Vom Bramfeld bis Brentwood: Die Filme des Wolfgang Petersen

Für die Filmkenner: In unserem Cinema könnt ihr über den neuesten Blockbuster im Kino, alten Klassikern, neuen Kultfilmen bis hin zu euren Lieblingsserien uvm. diskutieren! Alles aus der TV/Kinowelt, das nicht ins Bondforum passt, bitte hier herein!

Welcher (Kino)Film von Wolfgang Petersen ist für euch sein bester?

Einer von uns beiden
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Keine Stimmen
Die Konsequenz
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Keine Stimmen
Schwarz und weiß wie Tage und Nächte
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Das Boot
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Die unendliche Geschichte
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Enemy Mine – Geliebter Feind
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Tod im Spiegel
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In the Line of Fire – Die zweite Chance
1
50%
Outbreak – Lautlose Killer
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Air Force One
1
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Der Sturm
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Troja
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Poseidon
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Vier gegen die Bank
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Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2
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Casino Hille
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Da hier ja im Forum mittlerweile jeder, der Rang und Namen hat, einen eigenen Thread bekommen hat, finde ich das es Zeit wird, auch einem "unserer Jungs" mal einen solchen zu spendieren, nämlich dem guten alten Roland Emmerich 2.0., dem Petersen Wolfgang. Hier in Deutschland natürlich für einen der bekanntesten Tatorte (Reifezeugnis) überhaupt bekannt, in Hollywood durch Zusammenarbeiten mit Brad Pitt oder Harrison Ford fest etabliert.
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Die unendliche Geschichte habe ich als Kind vergöttert. Alle 3 Teile sogar. Vor 1, 2 Jahren hatte ich den ersten Film nochmal gesehen und war überrascht. Er gefiel mir nicht mehr soo gut und war teilweise auch schlecht gealtert, hatte dennoch einiges von der Magie, die mich als Kind damals begeisterte. Definitiv ein Teil meiner Kindheit, den ich nicht missen möchte. Würde heute noch so 7-8 geben.

Air Force One war klasse nonbrainer unterhaltung. So mittelmäßig und übertrieben der Film auch ist, er war immer sehr, sehr spaßig. Dies vorallem lag an Harrison Ford und Gary Oldman, die beide echt gut agierten. Würde dem ne 8/10 geben. Ne erneute Sichtung ist aber definitiv wieder nötig.

GET OFF MY PLANE!

Troja ist für mich eine Katastrophe. JEDER Darsteller im Film bis auf einen oder so hat nicht seinen Stammsprecher und das aufgrund von Petersens Entscheidung. Keine Ahnung was ihn da geritten hat aber es machte den Film seit ich ihn vor meiner "Filmsucht" gesehen habe unguckbar. Geht nicht mehr. Schade drum.

Der Sturm, das Boot und in the Line of Fire sind definitiv Filme die ich noch unbedingt sehen möchte. :)
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AnatolGogol
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Petersen hat in Hollywood stark angefangen und noch stärker nachgelassen. Die Qualitäten, die er beim Boot gezeigt hat, hat er später eigentlich nie wieder beweisen können – am ehesten noch bei In the Line of Fire. Outlook war sehr sehr solides Spannungskino und konnte mich damals im Kino echt fesseln, waren auch ein paar sehr schöne Einstellungen von Ballhaus dabei, etwa wie das Virus in einem Kino durch die Lüftung wandert. Was danach kam war ziemlich zum vergessen. Air Force One hatte eigentlich alle Inkredenzien für einen richtig guten Die Hard-Klon: was war ich enttäuscht ob des lahmen und vorhersehbaren Filmchens. Troja war ein unfreiwillig komischer Monumentalfilm(chen) - aber immerhin halbwegs unterhaltsam, Der Sturm schläfriges Schlaftablettenkino, gegen seinen Poseidon war Allens Original oscarverdächtig.
Eigentlich gut, dass danach nix mehr kam – mich hätte es eh nicht mehr interessiert.


