Temple of Doom habe ich auch lange Zeit als schwächsten Film der Reihe gesehen (also der Trilogie), aber er holt wieder auf. Ein hat ein paar der tollsten Szenen, allein die Auftaktsequenz bis zur "Landung" in Indien ist grandios. In unseren drögen PC-Zeiten macht mir vor allem die Bankett-Szene fast noch mehr Spaß wie früher, denn spaßig ist sie ja auch gemeint. Dann kommen noch die Lorenfahrt im Bergwerk und das Finale auf der Brücke. Das ist schon ein rasantes Abenteuer par excellence.
Und Ford selbst gibt hier die beste Indy-Vorstellung, aber das ist Ansichtssache.
Re: Indiana Jones
812Da finde in in ATLC den „Schnitt“ zwischen Venedig und irgendeinem (amerikanischen?) Hafen mit einem venezianischen „Haus“ zu Beginn der Bootsverfolgung deutlich schlimmer. In ATTOD stört mich eher der etwas ausdauernde Übergang von Ende der Boot-Rutsch-Aktion und der Ankunft am/im Tempel. Aber das ist immer noch meckern auf hohem Niveau.ollistone hat geschrieben: 5. Dezember 2022 16:13 "Tempel des Todes" leidet für mich ein wenig darunter, dass er sehr schnell ausschließlich im Studio spielt. Die Herz-rausreiß-Szene (wenn man sie irgendwo noch zu sehen bekommt) ist für mich kein Spaß mehr, den Teil kriegt der Nachwuchs so schnell nicht zu sehen.
Exakt!ollistone hat geschrieben: 5. Dezember 2022 16:13 "Der letzte Kreuzzug" ist einfach perfektes Actionkino. Höhepunkt folgt Höhepunkt, ein echtes Spektakel. Kennt man so heute gar nicht mehr.
„Bei Ihnen alles in Ordnung?“
„Im Moment nicht, danke!“
„Im Moment nicht, danke!“
Re: Indiana Jones
813Ach, natürlich hat Temple seine offensichtlichen Schwächen, wie auch jeder Teil der Reihe, aber ich feiere ihn für das, was er ist - eine nicht enden wollende Achterbahnfahrt, vom grandiosen Musical-Auftakt im Club Obi-Wan bis zum großen Finale auf der Hängebrücke. Nichts anderes möchte der Film sein und er fliegt einfach gerade wie ein Pfeil. Einfach Köpfchen aus und genießen, ganz wie es sich eben für die Sichtung eines Spielberg-Filmes gehört - meines Erachtens. Nervige Sidekicks und Familienmoral hin oder her (erkenne ich hier so gar nicht, also gemessen an so manch anderem grandiosen „Spielberg-Kitsch“ à la E.T. oder eben Crusade - da wird das Thema Familie doch sehr viel prominenter verhandelt), am Ende soll's doch nur großes Entertainment mit viel Thrill sein. Auch John Williams ist hier in Bestform, aber das war er auch in Raiders und Crusade, die ebenfalls ihre eigenständigen Themen haben.
