Wie findet ihr No Time To Die?

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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1936
Etwas ähnliches wollte ich auch schreiben, hab mich aber dagegen entschieden, da im Gegensatz zum Heimwerker, das Kino glücklicherweise nicht auf reiner Dienstleistungsbasis funktioniert, sondern auch künstlerische Freiheiten zulässt.
Der Erfolg NTTDs an den Kassen gibt EON letztlich Recht, das ist im Grunde genommen alles, was sie interessiert, und an deren Stelle würden wir genauso agieren. Ob bei einem besseren Script mehr drin gewesen wäre, vermag ich nicht zu beurteilen. SF hat sehr viel himmelschreiendere Plotholes und merkwürdige Wendungen vorzuweisen, und liegt in Sachen Einspielergebnis auf Platz 1.
Fuku musste an das SP-Desaster anknüpfen, immerhin fühlt sich sein Ableger meines Erachtens nach flüssiger und runder an, was nicht heißt, dass ich mit den eingeschlagenen Pfaden einverstanden bin. Blofeld wird in wenigen Minuten verheizt, Safin gerät sehr blass und generisch, was bei seiner wirklich schönen Einführung in der PTS jammerschade ist. Und Seydoux ist fehlbesetzt, konnte mich jedoch weitaus mehr überzeugen als in SP.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1937
Der Vergleich hinkt vielleicht in Teilen aber ich denke es ist klar, was ich sagen will. Natürlich kann dies nicht 1:1 auf ein künstlerisches Produkt übertragen werden. Schlussendlich ist es im Bereich Film natürlich auch Ansichts- und Geschmackssache. Ich akzeptiere durchaus, wenn jemand anderer Meinung ist und Nomi als gelungen geschriebene Rolle empfindet. Nur bin ich es leid, wenn man anderer Meinung ist und immer wieder zurechtgewiesen und einem unterstellt wird, man würde das einfach falsch sehen, der Fehler läge an einem selbst usw. Ich habe kein Problem damit, wenn jemand anderer Meinung ist, umgekehrt erwarte ich das dann aber auch.
You have this nasty habit of surviving

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1938
craigistheman hat geschrieben: 28. April 2022 14:28 Und Seydoux ist fehlbesetzt, konnte mich jedoch weitaus mehr überzeugen als in SP.
Sie könnte halt eines dieser Bond-Girls sein, die man mal mehr, mal weniger mag... aber warum es ausgerechnet Madeleine ist, die in zwei Filmen hintereinander auftreten darf, warum sie es ist, bei der Bond letztlich bleiben will, warum ausgerechnet sie die Mutter seines Kindes ist - das bleibt dem Zuschauer leider schleierhaft. Könnte man für sie doch nur so viel Sympathie empfinden wie James es offenbar tut... aber diese Entwicklung zwischen den beiden haben sie schon in SP gründlich verkackt. Zwischen "Fass mich bloß nicht an" im Hotelzimmer und "Ich liebe dich" auf dem Folterstuhl fehlt mir irgendwie ein Bindeglied in der Kausalkette. NTTD kann das dann auch nicht mehr retten.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1939
So ist es, Bonds Liebestaumel hätte ich ihm bei jedem anderen Bondgirl eher abgenommen. Das ist unglaublich schlecht entwickelt in SP. Das erschließt sich mir überhaupt nicht, wie die kurze Zugfahrt und Bautistas Prügeleinlage die unsterbliche Liebe kreiert haben sollen, wo 5 Minuten vorher Verachtung war. Das ist fast schon unfreiwillig komisch. Aber bei einem Bondfilm lasse ich so etwas noch irgendwie durchgehen, da es eh um ganz andere Dinge geht.
Aber wenn man dann in NTTD ausgerechnet diese maximal schwachbrüstige Liebelei in den Shakespeare-Olymp erhebt und noch eine ordentliche Portion Rosamunde Pilcher dazu wirft, dann wird das ganze zum Ärgernis.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1940
Vodka, da gebe ich dir teilweise Recht aber das ist wirklich ein SP Problem mehr als es ein NTTD Problem ist. In SP SOLLTE Madeleine eine schwierige Person sein. Es hatte nur niemand geplant, dass man dann eine Art Fortsetzung dreht und sie dahin gehend anpassen muss.
Aber dennoch; ich mag sie in NTTD wahnsinnig gern, sie spielt eine der größten Frauenrollen bei Bond richtig gut, und ihre Rolle ist gerade noch so, dass ihr Charakter aus SP nicht total zerstört wird.