1971: Tatort: Blechschaden -
1972: Anna und Totò -
1972: Tatort: Strandgut -
1973: Tatort: Jagdrevier -
1973: Smog -
1973: Van der Valk und die Reichen - 5/10
1974: Tatort: Nachtfrost -
1974: Einer von uns beiden -
1974: Aufs Kreuz gelegt -
1975: Stellenweise Glatteis -
1975: Tatort: Kurzschluß -
1976: Hans im Glück -
1976: Vier gegen die Bank -
1977: Tatort: Reifezeugnis - 7/10
1977: Planübung -
1977: Die Konsequenz -
1978: Schwarz und weiß wie Tage und Nächte -
1981: Das Boot - 9/10
1984: Die unendliche Geschichte - 5/10
1985: Enemy Mine – Geliebter Feind - 4,5/10
1991: Tod im Spiegel - 7/10
1993: In the Line of Fire – Die zweite Chance - 8,5/10
1995: Outbreak – Lautlose Killer - 8/10
1997: Air Force One - 5/10
2000: Der Sturm - 4/10
2004: Troja - 6/10
2006: Poseidon - 3,5 /10
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GoldenProjectile
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Troja war selbst für mich als grossen Ilias-Fan äusserst nett, ein paar spektakuläre Schlachten, weitgehend treffend besetzte Rollen und hie und da konnte Petersen sogar halbwegs den Geist der Sage einfangen. Macht dann 6/10. Das Boot und die unendliche Geschichte sind viel zu lange her (wobei ich bei letzterem aber immer Andes Roman besser und beeindruckender fand) und auf den Rest habe ich keine Lust.
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In the Line of Fire sieht interessant aus und macht mich nur noch neugieriger. Der wird definitiv mal gesichtet. Clint geht immer!
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Invincible1958
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An Wolfgang Petersen sieht man, dass die größte Karriere nichts bringt, wenn dein letzter Film ein Totalflopp war. Seit 8 Jahren versucht er nun bereits neue Projekte auf die Beine zu stellen, aber bekommt von keinem Studio mehr Geld. Schade, dass seine Karriere damals so abrupt beendet wurde. Und jetzt mit 73 Jahren einen Neuanfang als Independent-Filmemacher zu beginnen, wäre wohl ein zu großes Wagnis.

Ich mag und mochte seine Filme bzw. seine Art von Filmen eigentlich immer. Natürlich bin ich mit "Die unendliche Geschichte" aufgewachsen und habe später "Das Boot" entdeckt.
Ich möchte hier jetzt auch eine Lanze für "Der Sturm" brechen, denn ich finde diesen Streifen perfekt inszeniert. Natürlich kann man sagen, dass viele Szenen natürlich sehr kitschig sind. Aber es ist guter Kitsch. Und bei so einem Film verdrücke ich auch gerne die eine oder andere Träne.

Die Buchvorlage von Sebastian Junger ist übrigens extrem zu empfehlen. Man erfährt extrem viel über die Träume, Sorgen und Ängste der Fischer, und die wahre Geschichte der "Andrea Gail". Und vor allem bekommt man höllischen Respekt vor dem Ozean. Und ich finde, das überträgt der Film auch sehr gut auf die Leinwand.
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Maibaum
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Insgesamt ist Petersen ein gesichtsloser Regisseur, der sich in den 70ern meist im und übers Fernsehen profilierte und diese Phase mit Das Boot, seinem besten Film, abschloss. Nicht zufällig ist die beste Version von Das Boot dann auch die längste, also die TV Version, während die ursprüngliche Kino Version ein deutlich schwächerer Film ist.
Danach hat Petersen dann angefangen mit nun viel Geld Filme zu machen die mich fast nie interessiert haben, und die auch oft nur mittelmäßig waren. Troja ist die perfekte Verkörperung eines durch und durch mittelmäßigen Films.
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danielcc
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Troja finde ich stark. Natürlich gibts da Schwächen aber mittelmäßig finde ich den nicht. Finde Brad Pitt da sehr gut und auch wie er inszeniert ist. Er wirkt übermenschlich.

Daneben mag ich irgendwie Air Force One. Das ist zwar ein Durchschnittsfilm aber so einer, den ich heute noch unbeschwert gucken kann. Irgendwie auch eine Qualität die viele Emmerich oder gar Bay Filme nicht haben.
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Maibaum
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Troja hat ungefähr eine gute Szene, der Rest ist komplett mittelmäßig. Nicht mal gut, mal schlecht, sondern erschreckend gleichförmig einfallslos.
Grandios die Szene als Odysseus die Idee des trojanischen Pferdes kommt. Wir haben uns angeschaut und hatten danach ca 5 min lang Lachkrämpfe, und mussten dann bis zum Ende des Filmes immer wieder mal loskichern wenn wir uns kurz anschauten. Was ein paar Mädchen neben uns zu Recht gestört hat, aber es ließ sich nicht unterdrücken. Das war zumindest ein einmaliges Erlebnis ...

