Re: Zuletzt gesehener Film

9811
Genialer Text. Hab direkt Lust den Film mal wieder zu schauen. Hatte letztes Jahr mal eine kleine McQueen Review gestartet (Papillon, Bullit, Gesprengte Ketten, Le Mans), aber nichts dazu geschrieben. Er ist und bleibt der coolste M‘fu*er der je auf diesem Planten wandelte. Alles was Craig an Klamotten und Accessoires als Bond getragen hat, hat man meist schon an McQueen gesehen.
Ich bin mehr, als ich scheine
In mir steckt alle Kraft und Stärke der Welt

Re: Zuletzt gesehener Film

9812
King of Cool eben. Nicht nur ein Slogan. Bullitt hab ich erst vor ein paar Monaten gesichtet und reviewt, einer meiner Lieblings Cop-Thriller.

Wobei man sagen muss, dass nicht alles auf McQueen selbst zurück zu führen ist. Die Garderobe für Bullitt hat z.B. Regisseur Yates ausgewählt (und auch ein gewisser Terence Young war maßgeblich daran beteiligt, dass ein früherer Milchmann plötzlich der coolste Mann auf dem Planeten wurde :D ).
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Zuletzt gesehener Film

9813
vodkamartini hat geschrieben: 23. Juli 2021 08:01 ...
Wobei man sagen muss, dass nicht alles auf McQueen selbst zurück zu führen ist.
...
Auf jeden Fall. 50% der Klamotten ist 60s Mod-Mode aus London, die ja auch einige Bands getragen haben (The Who, The Small Faces etc.).

Aber an niemandem saßen die Sachen besser als an....
Ich bin mehr, als ich scheine
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Re: Zuletzt gesehener Film

9814
vodkamartini hat geschrieben: 22. Juli 2021 15:03 Denn als Filmkritiker ist man in der schreibenden Zunft tätig und da gibt es nur eine Todsünde: seine Leser zu langweilen. Mich interessiert oft nicht so sehr irgendeine Meinung von irgendeinem Schreiberling, sondern weit mehr wie er seine Meinung präsentiert. Leider ist diese Kunst offenbar immer weniger gefragt und ich überfliege die allermeisten Filmkritiken in den Tageszeitungen nur noch, das sie gefühlt immer dieselben Adjektive und Satzkonstruktionen verwenden und kaum eine eigene Handschrift erkennen lassen. Ich habe immer öfter das Gefühl, dass es vielen Redaktionen völlig genügt, wenn ihr Stammschreiberling irgendetwas zu einem Film abliefert, damit der Film besprochen wurde.
Da stimmen wir zu 100 Prozent überein. Von Berufswegen bin ich ja zumindest ein wenig in diesen Kreisen unterwegs, und es stimmt schon, dass der Trend (zumindest dort, wo ich es mitbekomme) in den Redaktionen vorherrscht, bloßes Service-Geschreibsel zu erledigen und dabei bloß nicht allzu kontrovers oder provokant zu sein. Es fehlt da aber nicht nur in den Verlagshäusern der Wille zu gutgeschriebener Filmkritik, sondern auch bei den Lesern die Wertschätzung für diese Art von Texten – das ist die traurige andere Seite der Medaille. Dieses Forum ist da gewissermaßen eine kleine Oase, in der einige wenige ein bisschen anders gepolt sind und den Aufwand hinter dieser Art von Arbeit und Auseinandersetzung zu schätzen wissen.
Revoked hat geschrieben: 23. Juli 2021 07:49 Genialer Text. Hab direkt Lust den Film mal wieder zu schauen.
Danke dir, so soll es sein! :D Ich kannte bislang nur das Remake von John McTiernan, welches ich (wie geschrieben) als sehr viel ironischer empfinde, auch als leichtfüßiger. Natürlich ist das Original auch leichte Kost, aber der Jazz-Appeal, den ich darin sehe, diese atmosphärische Mixtur aus Lässigkeit und Melancholie, und natürlich die High-Concept-Attitüde mancher Szenengestaltungen, lassen es schon wie einen "ernsteren" und seriöseren Film wirken. Mir gefallen beide Ansätze, aber ich denke, mich hat das Original mehr berührt und bewegt. Ich bin aber auch leicht mit solchen Momenten wie dem Segelflug untermalt mit "Windmills of your Mind" zu bekommen, und wenn am Ende die bezaubernde Dunaway mit wässrigen Rehaugen die letzte Nachricht von Thomas Crown zerreißt, da springt bei mir leicht der Funke über. :) Und du hast recht, Steve McQueen ist die Coolness in Person, ganz oben auf dem Podest (mit Humphrey, of course!). Ich mag es aber, dass er hier nicht nur der rotzcoole Obermacker ist, sondern auch eine Sensibilität in seiner Darstellung zu erkennen ist. Sein letzter Blick in der Schlussszene ist phänomenal gespielt.
vodkamartini hat geschrieben: 22. Juli 2021 22:22 Sehr schöner Text, die Jazz Allegorie sehr treffend.
Die Musik stößt mich ein wenig in diese Richtung. Ich lege viel Wert auf gute Filmmusik und Michel Legrand, der als Jazz-Pianist mit einigen Großen dieser Musik-Gattung gearbeitet hat, setzt den Ton hier wie ich finde so unverkennbar, dass es die Geisteshaltung des Films mitbestimmt. Das ist dann ja auch irgendwo schön, wenn ein dominantes Element so unverwechselbar und so hervorragend ist, dass es dem Gesamteindruck einen gewaltigen Stempel aufdrückt. Davon ab steh ich auf Filme, die ihre "Gemütlichkeit" (in Ermangelung eines besseren Begriffs) so demonstrativ nach außen tragen, deshalb mausert sich ja auch "Ocean's Eleven" von Soderbergh mehr und mehr zu einem meiner Favoriten. Ich verstehe aber auch, wenn jemand das Remake mehr mag, und gerade bei der Chemie zwischen den Darstellern ist eh alles ganz hochgradig subjektiv. :wink: Für mich passt die gute Faye an die Seite vom 'King of Cool', bzw. denke ich, wenn eine eine Chance hätte, ihn weich zu kriegen, dann die. :mrgreen: Das funktioniert für mich hier auch etwas besser als in "Cincinnati Kid", auch von Jewison, auch mit McQueen, in dem es zwischen Steve und Ann-Margret nicht so wirklich überzeugend knistert, für mein Verständnis.
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Re: Zuletzt gesehener Film