Ich sage es jetzt noch ein mal: Vielleicht ist es ein Problem dass manche hier (nicht Vodka) noch nicht so lange an Bord sind was die Bondfilme angeht. Aber es ist schlecht falsch, dass EON noch nie so viel über Frauenrollen geredet habe wie dieses Mal. Das ist die gleiche Leier wie mindestens seit der Brosnan Ära. Die Medien haben die Besetzung von Nomi gerne aufgegriffen (sie ist schwarz! sie soll eine 00 Agentin sein! Wird Craig etwa durch SIE ersetzt???) und natürlich mussten die Produzenten darauf reagieren. Aber ich sehe nicht, dass EON zu irgendeinem Zeitpunkt von sich aus gepusht habe, dass wir nun eine neue Dimension von Frauenrollen in Bond sehen werden.

Um es mal faktisch zu bestätigen. Die offizielle Synopsis des Films erwähnt Nomi nicht mal!!!
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1941
danielcc hat geschrieben: 28. April 2022 17:30 Ich sage es jetzt noch ein mal: Vielleicht ist es ein Problem dass manche hier (nicht Vodka) noch nicht so lange an Bord sind was die Bondfilme angeht.
Also was mich angeht: Ich bin seit 1986 mit "an Bord" was Bondfilme angeht (also lange genug), mein erster Bond im Kino war TLD :wink:
Der Grund, dass viele mit Madeleine nicht so viel anfangen können, hätte ganz einfach gelöst werden können und somit ist es eben doch ein NTTD-Problem: Man hätte sie einfach nicht mehr auftauchen lassen müssen. Sie wurde aber in die NTTD-Story wieder reingeschrieben. Bond hätte genausogut zwischen SP und NTTD eine andere Beziehung beginnen können. Man versuchte wohl eher, Fehler aus SP auszubügeln, also musste u.a. quasi sie wieder ins Boot geholt werden um den Gesamtark zu korrigieren und damit nachträglich SP in einem besseren Lichte dastehen zu lassen (wie schon erwähnt: SP gefällt mir trotz allem durchaus). Man wollte quasi zeigen: Seht her, ihr habt euch nach der SIchtung von SP geirrt: Sie ist doch ein starker Charakter. Leider schadet das der Figur im Nachhinein nochmals mehr als es ohnehin schon tut: Schon in SP war ihre Wandlung unglaubwürdig, ihre nochmalige aufgesetzte in NTTD im Gesamtbild dann umso mehr.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1942
craigistheman hat geschrieben: 27. April 2022 07:47 Was hältst du denn von der Montage nach Bonds Tod, wenn der gesamte MI6 zu Hans Zimmers Final Ascent in die Kamera weint?
Ich antworte mal darauf (auch wenn die Frage nicht an mich ging).
Eins vorab: Ich kann mit NTTD sehr gut leben.
Das ist aber eine Szene, die ich unterschiedlich empfinde. Bei der ersten Sichtung im Kino: das ist aber schön, der ganze MI6-Staff makes a salut (hoffentlich passt das einigermaßen von der Schreibweise).
Aber je öfter ich ihn angeschaut habe, kommen bei mir immer mehr Fragen auf:

Was macht Nomi in dieser Runde? Die gehört da nicht hin.

Tanner? Hmm, von mir aus.

zu M:
Erstens: Das Gedicht zündet für mich nicht so richtig im Gegensatz zu Ms Gedicht in Skyfall. Möglicherweise ein Versuch das nachzumachen?
Irgendwie macht M da den Erklärbär für Bonds (Opfer-)Tod. Für diejenigen, die es bis dahin nicht kapiert hat.
Zweitens: Natürlich ist Bond ein verdienter Agent des MI6 und er bekommt ein Staatsbegräbnis mit leerem Sarg.
Aber passt die Szene zu dem Verhältnis von Bond und Mallory seit Skyfall? Das ist ein ewiges hin und her. Natürlich ist M diverse Male stinksauer auf 007 und das zu Recht. Der hätte bei mir wahrscheinlich keinen Fuß mehr auf den Boden gebracht.
Manchmal denke ich, dass es besser gewesen wäre, M im Büro zu lassen, obwohl ich die Anhörungsszene in Skyfall liebe, auch wegen Mallory. In allen drei Filmen mit Mallory und Bond liegen sie zuerst im Clinch und dann sind sie die besten "Kollegen". Das nutzt sich spätestens in NTTD ab. Mir gefällt die Szene in Ms Büro (Größe des Schreibtischs) im Gegensatz zu einigen von hier gar nicht so gut. Bonds Kritik mag berechtigt sein, aber die Art und Weise, wie er das rüber bringt finde ich unpassend. Und bei der nächsten gemeinsamen Szene sind sie wieder best Buddies.

