Der längste Tag

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Ih wollte fragen, wer von euch den Film " Der letzte Tag" aus 1961 gesehen hat. Das passt ins Bond Forum , weil Sean Connery, Gert Fröbe und Curt Jürgens mitspielen.

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Ja...Nein....Was denkst Du dazu?

In diesem Sinne und bis neulich
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Da hat wohl gestern jemand Kabel 1 eingeschaltet? :D Meiner Meinung nach einer der besten WW2 Filme, die je gedreht wurden.

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Mich haben gemischte Gefühle bei der Begutachtung dieses Films begleitet.
Einerseits herrscht eine schön originale Atmosphäre, andererseits kommt es mir so vor, als ob die drei Regisseure, welche diesen Film drehten, teilweise an den anderen vorbei drehten - mir viel es schwer die Ereignisse während der Invasion zeitlich zuzuorten. Eigendlich finde ich die Idee gut, zwischen mehreren parrallel verlaufenden Ereignissen bzw. Angriffen zu schalten, aber mir fehlt da ein natloser Übergang. Des weiteren stören mich die humoristischen Kommentare einzelner Soldaten während des Gefechts. Bei einem Antikriegsfilm völlig deplatziert.
Viele verschiedene Darsteller konnte man in diesem Film beobachten und die Leistung des ganzen Cast emfand ich insgesamt als gut. Curt Jürgens und Gerd Fröbe wie gewohnt einfach nur top, aber hier konnte ich mich mit Connery überhaupt nicht anfreunden. Entweder seine Rolle war einfach nur dämlich, oder er war damals noch ein schlechter Schauspieler, was ich mir bei einem Jahr vor seiner Leistung in DN überhaupt nicht vorstellen kann.


Insgesamt ziemlich langatmig, und wenn dies mich schon stört, dann müssten die wenigsten der Fernbedienung wiederstanden haben dürfen.

PS: Muss man dafür einen neuen Thread aufmachen. Ich finde ein Post im "zulest gesehene Filme"-Fred hätte völlig ausgereicht.

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@007JB

Warum soll ein "Anti-Kriegsfilm" nicht auch lustig sein? Wenn es nicht lustig sein darf...Och Gott....Dann dürften wir überhaupt keine Kriegsfilmchen sehen. Dabei finde ich "Full Metal Jacket" doch sehr lustig. "Animal Mother" ist mir da doch sehr symphatisch, da es Zeiten in mein Leben gab, wo ich ähnlich drauf war. Oder "Apocalypse Now" mit Robert Duvall, welcher zu klassischer Musik am Morgen gerne Napalm riecht....

Und komm mir bitte nicht mit der Moral? Die Menschheit hat sowas wie Moral gar nicht gepachtet. Menschen, für die Moral sehr wichtig sind, sind die größten Schweine gewesen, welche ihre Mitmenschen nur in den A.rsch getreten haben um ein Vorteil daraus zu ziehen.

Jung...Was ich Dir damit sagen möchte ist, dass man bei der Verrichtung auf der Schüssel mürrisch sein, oder "befriedigt" abspülen kann....

Ok...Ich habe den Film nicht geschaut, da ich mit meinen Nachbarn eine Flasche Wein gezogen habe. Aber ich kenne den Film und seine Problematik:

"Der böse Krautfresser und der gute Amerikaner!"

Ok...Hätte Adolf den Krieg gewonnen, dann gäbe es solche Filme auch-nur mit "geringfügig" anderer Rollenverteilung.

Aber es gibt wesentlichere Dinge im Leben, worüber man sich aufregen könnte! Ein Beispiel? Das Wetter! ;-)

In diesem Sinne und bis neulich
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@ Doppel-0 1

Gegen scherzende Soldaten in ihren Unterkünften soll nichts gesagt sein - von meiner Seite - aber wenn Connerys schrecklicher Charakter aus einer dieser metallischen Nusschalen steigt und einen auf den lustigen Schotten macht, während die Körper seiner Kameraden ein paar Meter weiter gerade von deutschen Maschinengewehren aufgerissen werden müssen, finde ich dies in dieser Situation doch eher deplatziert. Es sind insgesamt nur wenige solcher Vorkommnisse, die ich als störend empfinde.