Und ich liebe den Übergang vom Paramount Massiv zum Gong
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Re: Indiana Jones
815Crusade behandelt das Thema offensichtlicher, aber wie ich finde aber auch deutlich seriöser und erwachsener. E.T. ist übrigens für mich ein ganz anderes Kaliber diesbezüglich (wie auch CEOT3K), da der Film im Gegensatz zu Spielbergs später propagierten Heile-Welt-Familienidyllen ja das Bild einer durch die Trennung der Eltern dysfunktionalen Familie zeigt. Das ist ebenfalls wesentlich seriöser und vor allem nicht so moralisierend wie der spätere Spielberg, bei dem man nicht selten den Eindruck gewinnt, dass er mit aller Gewalt das Ideal einer heilen Familie in seinen Filmen unterbringen muss.craigistheman hat geschrieben: 5. Dezember 2022 16:46 Nervige Sidekicks und Familienmoral hin oder her (erkenne ich hier so gar nicht, also gemessen an so manch anderem grandiosen „Spielberg-Kitsch“ à la E.T. oder eben Crusade - da wird das Thema Familie doch sehr viel prominenter verhandelt)
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Indiana Jones
816"E.T." ist von dem Familien-Kitsch späterer Spielbergs wirklich Lichtjahre entfernt. Was er da alleine elf Jahre später in "Jurassic Park" für Geschütze auffährt, damit wir auch wirklich alle begriffen haben, dass es im Leben echtes Glück nur mit Frau und Kindern gibt, davon war in seiner Karrierephase vor "Hook" nichts zu spüren. In "Unheimliche Begegnung der dritten Art" sagt der olle Dreyfuss sogar "Tschö mit Ö" und erforscht lieber den Sternenhimmel, als sich weiter um die Ernährung der Blagen zu kümmern. Würde Spielberg den heute drehen, die Figur würde den Aliens vor die Füße spucken und ihnen erstmal eintrichtern, was ihnen einfällt, ihn von seiner geliebten Familie losreißen zu wollen. In "E.T." steht, wie Anatol korrekt sagt, eine dysfunktionale Familie im Vordergrund, natürlich stark geprägt durch Spielbergs eigene Kindheitserfahrungen. Auch hier: Würde Stevie den heute machen, den "E.T.", dann käme am Ende der Papa wieder zur Familie zurück, der versehentlich von den E.T.s entführt wurde und seine Familie natürlich nie absichtlich verlassen hätte – denn wie könnte er auch, der arme Narr.
In den Filmen vor "Hook" ist dieser moralinsäure Familienbohei in Spielbergs Karriere für mich kaum präsent. "Der Tempel des Todes" hat das eigentlich auch nicht wirklich, obwohl er den Playboy Indy natürlich schon in eine Art Familienkonstellation wirft. Die Beziehung zwischen Indy und Short Round finde ich dabei aber eigentlich meistens ganz süß (wenngleich der Junge zwei Spuren zu hyperaktiv ist). Nervig ist nur die alte Kreisch-Schwester, die vielleicht ganz knappe 7.000 mal zu oft ihre Stimmbänder und damit meinen guten Willen überreizt. Auch in "Der letzte Kreuzzug" merke ich von der späteren Spielberg-Propaganda (Häusle baue, Kinder mache) wenig. Da geht es sicherlich insgesamt darum, dass ein Vater und ein Sohn wieder zueinander finden, aber das ist hier keine Dauerwerbesendung für das gefüllte Eigenheim, sondern eben ein passendes emotionales Fundament für einen Actionfilm. Die Gralssuche wird damit auch die Suche nach sich selbst und das verknüpft sich alles sehr befriedigend und vor allem logisch.
Ansonsten ist doch bei Indy alles glasklar: "Der letzte Kreuzzug" ist der beste Film, vielleicht sogar (neben dem Haifisch) der beste Spielberg, auf jeden Fall mein liebster. Irgendwer hat es weiter oben ganz richtig gesagt: Da folgt Höhepunkt auf Höhepunkt, da ist jede Szene bis ins letzte Detail auf die Spitze getrieben, da wird jeder Gag, jede Actionszene, jede Konfrontation, einfach alles nochmal eine Spur weitergedacht als in anderen Filmen dieser Art. Und es ist der am besten gefilmte Spielberg. Douglas Slocombe ist für die visuelle Identität der Reihe mindestens so wichtig wie Spielberg selbst und ihm gelingen hier teils fantastische Einstellungen, die Kameraarbeit ist vorbildlich dynamisch, ein riesiger Spaß. Übrigens war kein John Williams Score je so gut wie dieser (knapper zweiter Platz geht an den zweiten weißen Hai).
