Wie findet ihr OHMSS?

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Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1456
Ich weiß aber schon, was 3390 meint. Dauer-Tragik nutzt sich ab, ermüdet sogar. NTTD kann da auf einige zu gewollt tragisch wirken, sodass die entscheidenden Momente emotional dann verpuffen. Tragik funktioniert für mich eigentlich nur, wenn es immer wieder glaubhaft bleibt, dass es Hoffnung für ein anderes Ende gibt. Das ist aber natürlich letztlich subjektiv.
https://filmduelle.de/

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Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1459
Casino Hille hat geschrieben: 27. Dezember 2022 12:11
SirHillary hat geschrieben: 27. Dezember 2022 12:04 Wie kommst du zu der Vermutung?
Nun ja, in dem Moment, in dem unser James der guten Tracy einen Antrag macht, kann es ja kein anderes Ende geben. :)
Psssst...hätte die Antwort gerne von Daniel gewusst.;-)
Es klang für mich eher nach "das Publikum wusste das schon vorher", als nach einer logischen Konsequenz.

Wobei nach NTTD geht es auch anders rum.
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Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1460
craigistheman hat geschrieben: 25. Dezember 2022 11:21 Haha ja das stimmt! M sagt dann "Der Fall Bedlam ist gestorben." Wahrscheinlich haben sie so lange verzweifelt auf Bond gewartet, dass die britische Regierung Blofeld komplett ad acta gelegt hat. So erkläre ich mir das zumindest. Erst als Bond mit stichhaltigen Beweisen zu Blofelds Aufenthaltsort antanzt, also nach dem Gumbold-Einbruch in Bern, kann er M überzeugen, den Fall wieder aufzunehmen.
Fröhliche Weihnachten!
Natürlich lag OHMSS an Weihnachten auch bei mir wieder im Player. :-)
Wie (fast) jeder Bond-Film hat auch dieser seine, mehr oder weniger, kleinen oder größeren Ungereimtheiten.
Die angesprochene Szene gehört auch dazu. Wobei ich es mir immer so erklärt habe, dass M einfach genervt ist von Bonds Art (nicht zu erreichen, kommt dauernd zu spät), dass er ihm einfach mal den Fall entzieht. Quasi als erzieherische Maßnahme. Hat aber inhaltlich keine Stütze.
Kleine Ungereimtheiten, Anschlussfehler, Schnittfehler verzeihe ich gerne.
Als größtest Manko empfinde ich aber den Schluss der Bobfahrt. Nachdem Bond Telly abgehängt hat, muss sich Bond eigentlich vergewissern, ob Blofi noch lebt oder sich "erhängt" hat und ihn so oder so mitnehmen. Klar, muss so sein, da für den weiteren Verlauf des Films notwendig (Mord an Tracy), aber das hätte man auch eleganter lösen können (z.B. Sturz in Schlucht).

Habe gerade mal nachgeschaut, was eigentlich "Bedlam" bedeutet?
Übersetzung: Chaos, Durcheinander
Komischer Name für einen Fall/Mission oder Akte. :-)
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Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

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Habt ihr denn Fleming nicht gelesen? Die Operation Bedlam wird abgebrochen weil sie zu lange dauert und zu viele Ressourcen verschlingt ohne ein Ergebnis zu liefern. Wenn man die Chronologie rekonstruiert geschehen TSWLM und einige Kurzabenteuer sogar während dieser ganzen langen Bedlam-Mission, die im Grunde nur daraus besteht, dass Bond Blofeld sucht und nicht findet.
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Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1463
Revoked hat geschrieben: 27. Dezember 2022 21:52
SirHillary hat geschrieben: 27. Dezember 2022 12:29 Habe gerade mal nachgeschaut, was eigentlich "Bedlam" bedeutet?
Übersetzung: Chaos, Durcheinander
Komischer Name für einen Fall/Mission oder Akte. :-)
Heißt es nicht (auch) Irrenhaus?
Das war Arkham.
kleiner Scherz :-)
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Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1464
GoldenProjectile hat geschrieben: 27. Dezember 2022 21:58 Habt ihr denn Fleming nicht gelesen? Die Operation Bedlam wird abgebrochen weil sie zu lange dauert und zu viele Ressourcen verschlingt ohne ein Ergebnis zu liefern. Wenn man die Chronologie rekonstruiert geschehen TSWLM und einige Kurzabenteuer sogar während dieser ganzen langen Bedlam-Mission, die im Grunde nur daraus besteht, dass Bond Blofeld sucht und nicht findet.
Doch, aber das hatte ich nicht auf dem Schirm.
Ausserdem ist Roman nicht immer gleich Film, wie wir ja wissen. ;-)
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Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1465
Ein anderer Forist sagt immer, dass sich Überraschungsenden sofort abnutzen: Also, wenn ich ein mal weiß was passiert, hat es keine Wirkung mehr.
So ist das auch bei OHMSS, wobei es aber auch völlig egal ist, da es a) für den Film NULL Bedeutung hat, B) Bond eh solo bleiben musste, C) man vorher den Roman ja schon kannte, und D) ich die Dame eh nie mochte.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1467
Am besten funktioniert das für mich bei CR. Ich habe den Film jetzt zigfach gesehen, habe aber sogar das Gefühl, dass mich das Ende sogar jedes als mehr ergreift als vorher/in meiner Erinnerung. Zumindest mehr als beim ersten mal sehen vor mittlerweile 13 Jahren. Außerdem passt für mich die Beziehung Bond - Vesper besser als Bond - Tracy oder Bond - Madeleine.
Zuletzt geändert von Henrik am 28. Dezember 2022 13:26, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