9815
Habe über die letzten Tage seit Samstag Abend mal ein paar Filme, die direkt fürs Heimkino veröffentlicht worden sind nachgeholt. Sofern ich mir am Wochenende Zeit frei machen kann um ein paar Zeilen dazu zu schreiben, dann natürlich auch in gewissem Rahmen ausführlich:
- Palm Springs
- Made in Italy
- Honest Thief
- Arctic

Darüber hinaus habe ich in den letzten Monaten in diesem Bereich auch Filme wie "Capone", "Boss Level" und "Fukushima" gesehen.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

9816
iHaveCNit: Wer wir sind und wer wir waren (2021) – William Nicholson – Tobis
Deutscher Kinostart: 29.07.2021
gesehen am 30.07.2021
Arthouse Kinos Frankfurt – Cinema Studio – Reihe 3, Sitz 1 – 20:15 Uhr


Klassisches Darstellerkino vor einer schönen Kulisse stand als nächstes auf meiner Liste. Irgendwann kurz vor der Schließung der Kinos letzten Oktober habe ich den Trailer zu „Wer wir sind und wer wir waren“ im Kino gesehen und seitdem auch ein wenig im Hinterkopf behalten. Nun in einem unglaublich vollgestopften Kinostartwochenende des 29.07.2021 war „Wer wir sind und wer wir waren“ einer der interessanten Filme, die ich mir angesehen habe.

Edward und Grace sind seit knapp 29 Jahren verheiratet und leben an der Südküste Englands im Örtchen „Seaford“. Während er als Geschichtslehrer in seiner Freizeit gerne damit beschäftigt ist, geschichtliche Wikipedia-Einträge auf Fehler zu prüfen, ist sie im Ruhestand und arbeitet an einer großen Anthologie mit Gedichten. Edward hat den Sohnemann Jamie aus London für ein Wochenende eingeladen. An diesem Wochenende offenbart er sowohl seinem Jamie als auch Grace, dass er sich in eine andere Frau verliebt ist und aus dem gemeinsamen Haus auszieht. Das führt zu Konflikten, die schon lange Zeit in der Ehe geschwelt haben.

