judas and the Black Messiah (2021) – Shaka King – Warner
Deutscher Kinostart: 01.07.2021
gesehen am 09.07.2021 in OmU
Arthouse Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 1, Sitz 9 – 20:50 Uhr
Als weiteren Teil der Oscar-Nachlese habe ich mir den prämierten Film „Judas And The Black Messiah“ von Regisseur Shaka King angesehen, der unter anderem auch von Ryan Coogler produziert worden ist. Der historische Film ist eine starke Mischung aus Gesellschaftsdrama, Thriller und Biopic geworden und bietet mit Daniel Kaluuya und Lakeith Stanfield zwei sehr starke Darsteller in den Hauptrollen.
In Folge der amerikanischen Anti-Kommunismus- und Anti-Sozialismus-Paranoia kommt Ende der 60er-Jahre der Vorsitzende des Black Panther Party Ortsverbandes in Chicago, Fred Hampton ins Fadenkreuz des FBI. Für den FBI ist es dann auch ein gefundenes Fressen, als der afroamerikanische Kleinkriminelle William O´Neal mit einem gefälschten FBI-Ausweis nach einem Autodiebstahl verhaftet wird. Der FBI-Agent Roy Mitchell bietet ihm für einen Straferlass den Auftrag an, die Black Panther Party zu infiltrieren, so dass das FBI an wichtige Informationen über Hampton kommt.
Zunächst schließe ich erst mal direkt an die Worte an, die meine Einleitung abgeschlossen haben. Das darstellerische Duo aus Lakeith Stanfield und Daniel Kaluuya ist eines der absoluten Highlights des Films. Daniel Kaluuya bringt als Fred Hampton eine extrem elektrisierende und mitreißende Performance mit, die zurecht mit dem Goldjungen belohnt worden ist. Schade, dass dafür Lakeith Stanfield auf der Strecke geblieben ist, denn seine Darstellung mit der inneren Zerrissenheit und der ständigen Angst sowohl aufzufliegen als auch vom FBI entsprechend bestraft zu werden ist ein extrem mitreißender Konflikt, der bei der mitreißenden und elektrisierenden Performance von Kaluuya ein wenig ins Hintertreffen gerät. Trotz allem bleibt mir auch genau eine extrem starke Szene mit einer Rede von Hampton im Gedächtnis, bei dem genau auf den Punkt die Stärken des Films und des Spiels von Kaluuya und Stanfield geboten werden. Allgemein bietet der Film auch hier nicht nur 2 unfassbar interessante Charakterporträts, er bietet einen auch heute noch aktuellen Abriss der amerikanischen Gesellschaft. Gerade diese Mischung aus Gesellschaftsdrama, Biopic und Thriller macht den Film zu einer sehr spannenden Angelegenheit, den ich mir dann auch noch in der OmU-Fassung angesehen habe, um auch noch ein wenig mehr vom Gefühl des Films mitzubekommen. Sehr interessant und gut fand ich auch, dass der Film den Kampf um Gerechtigkeit und gegen Unterdrückung darstellt, ohne die Opferrolle überhaupt anzusprechen und in den Fokus zu nehmen. Jedoch hat mir ein wenig die Tiefe gefehlt, um noch ein wenig stärker auch vom Film mitgerissen zu werden – so dass auch jedes der angerissenen Themen und Elemente die nötige Tiefe bekommen hätten – und da ist der Film mit seinen 125 Minuten dann doch etwas zu knapp bemessen gewesen.
„Judas and the Black Messiah“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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