AnatolGogol hat geschrieben: 29. August 2022 11:44
Casino Hille hat geschrieben: 29. August 2022 11:03
Richtig großartig fand ich DDL nur in zwei Filmen: "Zeit der Unschuld" und "Gangs of New York"
Wobei er mir in GONY schon fast wieder zu dick aufträgt
Ja, kann ich vielleicht sogar nachvollziehen, aber es passt für mich sehr gut zur Figur vom Butcher Bill, dieses sehr überlebensgroße und theatralische Auftreten. Es ist kein subtiler Part, aber da wollte Scorsese mit dem Charakter auch nicht hin. Natürlich hängt all das auch stark davon ab, wie einem Film und Figur gefallen, denn wie erwähnt gefällt mir ja Lewis im hochgelobten "There Will Be Blood" teilweise gar nicht, weil er eben genau das tut, was du schreibst: Sehr dick auftragen, sehr überzeichnet spielen. Bei GONY erkenne ich Facetten in dem Wahnsinn, bei TWBB ist mir zu viel eintöniges Geschrei.
Aber du hast mit deinem Einwand noch einen guten Punkt, den ich bei DDL vorhin vergaß: Die ganzen hohen Ehren, die ihm zuteil werden, hängen ja auch beträchtlich damit zusammen, dass er oft Rollen spielt, in denen er sehr "viel spielen" kann und muss. Das sind dann die auffälligen Rollen, die, für die man Preise gewinnt und Kritikerlob einheimst. Aber ie ganz großen Schauspieler sind für mich die, die auch in minimalistischen Parts enorm viel ausdrücken, die man auch nur mal einfach ausstellen kann und sie sind "da", sie wirken – man denke nur an das, was Anthony Hopkins da in "Was vom Tage übrigblieb" abliefert. Oder Frances McDormand in "Three Billboards outside Ebbing, Missouri". Oder Javier Bardem in "No Country for Old Men". Oder oder oder. Das sehe ich bei DDL in "Zeit der Unschuld" tatsächlich gegeben, aber diese andere, schauspielerisch vielleicht noch schwierigere Seite hat er mir zu selten gezeigt.