Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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craigistheman hat geschrieben: 19. Juni 2022 17:47 Aber hat Bond denn jemals sein ganz eigenes Ding gemacht?
Das hab ich mich auch gefragt.

Und die Antwort ist: So gut wie nie.

Am schlimmsten war es in dem Zusammenhang wohl bei TSWLM, MR und OP.

Und einen Cut in Bezug auf "sein eigenes Ding durchziehen" kann ich zwischen LTK und GE eher darin erkennen, dass EON mit GE wohl noch eher sein Ding durchgezogen hat als noch bei LTK.
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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craigistheman hat geschrieben: 19. Juni 2022 17:47 Aber hat Bond denn jemals sein ganz eigenes Ding gemacht? Letztlich lebt die Reihe doch davon, dass sie sich stets anpassen, neu erfinden und weiterentwickeln konnte.
Das sehe dann tatsächlich anders. Die Bondfilme haben in den 60ern eine ganze eigene Identität entwickelt, welche von zahllosen Epigonen auch (weitgehend erfolglos) kopiert wurde. Man kann das auch als die "Bond-Formel" bezeichnen, über welche Cubby zeitlebens (und selbst in Teilen noch kraft seines Vermächtnisses nach seinem Tod) eisern gewacht hat. Das meinte ich mit "eigenes Ding". Natürlich hat man darüberhinaus immer wieder gerade aktuelle Strömungen aufgegriffen und verarbeitet, tatsächlich hatte dies aber nie wirklichen Einfluss auf die Ausrichtung der Filme. So ist sind dann zB die Gemeinsamkeiten zwischen beispielsweise OHMSS und MR wesentlich größer als die sich vergleichsweise gering auswirkenden Unterschiede. Auch bilden Genre-übergreifende Elemente wie die SciFi-Anlehnung in MR lediglich eine Bereicherung der klassischen Formel, ordnen sich aber immer unter. So ist dann MR zB einem TB oder YOLT viel, viel näher als zB einem Star Wars. Das hat sich in den 80ern dann etwas geändert, als durch den Einfluss von Wilson/Maibaum/Glen neue Ideen Einzug hielten, welche in stärkerer Ausprägung die Serie nach Cubbys Tod nachhaltig verändern sollten, aber auch hier gilt, dass die Dosierung trotz allem sich immer noch der klassischen Formel oder wenn man so will dem klassischen Bond-Subgenre untergeordnet hat. Ab den 90ern hat sich das dann mehr und mehr geändert.
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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AnatolGogol hat geschrieben: 19. Juni 2022 20:33 So ist sind dann zB die Gemeinsamkeiten zwischen beispielsweise OHMSS und MR wesentlich größer als die sich vergleichsweise gering auswirkenden Unterschiede.
Naja, ich finde dagegen, dass die Connery-Bonds (vor allem DN, FRWL, GF und TB) der Craig-Ära viel näher sind als z. B. den Moore-Filmen.

Und das, obwohl man mit AVTAK damals ja sogar eine Art GF-Kopie produziert hat.
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Samedi hat geschrieben: 19. Juni 2022 21:13

Und das, obwohl man mit AVTAK damals ja sogar eine Art GF-Kopie produziert hat.
Nicht wirklich ...

An GF speziell habe ich bei AVtaK noch nie gedacht, der natürlich insgesamt nur das (auf etwas öde Art) variiert was die Serie schon lange in diversen Vorgängern etabliert hatte. Und da ist dann sicher auch irgendwo etwas GF DNA dabei.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1268
Ähnlichkeiten habe ich da schon immer erkannt.

Tatsächlich war es beim ersten Sehen von GF bei mir so, dass ich zwar eigentlich davon ausging, ich hätte den Film noch nie gesehen, aber trotzdem ständig dachte, ich hätte den Film schon mal gesehen (kein Scherz!). Als ich dann aber wenige Wochen später mal wieder AVTAK gesehen habe, wurde ich dann eines besseren belehrt und mir war klar, dass sich meine Erinnerung auf AVTAK bezog.

Aber ich kann zwischen beiden Filmen schon gewisse Ähnlichkeiten erkennen. Goldfinger will Fort Knox zerstören/radioaktiv verseuchen, damit der Preis seines Goldes steigt, Zorin die Konkurrenz aus Sillicon Valley vernichten. Ähnlichkeiten erkenne ich da schon.

