Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Matthew McConaughey auf einer Stufe mit Daniel Day-Lewis zu setzen, finde ich auch etwas übertrieben. Matthew ist sicherlich ein guter Schauspieler, aber ich finde nicht, dass er wirklich alles spielen kann, vor allem wenn ich daran denke welche Rollen er früher so alles gespielt hat.
Vor allem in "Die Jury" fand ich ihn noch grausig. Von seiner tollen Leistung in "Dallas Buyers Club" war er da noch Lichtjahre von entfernt.
Mir scheint, er hat erst später gelernt wie man so richtig schauspielert und ist erst am Anfang nur wegen seines guten Aussehens so bekannt geworden.
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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DDL hätte ich gerne als Nachfolger von TD gesehen, statt PB.
Egal wie gut oder schlecht, über- oder unterschätzt er nun ist. Ich kenne gar nicht so viele Filme mit ihm. Bond hätte er aber hinbekommen und - MEINER Meinung nach - auch deutlich besser als PB. Eben näher an Tim.
Aber egal. Er war nie Bond und wird es auch nicht mehr.

Für Bond braucht man nicht die beste Schauspieler - gute Drehbücher sind aktuell wichtiger.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Revoked hat geschrieben: 28. August 2022 12:39 Für Bond braucht man nicht die beste Schauspieler - gute Drehbücher sind aktuell wichtiger.
Korrektur bzw. Ergänzung: Man braucht nicht die bekanntesten Schauspieler. Ist natürlich auch subjektiv, aber ich glaube man kann immer Leute finden, die schauspielerisch besser sind als Oscar-dekorierte Stars und die kaum jemand kennt, alleine dadurch dass sie auf fremdsprachigen Märkten aktiv sind (ohne dann das Glück zu haben, von den Coens oder Tarantino für einen Besetzungscoup entdeckt zu werden und von da an ein Hollywood-Dasein fristen zu dürfen das ihnen nicht einmal mehr die Möglichkeit für frühere Glanzleistungen gibt). Das bezieht sich jetzt vor allem auf Schurken, Bondgirls etc. aber ähnliches gilt auch für James Bond selber. Viele Medien und Fans scheinen es sich gar nicht vorstellen zu können, einen zukünftigen Bonddarsteller zu nominieren anhand anderer Kriterien als dass sie ihn in einem Marvelfilm oder einer Hitserie gesehen haben. Die Bond-Tauglichkeit von nicht ganz oberflächlicher Natur eines Darstellers findet man aber genauso gut wenn nicht sogar deutlich besser in irgendwelchen kleineren britischen Serien oder Filmen.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Dem ist von meiner Seite aus nichts hinzuzufügen Goldie, du bringst es schön auf den Punkt. Und sehr wahrscheinlich wird es auch genauso kommen. Idealerweise besetzt man einen mindestens fähigen und körperlich fitten Schauspieler, der noch nicht so viel Identifikationspotential mitbringt. Auf diese Weise wird das Erlebnis immersiver, wo ein Robert Pattinson als oft hervorgebrachtes Beispiel die verkörperte Figur zu überschatten droht - auch wenn ich ihn als 007 nicht uninteressant fände.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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craigistheman hat geschrieben: 28. August 2022 19:54 wo ein Robert Pattinson als oft hervorgebrachtes Beispiel die verkörperte Figur zu überschatten droht - auch wenn ich ihn als 007 nicht uninteressant fände.
Ich finde vor Tenet und Batman wäre eine Pattinson-Verpflichtung immer noch gut machbar gewesen - so zwischen 2015 und 2020. Die eine Filmreihe und Rolle die ihn schon bekannt gemacht hatte ist irgendwie so weit von Bond entfernt wie möglich, dass es ihn dafür nicht "verdorben" hätte. Harry Potter war nur eine einmalige, vergleichsweise kleine Rolle und die vielen guten Filme (The Rover, Lost City of Z etc.) seither hatten Pattinson noch nicht so festgenagelt und zu einer Starfigur gemacht, sondern ihn eher als Charakterdarsteller in unterschiedlichsten kleineren Produktionen etabliert. Jetzt ist der Zug aber natürlich abgefahren.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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HCN007 hat geschrieben: 29. August 2022 00:31 Ganz frisch aus dem Kino bei "The Invitation" kam mir der Gedanken, dass sich ein gewisser "Thomas Doherty" gut in der Bondrolle machen könnte. Sein kantiges Gesicht und seine schottische Herkunft haben durchaus etwas von einem jungen Connery !

