Wie findet ihr GE?

1/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (4%)
2/10 (Keine Stimmen)
3/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (4%)
4/10 (Keine Stimmen)
5/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (4%)
6/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (5%)
7/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (11%)
8/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 13 (23%)
9/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 19 (34%)
10/10
Insgesamt abgegebene Stimmen: 9 (16%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 56

Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"

708
Casino Hille hat geschrieben: 1. August 2018 00:17Witzig zudem, dass im Roman zum Film, geschrieben von John Gardner, das Missionsbriefing enthalten ist, welches 007 und 006 vor dem Einsetzen der PTS erhalten - wohlgemerkt werden sie hierbei vom alten M instruiert, Sir Miles Messervy, was somit (wenn wir es als Bestandteil des Kanons sehen) bestätigen würde, dass Robert Brown in der Tat dieselbe Rolle wie Bernard Lee spielte und es sich bei ihm nicht wie oft von Fans angeführt in der Rolle von M ab Octopussy um Admiral Hargreaves handelt, den Brown in TSWLM verkörperte.
Diese Theorie its mMn auch völliger Quatsch. Es gibt in den Filmen nicht den geringsten Anhaltspunkt dafür, dass es sich um andere Rollen handelt. In FYEO ist die Rede davon, M sei im Urlaub. Wenn also wieder ein "M" auftaucht, wird es wohl der selbe sein, zurück aus dem Urlaub. Zudem: Spricht man in FYEO schon so etwas banales wie Urlaub an, hätte man in OP Ms Ausscheiden aus dem Dienst, woran das auch immer liegen könnte, ebenfalls thematisiert. Hat man aber nicht.


Andererseits treibt sich angeblich auch das Gerücht herum, Blofeld hätte in DAF bewusst das Aussehen von Henderson angenommen, um Bond zu verwirren. :D
Spoiler
was natürlich auch völliger Blödsinn ist, die ganze Doppelgängergeschichte wäre dann völlig sinnlos und steigert doch nur die Gefahr, dass Blofeld erwischt wird.

Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"

709
Samedi hat geschrieben: 9. Oktober 2017 10:10
craigistheman hat geschrieben:Gerade Goldeneye mit meiner Süßen gesichtet, wie immer ein Genuss! Bei mir punktet der Film gerade aufgrund seines 90ies Retro-Charme, siehe Serra ;)...
Also auf mich wirkt GE ja irgendwie mehr wie ein 80er-Jahre-Film. Der Retro-Charme ist aber natürlich trotzdem vorhanden. :wink:
Was versteht Ihr in Bezug auf GE mit "Retro-Charme" ?
Morgenstund' ist aller Laster Anfang

Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"

715
Ich kann mir vorstellen, der Film kam nicht gut an in Russland.
Wie herablassend hier mit den Russen umgegangen wird. Die Darstellungen der Charaktere ist klischeehaft. Bond wütet ohne Rücksicht auf zivile Verluste und mit dutzenden militärischer Verluste durch das kulturell bedeutende St. Petersburg.
Und das in einer echt schweren Zeit für die Bevölkerung.
Kein Wunder das wir jetzt in dieser Situation sind.

Mir ist aufgefallen, dass die Locationanzahl wie vorraussichtlich in Bond 25 recht gering ist und auch sehr viel auf Studiogelände gedreht wurde.

Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"

716
SMERSH hat geschrieben: 13. Mai 2019 08:07 Mir ist aufgefallen, dass die Locationanzahl wie vorraussichtlich in Bond 25 recht gering ist und auch sehr viel auf Studiogelände gedreht wurde.
GE ist wirklich der Studio-Bondfilm schlechthin. Und das leider auch im negativen Sinne, obwohl ich den Film ansonsten ja sehr gerne mag.

