Auf welcher Sprache besser?

Deutsch
Insgesamt abgegebene Stimmen: 37 (50%)
Englisch
Insgesamt abgegebene Stimmen: 37 (50%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 74

Re: Englisch oder Deutsch?

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GoldenProjectile hat geschrieben:Kleinstadt? Städtchen? Pöbel? :shock: :?:

Altaa, ich lebe in einem 10.000-Seelen-Kaff! Und diese Zahl ist hierzulande die mehr oder minder offizielle Grenze zwischen "Dorf" und "Stadt". :wink:

Grüsse (aus dem kaum besiedelten Spiesserlande, dass dieses Wort ohne "ß" schreibt), GoldenPro
Mit der Größe der Städte kann ich Dir rechtgeben-war mehrmals bei Euch unten. Aber die Größe sagt niemals etwas über Qualität aus! Meine Eltern leben in der Nachbarstadt (ca 28.000 Einwohner) und die Lebensqualität ist sehr vielen Dingen wesentlich besser, als in meiner "Großstadt".

Wofür ich Dich aber beneide ist folgendes. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, dann wohnst Du in der Ecke Bern. Egal welche Größe Dein "Kaff" hat, es ist faszinierend wie schnell man im franz. sprachigen Teil der CH ist...Ok-Ich müßte nur um die Ecke gehen, um mich einer anderen Sprache auszusetzen. Aber dann müßte ich mir einen Döner, oder Gyros kaufen...

Gone-with the wind
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Re: Englisch oder Deutsch?

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Ich mag die englischen Versionen viel lieber. Bestimmte Dialoge hören sich viel besser an, die Betonungen oder Konstellationen sind einfach ... abgerundeter. Bestes Beispiel bei Skyfall.

"Ich habe den Tod genossen" (so lahm irgendwie)
"Enyoing death." (normal, leicht in die Höhe, bisschen runter, death dann in einer tonlage)

"Auferstehung"
"Resurrection"

Die Wörter passen besser, Daniel Craig bringt es einfach besser rüber als die Synchronstimme. ^-^

Meine Meinung ~

Re: Englisch oder Deutsch?

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Also über die deutschen Synchronisationen wird oft auf hohem Niveau gemeckert. Ich finde da eher die Arbeit der Übersetzer teilweise verbesserungswürdig.

Aber es gibt auch viele Beispiele, in denen gerade die Synchronisation Filme erst sehenswert gemacht hat. Warum haben denn z. B. die Bud-Spencer-Filme in Deutschland so einen Kultstatus, im Ausland aber kaum? Weil die Synchronisation einfach genial ist, da wurde sehr viel Detailarbeit geleistet. Dagegen ist die OV schwächer.

Auch bei den alten Star-Wars-Filmen ist die deutsche Synchro der englischen OV streckenweise haushoch überlegen. Ein Beispiel: Die Szene, in der Darth Vader Luke offenbart, dass er sein Vater ist. Die deutsche Synchronstimme macht das hervorragend, dagegen ist die OV geradezu lahm.

Man darf nicht vergessen: Ein Synchronsprecher kann sich voll auf die Modulierung seiner Stimme konzentrieren, während ein Schauspieler auch noch Mimik, Gestik usw. bemühen muss. Ich habe früher (Musik-)Theater gespielt und da natürlich auch verschiedene Übungen zur Modulation der Stimme gemacht. Bei Schauspielern trennt sich zuallererst über die Stimme die Spreu vom Weizen. Ein Schauspieler, der seine Stimme nicht modulieren kann, ist einfach unglaubwürdig. Das kann durch einen guten Synchronsprecher fast vollkommen vermieden werden.

Re: Englisch oder Deutsch?

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Sehe ich genauso. Hinzu kommt, dass Synchronsprecher idR absolute Sprechexperten sind, d.h. ihre Stimme noch weit besser einzusetzen wissen wie der normale Schauspieler. Schaut man sich die Bondsynchros der 60er und 70er Jahre an, so fällt auf das gerade auch kleinere Rollen ungemein prominent synchronisiert worden sind - beispielsweise Marquis auf Pussfeller in DN oder Sachtleben auf den Taxifahrer in LALD. Ohne den Darstellern auf die Füsse treten zu wollen: die sprachliche und stimmliche Qualität ihrer Synchronsprecher ist einfach deutlich überlegen. Der konsequente Einsatz der Sprecherelite führte natürlich auf der anderen Seite dazu, dass Mehrfachbesetzungen innerhalb der Reihe an der Tagesordnung waren – gerade in den „Münchener“ Bonds ab 73. So hörte man zB Sachtleben später auch noch auf Ferrara in FYEO und auf Orlov in OP.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Englisch oder Deutsch?

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Das ist natürlich alles richtig was ihr schreibt und vor allem in Bezug auf die Professionalisierung von Nebenrollen (grade kleinere Bondgirl Rollen wurden ja nur unter optischen Gesichtspunkten ausgewählt) durch die Synchronisierung.
Aber dennoch muss man auch anmerken, dass jede noch so gute Synchro ein Original verfälscht und vor allem die Authenzität der Atmosphäre "schluckt". Es ist eben was anderes wenn ein echter Schauspieler am Set spielt und redet, oder ob im Studio unter idealen Bedingungen etwas eingesprochen wird. Oft geht wirklich sehr viel von der akustischen Atmosphäre einer Szene verloren - bestes Beispiel die Kasino Szene mit Craig und Marlohe in SF
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Englisch oder Deutsch?

