Re: Zuletzt gesehener Film

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Bullet Train hat auch mir viel Spaß gemacht. Zwar kein Film, der besondere Maßstäbe setzt, aber trotzdem aus der Masse heraussticht.
Im Kino waren es jedenfalls spannende, unterhaltsame und lustige 2 Stunden.
„Du bist der Diesel“ 😅
Wäre bei dem Film auch bei 7,5/10
"Are you looking for shells?"
"No, I'm just looking."

Re: Zuletzt gesehener Film

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iHaveCNit: Ticket ins Paradies (2022) – Ol Parker – Universal
Deutscher Kinostart: 15.09.2022
gesehen am 15.09.2022 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 1 – Reihe 8, Platz 17 – 20:20 Uhr

Nach einem großartigen Metalkonzert-Abend am Vortag dachte ich mir, dass es filmisch Zeit für etwas harmlose Entspannung für zwischendurch. Da hat sich aus dem aktuellen Wochenende „Ticket ins Paradies“ empfohlen, in dem George Clooney und Julia Roberts wieder gemeinsam vor der Kamera stehen.

David Cotton ist Bauunternehmer und Georgia Cotton Besitzerin einer Kunstgalerie. Beide waren sie verheiratet, sind aber seit ihrer Scheidung sehr zerstritten. Aus ihrer Ehe stammt die gemeinsame Tochter Lily. Lily ist angehende Anwältin, doch sie hat erst einmal vor, nach dem Abschluss mit ihrer besten Freundin eine gewisse Zeit auf Bali zu verbringen. Bereits nach kurzer Zeit lernt sie zufällig den Algenfarmer Gede kennen und lieben – so stark, dass Lily und Gede bereits nach wenigen Monaten den Bund fürs Leben schließen möchten. David und Georgia sind natürlich auch zur Hochzeit und den ganzen vorherigen Zeremonien eingeladen. Doch beide verfolgen die Absicht, ihre Tochter von der Hochzeit abzubringen.

Das Kino-(Ticket ins Paradies) gibt uns für knapp 105 Minuten eine kleine Reise nach Bali, einen wenn auch oberflächlichen Einblick in Kultur, Land, Leute und die Bräuche und Zeremonien einer Hochzeit. Dem Ensemble nimmt man auf jeden Fall den Spaß ab, den das Ensemble bei dem Film hatte. Das gilt vor allem auch für die beiden etablierten Stars George Clooney und Julia Roberts, bei denen jedoch die Chemie nicht immer stimmt und die Bindung und Wahrnehmung ihrer charakterlichen Konstellation nicht immer glaubwürdig ist. Der Film ist natürlich vorhersehbar und bietet wenige Überraschungen. Alles was passieren kann, wird auch passieren. Trotz allem ist der Film ein sehr unterhaltsames, entspanntes, amüsantes Vergnügen, der sein Potential noch vollständig entfalten kann.

„Ticket ins Paradies“ – My First Look – 6/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

10310
iHaveCNit: Lieber Kurt (2022) – Til Schweiger – Filmwelt
Deutscher Kinostart: 15.09.2022
gesehen am 16.09.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 7 – Reihe 13, Platz 12 – 20:00 Uhr


Trauerverarbeitung ist ein sehr gern genutztes Thema im Film. Im deutschen Film gab es das in diesem Jahr bereits mit „Wolke unterm Dach“ mit Frederick Lau und nun schickt sich Til Schweiger an, den Roman „Kurt“ von Sarah Kuttner verfilmt zu haben, in dem es natürlich auch um Trauerverarbeitung geht. Die thematische Entwicklung von Til Schweiger gefällt mir sehr gut, nachdem er letztes Jahr bereits mit „Die Rettung der uns bekannten Welt“ das Thema von „psychischen Erkrankungen“ ins Auge gefasst hat. Und „Lieber Kurt“ hat mir sogar noch eine Ecke besser gefallen als sein Vorgängerfilm.

Kurt ist seit einiger Zeit von seiner Frau Jana geschieden und bereits mit Lena zusammen. Damit er viel mehr Zeit mit dem gemeinsamen Sohn Kurt – den er und Lena über alles lieben - verbringen kann, zieht er mit Lena in ein renovierungsbedürftiges Haus in der ländlichen Region Brandenburgs. Nach wenigen Wochen passiert jedoch in der Schule ein Unfall, bei dem der kleine Kurt von einem Klettergerüst abrutscht und tödlich verunglückt. Inmitten der Trauer von Kurt und Jana stellt sich vor allem für Lena die Frage, wie sie damit umgehen soll.