Und auch bei der Szene in Zorins Zeppelin in der Mitte des Filmes (in der Ma Day den Aussteiger aus dem Zeppelin wirft) muss ich immer an die Kentucky-Szenen aus GF denken (die Ermordung seiner Geschäftsparter, Ermordung von Mr Solo).

Vielleicht bieder ich mir das gerade etwas zu sehr zu recht, was ich oben zu meiner ersten GF-Sichtung gesehen habe, entspricht jedenfalls der Realität.

AVTAK steht bei mir jedenfalls mittlerweile deutlich höher im Kurs als der (eher mittelmäßige) GF.
Zuletzt geändert von Henrik am 20. Juni 2022 13:22, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Henrik hat geschrieben: 20. Juni 2022 12:38 AVTAK steht bei mir jedenfalls mittlerweile deutlich höher im Kurs als der (eher mittelmäßige) GF.
Ich finde, beide Filme haben ihre Stärken und Schwächen.

Und irgendwie hat der eine Film seine Stärken dort, wo der andere schwächelt. Und umgekehrt.

GF schneidet bei mir wohl vor allem deshalb wesentlich besser ab, weil Connery hier für mich zusammen mit TB seine beste Leistung als Bond abliefert, während Moore in AVTAK leider nur noch bedingt als Bond bzw. als aktiver Geheimagent funktioniert.
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Gernot hat geschrieben: 19. Juni 2022 18:29 Babs kann sich einfach nicht von Daniel trennen, nicht einmal nach dem Tod von Bond in NTTD. Nach einem kurzen Skype-Call mit P&W haben sie eine neue Idee, ein Sequel zu QOS bzw. Prequel zu SF. Adele singt nochmal, Bardem und Waltz sind auch wieder dabei. Babs überredet Daniel. Babs ist glücklich!
Oder es ereilt uns im Herbst 2024:

EON Productions and partners are delighted to announce, that all prepartions for Bond26 have been postponed until further notice. „After both, the massive critical and box office-success of No Time To Die, which we still consider the most satisfying and uplifting conclusion to Daniel's magnificent tenure, all efforts to start from a fresh scratch seem oddly out of place right now. It feels like a betrayal to Daniels outstanding body of work and everything he brought to the role“, clarifies Barbara Broccoli.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Die Weltlage der letzten 3 Monate zeigt ein mal mehr wie gut es ist, dass EON nicht FIlme Jahre im Voraus plant.
Die Welt ist eine komplett andere, und das wird EInfluss auf die Filme haben.

Gerade mit dem neuen Bondroman angefangen. DIe Ausgangslage ist top! Einige im Roman frühen Kommentar von Horowitz auf die Russen könnten so brandaktuell sein.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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danielcc hat geschrieben: 20. Juni 2022 15:26 Die Weltlage der letzten 3 Monate zeigt ein mal mehr wie gut es ist, dass EON nicht FIlme Jahre im Voraus plant.
Exakt. Gleichzeitig bleibt es aber auch wichtig, die Filme so im Ungefähren zu lassen, dass man zwar grob bestimmte Ereignisse wie den Fall des eisernen Vorhangs anspricht, aber man mit der Handlung nicht zu sehr mit den realen Gegebenheiten verwoben ist.

Für die Zukunft bedeutet dass, dass "die Russen" zwar als Akteure im Film wieder auftauchen können, man aber schon davon absehen wird, einen real existierenden Staat zum Hauptantagonisten eines Bondfilms zu machen.

Nordkorea in DAD war mir da schon etwas zu deutlich.
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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danielcc hat geschrieben: 20. Juni 2022 15:26 Die Weltlage der letzten 3 Monate zeigt ein mal mehr wie gut es ist, dass EON nicht FIlme Jahre im Voraus plant.
Die Welt ist eine komplett andere, und das wird EInfluss auf die Filme haben.

Gerade mit dem neuen Bondroman angefangen. DIe Ausgangslage ist top! Einige im Roman frühen Kommentar von Horowitz auf die Russen könnten so brandaktuell sein.
Oder einfach die alten Flemings wieder auflegen. Passt auch. ;)
http://www.vodkasreviews.de

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