William Nicholson, der Regisseur und Drehbuchautor, inszeniert hier das Ende einer 29-jährigen Ehe als poetisches und intensives Kammerspiel, dass sich nicht nur auf das Haus der Familie, sondern auch auf die malerische Kulisse des Örtchens Seaford an der Südküste Englands mit schönen Kalksandsteindünen, die auf der Kamera so großartig eingefangen worden sind, dass ich für die Zukunft sogar darüber nachdenke, einen entspannenden Urlaub vor Ort zu machen. Im Kern und Fokus des Films steht aber vor allem das sehr gut aufspielende Trio aus Annette Bening, Bill Nighy und Josh O´Connor, die den Film mit Leben füllen. Bei all den intensiven Dialogen über Eheprobleme, die auch mal bedeutungsschwanger mit Poesie und Lyrik unterfüttert und auch mal per Voice-Over unterlegt werden, wirkt der Film stellenweise zu gestelzt und will cleverer sein als er letztendlich wirkt. Des weiteren kommt es durchaus auch mal zu konstruierten Handlungselementen, die etwas forciert wirken – eben weil das zu einem Familiendrama vor dem Hintergrund einer Trennung gehören sollte. Trotz allem hat mir der Film gefallen.

„Wer wir sind und wer wir waren“ - My First Look –7/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

9817
iHaveCNit: Home (2021) – Franka Potente – Weltkino
Deutscher Kinostart: 29.07.2021
gesehen am 31.07.2021
Arthouse Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 1, Sitz 9 – 20:15 Uhr


Ein weiterer kleiner und sehr feiner Film, der am aktuellen Kinostartwochenende startet ist das Langfilmdebüt der deutschen Schauspielerin Franka Potente. „Home“ ist ein sehr bodenständiges, warmherziges Drama geworden.

Marvin Hacks hat vor 17 Jahren in seinem Heimatort Newhall eine Frau ermordet und kommt nach eben diesen 17 Jahren aus der Haftstrafe entlassen wird und in seinen Heimatort zurückkehrt. Dort kümmert er sich nicht nur um seine unheilbar krebskranke Mutter – er muss sich den Dämonen seiner Vergangenheit stellen, da zwischen abgesessener Strafe und Genugtuung immer noch Welten liegen und ein paar Personen in seinem Heimatort die Tat nicht vergessen haben. Darunter die betroffene Familie, bei der er sich mit der jungen Delta annähert.

„Home“ ist ein Film, der mich rundum begeistert und emotional bekommen hat. Die Geschichte um Marvin Hacks ist eine sehr bodenständige, ruhige, unpathetische, warmherzige aber auch stellenweise sentimentale Geschichte geworden. Jake McLaughlin spielt hier Marvin Hacks mit einer sehr intensiven und feinfühligen Präsenz. Seine Mutter wird hier großartig von Kathy Bates gespielt. Eine weitere Rolle, die mir hier sehr gut gefallen hat war die von Aisling Franciosi gespielte Delta Flintow, die noch sehr jung war als die Tat passiert ist und sich dementsprechend langsam Marvin annähert. Der Film selbst bietet eine große Bandbreite an witzigen, ausgelassenen aber auch tragischen und traurigen Momenten. Gerade in seiner Thematik über das Vergeben und Vergessen reißt er ein interessantes Spannungsfeld an. Die Verurteilung einer Straftat und das Erfüllen des Strafmaßes ist das Eine, Genugtuung für die Betroffenen das Andere – und diesem Spannungsfeld begegnen auch wir als Gesellschaft immer wieder. Und hier reißt der Film natürlich auch noch das Thema an, was einem bestraften Beteiligten nach Absitzen der Strafe überhaupt noch bleibt außer sich zu entschuldigen und um Vergebung zu bitten. Insgesamt hat mir der Film wie bereits eingangs erwähnt gefallen und ist von meiner Seite aus ein kleiner, feiner Tipp, für den ich mich auch erst spontan entschieden – und die Entscheidung nicht bereut habe.