Moral.... was ist schon Moral. Moral ist von der Gesellschaft abhängig.
Bin ich ein besserer Mensch, da es vermutlich moralisch angesehener ist, wenn ich mich durchs konsumieren von Antikriegsfilmen der schreckliche Situation während des WW2 stelle und darin bilde, während sich 001 mit der Droge Alkohol der Realität entzieht? :wink:

Junge.... was ich dir damit sagen will, ist, das deine Texte moralisch fragwürdig sind und mich, als moralisch fragwürdigen Menschen, zu jeder Zeit höchst amüsieren :D

Was die bösen Krauts angeht:
Wie soll man denn bitteschön den WW2 realistisch Verfilmen ohne den Deutschen als das Böse darzustellen? Wir waren das Böse, das Zentrum des Bösen, angeführt von dem zweiten Antichristen, der sich für Cäsers zu klein geratener Inkanisation hielt. Vom Volk gefeiert. Jeder Mensch kann zum Bösen werden, wenn er die Verantwortung für sein Handeln an eine andere Person übergeben kann.

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Ich finde den Film eigentlich ganz gut. Das einzige Problem, das mich wirklich stört ist dass die Dramaturgie des Films teils unausgegoren ist. Dies liegt wohl wie erähnt daran, dass es drei verschiedene Regisseure waren die den Film gedreht haben.
Ansonsten kann ich über den Film nicht klagen. Über Connerys kontroversen Charakter kann ich nur sagen, dass ich selber in den unmöglichsten Situationen noch Witze reisse. Humor kann auch eine Art Schutzmechanismus vor etwas sein, gerade wenn man selber "innerlich" auf der Flucht ist wie zB ein Soldat im Kugelhagel des D-Day-Strandes.
Ansonsten gefallen mir bei diesem Film noch die reichlich vorhandenen sehr langen Kamerafahrten über das Schlachtfeld (zB Soldaten rennen durch die Stadt, dann über die Brücke und weiter auf der anderen Seite) ohne einen Schnitt.

Der Film ist im Grunde ein sehr guter nur die bereits angesprochenen dramaturgischen Mängel stören sehr und lassen mich am Ende nicht mehr als 8 von 10 Punkten vergeben...
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

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MX87 hat geschrieben:Über Connerys kontroversen Charakter kann ich nur sagen, dass ich selber in den unmöglichsten Situationen noch Witze reisse. Humor kann auch eine Art Schutzmechanismus vor etwas sein, gerade wenn man selber "innerlich" auf der Flucht ist wie zB ein Soldat im Kugelhagel des D-Day-Strandes.
Du willst den Krieg doch etwa nicht mit deinem Alltag vergleichen? :wink:
Dieser Film, oder auch "Der Soldat James Ryan", der einen deutlich ernsteren Ton hat, sind noch meilenweit entfernt von der Realität.
Was sind für dich "die unmöglichsten Situationen"? Während du an der Busshaltestelle stehst oder aus dem Kino rauskommt und neben dir ein Mann einem anderen Mann ein Messer durch den Hals zieht? Und selbst so ein Szenario ist nicht mit einer Schlacht im Krieg zu vergleichen.

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@007JB

Meine Texte sollen Dich, und nebenbei auch die anderen, amüsieren. Damals war ich ein Bursche, welcher mit Boshaftigkeit besseelt, hier nur Scherze auf andere Leutz kosten gemacht habe.

In dieser Hinsicht möchte ich mich bei meinen Opfern entschuldigen. Da diese aber in mein Keller liegen, müßte ich dafür 4 Etagen runtergehen-was mir aber jetzt zu aufwendig ist! :mrgreen:

Was Du zu Connery sagst, mag vielleicht stimmen. Mein "Dilema" hier ist jetzt, dass ich gestern den Film nicht gesehen habe, da ich mein Nachbarn untern Tisch gesoffen habe-wobei er den Tropfen noch bezahlt hat! ;-) Aber vielleicht sollte/wollte die Rolle so angegangen werden, dass sowas wie Galgenhumor rübergebracht werden sollte. Ok....Wenn Dein Schädel mit einer Kugel verschönert wird, dann haben wir alle nichts mehr von Deinem Fachwissen bzw. Deinen tollen Posts (was jetzt nicht ironisch oder so gemeint ist-ich würde Dich mal gerne unterm Tisch saufen. Aber am besten mit einem schönen, schwatten, heißen Kaffee, welcher auch noch schön schwatt und heiß riecht. Gefolgt von einem Orangensaft und einem Stück Rüeblitorte mit eben dem Schlach Niedlä drauf). Aber um auf Connery zurück zukommen.....Vielleicht sollte sowas wie eine Art "Galgenhumor" vermittelt werden. Und da Sprüche nicht soviel wiegen wie ein Galgen....
...Wie soll man denn bitteschön den WW2 realistisch Verfilmen ohne den Deutschen als das Böse darzustellen? Wir waren das Böse, das Zentrum des Bösen, angeführt von dem zweiten Antichristen, der sich für Cäsers zu klein geratener Inkanisation hielt. Vom Volk gefeiert. Jeder Mensch kann zum Bösen werden, wenn er die Verantwortung für sein Handeln an eine andere Person übergeben kann....


