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Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

Verfasst: 3. Juni 2025 02:16
von 00Spion
Nico hat geschrieben: 15. April 2025 10:01
craigistheman hat geschrieben: 4. April 2025 15:15
Casino Hille hat geschrieben: 4. April 2025 14:29 Ich halte den Wegfall von Exotik für ein bewusstes Stilmittel: es geht raus aus der eskapistischen Bond-Welt in die graue Kalter-Krieg-Realität. Das passt auch dazu, dass die Teile in Indien sich um die abenteuerliche Eiersuche drehen, und es in Deutschland dann plötzlich um eine Atombomben-Explosion auf einem NATO-Stützpunkt geht, der Film von Abenteuer zu Thriller wechselt.
So ist es. Darin liegt meiner Ansicht nach die Stärke des Scripts und der Inszenierung. Kaum einem Bondfilm gelingen diese stilistischen Sprünge geschmeidiger als OP.
Jup, genau so! Kann ich absolut unterschreiben.
Ich schließe mich eurer Beobachtung an. Obwohl es beide Male ein ziemlich krasser Sprung ist. Das beginnt bereits nach dem Vorspann:
Die erfolgreiche Mission im sonnigen Kuba, Guatemala? ---> dann erfolglose Flucht eines Clowns durch das spätabendliche, einsame, dunkle Ostberlin, inkl. Wachen auf der Brücke,
--> Sitzung des Sowjetkomitees mit mehr oder weniger Realpolitik, Bond und Jim bei Sotheby's,
--> Bond landet im fernen bunten Indien und trifft dort Vijay und den Chief of Station, Erstkontakt mit Kamal Khan im Hotel-Club, Essen mit Magda, Gefangennahme bei Khan, sieht Gen. Orlov, dann Flucht und der Besuch bei Octopussy
--> Flug nach Berlin, heimliche Einreise in die DDR und Einschleusung Bonds in das Umfeld des Zirkus', Verfolgung des Zirkuszugs bis zur Airbase
--> Finale und Rückkehr nach Indien.
Clever ist es, dass wir zeitgleich mit Bonds Reise nach Berlin in kurzen Zwischenszenen sehen wie General Gogol in Moskau seine eigenen Ermittlungen bezüglich Orlov anstellt und auch fast noch rechtzeitig in Karl-Marx-Stadt eintrifft.
Das passt alles wunderbar zusammen, nimmt nicht zu viel Platz und Dauer ein, treibt dennoch die Handlung voran und gibt dabei dem Zuschauer teilweise einen Wissensvorsprung.

Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

Verfasst: 4. Juni 2025 11:11
von Nico
00Spion hat geschrieben: 3. Juni 2025 02:16 Clever ist es, dass wir zeitgleich mit Bonds Reise nach Berlin in kurzen Zwischenszenen sehen wie General Gogol in Moskau seine eigenen Ermittlungen bezüglich Orlov anstellt und auch fast noch rechtzeitig in Karl-Marx-Stadt eintrifft.
Das passt alles wunderbar zusammen, nimmt nicht zu viel Platz und Dauer ein, treibt dennoch die Handlung voran und gibt dabei dem Zuschauer teilweise einen Wissensvorsprung.
Da kann ich mich grad überhaupt nicht dran erinnern. Was wird denn da gezeigt?

Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

Verfasst: 4. Juni 2025 11:27
von Henrik
Ich nehme an, das bezieht sich zum einen auf die Szene, in der Gogol im Nationalen Kunstdepot (oder wie das heisst) und weiteren Leuten eintrifft und den gefältschten Stern der Romanovs zerstören lässt, sowie die Szenen um Orlovs Tötung durch die DDR-Grenzsoldaten.

am 09:23

Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

Verfasst: 4. Juni 2025 11:30
von Nico
Ah ja, die Zerstörung des falschen Sterns. Das hatte ich tatsächlich nicht mehr auf dem Schirm, danke!

Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

Verfasst: 4. Juni 2025 20:14
von 00Spion
@Henrik: Genau. Wobei es General Gogol ist, der zusammen mit dem Chefkurator der Eremitage aus St.Petersburg eintrifft.

Re: Filmbesprechung: "Octopussy (OP)"

Verfasst: 5. Juni 2025 07:54
von Henrik
Ja stimmt. Ich meinte Gogol, nicht Orlov.