Dass es auch besser geht, hat z. B. FRWL gezeigt.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"

717
SMERSH hat geschrieben: 13. Mai 2019 08:07Bond wütet ohne Rücksicht auf zivile Verluste und mit dutzenden militärischer Verluste durch das kulturell bedeutende St. Petersburg.
Ja, das ist eine wahnsinnig sinnlose Krawall-Szene, selbst für Bond-Verhältnisse. Aber GE hat es mit Subtilität eh nicht so.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"

718
GoldenEye (1995, Martin Campbell)

"See him move through smoke and mirrors, feel his presence in the crowd."
- Tina Turner

Sechs Jahre lang lag James Bond durch juristische Querelen und produktionstechnische Schwierigkeiten auf Eis, eine Zeit, in der sich so einiges veränderte. Während das altgediente Stammpersonal sowohl vor als auch hinter der Kamera mehr und mehr seinen Abschied nahm raubten der Zusammenbruch der UdSSR und damit das Ende des Kalten Krieges der Figur auf einen Schlag ihren ursprünglichen weltpolitischen Kontext und warfen folgerichtig verstärkt die Frage nach Bonds Zeitgemässheit auf. GE stellt somit die grösste Härteprobe für die Filmreihe seit dem Wechsel von Connery auf Moore dar, eine Prüfung, die der siebzehnte Film des Eon-Kanons glücklicherweise heil überstehen und die Figur somit in ein neues Zeitalter überführen konnte.

Stil und Story von GE wählten den Ansatz, die klassischen Ingredienzien der Reihe mit einem modernen, frischen Gewand zu kombinieren, um den nahtlosen Übergang in eine neue Bond-Ära zu gewährleisten. Die Mischung aus alt und neu ist weitgehend gelungen und bestätigt in ihrem Funktionieren auch sehr gut, dass die Bondfigur auch in dieser neuen Welt noch durchaus existieren kann. Auf der einen Seite wartet GE mit haufenweise bondtypischen Strukturen und Motiven auf, vom generellen Handlungsaufbau bis hin zu Casino- und Gadget-Szenen, auf der anderen Seite zeigen eine Reihe neuer Ideen und Veränderungen, dass die Reihe durchaus bereit ist, sich mit der Zeit zu entwickeln und nicht etwa in den Sechzigern steckengeblieben ist.

Die Frage nach Bonds Zeitgemässheit und die deutliche Bejahung der selbigen ist dann auch das zentrale Motiv des Films. So darf Bond in der überaus gelungenen PTS noch serientypisch mit flotten Sprüchen die bösen Machenschaften der Sowjets sabotieren und mit einem absurden Stunt, der an die knalligen Openings von TSWLM und MR erinnert entkommen, ehe im nach den zuletzt eher stagnierenden Binder-Sequenzen erfrischend eigenständigen Vorspann buchstäblich die Mauern des Kalten Krieges niedergerissen werden. Im Folgenden wird Bond in der neuen Ära auch kritisiert, teilweise regelrecht als Anachronismus verspottet, sei es auf sehr direkte Art im Dialog mit M, Zukovsky, Trevelyan oder dem Verteidigungsminister, aber auch auf der Metaebene durch den moderneren Handlungskontext, die Einbindung der Computertechnologie und die mit der Zeit gehenden Widersacher. Gleichzeitig drehen Drehbuch und Regie den Spiess aber auch wieder schrittweise um und beweisen, dass Bond nach wie vor in einem neuen Weltbild existieren und in bekannter Manier die Welt retten darf oder sogar muss, wobei der triumphale "Durchbruch" des Panzers sicherlich den deutlichsten Fingerzeig darstellt. Das mag nicht immer ganz subtil sein, nicht zuletzt in den überdeutlichen Aussagen der neuen M, passt aber die meiste Zeit gut und ist für mich sogar eleganter gelöst als die sehr ähnlichen Themen in SF, da sie in GE trotz allem mehr in die Handlung eingebettet sind und weniger aus dem Nichts kommen.