Junge....Etwas Piano wie Klavier bitte....! Wir waren nicht die Bösen. Eben weil wir damals nicht gelebt haben, und somit mit dem Geschehen nicht schuldig gemacht haben. Wir müssen uns dem immer bewußt sein und besonders dagegen ankämpfen, dass sowas nie wieder passiert. Viele Diskussionen mit vielen Menschen führen. Nicht nur mit Deutschen, sondern auch mit Ausländern. Aber wir beide sind für die Ereignisse während des 2. Weltkriegs nicht schuldig!

Was das Thema Deutsche, böse und Kriegsfilm angeht, würde ich Dir doch sehr gerne "Das Boot" ans Herz legen... Dann weißt Du, dass es auch anders geht! ;-)

In diesem Sinne und bis neulich
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EDIT

nochma an den JB mit den Zahlen davor:

Ich gebe Dir ma nen Teil meiner Biographie preis und das, obwohl ich kein Auto habe (sorry...aber Insider-Witz :wink:). Und ich weiß, dass ich mich damit ins eigene Fleisch schneide, da Ihr alle meine Biographie kaufen sollt. Aber ich sehe das mal als eine Art Brotkrumen...

Ich habe Zivildienst an der "Heimatfront" gemacht-sprich Krankenhaus. Und die Arbeit dort war einfach nur ein Geschäft. Da wurde nicht großartig Rücksicht genommen auf körperliche Beschwerden der Patienten. Mußte einer geröncht werden, dann wurde dieser geröncht. Egal ob der Patient Schmerzen hatte, oder nicht! Eben weil das kein Mensch für uns war, sondern ein Auftrag oder ein Geschäft.

Ich habe schon alle Organe gesehen, welche Du in Deinen Körper hast.
Ich habe schon alle Stadien des Mensch-Seins gesehen (vom Zellklumpen bis zum Toten).

Wie man sowas, als 20 Jähriger durchsteht? Mit Ironie und Galgenhumor. Mit dem heutigen Abstand erschrecke ich mich teilweise an dem, wie und an was ich in manchen Situationen gedacht oder gesagt habe. Aber das war in diesem Zeitpunkt genau das Richtige. Iich habe eine Freundin die in Köln im Krankenhaus arbeitet und sie gab mir bzgl meiner damaligen Vorgehensweise recht. Du brauchst da sowas wie Ironie, Sarkasmus oder schwarzen Humor....Sonst gehst Du in die Knie!

Tja...Warum sollte es im Krieg anders sein?
Tja...Warum sollte es dann nicht auch in einem Kriegsfilm gezeigt werden?

In diesem Sinne und bis neulich
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Der Film mit den meisten Stars

Daryl F. Zanucks 1962 entstandene Mammutproduktion "Der längste Tag" ist die Nacherzählung des Unternehmens "Overlord" am Morgen des 06. Juni '44 in der Normandie. Der Film verfolgt mit historischer Genauigkeit den Kampfverlauf der Invasion, wobei er es nicht als seine Aufgabe ansieht, Zusammenhänge zu erläutern, sondern nur die damaligen Geschehnisse aneinandergereiht aufzuzeigen.
Eine Besonderheit bei der Verfilmung lag darin, dass man die einzelnen kriegsführenden Nationen mit Schauspielern aus den jeweiligen Ländern besetzt hatte, die für die verschiedenen Kriegsteilnehmer standen. Somit ergab sich, dass fast alles, was auf den jeweiligen (kriegsführenden) Seiten (von Amerikaner, Briten und Deutschen) einen Rang und Namen als Schauspieler besaß, in diesem Blockbuster jener Tage mitspielte. Dadurch wurde der Film zum Lichtspielstreifen mit den meisten Stars, die jemals gemeinsam vor einer Kamera standen.