"Jäger des verlorenen Schatzes" ist der Überklassiker und genau wie Indy 3 locker in der ewigen Spielberg-Top-Five. Diese raffinierte Verbindung aus alten Pulp-Serials mit dem damaligen Ton und Geist des Actionkinos ist (trotz ihrer damals nostalgischen Ausrichtung) bemerkenswert zeitlos. Harrison Ford ist von Sekunde 1 an Kult, der Ton ist in unter einer Minute glasklar gesetzt, und ansonsten ist das in handwerklicher Perfektion präsentiertes Actionkino mit Verve – hätte Spielberg sich den dummen Nazi-Affen gespart, wäre es sogar ein gänzlich perfekter Film. "Der Tempel des Todes" stinkt gegen seine zwei Kontrahenten etwas ab. Als Actionspektakel rockt der die Hütte wie kein anderer Spielberg und einige Momente gehören zu den Highlights seiner Filmografie (Indy befreit die Kinder aus der Mine – Hell yes!). Aber Szenen wie das "Dschungelcamp", in dem Willie im Rundgang einmal jedes Tier anschreit, das je im Dschungel gelebt hat, stechen negativ ins Auge und sind eine Spur zu albern für einen Film, der dann zwischendurch wieder unpassend düster werden will.
Außerdem hat Teil 2 am wenigsten von Indy bei der Arbeit zu bieten (sogar im Vergleich zum natürlich bislang schwächsten Teil "Das Königreich der Kristallschädel"). Er stolpert zufällig in das indische Dorf, reitet los zum Sultan, stolpert erneut versehentlich in den Tempel des Todes und von da an geht es eigentlich nur um die Steine und die Kindersklaven. Dass Indy eigentlich Archäologe und Geschichtsprofessor ist, muss man sich hier eher erraten (oder aus dem Vorgänger erinnern). Der oft gescholtene Teil 4 ist besser als sein Ruf, aber leider trotzdem nicht so richtig gut. Die Familien-Propaganda schlägt hier vollends zu buche, und Indy muss am Ende selbstredend in den Hafen der Ehe einfahren. Die künstlichen Tricks sehen oft mies aus, die Action ist merkwürdig unkreativ vielerorts, der Plot wird enorm wirr erzählt und irgendwie ist der Film besonders beschissen ausgeleuchtet. Alle Szenen wirken merkwürdig überstrahlt mit Licht, einiges sieht echt hässlich aus. Highlights sind die ersten tollen zwanzig Minuten (Area 51 und Atompilz) sowie die Ameisenszene und John Hurt als … verlotterte Version von John Hurt.
In den Filmen vor "Hook" ist dieser moralinsäure Familienbohei in Spielbergs Karriere für mich kaum präsent. "Der Tempel des Todes" hat das eigentlich auch nicht wirklich, obwohl er den Playboy Indy natürlich schon in eine Art Familienkonstellation wirft. Die Beziehung zwischen Indy und Short Round finde ich dabei aber eigentlich meistens ganz süß (wenngleich der Junge zwei Spuren zu hyperaktiv ist). Nervig ist nur die alte Kreisch-Schwester, die vielleicht ganz knappe 7.000 mal zu oft ihre Stimmbänder und damit meinen guten Willen überreizt. Auch in "Der letzte Kreuzzug" merke ich von der späteren Spielberg-Propaganda (Häusle baue, Kinder mache) wenig. Da geht es sicherlich insgesamt darum, dass ein Vater und ein Sohn wieder zueinander finden, aber das ist hier keine Dauerwerbesendung für das gefüllte Eigenheim, sondern eben ein passendes emotionales Fundament für einen Actionfilm. Die Gralssuche wird damit auch die Suche nach sich selbst und das verknüpft sich alles sehr befriedigend und vor allem logisch.
Ansonsten ist doch bei Indy alles glasklar: "Der letzte Kreuzzug" ist der beste Film, vielleicht sogar (neben dem Haifisch) der beste Spielberg, auf jeden Fall mein liebster. Irgendwer hat es weiter oben ganz richtig gesagt: Da folgt Höhepunkt auf Höhepunkt, da ist jede Szene bis ins letzte Detail auf die Spitze getrieben, da wird jeder Gag, jede Actionszene, jede Konfrontation, einfach alles nochmal eine Spur weitergedacht als in anderen Filmen dieser Art. Und es ist der am besten gefilmte Spielberg. Douglas Slocombe ist für die visuelle Identität der Reihe mindestens so wichtig wie Spielberg selbst und ihm gelingen hier teils fantastische Einstellungen, die Kameraarbeit ist vorbildlich dynamisch, ein riesiger Spaß. Übrigens war kein John Williams Score je so gut wie dieser (knapper zweiter Platz geht an den zweiten weißen Hai).
