Re: Sylvester Stallone Thread

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Ich mag den Jordan, aber er ist schon ein wenig farblos. :)
Als glühender Fan der Rocky-Reihe stoße ich in dasselbe Horn, die Creed-Filme machen sehr viel Spaß, weil die Rocky-Geschichte weiter erzählt wird. Jordan und Thompson funktionieren da sehr gut, aber nur in Kombination mit Sly. Ich gebe Hille recht, dass Creed 2, der starke Momente hat, immer dann in totalen Leerlauf gerät, wenn die beiden Turteltäubchen für sich sind. Ihre Familiengeschichte ist nicht sonderlich spannend und Johnson ist kein Charismatiker. So gesehen binich sehr gespannt wie das in Teil 3 wird, aber gleichzeitig bin ich nicht sonderlich gespannt wie es mit Jordans Figur weiter geht. Denn anders als Rocky Balboa wird Creed nur eine filmhistorische Randnotiz bleiben und das zu recht.
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Re: Sylvester Stallone Thread

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Revoked hat geschrieben: 19. Oktober 2022 13:28 Das ist wie von NTTD überraschend enttäuscht zu sein wenn einem SF und SP schon nicht gefallen haben.
Naiv gefragt: Ist das jemandem passiert, den du kennst? Ich kenne niemanden, der von CR bis SP sämtliche Craig-Filme nicht mochte und dann bei NTTD überrascht wurde, dass es erneut nicht geklappt hat. :)
Revoked hat geschrieben: 19. Oktober 2022 13:28 Aus meiner Sicht braucht man, wenn man mit den Rockys aufgewachsen ist und sie mag die Creeds nicht zu schauen. Aber eine jüngere Generation kann sich eben mit der Musik, Lifestyle etc. von Creed wesentlich mehr identifizieren als mit den Rockys. Deswegen: wer Rocky mag und an die Creeds den Anspruch erhebt genauso gut zu sein oder die Rocky Saga intelligent weiterzuentwickeln, der wird enttäuscht.
Genau daher ja mein "Star Wars"-Vergleich. Ich sehe einfach nicht wirklich, welchen Mehrwert die "Creed"-Filme dramaturgisch liefern sollen. Ich glaube aber auch nicht, dass das Identifikationspotenzial mit Creed wesentlich höher ist als es mit dem alten Rocky wäre. Ein gut geschriebener, fühlbarer Charakter ist eben genau das. Äußere Erscheinungen (Musik, Klamotten, Attitüde) sind ein netter Bonus, aber Rocky ist deshalb eine Kultfigur geworden, weil er mehr als das gewesen ist. Mit Creed wird ihnen das so nicht noch einmal gelingen. Und das ist dann irgendwie auch das Problem: Wenn man einen "neuen" Rocky schaffen will, warum hängt man die wichtigen emotionalen Momente seiner ersten zwei filmischen Abenteuer alle am alten Rocky auf? Warum setzt man so stark auf Nostalgie und die Bindung zu den alten Charakteren, wenn man sich eigentlich an ein neues Publikum richten will? Da finde ich "Creed" dann wirklich ähnlich plan- und konzeptlos wie die "Star Wars"-Sequels oder die letzten zwei grauenhaften "Terminator"-Schrotthaufen.
vodkamartini hat geschrieben: 19. Oktober 2022 14:02 Als glühender Fan der Rocky-Reihe stoße ich in dasselbe Horn, die Creed-Filme machen sehr viel Spaß, weil die Rocky-Geschichte weiter erzählt wird. Jordan und Thompson funktionieren da sehr gut, aber nur in Kombination mit Sly.
Exakt, und das ist für Rocky-Fans wie dich ganz wunderbar, aber halt wahnsinnig kontraproduktiv, wenn man eine Reihe um diesen Creed-Typen bauen möchte. Es war für Rocky-Fans richtig, Sly so viel Raum in Teil 1 und 2 zu geben, aber das ist nichts halbes und nichts ganzes. Warum ihn nicht komplett ins Zentrum stellen oder eben viel mehr Arbeit in Creed investieren?
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Re: Sylvester Stallone Thread

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Ja, aber sieht man es aus Sicht der Erbsenzähler ging die Rechnung voll auf. Beide Filme waren große Erfolge - in den USA vor allem dank der starken Black Community, die sehr viele Filme Denzel Washingtons, Jordan Peels, Black Panther und eben auch die Creeeds weit über den Durchschnitt der übrigen Länder hebt -, die auch die Rocky-Fans zufrieden gestellt haben. Und man darf nicht vergessen, dass Sly sehr stark in die Produktion und Entwicklung der ersten beiden teile involviert war. Man wollte das schon so und es hat bisher auch funktioniert.
Nachhaltigkeit im Sinne der Langzeitwirkung sowie der popkulturellen Wirkung der Rocky-Figur sieht natürlich ganz anders aus. Aber das war wohl auch nicht das Ziel.
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Re: Sylvester Stallone Thread

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@Hille
Zu NTTD: Blätter mal zu den Erstreaktionen hier vor einem Jahr zurück 😉

Zu Rocky/Creed: Vodka und Anatol haben es beantwortet: weil man damit Geld verdienen kann (neue Generation anlocken) und die Filme Spaß machen. Ich glaube nicht weil man den Anspruch hatte neue ganz interessante, facettenreiche Figuren zu erschaffen.