https://en.wikipedia.org/wiki/Thomas_Doherty_(actor)
https://www.filmstarts.de/personen/6959 ... e=21941571

Heftig, auf dem Bild sieht er Connery wirklich sehr ähnlich.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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DDD ist für mich einer der charismatischsten Schauspieler überhaupt. Ich fand ihn immer im Bereich stark bis faszinierend. Dabei hat er nicht einmal in einem meiner Lieblingsfilme mitgewirkt.
Als möglichen Bond habe ich ihn nie gesehen, als Bösewicht wäre er garantiert eine Bereicherung gewesen.

Was den neuen Bond-Darsteller betrifft, wäre ich mir nicht so sicher daß sie nicht einen "großen Namen" verpflichten. Für die Schurken haben sie vor SF auch immer nur so halb bekannte oder nur lokal bekannte Schauspieler genommen, aber seitdem sich auch gleich 3 Mal bei Oscarprämierten bedient, und zumindest Bardem und Waltz waren zu dem Zeitpunkt schon ein anders Kaliber als alle vor SF.
Allerdings konnten auch alle 3 aus verschiedenen Gründen die hohen Erwartungen nicht erfüllen.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Mr.Chrismas Jones hat geschrieben: 28. August 2022 12:21 Mir scheint, er hat erst später gelernt wie man so richtig schauspielert und ist erst am Anfang nur wegen seines guten Aussehens so bekannt geworden.
Ich habe McConaughey in "Sahara" kennengelernt und hatte nicht den Eindruck, dass ihm noch Großes bevorsteht. Musste mich aber nach "Dallas Buyers Club", "Interstellar" und vor allem "True Detective 1" wirklich eines Besseren belehren lassen. Aber ist es in letzter Zeit etwas stiller um ihn geworden?
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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craigistheman hat geschrieben: 28. August 2022 11:49
Casino Hille hat geschrieben: 25. August 2022 21:22 Day-Lewis ist der überschätzteste Schauspieler der Welt.
An was machst du das fest, wenn ich dich fragen darf? Mir geht dieser völlig unreflektierte Lobhuldigungskonsenz oder Superlativenwahnsinn auch auf die Nerven - den*die beste*n ist im Bereich des Schauspiels ohnehin absurd - aber ich würde nicht soweit gehen, den Mann als „überschätzt° einzuordnen. Seinen Ruf als äußerst begabter Schauspieler hat er sich meines Erachtens über die vielen Jahre und sparsam ausgewählten Projekte redlich verdient.
Der Mann hat in den letzten 25 Jahren sechs Filme gedreht, und damit einen lächerlich geringen Output im Vergleich zu nahezu all seinen Kollegen, die auf ähnlichem Niveau sehr viel häufiger abgeliefert haben. Alleine seine geringe VÖ-Frequenz würde mich schon davon abhalten, ihn in einem Atemzug mit denen zu nennen, die deutlich regelmäßiger Höchstleistungen präsentieren (aber dann eben auch mal daneben langen, ein Luxus, den sich DDL nicht leisten will). Man denke an Anthony Hopkins, Christian Bale, Olivia Colman, Kate Winslet, Gary Oldman, Joaquin Phoenix, Frances McDormand …

Ich muss aber gestehen: Richtig großartig fand ich DDL nur in zwei Filmen: "Zeit der Unschuld" und "Gangs of New York". Das sind schon Auftritte, bei denen ich anerkennend zustimme, dass er darin ganz wunderbar aufspielt. In "Der seidende Faden" und "Nine" geht er für mich in Ordnung, reißt aber auch keine Bäume aus. Sein Overacting in "There Will Be Blood" hat fantastische Momente, ist aber auch oft für meinen Geschmack zu arg übersteuert. "Lincoln" ist ein filmisches Narkosemittel, da fällt es mir schwer, irgendeine Begeisterung für den komatös auftretenden DDL aufzubringen. "Mein linker Fuß" ist als Drama gelungen, aber auch da sehe ich seitens DDLs nix, was nicht auch viele andere mindestens auf dem Niveau hätten spielen können.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