Erscheint der Humor in diesem Film noch zeitgemäss?

Ob man 1962 - nach noch nicht mal rund zwanzig Jahren nach Ende des Weltkriegs II. - als Zuschauer soweit war, eine möglichst ungeschminkt realistische Darstellung im Stile von Lewis Milestones "Im Westen nichts neues" (1930) konsumieren zu wollen, kann ich nicht beurteilen, aber wenn man sich bestimmte gesellschaftliche Verdrängungsrhythmen aus der Zeit vor Augen führt, dürfte dies nicht unbedingt der Fall gewesen sein. Gerade im Hinblick damals auf einen dauernden zu befürchtenden Atomkrieg, dessen Gefahr sich bekanntlich dann in der im Oktober 1962 manifistierenden Kubakrise als kurzfristige Bedrohung des akuten Weltfriedens offenbarte, stellt für den Menschen der Verzweiflungshumor eine Art Rettungsanker dar, mit der er versucht seine Panik und Existenzängste zu überspielen und dies als Möglichkeit nutzt, seine Ängste in Griff zu bekommen.

- Natürlich wirken viele Szenen aus dem Film aus heutiger Sicht gerade im Vergleich zu Steven Spielbergs "Der Soldat James Ryan" (1998) wie eine pervertierende Geschmacklosigkeit, bei der das Kriegsgeschehen als abstruses Happening im Sandkasten dargestellt wird, in dem ein Mann noch ein Mann ist und jeder sich für den anderen mal eben offert ohne im geringsten Angst vor einem sinnlosen Tod zu zeigen.

Dem gegenüber steht der dauernd im Film erscheinende angelsächsische Humor, der sich über jede noch so ernsthaft gedrehte Sequenz lustig macht und den Film wie ein roter Faden durchzieht. Hinsichtlich des "merkwürdigen" Humor-Aspektes in "Der längste Tag" möchte ich kurz eine Brücke zu den James Bond-Filmen alter Prägung schlagen. Würde man aus heutiger Sicht die legendären Einzeiler aus den alten Connery-Bondfilmen der Sechziger für bare Münze nehmen, kann man bestimmte Zeitkritiken, die den Filmen faschistoide, gewaltverherlichende Züge nachsagen, ohne weiteres folgen. Der sächsische Mime Gert Fröbe berichtete in seinem Buch "Auf ein Neues" gerade hinsichtlich dieses kritischen Aspektes eine interessante Erfahrung beim Casting von "Goldfinger". Als er mit seiner Frau Beate in einem Privat-Kino die ersten beiden Bondstreifen zu sehen bekam, wollte er die ihm angebotene Rolle des Hauptbösewichts ablehnen. Seine Frau machte ihm erst begreiflich, dass diese Filme nicht mit Werken wie "Es geschah am hellichten Tag" (1958) zu vergleichen und zu verstehen sind, sondern dass sich diese angelsächsischen Filmproduktionen selbst nicht wirklich ernst nehmen.

Genau dieser Aspekt ist auch bei "Der längste Tag" wiederzufinden. Obwohl es sich um ein eigentlich erschütterndes Thema handelt, hat man eine Umsetzung der Thematik dahin gehend vorgenommen, bei der den Zuschauer eben nicht schockiert aus dem Kino kommen bzw. ihm das Lachen vergehen sollte, sondern dass der Zuschauer das gerade Gesehene doch diese Art von Humor als emotionalen Befreiungsschlag zu der gezeigten Gewalt verdrängen sollte und damit auch konnte. - Stanley Kubrick setzte nach der "Kuba-Krise "mit seiner Kriegssatire von "Dr. Seltsam oder Wie ich lernte die Bombe zu lieben" (1964) noch einen drauf.
Eine solche Mamutproduktion verursachte auch schon damals horrende Kosten. Damit damals von vorne herein kein finanzielles Fiasko entstehen konnte, hat man dem damaligen angelsächsischen Publikumsgeschmack Rechnung getragen, in dem der Humor zwischenzeitlich immer die Überhand behält. Dies gilt nicht nur für Sean Connerys juxenden Kommentare während der Waffengänge, sondern auch der unerschütterliche schottische Duddelsackspieler oder sein Vorgesetzer, der seinen Hund spazieren führt wie auch die Abteilung von Nonnen, die unbeirrt durch den wildesten Kugelhagel unverletzt marschieren, zeigen deutlich auf, dass man bewußt den Weg der immer wiederkehrenden Verulkung gewählt hat. Dem gegenüber stehen auch ernsthafte Reaktionen wie beispielsweise die von Lt. Col. Benjamin Vandervoort (John Wayne), der bei einem Einzug in eine Stadt befiehlt, die Leichen gefallener Fallschirmjäger an verschiedenen Masten trotz gefährdenden Beschusses seiner eigenen Leute abhängen zu lassen - und dies sicherlich nicht nur aus Gründen der Truppenmoral.


