Casino Hille hat geschrieben: 4. Juli 2022 13:38
Ein bisschen weniger Sexualisierung von Bond selbst wäre aber wirklich nett. Diese Mucki-Präsentationen der Craig-Ära brauche ich nicht, und generell ist das Männerbild im Kino zuletzt wieder ein konservativeres geworden. Bond darf sich davon gerne abheben, und hatte das übrigens auch über Jahrzehnte gar nicht nötig.
Das soll wohl das Zugeständnis an die am Men's Health-Männlichkeitsbild interessierten Zuschauer*innen sein.
Jedenfalls hatte ich das Gefühl, dass vor allem junge Frauen Craig ziemlich heiß finden. Joa, kann man mal machen, mich hat es nicht wirklich gestört, weil ich ja heimlich davon Träume, in dem Alter ebenfalls so auszusehen, und zugegebenermaßen recht viel für meinen Körper tue.
Aber ich verstehe, worauf du hinauswillst, und lehne den Vorschlag eines grundlegend anderes ausgerichteten Bonds überhaupt nicht ab. Der neue Bond könnte dunkelhaarig, groß, schlacksig und etwas „nerdig“ sein (wie sehr ich dieses Wort hasse - aber es umschreibt das, was mir vorschwebt recht zutreffend), und es würde durchaus funktionieren.
Ich mochte deinen Entwurf eines Bonds, dem außerhalb seiner Arbeit nichts wirklich gelingt, der eher Menschenscheu und blasiert durch das alltägliche Leben schlendert, und dessen Aufträge zum emanzipatorischen Werkzeug werden, sich stets neu zu erfinden - also die Umkehrung des vehikulierten Figurenbildes innerhalb der Craig-Ära quasi.