Moneypenny und Q: ok.

Wenn z.B. Moores oder Connerys Bond im Dienst gestorben wäre, dann hätte ich mir das gefallen lassen mit einem Drink auf Bond mit M, Q und Monepenny. Aber so passt das für mich irgendwie nicht so richtig. Und dann nicht "auf James", sondern "auf 007".
Aber das ist alles nur ein reines Bauchgefühl von mir.
"Everybody needs a hobby.” -- “What’s yours?” -- “Resurrection."

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1943
Es ist schon kurios.
Da wird kritisiert, warum ein Toast auf "007" korrekter wäre als auf "Bond" und warum Madelaine Bond so schnell erlegen ist ...

Aber das Bond seit 24 Filmen nie getötet wurde ist offenbar okay. Da wird gefühlt Millionen Mal auf ihn geschossen und er wird nie getroffen. So gesehen war Bond's Tod in NTTD längst überfällig.

Da wird Bond von Dr. No in eine Zelle gesteckt und von Goldfinger auf einem Lasertisch fixiert. Anstatt ihn einfach abzuknallen. Vom Waltz-Blofeld auf einem Zahnarztstuhl gefoltert. Logo, das Bond entkommt.

Ein James-Bond-Film ist nun mal gut gemachter Blödsinn. Da hakt es bei genauem Hinsehen überall.

Und jetzt bin ich auf das Feedback gespannt, warum ich mit meiner Einschätzung völlig daneben liege ;-)

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1945
Saunders hat geschrieben: Aber das Bond seit 24 Filmen nie getötet wurde ist offenbar okay.
Das ist auch immer die größte Frage, die ich mir stelle, wenn ich einen Bondfilm gucke. Das versaut mir dann immer den ganzen Film. Genau wie die Frage, warum immer so gut jede Frau mit Bond schlafen will. Oder wieso seine Leber und Lunge immer noch zu 100 % funktionsfähig sind. Ich verstehe echt nicht, weshalb ich mir so einen Schwachsinn immer noch angucke. Gott sei Dank hat NTTD dem allen ein Ende gemacht.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1946
Agent 1770 hat geschrieben: 28. April 2022 13:37
craigistheman hat geschrieben: 28. April 2022 13:05 Ach Daniel komm schon :roll:

Ich weiß du verteidigst den Film wie eine Löwin ihr Junges, aber du kannst doch Leuten, die sich im Vorfeld auf den Film gefreut haben, mitunter gerade weil er doch eine völlig neue Ausrichtung im Umgang mit weiblichen Charakteren versprach, nicht vorwerfen, dass sie enttäuscht sind, weil der Film schlicht und einfach nicht das liefert, was im Vorfeld angekündigt wurde. Und zwar von EON, von allen Beteiligten bis hin zur Set-Praktikantin in Pinewood. Erst dann kamen die Medien. Und nein, noch nie wurde der Umgang mit Frauen On Screen bei Bond so hervorgehoben, wie bei NTTD. Die teils völlig idiotischen und unnötigen Fan-Debatten kamen ja nicht von ungefähr, also auch hier bitte die Kirche im Dorf lassen.

Wie gehabt - mich hat der Film hervorragend unterhalten, er gefällt mir sogar. Nichts desto trotz habe ich mir nach der langen Zeit und der doch sehr chaotischen Produktionsgeschichte etwas mehr erwartet. Dass der Film ausgerechnet in jenen Kategorien abflacht, die mit etwas mehr Zeit und Inspiration leicht hätten behoben werden können, ist dabei besonders ärgerlich - nach 6 Jahren und seeeehhhr viel Zeit zwischen dem unmittelbaren Vorgänger eigentlich inakzeptabel.
Dem stimme ich zu. Festzustellen, dass man von einigen Punkten enttäuscht ist (in diesem Fall ist es eben die Rolle der Nomi) bedeutet doch nicht automatisch, dass man den ganzen Film runtermacht, von daher kann ich dieses Verteidigen auch nicht ganz nachvollziehen. Nicht alles an NTTD ist schlecht, einige Sachen haben mich gut unterhalten und einige Ideen fand ich durchaus gut und überzeugend in Szene gesetzt, andere halt dafür nicht. Der perfekte Film kann und will NTTD gar nicht sein und sicher hat das auch niemand erwartet.
Nach der Logik mancher Zeitgenossen dürfte ich mich also auch nicht beschweren, wenn ich z.B. Handwerker bestelle und dabei Pfusch rauskommt. Dann hatte ich also eine falsche Erwartungshaltung und der Fehler liegt bei mir? Nein, dann wurde gepfuscht und das darf ich dann auch kritisieren.
Absolut.