1468
danielcc hat geschrieben: 28. Dezember 2022 00:47 Ein anderer Forist sagt immer, dass sich Überraschungsenden sofort abnutzen: Also, wenn ich ein mal weiß was passiert, hat es keine Wirkung mehr.
Das stimmt natürlich nicht.
Er nutzt sich vor allem dann ab, wenn ein Film ästhetisch oder dramaturgisch nicht mehr zu bieten hat als eben diese Überraschung.

In Psycho z.b. kann ich die große Überraschung in der Filmmitte und die am Ende nach wie vor genau so geniesen, weil es halt so toll inszeniert ist. Und da kann ich auch die Drehbuchkonstruktion geniesen, die zu diesen Überraschungen führt, also die Erzähltechnik des Films.

Das Ende in OHMSS war glaube ich für mich nie so wirklich emotional aufwühlend, weil mir dafür die Charaktere nicht interessant genug sind. Jedenfalls weitaus weniger als in anderen Filmen, bei denen ich mich mehr für die Protagonisten interessiert habe.

Bei NTtD fand ich nicht einmal Felix Tod ergreifend, obwohl der doch ein Charakter war den ich in CR und QoS sehr mochte, aber irgendwie war das hier verschenkt. Und Craigs Bond war seit SF für mich zunehmend uninteressanter geworden, und in NTtD war sein Bond zu großen Teilen gar so enttäuschend, daß sein Tod schon fast eine Erlösung war. Weil mir damit relativ sicher ein eventuell noch vermurksterer Nachfolge-Film erspart geblieben ist.

Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

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Henrik hat geschrieben: 28. Dezember 2022 09:37 Am besten funktioniert das für mich bei CR. Ich habe den Film jetzt zigfach gesehen, habe aber sogar das Gefühl, dass mich das Ende sogar jedes als mehr ergreift als vorher/in meiner Erinnerung. Zumindest mehr als beim ersten mal sehen vor mittlerweile 13 Jahren.
Das zündet wiederum für mich mittlerweile kaum, weil a) es für den Film wenig Bedeutung hat, b) Bond sowieso solo bleiben muss, c) man vorher den Roman ja schon kannte und d) ich die Dame eh nie mochte.
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Re: Filmbesprechung: "On Her Majesty's Secret Service (OHMSS)"

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Das tragische Ende von OHMSS stellt meines Erachtens die geheime Zutat und das notwendige Gegengewicht in diesem illustren und quietschbunten Irgendwas von Plot dar.
Die Szenen auf dem Piz sind stellenweise derart überzeichnet und albern, dass der Eindruck entsteht, es handle sich um einen anderen Film. Gleichzeitig - und darin liegt meiner Ansicht nach auch Hunts größte Stärke - wird der Spaß mit interessanten Details, selbstironischen Seitenhieben oder eben äußerst brutalen Szenen gekonnt gebrochen. Es gibt wenig Bondfilme, die in ihrem Grundton derart ambivalent bleiben wie der schillernde OHMSS. Das darf natürlich auch missfallen, ich hingegen vertrete die Ansicht, dass genau dieser Cocktail aus Klamauk, Sex, Ernst und Drama den Leiwand-Bond ausmacht. Was dem Film unglaublich hilft, ist vor allem John Barrys Score - einer der, wenn nicht sogar der beste der Filmreihe, aber das ist Geschmackssache.
Ich habe die Szenen auf dem Piz immer so gedeutet: Bond, der sichtlich wenig von dem Gehabe um Adelstitel etc. hält, persifliert aus Spaß an der Freude eigentlich ununterbrochen den Snob Sir Hillary ("Call me Hilly", Andeutungen auf Homosexualität der Figur). Hillarys Bitte an Bond, mit äußerster Sorgfalt und Diskertion vorzugehen, macht die Angelegenheit noch sehr viel lustiger. Gerade im Zusammenspiel mit der trockenen Stulle Irma Bunt funktioniert dieser Part des Filmes für mich besonders gut!