"Jäger des verlorenen Schatzes" ist der Überklassiker und genau wie Indy 3 locker in der ewigen Spielberg-Top-Five. Diese raffinierte Verbindung aus alten Pulp-Serials mit dem damaligen Ton und Geist des Actionkinos ist (trotz ihrer damals nostalgischen Ausrichtung) bemerkenswert zeitlos. Harrison Ford ist von Sekunde 1 an Kult, der Ton ist in unter einer Minute glasklar gesetzt, und ansonsten ist das in handwerklicher Perfektion präsentiertes Actionkino mit Verve – hätte Spielberg sich den dummen Nazi-Affen gespart, wäre es sogar ein gänzlich perfekter Film. "Der Tempel des Todes" stinkt gegen seine zwei Kontrahenten etwas ab. Als Actionspektakel rockt der die Hütte wie kein anderer Spielberg und einige Momente gehören zu den Highlights seiner Filmografie (Indy befreit die Kinder aus der Mine – Hell yes!). Aber Szenen wie das "Dschungelcamp", in dem Willie im Rundgang einmal jedes Tier anschreit, das je im Dschungel gelebt hat, stechen negativ ins Auge und sind eine Spur zu albern für einen Film, der dann zwischendurch wieder unpassend düster werden will.
Außerdem hat Teil 2 am wenigsten von Indy bei der Arbeit zu bieten (sogar im Vergleich zum natürlich bislang schwächsten Teil "Das Königreich der Kristallschädel"). Er stolpert zufällig in das indische Dorf, reitet los zum Sultan, stolpert erneut versehentlich in den Tempel des Todes und von da an geht es eigentlich nur um die Steine und die Kindersklaven. Dass Indy eigentlich Archäologe und Geschichtsprofessor ist, muss man sich hier eher erraten (oder aus dem Vorgänger erinnern). Der oft gescholtene Teil 4 ist besser als sein Ruf, aber leider trotzdem nicht so richtig gut. Die Familien-Propaganda schlägt hier vollends zu buche, und Indy muss am Ende selbstredend in den Hafen der Ehe einfahren. Die künstlichen Tricks sehen oft mies aus, die Action ist merkwürdig unkreativ vielerorts, der Plot wird enorm wirr erzählt und irgendwie ist der Film besonders beschissen ausgeleuchtet. Alle Szenen wirken merkwürdig überstrahlt mit Licht, einiges sieht echt hässlich aus. Highlights sind die ersten tollen zwanzig Minuten (Area 51 und Atompilz) sowie die Ameisenszene und John Hurt als … verlotterte Version von John Hurt.
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Re: Indiana Jones
817Bei mir ändert sich die Indy-Rangliste gerne mal. Meist ist Last Crusade oben, manchmal auch Raiders und in bestimmten Momenten kann es sogar Temple sein. Die ganze Trilogie ist fantastisch. Den Spielergschen Familien-Kitsch sehe ich da nirgends, auch wenn Temple eine vermeintlich klassische Konstellation bietet, aber man kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Indy es lange mit Willie aushält.
Hille hat recht, was das Archäologie-Flair betrifft, das ist in Temple am wenigsten präsent. Der lebt mehr von grandiosen Einzelszenen (vor allem der Auftakt) und kommt damit seinem Pulp-Ursprung am nähesten. Mir gefällt zudem das Horror-Element und es ist auch mal erfrischend nicht schon wieder Nazis als Antagonisten zu sehen.
Hille hat recht, was das Archäologie-Flair betrifft, das ist in Temple am wenigsten präsent. Der lebt mehr von grandiosen Einzelszenen (vor allem der Auftakt) und kommt damit seinem Pulp-Ursprung am nähesten. Mir gefällt zudem das Horror-Element und es ist auch mal erfrischend nicht schon wieder Nazis als Antagonisten zu sehen.
Re: Indiana Jones
818"Temple of Doom" hat eine der nervigsten Frauenfiguren in der Geschichte des Films verbrochen, das ist schon einmal ein dicker Minuspunkt. Da würde ich jede einzelne der vielen Gespielinnen, die unser James in seinen Filmen an der Seite hatte, vorziehen, obwohl da auch einige problematische Kandidatinnen gibt. Aber was Willie sich in diesem Film zusammenschreit, ist für mich bei jeder Sichtung schwer zu ertragen und mindert meinen Genuss des Films doch beträchtlich. Besonders, weil die Damen in den anderen Indy-Teilen recht angenehme Figuren sind. Davon ab finde ich den Film auch tonal sehr unausgegoren, wenn sich totale Albernheiten (Willies Kreischodyssee durch den Dschungel oder das Ekeldinner) mit den Brutalitäten von Todeskult und Kindersklaverei mischen. So etwas kann funktionieren, stößt mir hier aber immer sauer auf. Allerdings hat der Film auch, wie hier schon erwähnt wurde, einige der besten Actionmomente der Reihe zu bieten. Gerade die Eröffnungssequenz bis zum Flugzeugabsturz ist eine meiner liebsten Indy-Szenen und allein dafür möchte ich den Film schon nicht missen.
Ansonsten würde ich soweit zustimmen, dass Crusade der unangefochtene Topfilm ist, ein meisterlicher Abenteuerstreifen. Raiders ist aber auch nur knapp dahinter. Meine Meinung zum Kristallschädel deckt sich teils erstaunlich mit meiner Meinung zum Todestempel, weil ich auch da die ersten 15-20 Minuten als dem Rest des Films klar überlegen ansehe. Im Unterschied zu Indy 2 hat Teil 4 jedoch das Problem, keine wirklich großartigen Actionsequenzen mehr hinzubekommen, und die überaus penetrant behandelte Familienthematik nervt hier auch. Aber ich würde auch sagen, dass der Film oft schlechter gemacht wird, als er ist.
Vor Teil 5 graut's mir allerdings schon ein bisschen...
Ansonsten würde ich soweit zustimmen, dass Crusade der unangefochtene Topfilm ist, ein meisterlicher Abenteuerstreifen. Raiders ist aber auch nur knapp dahinter. Meine Meinung zum Kristallschädel deckt sich teils erstaunlich mit meiner Meinung zum Todestempel, weil ich auch da die ersten 15-20 Minuten als dem Rest des Films klar überlegen ansehe. Im Unterschied zu Indy 2 hat Teil 4 jedoch das Problem, keine wirklich großartigen Actionsequenzen mehr hinzubekommen, und die überaus penetrant behandelte Familienthematik nervt hier auch. Aber ich würde auch sagen, dass der Film oft schlechter gemacht wird, als er ist.
Vor Teil 5 graut's mir allerdings schon ein bisschen...
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)
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Re: Indiana Jones
819Nazibraut Elsa > Schreihals Willie … immerhin hast du Prinzipien, 00T!00T hat geschrieben: 6. Dezember 2022 17:00 Besonders, weil die Damen in den anderen Indy-Teilen recht angenehme Figuren sind.

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Re: Indiana Jones
820Elsa schreit mich wenigstens während des Films nicht fortwährend an, da kann ich ihr diese kleinen politischen Irrungen schon verzeihen
.
Aber Spaß beiseite: Elsa als heimliche, Indy hintergehende Nazifrau gibt mir als Figur wesentlich mehr als Willie, deren einzige Funktion es ist, ihre Stimmbänder zu trainieren und sich von Indy retten zu lassen.

Aber Spaß beiseite: Elsa als heimliche, Indy hintergehende Nazifrau gibt mir als Figur wesentlich mehr als Willie, deren einzige Funktion es ist, ihre Stimmbänder zu trainieren und sich von Indy retten zu lassen.
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Re: Indiana Jones
821Hehe, die ersten zwanzig Minuten von Indy 2 sind wirklich bärenstark, aber das Highlight des Films ist für mich die letzte Dreiviertelstunde. Ab dem Moment, an dem Indy aus dem Rauch tritt, um die Kinderarbeiter zu befreien (Gänsehaut!), geht ein Actionspektakel sondergleichen los. Der Kampf gegen Pat Roach ist Spielberg at it's best, die Lorenfahrt ist zurecht der meist zitierte Moment der Reihe und die Action auf der Hängebrücke – holy moly! Indy 5 kann gar nicht, mit keinen modernsten Mitteln der Welt, so viel Adrenalinstöße verursachen, wie dieses FInale in "Der Tempel des Todes". Wirklich: Es geht nicht. Das ist fantastisch. Als Actionfilm betrachtet ist das Spielbergs Karrierehöhepunkt. In "Das Königreich des Kristallschädels" fehlen nach den superben ersten zwanzig Minuten leider wirklich die guten Actionszenen. Die Motorradjagd mit Shia LaBeouf ist viel zu komödiantisch (dabei hat doch "Der letzte Kreuzzug" eine sehr ähnliche Szene viel besser an Bord, und die ist auch voller Gags!), das Gekloppe auf diesem B-Movie-Friedhof taugt nix, die große Dschungeljagd ist einfach zu lang an der Stelle (und sieht enorm künstlich aus, obwohl hier sehr viel echte Stuntarbeit drin steckt!) und das Finale ist ganz schön lahm – leider!00T hat geschrieben: 6. Dezember 2022 17:00 Meine Meinung zum Kristallschädel deckt sich teils erstaunlich mit meiner Meinung zum Todestempel, weil ich auch da die ersten 15-20 Minuten als dem Rest des Films klar überlegen ansehe. Im Unterschied zu Indy 2 hat Teil 4 jedoch das Problem, keine wirklich großartigen Actionsequenzen mehr hinzubekommen, und die überaus penetrant behandelte Familienthematik nervt hier auch. Aber ich würde auch sagen, dass der Film oft schlechter gemacht wird, als er ist.
Ja, der Trailer hat sämtliche begründeten Befürchtungen bewahrheitet. Wer genau hinsieht, dem schwant hinsichtlich vieler Gerüchte um den Film übles. Aber sein wir ehrlich: Am Ende sitzen wir halt im Kino nächstes Jahr und gucken ihn uns an. Disney verdient seine Euros so oder so.
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Re: Indiana Jones
822Ja, aber es ist halt dann auch nur noch Action. Und darin unterscheidet sich Teil 2 dann auch von 1 und 3 deutlich, weil in jenen im letzten Drittel nicht ausschliesslich auf Action gesetzt wird. So ist zB mein Lieblingsteil in Crusade die 3 Prüfungen und das ist das perfekte Gegengewicht zur grossen Panzer-Actionszene. Auch so einen beruhigen Moment wie Indys vermeintlichen Tod sucht man in Teil 2 vergebens. Achterbahnfahrtsäquivalent trifft es als Beschreibung für Temple schon perfekt, aber als jemand, der im Europapark eh am liebsten mit dem langsamen Bähnle fährt, ist das alles etwas zu viel.Casino Hille hat geschrieben: 6. Dezember 2022 17:35 aber das Highlight des Films ist für mich die letzte Dreiviertelstunde. Ab dem Moment, an dem Indy aus dem Rauch tritt, um die Kinderarbeiter zu befreien (Gänsehaut!), geht ein Actionspektakel sondergleichen los. Der Kampf gegen Pat Roach ist Spielberg at it's best, die Lorenfahrt ist zurecht der meist zitierte Moment der Reihe und die Action auf der Hängebrücke – holy moly!

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Re: Indiana Jones
823Klar, bin ich bei dir! Die beste narrative Entscheidung des dritten Teils ist es, Indys Papa eine tödliche Kugel zu verpassen, bevor das eigentliche Finale losgeht (Spielberg selbst sagt im Audiokommentar, wie wichtig es war, dass dieser Moment funktioniert – weil er letztlich nur dann emotional greift, wenn man im gesamten vorherigen Film vernünftige Arbeit geleistet hat, die Beziehung zwischen Vater und Sohn zu zeichnen und zu entwickeln). Einen solchen Hammer hat "Der Tempel des Todes" nicht, da gibt es nur ein reinrassiges Actioninferno. Das ist dramaturgisch dünn, figürlich noch dünner und von einer richtigen Handlung kann man bei dem Film im klassischen Sinne auch sicher nicht sprechen – es ist eher wie Vodka schreibt, letztlich ist das Horror-Pulp mit sehr viel Jahrmarkt-Gewusel. Die Achterbahn-Analogie ist in vielfacher Hinsicht zutreffend.AnatolGogol hat geschrieben: 6. Dezember 2022 17:46 Ja, aber es ist halt dann auch nur noch Action. Und darin unterscheidet sich Teil 2 dann auch von 1 und 3 deutlich
Aber ich kann "Der Tempel des Todes", den ich trotz meiner Kritik sehr gerne mag, einfach als große Sause genießen und freue mich immer, wenn Indy wieder er selbst ist und jetzt zünftig die bösen Kultisten gemeuchelt werden. Da steckt weniger hinter als in den anderen beiden Filmen der Indy-Trilogie, sehe ich vollkommen, aber der Kampf gegen Pat Roach ist trotzdem einfach vom Spaßfaktor her sehr weit oben. Und wenn es auf die Hängebrücke geht, da fiebere ich auch beim zigsten Mal noch mit. Bescheuert, ich weiß, aber in seinen besten Actionszenen (und viele davon befinden sich in Indy 1-3) hat Spielberg so eine kindliche Begeisterung daran, seine Figuren in halsbrecherische Aktionen zu werfen, auf mich wirkt das ansteckend.
Trotzdem, ganz klar: "Der Tempel des Todes" ist für mich signifikant schwächer als sein Vorgänger und sein Nachfolger, gerade weil er so spürbar zwischen den Stühlen steht, weil er drehbuchseitig eigentlich absolut gar nichts zu bieten hat, weil er zwischen Horror-Touch und Kasperle-Dschungelcamp hin und her springt. Er ist deutlich weniger ausgefeilt als die anderen Teile. Und man braucht nur in ein Making Of oder den Audiokommentar reinzuhören, um zu wissen, dass Spielberg und Lucas im Nachgang auch nicht mehr so zufrieden mit ihm sind – obwohl immerhin Stevie ja seine Gattin durch ihn kennenlernte.
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Re: Indiana Jones
824He, ich war schon viel zu lange nicht mehr im Europapark, machen wir ein Forentreffen da? Ich komm dann auch aufs Panoramabähnle.AnatolGogol hat geschrieben: 6. Dezember 2022 17:46 Achterbahnfahrtsäquivalent trifft es als Beschreibung für Temple schon perfekt, aber als jemand, der im Europapark eh am liebsten mit dem langsamen Bähnle fährt, ist das alles etwas zu viel.![]()

We'll always have Marburg
Re: Indiana Jones
825Ich hab ganz schlechte Erinnerungen an Rust, was wohl daran lag, dass ich kurz davor in Anaheim gewesen bin.
Vor allem kam es mir erstaunlich runter gekommen vor.
Noch mal zu Temple. Das ist ein fulminanter Fun-Ride, wenn man sich darauf einlässt. Story dünn, Figuren dünn, keine Frage. Aber ein lustvolles Actionspektakel allererster Güte. Raiders und Crusade sind insgesamt gesehen die besseren Filme, aber das Actionfinale in Temple ziehe ich den beiden anderen vor. Vor allem die Panzersequenz in Crusade mag ich nicht sonderlich, zu lärmig, zu lang, zu redundant. Zum Glück kommen dann noch die Prüfungen, aber das ist keine Action.

Noch mal zu Temple. Das ist ein fulminanter Fun-Ride, wenn man sich darauf einlässt. Story dünn, Figuren dünn, keine Frage. Aber ein lustvolles Actionspektakel allererster Güte. Raiders und Crusade sind insgesamt gesehen die besseren Filme, aber das Actionfinale in Temple ziehe ich den beiden anderen vor. Vor allem die Panzersequenz in Crusade mag ich nicht sonderlich, zu lärmig, zu lang, zu redundant. Zum Glück kommen dann noch die Prüfungen, aber das ist keine Action.