Da macht es sich danielcc schon etwas zu leicht - dass die Bondgirl äh Bondwomen-Rollen nicht anders sind als zuvor, ist ja keine Überraschung für jeden, der zumindest seit 1995 Bondfilme schaut (wobei ich gar nie so recht verstehe, was sie alle ändern wollen - es gab schon immer vergleichsweise "starke", interessante Frauen Rollen in Bondfilmen). Die Nomi war schon im Vorhinein ziemlich klar und dass ihre Rolle halt teilweise so schlecht geschrieben ist (nach dem gelungenen Einstieg!), darf man schon kritisieren. Zumindest Phoebe hätte da schon mehr einfallen können.

Wobei diese ganzen Themen für mich nach wie vor nicht ausschlaggebend sind.

Ich kann mich erinnern, dass ich damals, als nach Boyle's Abgang die Meldung herauskam, man würde doch wieder zum P&W Skript zurückkehren, schon sehr skeptisch war. Hoffnung hatte ich dann natürlich noch auf Fukunaga, wobei mir die damalige Verschiebung von wenigen Monaten schon sehr wenig vorkam. Im Nachhinein gesehen hat mich mein Gefühl nicht getäuscht.

Man führt mit Spectre die Mega-Drüber-Geheimorganisation ein mit dem Mega-Drüber-Bondschurken, der alles steuert, alles weiß und alles sieht, beginnt irgendwelche Verbindungen zu den vorherigen Filmen zu ziehen, die nie geplant waren und dann fällt ihnen im nächsten Film nichts besseres ein als noch einen weiteren mega-fiesen aber völlig redundanten Bösewicht einzuführen, den zuvor mühevoll vorgestellten Ober-Bösewicht einfach draufgehen lässt und man malt halt einfach noch weitere Verbindungen zu den vorigen Bonds, die auch nie geplant waren - nur damit man dann am Ende ... eh schon wissen ;)
Bond... JamesBond.de

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1947
Genau, alles um nur um alles in der Welt eine Craig-Bond-Penthalogie in Anlehnung an die Dark-Knight-Trilogie und das MCU zu bekommen, die keiner verlangt hat und die den Craig-Bonds im Nachhinein (also auf lange Sicht) eher schaden, denn nützen wird (und es bereits jetzt tut).
Das ist zuvorderst ein krampfhaftes Hinterherhecheln des vermeintlichen Zeitgeistes (der Primat des seriellen Erzählers), dem man meinte sich unterordnen zu müssen. Besonders misslungen ist das Ganze in den letzten beiden Filmen, die ja dann auch alles irgendwie zusammen schustern müssen / sollen und daran nur scheitern konnten.
Zumindest kann man sie auch irgendwie losgelöst von dem Flickschusterkanon sehen, was sie dann besser macht, zumindest für mich. Dennoch bin ich im Nachhinein genervt von dem unnötigen Ballast, der dann auch zu sehr unglücklichen Entscheidungen geführt hat: das Zurückholen der umgemein blassen Maddie, das Zurückholen und obendrein humorlose Abfrühstücken des unrund geschriebenen Blofeld und schließlich das große Heldenfinale, das bei mir trotz des großen Krawumm nach wie vor so gar nicht zünden will.
http://www.vodkasreviews.de

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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1948
Was soll’s. All diejenigen die NTTD toll fanden und gleich mehrfach gesehen haben tragen zur gesicherten Finanzierung des nächsten Bond bei. All denen gilt mein Dank ;-)

Und wen wundert’s. NTTD hat auch mich unterhalten. Allerdings nicht mit Bond-Elementen. Das ist das Problem.