4272
Casino Hille hat geschrieben: 29. August 2022 11:03 Ich muss aber gestehen: Richtig großartig fand ich DDL nur in zwei Filmen: "Zeit der Unschuld" und "Gangs of New York".
Wobei er mir in GONY schon fast wieder zu dick aufträgt. Richtig stark fand ich ihn dafür in Im Namen des Vaters, das war genau die richtige Mischung aus Emotion und Kontrolle in seinem Spiel.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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AnatolGogol hat geschrieben: 29. August 2022 11:44
Casino Hille hat geschrieben: 29. August 2022 11:03 Richtig großartig fand ich DDL nur in zwei Filmen: "Zeit der Unschuld" und "Gangs of New York"
Wobei er mir in GONY schon fast wieder zu dick aufträgt
Ja, kann ich vielleicht sogar nachvollziehen, aber es passt für mich sehr gut zur Figur vom Butcher Bill, dieses sehr überlebensgroße und theatralische Auftreten. Es ist kein subtiler Part, aber da wollte Scorsese mit dem Charakter auch nicht hin. Natürlich hängt all das auch stark davon ab, wie einem Film und Figur gefallen, denn wie erwähnt gefällt mir ja Lewis im hochgelobten "There Will Be Blood" teilweise gar nicht, weil er eben genau das tut, was du schreibst: Sehr dick auftragen, sehr überzeichnet spielen. Bei GONY erkenne ich Facetten in dem Wahnsinn, bei TWBB ist mir zu viel eintöniges Geschrei.

Aber du hast mit deinem Einwand noch einen guten Punkt, den ich bei DDL vorhin vergaß: Die ganzen hohen Ehren, die ihm zuteil werden, hängen ja auch beträchtlich damit zusammen, dass er oft Rollen spielt, in denen er sehr "viel spielen" kann und muss. Das sind dann die auffälligen Rollen, die, für die man Preise gewinnt und Kritikerlob einheimst. Aber ie ganz großen Schauspieler sind für mich die, die auch in minimalistischen Parts enorm viel ausdrücken, die man auch nur mal einfach ausstellen kann und sie sind "da", sie wirken – man denke nur an das, was Anthony Hopkins da in "Was vom Tage übrigblieb" abliefert. Oder Frances McDormand in "Three Billboards outside Ebbing, Missouri". Oder Javier Bardem in "No Country for Old Men". Oder oder oder. Das sehe ich bei DDL in "Zeit der Unschuld" tatsächlich gegeben, aber diese andere, schauspielerisch vielleicht noch schwierigere Seite hat er mir zu selten gezeigt.
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Ich hab ihn zum ersten Mal in "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" im Kino gesehen und fand ihn stark. Sehr gut hat er mir auch in der eher "gewöhnlicheren" Rolle in "Der letzte Mohikaner" gefallen. In beiden Fällen fand ich aber vor allem die Filme toll.

Den linken Fuß habe ich nie gesehen, das ich nicht meins. Im Namen des Vaters war der letzte seiner Filme, der mich interessiert hat. Gangs of New York gefällt mir nicht sonderlich, der wirkt auf mich operettenhaft und nicht historisch (was er ja sein soll). Aber ich habe eh ein eher distanziertes Verhältnis zum Werk des guten Marty (Casino mal ausgenommen).

Bei There will be Blood fand ich schon den Trailer nicht interessant, denn irgendwie sah mir der zu sehr nach einer vornehmlichen Tour de Force extra für DDD aus. Brauche ich nicht.

Als Bond hätte er zu einem bestimmten Zeitpunkt durchaus gepasst, aber ich denke, das hätte ihn gar nicht interessiert (zu viele Filme und kaum Bandbreite zur mimischen Entfaltung).
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Ich habe ihn zum ersten Mal in dem wunderbaren Mein wunderbarer Waschsalon gesehen (und nie wieder war Stephen Frears so gut wie damals in der 2. Hälfte der 80er), und dann gleich danach in Room with a View, in dem er so vollkommen anders war. Es war liebe auf den ersten Blick ... ;)
Zeit der unschuld und There Will Be Blood sind weitere faszinierende Filme, während Gangs of NY unbegreiflicherweise eine große Enttäuschung ist. Außer unserem sehr eindringlichen DDD bleibt da für mich wenig haften.

Jedenfalls, auch wenn er nicht spielt hat er eine enorme charismatische Präsenz, und bislang hat er auch noch nie übertrieben. Also nicht so daß es negativ wird.