GE profitiert nicht zuletzt von Martin Campbells eleganter und eigenständiger Inszenierung, die dem Film gekonnt seinen modernen Touch verleiht. Campbell erzählt sehr fokussiert, mit präzise ausgerichteten Bildern und sehr direkten, meist in Nahaufnahmen gelösten Szenenübergängen. Sein gutes Auge zeigt sich in diversen gelungenen Einstellungen wie etwa beim sibirischen Hundeschlitten oder beim unheilvollen Auftauchen des Hubschraubers über dem kubanischen Dschungel. Dazu gesellt sich der energische, rasante Schnitt der Actionszenen. Der experimentelle Score von Éric Serra mag eine merkwürdige, gewagte Wahl sein, ohne ihn könnte ich mir GE aber längst nicht mehr vorstellen. Besonders in den stimmungsvoll düster ausgeleuchteten Russland-Szenen, zum Beispiel in der PTS, passt sein dumpfes, metallisches, rhythmisches Pochen wunderbar zur Kälte und Härte der Bilder. Genauso sehr gehören aber auch ruhige, wehmütige Streicher zu seinem Repertoire. Dass man Serras Musik in der Panzerszene ausgetauscht hat ist eine fragwürdige Entscheidung, wird aber insofern kaschiert dass die Szene in ihrem Subtext geradezu nach dem bekannten Bond-Theme verlangt. Es wäre mutiger und konsequenter gewesen, beim industriellen Synth-Sound zu bleiben, aber nicht zuletzt durch die Gewöhnung kann ich auch mit dem ersetzenden Bond-Theme gut leben.

Pierce Brosnan gibt einen soliden Einstand in der Bondrolle, ohne wirklich Brillantes zu leisten. Seine Interpretation des Doppelnullagenten kombiniert die zynische Abgebrühtheit von Sean Connery, den galanten Humor von Roger Moore und die emotionale Härte von Timothy Dalton, ohne in einer der Disziplinen das Original zu erreichen, geschweige denn zu übertreffen. Brosnan profitiert in seinem Debüt von der noch teilweise an Dalton angelehnten Auslegung der Rolle sowie generell von dem Umstand, dass GE ihm unterschiedlichste Momente zugesteht, vom galanten Charmeur über den britischen Snob bis hin zum persönlich ins Geschehen involvierten Feldagenten. Damit folgt auf eine etwas hölzern gespielte Szene meistens sogleich eine gute Gelegenheit für Brosnan, seinen Bond gekonnt zu profilieren. Insgesamt bietet der fünfte Darsteller in der Rolle eine gute, zweckdienliche Vorstellung mit kleineren Schwächen, die aber jederzeit als Bond zu erkennen ist und das Erbe der grossen Vorgänger würdig weiterzuführen weiss.

Besonders auf der bösen Seite profitiert GE von einer Galerie illustrer, einfallsreicher Figuren, die mit viel Leinwandpräsenz und teils nahezu gleichberechtigter Gewichtung die Modernisierung des Spektakels weiter absichern. Eine echte Bereicherung für den Film ist Famke Janssen als masslos durchgeknallte Domina-Killerin Xenia, eine Figur, die in ihrer Extremität leicht zum albernen Softporno-Trash hätte verkommen können, aber von Janssen mit so viel teuflischem Charme, knisternder Erotik und glaubhafter physischer Präsenz verkörpert wird, dass es schlicht grossartig funktioniert. Gottfried John spielt den kalten General vorzüglich, das Wechselspiel zwischen seinem kontrollierten, geschniegelten Auftreten und der manischen Grausamkeit, wenn er die Kontrolle zu verlieren droht, ist schauspielerisch gut gelungen. Natürlich ist Super-Programmierer Boris Grischenko ein Russen- und Hackerklischee auf zwei Beinen und nicht selten nahe an der Grenze zur totalen Cartoon-Figur, macht in seinen wenigen Auftritten als hibbelig am Bildschirm klebender Komiker aber ordentlich Laune. Sean Beans Oberbösewicht Trevelyan ist ein bisschen ein zweischneidiges Schwert. Die Rolle des bösen Spiegelbildes transportiert er ausgesprochen gut, und man kauft es ihm ab, dass er Bond physisch gewachsen ist und ein sehr ähnlich angelegter Agent war, der mit 007 eine Vergangenheit teilte. Der alleinstehende Anführer des Janus-Syndikats fehlt ihm dagegen ein wenig, und seine furchterregenden Führungsqualitäten, gerade gegenüber dem meistens recht selbstsicher gezeichneten Ouromovs, bleiben mitunter Behauptung. Und Izabella Scorupcos Bondgirl gehört zwar nicht zu den allerbesten Vertreterinnen ihrer Rolle, passt aber absolut zweckdienlich zum Film und ist ausserdem bemerkenswert gut gespielt.