„Lieber Kurt“ ist durchaus ein emotional herausforderndes und für Schweiger-Verhältnisse untypisches charakterorientiertes Drama geworden, dass sich auch in eine etwas progressivere Richtung entwickelt hat. Emotional herausfordernd, weil wir immer wieder zwischen traurigen und heiteren Momenten wechseln und man mitlachen möchte, aber das Lachen einem bei der Trauer schwer im Hals stecken bleiben kann. Diese Wechsel zwischen traurigen und heiteren Momenten wirkt in seinen Zeitsprüngen und Rückblenden dann hin und wieder etwas zu redundant, der Film tritt ein wenig auf der Stelle und kommt nicht voran. In gewisser Art und Weise ist das aber auch Stilmittel, um auch als Zuschauer die Trauer etwas länger mit zu verarbeiten, was den Film an dieser Stelle schon zu einem Downer machen kann. Inmitten des Dramas komme ich durchaus positiv auf das Schauspiel von Schweiger zu sprechen, das durchaus tragisch und konsequent wirkt. Am Besten jedoch hat mir hier Franziska Machens in ihrer Rolle der Lena gefallen und ihrer Suche nach der passenden Rolle und dem Umgang mit der Trauer von Kurt, der Unterstützung von Kurt und auch der eigenen Trauerverarbeitung. Natürlich lässt sich bei der optischen Aufmachung des Films der klassische Schweiger-Stil nicht ganz vermeiden und die Darstellung einiger Situationen wirken eher wie ein überhöhtes Märchen als ein bodenständiges Drama – wobei gerade ein stärkerer Fokus auf Franziska Machens´ Lena und dem bodenständigen Drama dem Film noch viel mehr Kraft gegeben hätte und er sein volles Potential entfalten hätte können.

„Lieber Kurt“ – My First Look – 7/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

10312
iHaveCNit: Chase (2022) – Brian Goodman – Leonine
Deutscher Kinostart: 15.09.2022
gesehen am 17.09.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 3 – Reihe 9, Platz 15 – 19:45 Uhr


Hin und wieder gibt es Thriller, die den Weg ins Kino finden, aber eigentlich direkt Potential für eine Veröffentlichung im Heimkino haben, weil man für diese nicht unbedingt ins Kino gehen muss. Selbst wenn man sich das Gerard-Butler-Thriller-Vehikel „Chase“ ansehen möchte.

Die Ehe von Will und Lisa Spann steckt in einer Krise und beide einigen sich auf eine Trennung auf Zeit. Dafür hat Lisa vor, wieder zu ihren Eltern nach Emerson, Georgia zu ziehen. Da Will kurz vor Emerson noch einmal tanken muss, geht Lisa noch einmal auf Toilette und holt sich eine Flasche Wasser. Inmitten des dortigen Trubels verschwindet Lisa auf einmal spurlos. Während Will Spann sich auf die eigenständige Suche nach Lisa begibt, wird er von der dortigen Polizei mit verdächtigt, etwas mit dem Verschwinden seiner Frau zu tun zu haben.

„Chase“ ist grau, trist und wirkt mit seinem minimalistischen Setting und Verlauf trotz allem noch sehr billig im Setdesign und auch seinen Effekten. Der Plot ist auch relativ simpel aufgebaut, dennoch ist es schon ein wenig problematisch, wenn man einen Teil des Finales bereits zu Beginn des Film vorwegnimmt, so dass man als Zuschauer schlauer ist als der Hauptprotagonist, was nicht immer ein gutes Zeichen ist. Umso interessanter ist es natürlich, wie viel von dem, was man am Anfang an die Hand bekommt auch den Tatsachen entspricht und wie viel sich der Film dahingehend auch bei seiner Auflösung traut. Wer einen relativ halbgaren Thriller mit einem verwirrten und teilweise auch unsympathischen Gerard Butler auf Such- und Rachemodus sehen möchte, kann bei „Chase“ bedenkenlos zugreifen, wenn er für relativ wenig erhältlich ist.

„Chase“ – My First Look – 4/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

10313
Aktuell schaue ich die Dirty Harry Filme und habe viel Spass dabei. Die 70er-Atmosphäre gefällt mir sehr gut. Ich merke gerade, dass ich von dem Jahrzehnt wohl noch zu wenige Actionthriller kenne. Ich muss wohl mal nachforschen, was es da alles noch so gibt.

Kennt jemand "Der grosse Coup" von Don Siegel, ist der empfehlenswert?