Und jetzt verprügelt mich, aber wenn ich das künstlich dumme, under-/ overactete Gerede (oder ist das nur in der deutschen Synchro, hab die OV nie gesehen) von Rocky und seiner Perle höre oder R mit seinen Schildkröten spricht, würde ich immer gerne vorspulen. Auch das Original ist nicht nur Gold.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Sylvester Stallone Thread

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Das ist nicht künstlich dumm, Rocky soll ein schlichtes Gemüt sein, der aber durchaus zu tiefen Gefühlen und ordentlich Kampfgeist fähig ist. Hab das nie als öde oder Overacting empfunden. Das ist ein sehr gut geschriebenes und sehr gut gespieltes Charakterstück. Den Pfad hat man dann bei Rocky IV ein wenig verlassen, aber Spaß macht dennoch. :)
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Re: Sylvester Stallone Thread

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Revoked hat geschrieben: 19. Oktober 2022 17:04 Ich glaube ich schreibe mich gerade um Kopf und Kragen.
*Hust*. Allerdings. :D
Ich kann dem Kollegen Vodka da nur vollumfänglich zustimmen, die Beziehung zwischen Rocky und Adrian (und zwischen Rocky und Mickey und zwischen Rocky und Paulie und zwischen Paulie und Adrian) ist grossartig geschrieben, in Szene gesetzt und gespielt. Der erste Rocky ist für mich ein absolut makelloser Film, der seinem grossen Ruf mehr als gerecht wird (was ich beileibe nicht von jedem hochdekorierten Klassiker sagen kann). Stallone war nie besser als hier - und er war auch danach desöfteren noch herausragend. So, genug der Lobhudelei. :D
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Sylvester Stallone Thread

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Special - Best of Cinema
iHaveCNit: Rambo - First Blood (1982) – Ted Kotcheff – Studiocanal
Deutscher Kinostart/Wiederaufführung: 03.01.2023
gesehen am 03.01.2023
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 5 – Reihe 13, Platz 13 – 20:00 Uhr

Im Rahmen der „Best of Cinema“- Reihe stand im Januar zur Eröffnung des Jahres 2023 Ted Kotcheffs Klassiker des Actionfilms „Rambo – First Blood“ mit Sylvester Stallone auf dem Plan. Auch wenn ich den Film bereits aus dem Heimkino kenne und bereits im Rahmen eines Marathons mit seinen Fortsetzungen 2 und 3 als Vorbereitung auf Rambo – Last Blood im Kino vor wenigen Jahren gesehen habe, so hat sich kein besserer Film für einen Männerabend mit guten Kollegen und Freunden empfohlen. Ein Film, der einfach Kult-Action durch und durch bietet und darüber hinaus auch noch einen interessanten gesellschaftskritischen Ansatz über die USA und den Umgang mit Veteranen des Vietnamkriegs sowie auch dem schwierigen mentalen Zustand dieser Veteranen im Bezug auf PTBS und der Desillusion dieser Veteranen nach der Heimkehr. Großartiger Film, bei dem sich eine Sichtung auch auf der großen Leinwand immer wieder lohnt.
„Rambo - First Blood“ – Multiple Look – 10/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Sylvester Stallone Thread

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iHaveCNit: Creed 3 – Rocky´s Legacy (2023) – Michael B. Jordan – Warner
Deutscher Kinostart: 02.03.2023
gesehen am 06.03.2023 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 9 – Reihe 9, Platz 15 – 20:10 Uhr


1976 – 1 Million Dollar Budget – ein Drehbuch von Sylvester Stallone – Das Geburtsjahr einer filmischen Legende, die nicht nur in der Filmgeschichte, sondern auch Popkultur und seinem Milieu einen unfassbaren Einfluss genommen hat. Ein überraschender Erfolg an den Kinokassen, der große Sieger der damaligen Oscarverleihung – und danach eine mit Höhen und Tiefen begleitete Filmreihe ergeben ein filmisch gesehen großes Vermächtnis und große Fußstapfen, in die Ryan Cooglers Spin-Off mit dem 2015er „Creed – Rocky´s Legacy“ mit Michael B. Jordan in der Hauptrolle getreten ist. Nun in Teil 3 dieser Spin-Off-Reihe erstmals ohne Sylvester Stallone – kann das funktionieren und kann sich die Reihe auch filmisch ein eigenes Vermächtnis aufbauen ?