So betrachtet war Troja schon was besonderes.
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GoldenProjectile
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Was ich an Troja am besten finde, ist wie er mit seinen Figuren umgeht. In der Sage sind die beiden Armeen ja eigentlich ein bunter Haufen von debilen Vollidioten, die sich wegen allerlei Nonsens zehn Jahre lang prügeln und streiten und abwechselnd als Helden und Monster dargestellt werden (je nach Perspektive). Petersen und/oder seine Schreiberlinge haben die wenigen vorhandenen Ansätze recht geschickt und konsequent weitergesponnen, und auch zum grossen Teil treffend besetzt. Achilles als grüblerischer wie rebellischer Krieger, Hektor als Ehrenmann und liebender Vater, Agamemnon als egoistisches Ekel (in diesen Rollen ist Brian Cox eigentlich immer klasse) und Priamos als weiser, friedliebender alter König - das passt alles ziemlich gut. Kruger nervt dafür wie eh und je.

Trotzdem bevorzuge ich ganz klar Homers Vorlage. In der Neuübersetzung von Auguste Lechner ist die Ilias zusammen mit Stevensons Schatzinsel mein Lieblingsbuch.
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vodkamartini
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Maibaum hat geschrieben:Insgesamt ist Petersen ein gesichtsloser Regisseur, der sich in den 70ern meist im und übers Fernsehen profilierte und diese Phase mit Das Boot, seinem besten Film, abschloss. Nicht zufällig ist die beste Version von Das Boot dann auch die längste, also die TV Version, während die ursprüngliche Kino Version ein deutlich schwächerer Film ist.
Danach hat Petersen dann angefangen mit nun viel Geld Filme zu machen die mich fast nie interessiert haben, und die auch oft nur mittelmäßig waren. Troja ist die perfekte Verkörperung eines durch und durch mittelmäßigen Films.
Sehe ich in weiten Teilen ganz ähnlich. Troja finde ich nicht ganz so übel und "In the Line of Fire" halte ich nicht nur für seinen besten Film nach "das Boot", sondern auch ganz allgemein für einen sehr guten Thriller.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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NickRivers
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ich hab mir gestern auf Kabel 1 wieder mal "Poseidon" gegeben.
Eigentlich anständige Hollywood Popcornkinoware.
Mich verwundert es schon, dass der Film derartig floppte.
Zugegeben der Vorwurf vieler Kritiker, dass er seine Figuren geistlos zeigte, hat schon etwas Gewicht, vergleicht man den Film mit dem Original aus den 1970igern.
Was den wenigsten bewusst ist, die Handlung des Originals ist eine biblische Allegorie auf dem Auszug der Israeliten aus Ägypten. Gene Hackman als Rev. Scott ist Moses, Ernest Brognine, der nörgelnde texan. Scheriff mit seiner Frau, einer Ex-Hure, die er während einer Razzia traf, ist Aaron etc..
Dieses interessante Motiv mit all seinen tiefgründigen Charakterzeichnungen und Anspielungen auf die gesellschaft. Situation in den 1970igern wurde einem videospiel kompatiblen ringen von Stage zu Stage eines Actionspiels geopfert. Die Charakterzeichnungen des originals wurden zu Gunsten einer polit. korrekten Familienaufstellung a'la Emmerich aufgegeben.
Während im original von der Crew der Zahlmeister sich zum Big Boss aufspielte, da er der höchste noch lebende der Hierarchie war, und die Mehrheit der Überlebenden dazu verführte im Ballsaal zu verweilen, was zur biblischen Katastrophe a'la Ägypter im Roten Meer führte; kommen bei Petersen rein zufällig die paar Helden zusammen. Der Kapitän verhält sich polit. korrekt zwar richtig, er hofft auf baldige Rettung durchs Mayday-Signal, aber das Fehlen der Kontroverse zwischen Scott und dem Zahlmeister nimmt dem Remake das Flair.
Auch mag vielen Besuchern sauer aufgestossen sein, dass der Kellner, obwohl er den flüchtenden eine große Hilfe war, gleich im Aufzugsschacht als Unschuldslamm geopfert wurde. Underdogs, die in der Katastrophe zu Helden werden, sind ein gutes Publikumsmagnet.
Ebenso war es ein Fehler, diesen Honky Tonk Schnösel relativ schnell zu entsorgen. Sein witziges Auftreten wäre ein gutes Gegengewicht zum Schauer der Situation geworden.
Positiv sind die Kameraeinstellungen, sowie die gute einfallsreich abwechselnde Action zu erwähnen. V.A. wie Petersen auch das große Kapitäns-Dinne' in der Aula des Schiffs inszenierte würde ihn für Bond 25 empfehlen.
Für mich ist er derzeit der beste deutsche Regisseur fürs Kommerzkino
"There is sauerkraut in my lederhosen."