Re: Zuletzt gesehener Film

10315
Martin007 hat geschrieben: 18. September 2022 15:54 Kennt jemand "Der grosse Coup" von Don Siegel, ist der empfehlenswert?
unbedingt! Für mich nach Dirty Harry mein Lieblings-Siegel.
vodkamartini hat geschrieben: 18. September 2022 17:25 Der ist ganz gut, eint typischer Don Siegel. Er hat in dieser Phase viele lakonische "Männer"-Thriller gedreht, nicht nur mit Eastwood. Matthau ist hier in einer eher ungewöhnlichen Rolle zu sehen, meistert das aber nicht schlecht.
Matthau war damals gerade in seiner Phase als Leading Man in Thriller und Actionfilmen, neben dem Siegel-Film zB noch in Pelham 1-2-3 oder The laughing Policeman. Man sollte auch nicht vergessen, dass Matthau im ersten Drittel seiner Karriere sehr häufig als z.T. auch brutaler Schurke in allen möglichen Genres besetzt wurde (zB auch in Stanley Donens Klassiker Charade). Aber grundsätzlich hast du schon recht, da er natürlich hauptsächlich als Komödiant in die Analen der Filmgeschichte einging. Dennoch ist es schon bemerkenswert, wie vielseitig er gerade in den 70ern aufgestellt war. Ich habe auf imdb mal ein Essay über ihn gelesen, ihn welchem dies sehr detailliert ausgeführt wurde, u.a. dass er in den 70ern durchaus auch als attraktiver Frauenschwarm galt. Auch das mag heute angesichts seines fest in die Erinnerung eingebrannten späten Images als "grumpy old man" schwer vorstellbar sein, war aber wohl tatsächlich so (u.a. ja auch filmisch untermauert durch Rollen als Womanizer z.B. in Die Kaktusblüte).
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

10317
Vielen Dank für eure Tipps! 🙂

Zu Matthau: Pelham 1-2-3 finde ich auf jeden Fall einen sehr guten Film. Spannend, tolle Atmosphäre und gute Schauspieler. Der Regisseur drehte ja auch den Pilotfilm zur Serie "Kojak" - meiner Meinung nach einer der besten Pilotfilme überhaupt. Kennt den zufällig auch jemand?
Kaum zu glauben, dass der Regisseur später eine der anscheinend schlechtesten Film-Fortsetzungen drehte...

Re: Zuletzt gesehener Film

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Martin007 hat geschrieben: 20. September 2022 21:11 Vielen Dank für eure Tipps! 🙂

Zu Matthau: Pelham 1-2-3 finde ich auf jeden Fall einen sehr guten Film. Spannend, tolle Atmosphäre und gute Schauspieler. Der Regisseur drehte ja auch den Pilotfilm zur Serie "Kojak" - meiner Meinung nach einer der besten Pilotfilme überhaupt. Kennt den zufällig auch jemand?
Kaum zu glauben, dass der Regisseur später eine der anscheinend schlechtesten Film-Fortsetzungen drehte...
Joseph Sargent! Den Kojak-Pilot "Der Mordfall Marcus-Nelson" finde ich auch bärenstark, ebenso Pelham 1-2-3. Nicht zu vergessen auch die Burt-Reynolds-Abrissbirne "Der Tiger hetzt die Meute" / "White Lightning" und auch sein MacArthur-Biopic mit einem fabelhaften Gregory Peck ist sehenswert. Aber Jaws IV...ja, frage mich auch immer, wie er noch so vielen Treffern in den 70ern so eine Bauchlandung hinlegen konnte. :)
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

10319
AnatolGogol hat geschrieben: 21. September 2022 05:57 Den Kojak-Pilot "Der Mordfall Marcus-Nelson" finde ich auch bärenstark
Große Güte, was guckt ihr denn bloß alles?!? :shock:
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Zuletzt gesehener Film

10320
ollistone hat geschrieben: 21. September 2022 13:59 Große Güte, was guckt ihr denn bloß alles?!? :shock:
Da kann ich dir jetzt nicht mal widersprechen. :mrgreen: Aber zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass obwohl ich in all den Jahren meiner Leidenschaft für die bewegten Bilder ja jede Menge weitgehend unbekannter und/oder obskurer Filme gesehen habe ich den Kojak-Piloten da jetzt nicht mit in diesen Topf packen würde. Immerhin darf man ja nicht vergessen, dass Einsatz in Manhattan/Kojak in den 70ern als Serie den gleichen Top-Stellenwert hatte wie heutzutage z.B. Game of Thrones, The Walking Dead oder Breaking Bad. Daher ist die Unkenntnis in diesem Falle wohl eher ein Generationending denn dem Bekanntheitsgrad der Film/Serie geschuldet. :)
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"