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Das ist mit der echten Hintergrundatmo ist nicht von der Hand zu weisen, allerdings darf man dabei nicht übersehen, dass nicht wenige Zuschauer – weil über Synchronfassungen konditioniert –die von dir angesprochene „akustische Atmosphäre“ oft sogar als eher störend empfinden, weil der Dialog nicht so klar rüberkommt wie in einer kontrollierbareren Studiosituation. Zumal der Backgroundteppich bei gut gemachten Synchros einen recht authentisch klingenden Eindruck hinterlässt, nicht umsonst werden idR Szenen die draussen spielen in anderen Räumlichkeiten aufgenommen als welche die innen spielen. Das ist aber auch immer abhängig vom Aufwand, den die Synchronproduktion betreibt. Leider geht die Tendenz bei aktuellen Synchros aufgrund der immer kürzeren Produktionszeiten aber in der Tat nicht unbedingt in diese Richtung. Und was heisst schon Verfälschung: wenn es eine Verfälschung darstellt, dass die Stimm- und Sprechqualität vieler Rollen verbessert wurde, dann nehme ich die sehr gerne in Kauf. Aber leider geht auch hier die Tendenz bei vielen aktuellen Synchronproduktionen in eine andere Richtung.
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Re: Englisch oder Deutsch?

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Mit den gleichen Argumenten kann man aber auch das rechtfertigen, was George Lucas seit Jahren mit seinen Star Wars Filmen gemacht hat .-)

- veraltete Tricks? Kann man ja im Nachhinein verbessern (Star Wars)
- schwache Darsteller? Kann man ja durch Synchronsprecher verbessern (Bond)
- langweilige Dialoge? kann man ja in der Synchronfassung lustiger machen (DAF, Spencer/Hill)
- kritische Story? Kann man ja durch eine abgewandelte Story entschärfen (Hitchcocks Berüchtigt)
- brutale Einzelemenente? Kann man ja im Nachhinein wegtricksen (Spielbergs ET)

Das alles meine ich mit "verfälschen". Sicher sind professionelle Synchronsprecher das kleinste Übel, aber wo geht es los und wo hört es auf? Meine Aussage ist einfach: Original ist original - und das sollte man zumindest als Bond Fan kennen.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Englisch oder Deutsch?

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Ich verstehe immer noch nicht, was ein Original besser macht. Wenn das Original ranzig ist, die deutsche Synchronfassung aber genial, dann sehe ich keinen Grund warum das Original da dennoch besser sein soll. Nur weil es das Original ist? Also vom Hocker reißt micht das nicht wirklich.

Re: Englisch oder Deutsch?

58
danielcc hat geschrieben:Mit den gleichen Argumenten kann man aber auch das rechtfertigen, was George Lucas seit Jahren mit seinen Star Wars Filmen gemacht hat .-)

- veraltete Tricks? Kann man ja im Nachhinein verbessern (Star Wars)
- schwache Darsteller? Kann man ja durch Synchronsprecher verbessern (Bond)
- langweilige Dialoge? kann man ja in der Synchronfassung lustiger machen (DAF, Spencer/Hill)
- kritische Story? Kann man ja durch eine abgewandelte Story entschärfen (Hitchcocks Berüchtigt)
- brutale Einzelemenente? Kann man ja im Nachhinein wegtricksen (Spielbergs ET)

Das alles meine ich mit "verfälschen". Sicher sind professionelle Synchronsprecher das kleinste Übel, aber wo geht es los und wo hört es auf? Meine Aussage ist einfach: Original ist original - und das sollte man zumindest als Bond Fan kennen.
Und meine Aussage ist Qualität ist Qualität. Und das ist unabhängig davon, was zuerst da war. Deine Beispiele haben auch wenig mit den Synchros der Bondfilmen zu tun, selbst DAF ist noch eine ziemlich werkgetreue Umsetzung, der Vergleich mit Spencer/Hill oder Weisses Gift aka Berüchtigt (übrigens eine gute Synchro, deutlich besser als die werkgetreue TV-Synchro) ist hier wenig angebracht. Die Entscheidung Original oder Synchro ist letztlich eine reine Geschmacksfrage, da beide unzweifelhaft ihre Qualitäten sowie ihre pros und contras haben. Hier gibt es kein "KO-Kriterium", deine "Verfälschungsthese" ist mir zu dogmatisch, denn unter diesem Gesichtspunkt dürfte es eigentlich nur eine dröge 1:1 Übersetzung geben, ungeachtet solch Kleinigkeiten wie Wortwitz, Sprachverständnis oder gar lippensynchronität. Wer Synchros par tout nicht mag sollte halt dann einen Bogen darum machen, aber der Verfälschungsvorwurf trifft wenn es hoch kommt vielleicht auf 1% aller Synchronproduktionen zu und die meisten davon stammen aus einer verhältnismäßig kurzen Zeitspanne.
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Re: Englisch oder Deutsch?

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Ich finde, dass man die Filme, wenn man sie zum ersten Mal sieht, erst einmal auf Deutsch sehen sollte, um den Inhalt zu verstehen. ;) Da ich sie aber alle schon kenne, sehe ich sie mir viel lieber auf Englisch an, da einem sonst die vielen schönen Wortspiele oder Bonds schöne deutsche Sätze "Mein Büro hat ein Auto reserviert" und "Lass dich nicht verarschen" zum Beispiel entgehen würden. Das ist einfach zu schön!!! :) Auch ist es toll, die originalen Stimmen zu hören.

Re: Englisch oder Deutsch?

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was für eine frage! natürlich ist das original immer besser, da eine übersetzung immer auch eine interpretation ist. manchge deutsche sprecher und übersetzungen sind gelungen, manches geht voll in die hose (man denke mal an boris' spongebobstimme in goldeneye - grrr!)

einiges verliert im deutschen enorm (hi, i'm plenty - but of course you are - oder - cunning linguist - oder - dr. kaufmann - vergleicht DEN mal en/de!)

neinnein, gott bewahre mich vor synchronisierten filmen!