Glücklicherweise ist die Marke international so stark, dass vermutlich in Zukunft auch (objektiv) schwache Bondfilme an der Milliarden-Grenze kratzen werden. Immer in der Hoffnung, dass der nächste Bond besser und klassischer wird.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1949
vodkamartini hat geschrieben: 29. April 2022 21:55 Genau, alles um nur um alles in der Welt eine Craig-Bond-Penthalogie in Anlehnung an die Dark-Knight-Trilogie und das MCU zu bekommen, die keiner verlangt hat und die den Craig-Bonds im Nachhinein (also auf lange Sicht) eher schaden, denn nützen wird (und es bereits jetzt tut).
Das ist zuvorderst ein krampfhaftes Hinterherhecheln des vermeintlichen Zeitgeistes (der Primat des seriellen Erzählers), dem man meinte sich unterordnen zu müssen. Besonders misslungen ist das Ganze in den letzten beiden Filmen, die ja dann auch alles irgendwie zusammen schustern müssen / sollen und daran nur scheitern konnten.
Zumindest kann man sie auch irgendwie losgelöst von dem Flickschusterkanon sehen, was sie dann besser macht, zumindest für mich. Dennoch bin ich im Nachhinein genervt von dem unnötigen Ballast, der dann auch zu sehr unglücklichen Entscheidungen geführt hat: das Zurückholen der umgemein blassen Maddie, das Zurückholen und obendrein humorlose Abfrühstücken des unrund geschriebenen Blofeld und schließlich das große Heldenfinale, das bei mir trotz des großen Krawumm nach wie vor so gar nicht zünden will.
Absolut. Wie ich schon erwähnt habe, finde ich die Richtung in die sich der Bondcharakter unter Craig entwickelt hat und die Richtung in die es storytechnisch ging, inkonsequent. Da zeigt man uns in CR: Hey, seht her, wolltet ihr schon immer mal wissen, wieso Bond eigentlich so ist, wie er ist, hier zeigen wir euch seinen Werdegang und Entwicklungsprozess, um ihn dann zu dem werden zu lassen, den wir alle kennen und lieben. Und so sah es am Ende von CR so aus, als ob da am Ende der Bond ist, den wir kennen und seine Entwicklung dahingehend abgeschlossen. Dann stellte man in QOS fest: Ach ne, eigentlich ist er doch noch nicht so richtig fertig, wir führen seine Entwicklung fort, stellen die Gunbarrell an den Schluss, um zu zeigen, dass seine Entwicklung jetzt abgeschlossen ist, um dann, in SF, ach ne, wir führen jetzt eine Charakterstudie ein, setzen die Gunbarrell an den Schluss, um zu zeigen, dass er jetzt aber wirklich...
Und dann in SP erinnerte uns der Craigbond erstmals tatsächlich an "unseren" Bond. Und statt nun einfach gewohnt zur Tagesordnung überzugehen, fing man nun plötzlich an, alle Geschehnisse der vorherigen Filme zu verknüpfen und nun trauert Bond doch noch weiter seiner geliebten Vesper hinterher, seht her, er ist immer noch traumatisiert...
Grundsätzlich habe ich ja kein Problem damit, dass Bonds Charakter erforscht und in die Handlung der Filme eingebaut wird, das ist schließlich in den Flemingvorlagen auch zu finden, dann aber bitte mit einem erkennbaren roten Faden und nicht wie ein hin- und herschwingendes Pendel. Was mir wieder zeigt: So einen richtigen Plan hatte man eigentlich nicht und wo es genau mit dem Craigbond hingehen soll, ebenso wenig. Was nicht weiter schlimm wäre, wenn man dann die Filme wie früher losgelöst und unabhängig voneinander hätte stehen lassen. Aber nein, dann musste dem ganzen inhomogenen Chaos auch noch ein Mantel übergestülpt werden.
You have this nasty habit of surviving

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1950
Agent 1770 hat geschrieben: 29. April 2022 22:28 ....Was mir wieder zeigt: So einen richtigen Plan hatte man eigentlich nicht und wo es genau mit dem Craigbond hingehen soll, ebenso wenig.
Den Plan dahinter seh ich darin, Mr. Daniel Craig einen denkmalähnlichen Abgang zu verschaffen, den - so könnte ich mir vorstellen - er zur Bedingung für sein nochmaliges Mitwirken gemacht hat.... Diesen Eindruck leite ich daraus ab, dass NTTD für mich ab der Hälfte, zumindest aber im letzten Drittel kein Film (mehr) über James Bond sondern mehr einer von/über/mit Daniel Craig mit unübersehbaren Parallelen ins reale Leben war. Dem hat man alles untergeordnet und in Teilen zusammengeschustert und das fand ich bedauerlich. Und falls Bond 25 der letzte gewesen sein sollte, dürfte es den Hauptdarsteller freuen.

Und bevor der andere Daniel hier sich wieder über mich dummes Neu-Forumsmitglied aufregt: Ich habe trotz oder wegen meiner nicht kritiklosen Sicht auf den Film mit mehrfachen Kinogängen dennoch mitgeholfen die Kasse der Macher zu füllen :D