„Home“ - My First Look – 8/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

9818
Habe soeben spontan Polanskis Gott des Gemetzels geschaut und bin begeistert.
Einfach wunderbar wie hier unzählige verbale Trigger zu einem Diskussions-Crescendo führen, in dem sich ständig neue Konstellationen von temporären "Verbündeten" ergeben und nach und nach jeder anfangs so gefestigt erscheinende Charakter entblößt wird.
Schön fand ich zudem, wie man den Film wunderbar auch politisch sehen kann. Ich habe mir zwischendurch vorgestellt, ob nicht so auch eine Diskussion zwischen Anna Lena Baerbock, Putin, Bolsonaro und Trump ablaufen würde 😊

Schauspielerisch war ich hier von Waltz am meisten beeindruckt der unter Polanskis Regie mal ganz beherrscht agiert und kein bisschen chargiert (auch seine eigene Synchro ist sehr feinfühlig!). Jodie Foster fällt immer mal wieder durch overacting auf (aber das könnte auch eher ein Problem ihrer Synchro sein).
Sicher, die letzten zwanzig Minuten sind dann teils etwas übertrieben – aber ich glaube, so hätte Loriot das Thema auch enden lassen.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Zuletzt gesehener Film

9819
Ich fand den okay, aber nicht viel mehr. Ich hatte direkt zuvor das Theaterskript gelesen und fand nicht, dass Polanski dem geschriebenen Text hier viel hinzufügen konnte. Und dass Waltz nicht chargiert ist auch in Relation zum Overacting der Damen Winslet und Foster zu sehen. :wink:

Da bevorzuge ich von Polanski aus der Zeit den Ghost Writer.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

9820
GoldenProjectile hat geschrieben: 1. August 2021 21:10 Ich fand den okay, aber nicht viel mehr. Ich hatte direkt zuvor das Theaterskript gelesen und fand nicht, dass Polanski dem geschriebenen Text hier viel hinzufügen konnte. Und dass Waltz nicht chargiert ist auch in Relation zum Overacting der Damen Winslet und Foster zu sehen. :wink:

Da bevorzuge ich von Polanski aus der Zeit den Ghost Writer.
Nun ja, ich fand den Ghost Writer dann gar nicht so interessant.
Nein, Der Gott ist wunderbar. Man muss auch einem Theaterscript überhaupt nichts hinzufügen. Das sind ja viel oft die viel feiner ausgearbeiteren Bücher als die Kompromisse die am Ende sonst so verfilmt werden. Jeder Versuch ein Theaterstück für den Film "aufzumotzen" scheitert doch meistens.

Die ersten 50min sind brillant. Wie hier ein Wort das Andere gibt, jedes mal wenn die Situation entschäft zu sein scheint, eine Kleinigkeit wieder einen der Charaktere triggert, sich immer wieder neue Konstellationen bilden, das ist alles ganz wunderbar. Dann die vielen winzigen Details und Kleinigkeiten am Rande oder im Hintergrund des Bildes,... Dazu noch eine gerade JETZT hochaktuelle Diskussion um Gutmenschen und Woke-Gedöns. Ich habe mich köstlich amüsiert.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Zuletzt gesehener Film

9821
Interessant, ich fand den Gott des Gemetzels gemessen an seinen Möglichkeiten doch ziemlich mißlungen. Auch auf eine negative Art theaterhaft. 5/10

Was ich vor Jahren mal hier im Forum schrieb:

Nichts war wirklich schlecht, aber auch nichts wirklich gut. Die Schauspieler blieben alle weit unter ihren Möglichkeiten, was aber auch daran lag, daß die Dialoge zu papiernen waren. Der erheiternde Tiefpunkt war als Jodie Foster versucht besoffen zu spielen. Wie sich die Gespräche und die Konfrontationen entwickeln, das ist häufig etwas arg einfallsarm. Das Ganze ist halt ein Messagestück, und es fehlt mir die Intensität und die Natürlichkeit die Filme von z.B. Mike Leigh, Ken Loach, John Cassavetes oder Eric Rohmer haben.