Nach einem Kampf in Südafrika gegen seinen einstigen Rivalen „Pretty“ Ricky Conlan hat sich Adonis Creed aus dem aktiven Boxsport zurückgezogen. Er leitet ein Box-Gym, organisiert Kämpfe für angehende Boxer seines Gyms und verbringt viel Zeit mit seiner Frau Bianca und seiner Tochter Amara. Bis eines Tages vor seinem Gym ein alter Freund aus Kindheit und Jugend, Damian Anderson auftaucht. Das einstige Boxtalent und Creed verbindet ein tragisches Ereignis aus der Vergangenheit, dass beide so sehr verzehrt, dass die Spannungen nur im Boxring ihr Ende finden können.

Mir persönlich haben sowohl der erste als auch der zweite Teil von Creed gefallen. Die Idee, sowohl eine neue Geschichte zu erzählen als auch Nostalgie an die Rocky-Reihe auf behutsame Art und Weise einzubinden, hat mir sehr gut gefallen und mich in beiden Teilen mitreißen können. Ich kann hier nur für mich sprechen, aber die Kombination aus Michael B. Jordans Adonis Creed und Tessa Thompsons Bianca Taylor gefällt mir durchaus gut, selbst wenn sie nicht an die ikonische Strahlkraft zwischen Rocky und Adrian anknüpfen können. Die Story aus Teil 3 erinnert mich ein wenig an Ridley Scotts „Gladiator“. Nur mit umgedrehten Vorzeichen. Stell dir vor Maximus wäre der Böse und Commodus der Gute in der Geschichte, die sich mit ein wenig Varianz vom alten Rom ins moderne Los Angeles und den Boxsport transferieren würde und Michael B. Jordans Adonis Creed die Rolle des Commodus und Jonathan Major mit seinem Damian „Dame“ Anderson in die Rolle des Maximus schlüpft. In der Position von Antagonisten gab es in den bisherigen 2 Filmen mit schauspielernden Boxern mit Tony Bellews Conlan und Florian Munteanus Viktor Drago zwar physisch starke aber schauspielerisch eher blassere Antagonisten. Mit dem nun boxenden Schauspieler Jonathan Majors, der unfassbar „in Shape“ ist und auch als „Kang“ im MCU noch für extreme Probleme sorgen wird, haben wir aber den für mich stärksten Antagonisten bisher, der mit seiner Hintergrundgeschichte, den Motivationen und auch seinem sehr eigenen Boxstil ein fieser und gut gespielter Antagonist ist. Aus seinem Charakter und der gesamten Geschichte mit Creed speist sich durch Motive wie Neid, Rache und Schuldgefühle eine ganz interessante und mitreißend spannende Storyline, die in einem sehr kreativen und gut inszenierten Endkampf gipfeln wird. Jedoch so gut der Endkampf inszeniert ist, umso weniger gut fand ich den Beginn mit dem Kampf in Südafrika, da die Ausleuchtung, die Kameraeinstellungen und auch die gesamte Optik und Dynamik des Kampfes eher wie eine Videospieloptik rüber gekommen ist als ein echter physisch, spürbarer Kampf. Der Rest des Films ist dann aber auch eher für mich mäanderndes Beiwerk gewesen, dass den Film eher ausgebremst und dramaturgisch einen holprigen Verlauf gegeben hat als dass er das Tempo und die Spannung beschleunigen konnte. Und die beiden vorherigen Teile hatten durchaus auch stärkere Trainingsmontagen. Mit ein wenig mehr Fokus auf die Story um Creed und Anderson ohne lästigeres Beiwerk hätte der dritte filmische Kampf Creeds noch stärker ausfallen können – selbst ohne einen Sylvester Stallone bzw. Rocky Balboa in der Ecke. Adonis Creed mag sich zwar als Boxer bereits ein Vermächtnis aufgebaut haben. Bei den Filmen ist das noch ein steinigerer Weg dahin – bis sich diese ein ähnliches Vermächtnis aufbauen können.

„Creed 3 – Rocky´s Legacy“ – My First Look – 8/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Sylvester Stallone Thread

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HCN007 hat geschrieben: 7. März 2023 13:44 iHaveCNit: Creed 3 – Rocky´s Legacy (2023) – Michael B. Jordan – Warner
Deutscher Kinostart: 02.03.2023
gesehen am 06.03.2023 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 9 – Reihe 9, Platz 15 – 20:10 Uhr
Immerhin konntest du ihn offenbar störungsfrei sehen. Das ist ja auch nicht selbstverständlich.

https://www.welt.de/vermischtes/kuriose ... O_Hardness
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Sylvester Stallone Thread

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Eine Klopperei während der PV hätte den Film vielleicht interessanter gemacht, ich hab mich schwer gelangweilt. Ohne Stallone hat die Reihe nix, was ihr Energie gibt und mich fesselt. Adonis und seine Frau sind lahm und wurden nie vernünftig vertieft, sodass ich hier eher mit dem Widersacher als mit dem "Helden" mitgefiebert habe.
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