Aus heutiger Sicht und gerade im Vergleich zu Steven Spielbergs weitaus ernsthafteren und brutal gezeigten Abhandlung der D-Day-Thematik in "Der Soldat James Ryan" mag mancher die Verfilmung von "Der längste Tag" nicht mehr unbedingt als Antikriegsfilm interpretieren, da viele Dialoge heute (eher) unfreiwilig andere Emotionen beim Zuschauer hervorrufen können, als dies beabsichtigt ist und dies damals sicherlich der Fall war.

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007James Bond hat geschrieben:
MX87 hat geschrieben:Über Connerys kontroversen Charakter kann ich nur sagen, dass ich selber in den unmöglichsten Situationen noch Witze reisse. Humor kann auch eine Art Schutzmechanismus vor etwas sein, gerade wenn man selber "innerlich" auf der Flucht ist wie zB ein Soldat im Kugelhagel des D-Day-Strandes.
Du willst den Krieg doch etwa nicht mit deinem Alltag vergleichen? :wink:
Dieser Film, oder auch "Der Soldat James Ryan", der einen deutlich ernsteren Ton hat, sind noch meilenweit entfernt von der Realität.
Was sind für dich "die unmöglichsten Situationen"? Während du an der Busshaltestelle stehst oder aus dem Kino rauskommt und neben dir ein Mann einem anderen Mann ein Messer durch den Hals zieht? Und selbst so ein Szenario ist nicht mit einer Schlacht im Krieg zu vergleichen.
Auf welche Situation ich hier ansprach möchte ich nicht wirklich eingehen, da es mir sonst zu persönlich wäre. Du kannst dich aber verlassen, dass ich eine Sitation meinte die schon etwas krasser als die von dir beschriebene ist. Ich werde dir eine PM schreiben, da ich den konkreten Fall nicht in einem öffentlichen Forum schildern will.
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

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Forumswohltäter, Reise-Fred Gründer, Biograf.... mein Gott, was kann da noch kommen. :wink:

Auch ich bin zurzeit Zivilst und weiß wie die Patienten allgemein henadelt werden. Es ist tatsächlich so wie du es beschreibst (trotzdem: in was für einen Bereich haben die dich da geschickt :lol: ). Während einer OP habe ich mal in nächster Nähe etwas Reparariert und hab die Erfahrung gemacht, das der offene Bauch auf der Mattscheibe etwas völlig anderes ist.
Ich kann mir gut vorstellen, das man mit der Zeit anfängt das ganze beinahe sadistisch Locker zu betrachten, weil man eben sonst als verbitterter Geist durch die Gegend schlürft.
Aber mein lieber 001, da gibt es noch einen großen Unterschied. Zu keiner Zeit musstest du Angst um dein Leben haben, keine Angst bei vollem Bewusstsein mit offenem Bauch da liegen zu müssen, oder sonst etwas in der Art. Du warst einfach nicht in Gefahr.... ok, dein Magen vieleicht schon.

Jedenfalls kann ich mir vorallem bei der grauenhaften Invasion in der Normandi nicht vorstellen, das da irgend jemand zwischen dem Kugelhagen noch an etwas anderes denken konnte als sein Leben.

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Du hast in Deinen Ausführungen den "Genuss-Fred" vergessen! 8)

Ich habe zuerst drei Wochen bei der EEG-Abteilung (das Messen von Gehirnströmen) gearbeitet und mußte dann, auf Grund von einer Allergie, wechseln und bin daher beim "PatientenBegleitDienst" (PBD) gelandet. Man könnte auch das Wort "Hostes" benutzen, aber wir haben die Menschen, oder dessen Einzelteile, nur von A nach B gebracht! ;-) Und da wir heute in Zeiten leben, wo man als Salesman oder "Home Facility Manager" bezeichnet wird, obwohl man nicht weiß was dahinter steckt, habe ich mich immer als

"Fachkraft für den fach-, und sachgerechten Transport von Menschen und/oder Humanmaterials"

bezeichnet...Hat doch wat, oder?8)

Soll ich Dir die Story mit dem ampotierten Bein erzählen? :mrgreen:

Was ich Dir gerne hinter die Ohren schreiben will ist, dass es nicht härteres gibt, als das wahre Leben...