Die Erneuerung der MI6-Crew bietet natürlich durch den Übergang in ein neues Zeitalter eine konträre Auslegung der klassischen Rollen geradezu an, allerdings gehören weder Samantha Bonds Moneypenny noch Judi Denchs M zu den Höhepunkten des Films. Moneypenny war eine Rolle, die zu sehr mit ihrer ursprünglichen Darstellerin und dem altbekannten Vorzimmer-Konzept verwachsen war, als dass Samanthas farblose und gewollt auf emanzipiert gebürstete Neuinterpretation wirklich sinnvoll gewesen wäre, geschweige denn nennenswerte Akzente setzt. Eine weibliche M die ihren Topagenten etwas in seine Schranken weist ist prinzipiell eine gute Idee, die sich in späteren Filmen auch noch besser entwickeln durfte. In GE ist ihr Auftritt nicht zuletzt durch den saloppen Dialog, der obwohl zum Subtext des Films passend einfach zu dick aufgetragen ist, noch eher kratzbürstig und unsympathisch. Desmond Llewelyn ist das einzige personelle Überbleibsel aus den "alten" Bondfilmen und sein obligatorischer und nicht gross veränderter Auftritt schlägt eine sympathische Brücke. Nicht zuletzt schien Llewelyns Chemie und Charisma mit jedem neuen Bonddarsteller gewachsen zu sein und so harmoniert er mit Brosnan mindestens so gut wie zuletzt mit Dalton. Zwei Nebenrollen bleiben noch besonders im Gedächtnis: Tchéky Karyo spielt einen starken, integren Verteidigungsminister, dessen kurze Konfrontationen mit dem zwielichtigen Ouromov ein wenig den Geist des anderen starken Russen-Clashs zwischen den Generalen Gogol und Orlov in OP versprühen. Und Robbie Coltrane als alten Russenhasen und früheren Rivalen Bonds zu besetzen war eine tolle Idee, seine Figur bietet sich geradezu für gelegentliche Neuauftritte an, was in TWINE dann auch glücklicherweise der Fall war. Aber er hätte gern noch öfter auftreten können, vielleicht, wäre die Bondgeschichte anders verlaufen.

GE nutzt die lange Pause, die personellen Wechsel und den neuen Bonddarsteller sehr geschickt, um die Reihe zu entschlacken und zu modernisieren, ohne das Grundrezept gravierend zu verändern. Im Gegenteil, Pierce Brosnans Debüt ist in vielen Punkten und Strukturen Bond pur, wie man ihn kennt und liebt, zeigt sich in den Ausprägungen aber dennoch progressiv, frisch und mit dem Willen, die Serie ins neue Jahrtausend zu führen. Nicht zuletzt durch Campbells elegante und autarke Regie und die weitgehend geglückten Variationen klassischer Rollentypen, primär auf der bösen Seite, ist mit GE ein Film gelungen, der genauso eigenständig wie serientypisch ist. Operation geglückt, Bond lebt. Nicht im besten Film seines langen Lebens, aber in einem sehr guten.

Wertung: 8 / 10
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"

719
Habe kürzlich mal wieder GE geschaut.

Da kam mir folgende Frage: wo spielt eigentlich die Strandromanze und das Treffen mit Wade (BMW vs Propellermaschine)?

Es kann ja nicht Kuba sein, da Wade Bond das Flugzeug übergibt um dorthin zu kommen. Allerdings zeigt die Grafik in der Natalia Boris trackt auf Südkuba.

Also wenn o.g. Szene in den USA (Florida, Floridakeys etc) spielt müsste Bond ganz Kuba überfliegen (ca 800+x km?!) um zur Satschüssel zu kommen. Ist das mit so einer kleinen Maschine möglich (muss ja hin und zurück!).

Von Jamaika wären es ca 200-300km....

Klar, gehört zur Kategorie Unnützes Wissen. Aber 009 meinte eh, dass zu wenig los ist im Forum.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Filmbesprechung: "GoldenEye (GE)"

720
Revoked hat geschrieben: 25. August 2019 14:39 Habe kürzlich mal wieder GE geschaut.
Ich habe das immer so verstanden dass es Kuba ist. Bond und Mädchen brauchen das Flugzeug, um den Dschungel nach der Satellitenschüssel abzugrasen, die Alecs Position verrät. Unwissend um den Tarnsee und daher im Glauben, die grosse Schüssel aus der Luft leicht zu finden.

GE sollte ich eigentlich mal reviewen.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.