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NickRivers hat geschrieben:ich hab mir gestern auf Kabel 1 wieder mal "Poseidon" gegeben.
Eigentlich anständige Hollywood Popcornkinoware.
Mich verwundert es schon, dass der Film derartig floppte.
Zugegeben der Vorwurf vieler Kritiker, dass er seine Figuren geistlos zeigte, hat schon etwas Gewicht, vergleicht man den Film mit dem Original aus den 1970igern.
Was den wenigsten bewusst ist, die Handlung des Originals ist eine biblische Allegorie auf dem Auszug der Israeliten aus Ägypten. Gene Hackman als Rev. Scott ist Moses, Ernest Brognine, der nörgelnde texan. Scheriff mit seiner Frau, einer Ex-Hure, die er während einer Razzia traf, ist Aaron etc..
Dieses interessante Motiv mit all seinen tiefgründigen Charakterzeichnungen und Anspielungen auf die gesellschaft. Situation in den 1970igern wurde einem videospiel kompatiblen ringen von Stage zu Stage eines Actionspiels geopfert. Die Charakterzeichnungen des originals wurden zu Gunsten einer polit. korrekten Familienaufstellung a'la Emmerich aufgegeben.
Während im original von der Crew der Zahlmeister sich zum Big Boss aufspielte, da er der höchste noch lebende der Hierarchie war, und die Mehrheit der Überlebenden dazu verführte im Ballsaal zu verweilen, was zur biblischen Katastrophe a'la Ägypter im Roten Meer führte; kommen bei Petersen rein zufällig die paar Helden zusammen. Der Kapitän verhält sich polit. korrekt zwar richtig, er hofft auf baldige Rettung durchs Mayday-Signal, aber das Fehlen der Kontroverse zwischen Scott und dem Zahlmeister nimmt dem Remake das Flair.
Auch mag vielen Besuchern sauer aufgestossen sein, dass der Kellner, obwohl er den flüchtenden eine große Hilfe war, gleich im Aufzugsschacht als Unschuldslamm geopfert wurde. Underdogs, die in der Katastrophe zu Helden werden, sind ein gutes Publikumsmagnet.
Ebenso war es ein Fehler, diesen Honky Tonk Schnösel relativ schnell zu entsorgen. Sein witziges Auftreten wäre ein gutes Gegengewicht zum Schauer der Situation geworden.
Positiv sind die Kameraeinstellungen, sowie die gute einfallsreich abwechselnde Action zu erwähnen. V.A. wie Petersen auch das große Kapitäns-Dinne' in der Aula des Schiffs inszenierte würde ihn für Bond 25 empfehlen.
Für mich ist er derzeit der beste deutsche Regisseur fürs Kommerzkino
Nicht zu vergessen die Tatsache, dass Richard Dreyfuss überlebt hat, obwohl er im Grunde die ganzen Überlebenden eher behindert hat als das er ihnen wirklich half. Zumal er sich am Anfang noch umbringen wollte. Während wie du schon sagtest der sympathische Kellner und später auch seine Freundin auf tragische Weise ums Leben kamen. Dabei mag ich eigentlich Richard Dreyfuss, aber seine Rolle hier war echt nervig. Ansonsten gebe ich dir aber Recht, war der Film schon recht gut gemacht. Und für mich zählt Peterson auch zum besten deutschen Regisseur im Kommerzbereich.
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."
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NickRivers hat geschrieben: Mich verwundert es schon, dass der Film derartig floppte.
Mich gar nicht.
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AnatolGogol
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Nach rund 10 Jahren habe ich mal wieder Troja gesehen, diesmal erstmalig in der deutlich längeren Directors Cut Version und bin richtig begeistert von dem Film. Wenn man mal akzeptiert hat, dass der Film sehr frei mit dem Homer-Stoff umgeht funktioniert das alles wirklich hervorragend. Die Action ist richtig knackig und die Schlachtszenen so ziemlich das beste im monumentalen Kino der letzten 20 Jahre. Langweilig wurde es trotz der nun noch mal ordentlich verlängerten Laufzeit von 195 Minuten zu keinem Zeitpunkt, dafür sorgten auch die im DC nun deutlich konturreicheren Figuren. Und dem hochkarätigen Darstellerensemble zuzuschauen macht einfach richtig Laune, besonders natürlich den Granden Brian Cox und Peter O'Toole, die herausragend agieren. Musikalisch wird das wunderbar epische Treiben perfekt von James Horners Soundtrack untermalt, der zwar permanent das Hornersche Vorwerk mehr oder weniger stark zitiert, aber dennoch (oder vielleicht auch gerade wegen dieses "Best-of-Charakters") bestens funktioniert. Das sind für mich 9 Punkte auf der Skala, was schon erstaunlich ist, nachdem ich bei Erstsichtung noch ziemlich gelangweilt von dem Film war.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
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