In diesem Sinne und bis neulich
001- welcher vom Leben doch gehärtet wurde....
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001 hat geschrieben:Junge....Etwas Piano wie Klavier bitte....! Wir waren nicht die Bösen. Eben weil wir damals nicht gelebt haben, und somit mit dem Geschehen nicht schuldig gemacht haben. Wir müssen uns dem immer bewußt sein und besonders dagegen ankämpfen, dass sowas nie wieder passiert. Viele Diskussionen mit vielen Menschen führen. Nicht nur mit Deutschen, sondern auch mit Ausländern. Aber wir beide sind für die Ereignisse während des 2. Weltkriegs nicht schuldig!
Diese Meinung unterstreiche ich. Ich weiß, dass du 001 oder Tom, keine Rückendeckung brauchst, aber dein Beitrag bringt es einfach auf den Punkt. Wir Deutschen können bzw. müssen uns für das, was damals passiert ist, nicht mehr schuldig fühlen, denn wir haben damals nicht gelebt. Außerdem hat Deutschland auch genug gelitten und nicht nur die Deutschen waren die Bösen. Fragt mal eure Großmütter, was z B. die Russen mit 10-jährigen oder noch jüngeren Mädchen gemacht haben. Wenn das nicht böse ist, weiß ich auch nicht mehr, was für euch dann böse ist. Als die Russen damals in Deutschland einmarschiert sind, bekamen sie vorher, von ihrem "Führer" Stalin, Nachrichten in denen so etwas stand wie die Deutschen sind das schlimmste Volk auf Erden, sie haben es nicht verdient noch länger zu leben oder die deutschen Frauen und Kinder gehören euch, macht mit denen was ihr wollt, aber lasst sie leiden. Auch solche Sachen muss man in Betracht ziehen, wenn man über böse Völker während des zweiten Weltkriegs spricht. Deutschland macht immer noch den Fehler und fühlt sich für die Taten verantwortlich und das ist, meiner Meinung nach, nicht mehr notwendig, denn es ist schon genug Zeit vergangen. Sicher, die Sachen, die damals geschehen sind, besonders die Qualen, die die Juden durchstehen mussten, sind furchtbar und nicht wieder gut zu machen, aber man muss es auch aus einem anderen Gesichtspunkt sehen. Deutschland hatte nach dem ersten Weltkrieg, insbesondere durch den Versailler Vertrag, viele Nachteile und das ist auch einer der Gründe, warum es überhaupt wieder zum Krieg gekommen ist. Aber es ist ja wahrscheinlich eh so, dass man den Deutschen diese Geschehnisse auch in 50 Jahren noch vorhält.
Im Angesicht des Todes, muss der Spion der mich liebte, Leben und Sterben Lassen
007.Mirco

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Hups, das hab ich ja ganz übersehen.
Mit "wir" meinte ich nicht uns im Jahre 2008, sondern das Volk bzw. Land was wir vertreten. Und das war eben zur damaligen Zeit das Land des Bösen, denn im Gegensatz zu anderen Bösen, haben wir (nein, nicht wir persönlich) Oberbösen versucht die ganze Welt zu unterdrücken, versklaven, auszurotten - was auch immer diese Größenwahnsinnigen vor hatten. Ich bin ebenfalls der Ansicht, das wir (ja, jetzt wir persönlich) keine Rechenschaft schuldig sind, eben weil wir zu dieser Zeit nicht lebten.
Jedoch scheinen viele der Meinung zu sein, das die Bürger zur damaligen Zeit selbst keinen Einfluss auf und keine Ahnung von den Machenschaften der Nazis hatten. Dies ist einfach nicht wahr.
Das deutsche Volk war vor der Besinnung nach dem WW2 schon immer ein kriegsbegeistertes Volk, mehr als jedes andere und führte Kriege mit ungewohnter Brutalität, weswegen wir (nein, nicht wir perönlich) 1918 aus jeder Ecke der Welt auch Rechnungen geschickt bekommen haben.