Re: Zuletzt gesehener Film

9822
Ich glaube, das ist ein Film, für den man auch ein wenig in der richtigen Stimmung sein muss. Das sind so Filme wo ich mich aufgrund der bekannten Ausgangskonstellation frage, wie sich daraus was für 70min entwickeln soll. Aber die Dialoge, die kleinen und großen Gemeinheiten, das Zusehen beim Auseinanderbrechen der Fassade die wir alle nun mal haben, das alles hat mir einen diebischen Spaß bereitet.
Aber da kann man auch niemanden "überzeugen". Entweder es gefällt einem oder nicht.

ja, das Ganze ist sehr theaterhaft und vor allem das Spiel von Jodie Foster fand ich etwas derb in Richtung Bauerntheater. Dafür hat mir Waltz wirklich außerordendlich gefallen und auch John Reilly.

Als alter Theater-Amateur jedenfalls hätte ich dieses Stück liebend gerne inszeniert oder gespielt
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Zuletzt gesehener Film

9823
Ich kann deine Begeisterung für den Film nachvollziehen, gerade wenn man einen Theater-Background hat sind solche Stoffe super interessant und regen die eigene Fantasie an. Ich fand diesen Film im speziellen auch nicht sonderlich gut, leider recht mies gespielt, aber kenne das Phänomen sehr gut. Hast du mal "Der Vorname" gesehen? Gemeint ist die französische Version, nicht die doofe deutsche Variante. Der könnte dir gut gefallen, schlägt in dieselbe Kerbe und ist richtig schön witzig.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

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Re: Zuletzt gesehener Film

9825
iHaveCNit: Generation Beziehungsunfähig (2021) – Helena Hufnagel – Warner
Deutscher Kinostart: 29.07.2021
gesehen am 02.08.2021
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kinosaal 2 – 19:00 – Reihe 16 Platz 20


RomComs sind für mich immer interessant, wenn sie kompakt sind, pfiffige und interessante Ideen bieten und natürlich auch den ein oder anderen Schauspieler im Ensemble haben, den ich abfeiere. Helena Hufnagels „ Generation Beziehungsunfähig“, der auf einem Sachbuch basiert ist genau so eine RomCom, die nicht nur eine pfiffige, moderne Idee hat, sondern mit Frederick Lau auch einen meiner Lieblingsschauspieler im deutschen Raum in einer Hauptrolle zu bieten hat und mit 85 Minuten sogar unterhaltsam, kurzweilig und kompakt geworden ist.

Micha ist erfolgloser Autor und Mitarbeiter einer Werbeagentur. Statt sich beziehungstechnisch zu binden, swiped er unaufhörlich durch Online-Dating-Apps durch und hangelt sich lose von Sex zu Sex. Als er jedoch auf die geheimnisvolle Ghost trifft, die das ganze Zwischenmenschliche noch lockerer sieht als er und beide eine einvernehmliche, auf losem Sex basierende Beziehung führen, fängt er an Gefühle für Ghost zu entwickeln, ohne zu ahnen, dass ihn das mehr von Ghost entfernt, als das es ihn näher an sie heranführt.

Ich halte mich an dieser Stelle genauso kompakt wie der Film, denn der Film hat mich zum einen richtig gut unterhalten und mir hat das Duo aus Frederick Lau und Luise Heyer mit ihrer Chemie und dem Zusammenspiel richtig gut gefallen. Natürlich spiegelt der Film zum Teil natürlich auch den aktuellen Stand im Bereich Dating und Beziehungen wieder, was für den Film an dieser Stelle dynamischer Aufhänger für den Film und auch die Entwicklung der Beziehung zwischen Micha und Ghost ist, auch wenn natürlich der Film bei seiner kompakten Laufzeit nicht in die Tiefe gehen und eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema nicht liefern kann. Ganz witzig fand ich auch zum Beispiel Tedros Teclebrhan und Kida Ramadan in kleinen Nebenrollen zu sehen.

„Generation Beziehungsunfähig“ - My First Look – 8/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "