Was ist der beste Film von Stanley Kubrick?

Fear and Desire (Keine Stimmen)
Killer's Kiss (Keine Stimmen)
The Killing (Keine Stimmen)
Paths of Glory
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (4%)
Spartacus (Keine Stimmen)
Lolita
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (4%)
Dr. Strangelove
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (11%)
2001: A Space Odyssey
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8 (29%)
A Clockwork Orange
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (14%)
Barry Lyndon
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (4%)
The Shining
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (11%)
Full Metal Jacket
Insgesamt abgegebene Stimmen: 7 (25%)
Eyes Wide Shut (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 28

Re: Die Filme des Stanley Kubrick

136
vodkamartini hat geschrieben:Bin mit Kubrick auch nie so recht warm geworden, aber 4/10 ist schon eine Ansage. :) Hab den Film aber ewig nicht mehr gesehen, allerdings auch wenig Lust, daran bald etwas zu ändern.
Die Benotung ist halt Ausdruck der Langeweile, die ich über weite Teile empfunden habe. CO hat mich in Bezug auf Kubrick sehr unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, nachdem ich mich zuvor nach der Sichtung von drei meiner "Lieblings-Kubricks" kurzzeitig der Illusion hingegeben hatte, dass ich nun auch "bereit" sei für das übrige Schaffen des exzentrischen Genies. Wie bereits im Vorfeld befürchtet ist dies aber definitiv nicht der Fall bzw. hat weniger mit Bereitschaft als mit geschmacklicher Inkompatibiltät zu tun. Ich wollte eigentlich in nächster Zeit auch noch mal 2001 eine Chance geben (das wäre dann - man höre und staune - Chance Nummer Fünf) wie auch anderen an mir komplett geschmacklich vorbeigegangenen Kubrücken wie Lolita, Dr Strangelove und Full Metal Jacket. Nach der heutigen Ernüchterung erscheint mir dies allerdings nun deutlich weniger verlockend. :?
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Die Filme des Stanley Kubrick

137
Oh nein! Hätte ich das doch nur nie von dir verlangt... :)

Clockwork ist für mich All Time Top 20 Material. Die Story um futuristische Zwangsresozialisierung am Beispiel des guten Alex ist wunderbar unterhaltsam und packend erzählt und funktioniert sowohl als bissige Satire als auch als gut umgesetzte Geschichte grossartig. McDowells exzentrische Darbietung des charismatischen Psychopathen ist einzigartig und macht aus dem Protagonisten eine unglaublich schillernde und spannende Figur. Kubricks Inszenierung ist effektvoll und dynamisch und steckt voller köstlicher, stimmungsvoller visueller Ideen mit denen auch der Rossellini-meets-Beethoven-Soundtrack schön harmoniert. Ein 10er. Ultra-Violence.
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Re: Die Filme des Stanley Kubrick

138
GoldenProjectile hat geschrieben:Oh nein! Hätte ich das doch nur nie von dir verlangt... :)
Da kannst du mal sehen, was ich alles bereit bin auf mich zu nehmen um deinen Vorschlägen nachzukommen :lol:
GoldenProjectile hat geschrieben:Clockwork ist für mich All Time Top 20 Material. Die Story um futuristische Zwangsresozialisierung am Beispiel des guten Alex ist wunderbar unterhaltsam und packend erzählt und funktioniert sowohl als bissige Satire als auch als gut umgesetzte Geschichte grossartig. McDowells exzentrische Darbietung des charismatischen Psychopathen ist einzigartig und macht aus dem Protagonisten eine unglaublich schillernde und spannende Figur. Kubricks Inszenierung ist effektvoll und dynamisch und steckt voller köstlicher, stimmungsvoller visueller Ideen mit denen auch der Rossellini-meets-Beethoven-Soundtrack schön harmoniert. Ein 10er. Ultra-Violence.
Ich kann das schon verstehen, der Film ist wie ich ja geschrieben habe absolut einzigartig und wie immer bei Kubrick bis aufs kleinste ausgetüftelt. Leider geht der FIlm komplett an mir vorbei, so dass ich die handwerkliche Brillanz Kubricks zwar auch hier wahrnehme, sie auf mich aber leider keinerlei (zumindest positive) Wirkung hat.

Kleine Anmerkung noch in Bezug auf McDowell: so einzigartig ist seine Darstellung dann noch nicht einmal, da er "seinen Alex" in Variationen im Verlauf seiner Karriere immer wieder gern neu aufgelegt hat, The Passage oder sein berüchtigter Auftritt in Caligula kommen da in den Sinn. Allerdings sind selbst diese ebenfalls mit sehr breitem darstellerischen Strich gespielten Rollen dann doch immer noch nicht ganz so skurrill angelegt wie sein Alex.
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Re: Die Filme des Stanley Kubrick

140
AnatolGogol hat geschrieben: Kleine Anmerkung noch in Bezug auf McDowell: so einzigartig ist seine Darstellung dann noch nicht einmal, da er "seinen Alex" in Variationen im Verlauf seiner Karriere immer wieder gern neu aufgelegt hat, The Passage oder sein berüchtigter Auftritt in Caligula kommen da in den Sinn. Allerdings sind selbst diese ebenfalls mit sehr breitem darstellerischen Strich gespielten Rollen dann doch immer noch nicht ganz so skurrill angelegt wie sein Alex.
Er hatte ja auch schon davor in Lindsay Andersons If groß aufgetrumpft. Auch ein toller Film.
Kubrick war es jedenfalls nicht der ihn entdeckt hat.

Re: Die Filme des Stanley Kubrick

141
The Killing

Vorab: Der Film war ganz gut, hatte hier und da auch mal eine spannende Szene und Sterling Hayden ist eine Wucht von Schauspieler.
Das Ding des Fils war offenbar die unchronologisch erzählte Handlung. Wie wird gezeigt, dass sie unchronologisch erzählt wird? Mit einem Erzähler.
Und der stört mich den ganzen Film über, dass kein Genuss entstehen kann.
It's the BIGGEST... It's the BEST
It's BOND

AND BEYOND

Re: Die Filme des Stanley Kubrick

142
Kubrick - verkopfter Meister!

1960: Spartacus (Spartacus) - 7/10
1968: 2001: Odyssee im Weltraum (2001: A Space Odyssey) - 10/10
1971: Uhrwerk Orange (A Clockwork Orange) - 9/10
1980: Shining (The Shining) - 9.5/10
1987: Full Metal Jacket (Full Metal Jacket) - 8.5/10
1999: Eyes Wide Shut (Eyes Wide Shut) - 6/10
"Nelly, I'm about to get neck-ed back here. So: No peekin'! ... I said: No peekin'!"
(Joe Bang)

Murphy hat recht: Was misslingen kann, wird auch misslingen!

143
The Killing - Die Rechnung ging nicht auf

"Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm von deinen Plänen." - Es ist nicht klar, ob Regisseur Stanley Kubrick jenes Zitat des französischen Philosophen Blaise Pascal kannte, als er die Dreharbeiten zu "The Killing" begann. Feststeht aber, dass jener Satz kaum eine bessere filmische Entsprechung hätte finden können, als in Kubricks Adaption des Romans "Clean Break" von Lionel White. In nur 84 Minuten erzählt "The Killing" von einem Heist und der Gruppe Kleinkrimineller, die ihn ausführen wollen. Doch wie der deutsche Titel "Die Rechnung ging nicht auf" bereits verrät, ist Kubricks Thriller-Meilenstein ein Film über unerfüllte Träume, berechtigte Ängste und verzweifelte Taten. Es ist ein Film über verlorene Seelen, die dem Schicksal mit fatalistischer, selbstzerstörerischer Entschlossenheit entgegen treten - und ein komplexes, packendes Spiel mit der Zeit.

Ein solches war es auch, dass Kubrick einst reizte, den Roman von White auf die große Leinwand zu bringen. Unchronologisch brach der Autor seine Geschichte auf und entwickelte so eine eigene Dynamik aus zeitlicher Abfolge und dem Dilemma der einzelnen Charaktere. So verwebt auch Kubrick die Szenenmontage als non-linear zusammenhängend in sein Drehbuch, springt hin und her und widmet sich fragmentarisch jeder Figur so lange, bis sie ihre Funktion für die momentane Handlung erfüllt hat. Fast schon dokumentarisch kommentiert dabei ein leidenschaftsloser Off-Erzähler das Geschehen und jongliert eifrig mit Datums- und Uhrzeitangaben, wie die Regie selbst mit Elementen des Film Noir spielt, zu dessen späten Vertretern sich "The Killing" zählen darf. Nüchtern, beinahe didaktisch werden die Figuren etabliert, sei es der Berufspolizist mit Schulden bei einem Kredithai, der ehemalige Alcatraz-Sträfling mit einer hoffnungslos naiven Verlobten, der Barkeeper mit todkranker Frau oder der Pferderennbahn-Kassierer, der seiner raffgierigen, undankbaren Frau den Lebensstandard finanzieren will. Bereits früh wird vorbereitet, was das geplante perfekte Verbrechen sein soll, wie es ablaufen könnte und woran es möglicherweise scheitern wird. Trotz des zeitweiligen zeitlichen Vorsprungs des Zuschauers gegenüber den Protagonisten liebt Kubrick jedoch die Desinformation: Die genauen Details des Heists bleiben offen und die Psychologie der Figuren gerät rätselhaft unklar.

Erst später, wenn der exzellent getaktete Raubüberfall aus immer wieder unterschiedlicher Perspektive startet und von Vorne begonnen wird, offenbart sich die meisterhafte Vorarbeit. Intelligent und suggestiv arbeitet die dichte Regie die Anspannung und Relevanz der zeitlichen Abfolge heraus, die sie selbst konterkariert. Der minutiöse Plan, bei dem Sekunden von Erfolg und Misserfolg abhängen kann als Quasi-Metapher für die exakt ausgeklügelte filmische Vision ihres Regisseurs verstanden werden. All das funktioniert wie ein Uhrwerk wunderbar: Von fast tragischer Qualität entspinnt sich ein Actionkrimi, dessen Puzzle-artige Struktur sich erst nach und nach entschlüsselt, ehe er detailliert auf seinen unausweichlichen Ausgang zusteuert. Das äußerst reife, progressive und nahezu postmoderne Narrativ entlockt seinen im Mittelpunkt stehenden Schwarzen Schafen, u.a. von Sterling Hayden wunderbar effizient gespielt, eine Grundsympathie, die gut ins Bild zur ungewöhnlich Dialog vernarrten Inszenierung Kubricks passt. Er wagt kaum formelle Experimente, sondern kokettiert mit dem Raum und der Überschaubarkeit der Dinge, nutzt allenfalls Stilmittel, die ohnehin im Noir verankert sind (so filmt er häufig durch Gitterschatten, um die drohende oder emotional bereits bestehende Gefangenschaft einer Figuren zu symbolisieren) oder setzt auf minimal installierte Besonderheiten (seitliche Plansequenzen durch Räumlichkeiten, bei denen selbst die Wände der Kamera nicht im Weg stehen). Besonders dank der vorzüglichen Dialoge des dafür angeheuerten Autoren Jim Thompson ist "The Killing" ein filmischer Leckerbissen, wenn etwa Geld als Äquivalent zur Liebe betrachtet wird oder Gangster zum Synonym für bewunderte Stars, deren erwartbaren Absturz man erleben will, geraten.

Die asynchrone, niemals chaotische Chronologie der Ereignisse erzeugt dabei genauso eine irre Spannung wie der ironische Umgang mit Elementen der damals bereits abklingenden Schwarzen Serie Hollywoods: Enorm hervor sticht hier die vermeintliche Femme Fatale (zwielichtig wie immer: Marie Windsor), die eben keine alles beherrschende, gefährliche Schönheit ist, sondern nur ihren schwachen Ehegatten an der Nase herumführen kann. Gleichzeitig straft Stanley Kubrick all seine Emotionsleugner Lügen, die ihm gerne unterstellen, ein kalter Regisseur zu sein. Immer wieder gewährt er in "The Killing" einen melancholischen, an der Grenze zum melodramatischen Blick auf die Handlungsträger und erzählt durch sie und durch die ergreifende Musik seines Schulkameraden Gerald Fried eine große Geschichte gescheiterter Träume. Dass dieser Traum vom großen Geld durch einen Raubüberfall handelt, ist für ihn unerheblich, es geht nicht um gesetzliche Moral. "The Killing" versteht sich als nicht wertender, aber zweifellos empathischer Blick auf ein Mosaik der Menschlichkeit, der seine eigenen Figuren fast liebevoll untersucht, und schwappt nur ganz am Ende in bitteren Zynismus über. Dort offenbart sich das süffisante Lächeln des perfektionistischen Regisseurs, der nun sein eigenes schwarzhumoriges Fazit zu der einen hoffnungslosen Tätigkeit des Menschen präsentiert, die ihn selbst im Laufe seiner Karriere so berüchtigt machte: Dinge zu planen.

Fazit: Obgleich man einerseits enorm um das Gelingen der Aktion bangt, ist es schwer, sich der Erheiterung zu verweigern, wenn die Rechnung letztlich in der Tat nicht aufgeht. Das fesselnde, lustvolle Spiel mit zeitlicher Verwirrung und punktuell gesetzter Chronologie ist ohne Frage das Aushängeschild des meisterhaft arrangierten Thrillers, welcher noch Jahre später Filmemacher wie Jean-Pierre Melville, Walter Hill, Quentin Tarantino oder Christopher Nolan nachhaltig beeinflusste. Während es mit dem Film Noir, zu dessen späten Vertretern "The Killing" gezählt werden darf, bereits zu Ende ging, war Kubricks Stern gerade aufsteigend und sein mutiger Genrefilm ebnete ihm die Wege zum Ruhm. Verständlich, denn schon hier zeigt sich in der dynamischen Montage und zielsicheren Fokussierung auf narrative Ankerpunkte das Werk eines Regisseurs, der genau wusste, was er wie erreichen wollte. Gerade deshalb ist die präzise Erzählung eines präzisen Raubes eine Erfolgsgeschichte für ihren Macher, inhaltlich aber das Gegenteil: Eine bittere Chronik des Scheiterns.

9/10
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Re: Der Stanley Kubrick Thread

144
Eyes Wide Shut gesehen. Spannend. Interessant. Schön gefilmt, tolle bildsprache. Gute Darsteller aber dennoch weiß ich einfach nicht so recht was ich davon halten soll. Das erste mal richtig gesehen. Genossen.

Von 7 bis 9 ist alles drin. Bin einfach unschlüssig.

Dafür aber gewillt Shining eine neue Chance zu geben. Clockwork liegt auch hier rum.

Re: Der Stanley Kubrick Thread

145
Agent 009 hat geschrieben: 1. September 2018 22:28 Eyes Wide Shut gesehen. Spannend. Interessant. Schön gefilmt, tolle bildsprache. Gute Darsteller aber dennoch weiß ich einfach nicht so recht was ich davon halten soll. Das erste mal richtig gesehen. Genossen.

Von 7 bis 9 ist alles drin. Bin einfach unschlüssig.

Dafür aber gewillt Shining eine neue Chance zu geben. Clockwork liegt auch hier rum.
Das habe ich irgendwie völlig verpasst. Schön, dass dir der Film doch noch so irgendwie gefallen hat. Ich finde ihn erstklassig, habe ihn aber bisher auch nur einmal gesehen.

Nächsten Montag gibt es 2001: Strausse und Schimpansen auf Leinwand. Muss wohl am fünfzigsten Jubiläum liegen, aber ist auch egal, schön auf jeden Fall, dass sich die Affen hier auch mal dazu aufge(r)afft haben, den Affenfilm im Kino zu zeigen. Mit dabei sind drei Kubrick-Fans und zwei die den Film nicht nur noch nie gesehen haben sondern ihn sich bisher sogar extra für kommenden Montag aufgespart haben, das Datum ist nämlich seit sicherlich einem halben Jahr bekannt.
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Re: Die Filme des Stanley Kubrick

146
danielcc hat geschrieben: 2. Januar 2016 16:19 Wenn man etwas tiefer in den Film tauchen will, dann gefallen die visuellen Parallelen zwischen der Zeremonie und der finalen Szene mit dem Charakter von Sydney Pollack - die nahelegen dass es sich bei ihm um den Zeremonienmeister handelt.
Ja, die sind schon auffällig. Aber ergibt das wirklich Sinn, dass es sich um denselben handelt? Ich bin da, nach dem ich den Film gestern Abend zum zweiten Mal gesehen habe, doch unschlüssig. Sicher ist es eine Möglichkeit und Kubrick platziert so viele Details in dieser letzten Szene mit Pollack, dass der Verdacht mehr als naheliegt, er wolle uns suggerieren, es handele sich bei Ziegler und Red Cloak um dieselbe Person. Aber so ganz überzeugt bin ich dennoch nicht davon. Genauso wäre es eine Möglichkeit, hinter dem Zeremonienmeister verberge sich Sky Du Mont, allein schon deshalb, weil seine hübsch gespielte Rolle zu Beginn des Films nie wieder aufgegriffen wird und man durchaus hätte erwarten können, er bekäme in dieser Maskenszene eine Funktion, wobei sein Ausbleiben aus dem Rest des Films gleichermaßen mysteriös wie bedeutungslos gemeint sein kann. Und natürlich muss der Zeremonienmeister auch gar keine uns bekannte Figur sein, sondern gehört zu dem ominösen Zirkel der "höheren Leute", von denen Ziegler spricht, aber die Möglichkeit, dass er selbst es ist, steht immer im Raum.
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Re: Der Stanley Kubrick Thread

147
Eyes Wide Shut liefert auch eine interessante Abhandlung über Untreue ! Man muss sich eben nur mal anschauen, womit sich ein Tom Cruise im Kopf mit auseinandersetzen muss, wenn ihm Nicole Kidman von ihrer angeblichen Untreue erzählt und mit welchen Versuchungen er im Laufe dieser Nacht zu kämpfen hat.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Der Stanley Kubrick Thread

148
Es ist vor allem ein wunderschöner und äusserst faszinierender Film, habe ich als tolles Erlebnis in Erinnerung. Nur leider wirkt es etwas seltsam, ihn so in den Himmel zu loben, denn offensichtlich habe ich ihn gar nicht mehr so genau in allen Handlungsdetails auf dem Schirm. Bei Hilles Frage bin ich mir zum Beispiel rein gar nicht mehr sicher, wie denn das genau war mit Ziegler.
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Re: Der Stanley Kubrick Thread

149
Hat einer von euch Kubrickianer mal die Romanvorlage zu A Clockwork Orange gelesen? Ich bin gerade damit durch und das berühmte letzte, 21. Kapitel, welches in Kubricks Ausgabe nicht vorhanden war und deshalb nicht mitverfilmt wurde, ist gewissermaßen grotesk und absurd (und enttäuschend auf die eine Art), ergibt dann aber doch irgendwie auch Sinn für den Roman. Im Film hätte das vermutlich nie funktioniert und am Ruf des Werks gekratzt, obwohl sich sowas nur schwer sagen lässt.
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Re: Der Stanley Kubrick Thread

150
Auch wenn Kubrick das Kapitel gekannt hätte, heißt das ja nicht, daß er es auch benutzt hätte.

Ob es für den Roman Sinn macht ist die gleiche Frage, weil es den Inhalt des Romans in gewisser Hinsicht komplett verändert. Wie man überhaupt mit kleinen Änderungen gegen Ende eines Werkes dessen Aussage auch ins Gegenteil kehren kann.

Ich habe den Roman in den 80ern mal gelesen, aber das ist schon zu lange her um noch etwas konkretes zu wissen. Nicht mal mehr wie nah der Film am Roman dran blieb von der Handlung her. Stilistisch ist das ja ohnehin eigenständig.