Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Revoked hat geschrieben: 2. Juli 2022 17:37 TWINE hat auch ganz viel tolles, aber die Girls sind wirklich spielerisch keine Traumbesetzung.
Mag sein, aber sie sind trotzdem mit die besten aus der Brosnan-Ära.
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"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Samedi hat geschrieben: 2. Juli 2022 18:57
Revoked hat geschrieben: 2. Juli 2022 17:37 TWINE hat auch ganz viel tolles, aber die Girls sind wirklich spielerisch keine Traumbesetzung.
Mag sein, aber sie sind trotzdem mit die besten aus der Brosnan-Ära.
Vollste Zustimmung!
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Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Revoked hat geschrieben: 2. Juli 2022 17:37 Die Szene ist so schlecht, weil Marceau hier wie eine Anfängerin spielt. Wie sie sich dramatisch an die Fixervenen im Ellenbogen fasst…. Es sieht so künstlich aus.
TWINE hat auch ganz viel tolles, aber die Girls sind wirklich spielerisch keine Traumbesetzung.
Ja es ist wirklich lausig, und soll uns den ungezügelten Appetit auf Macht auf äußerst dramatische Weise vor Augen führen, sowie den inneren Konflikt der Figur. Stell dir mal vor jeder angeschossene Gegner würde plakativ die Haust heben und brüllen: „Erlaube mal, du böser Feind, das hat vielleicht weh getan!“

Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Gernot hat geschrieben: 1. Juli 2022 20:10
Revoked hat geschrieben: 1. Juli 2022 09:24
vodkamartini hat geschrieben: 1. Juli 2022 06:20 Ich mochte GE damals im Kino, denn er war für den Zeitpunkt der richtige Bond, der die Reihe wieder in breite Popularitässchichten katapultiert hat.
Was für einige hier NTTD ist war GE für mich: eine bankrott Erklärung. Ich weiß noch wie ich 4-5 Jahre auf einen neuen Bond gewartet habe und dann kommt „letzte Bestellung, James“. Dialoge zum weglaufen…
Das ist Blasphemie und gleich die erste offizielle Verwarnung!!

;)
Ich werde auch nie verstehen, wie GE bei vielen so gut wegkommt. Wir waren seinerzeit alles ausnahmslos enttäuscht nach dem Kinobesuch. Endlos lange Dialoge in Studiokulissen, die sich auch genau so anfühlen. Die Szenen in Severnaia ziehen sich endlos. Sankt Petersburg: Man sieht den Ausgang des Flughafens und ein paar Nebenstraßen - hey, Bond war in Sankt Petersburg. Dann das Finale: Zwei Männer polieren sich die Fresse. Wie einfallsreich.
Keine wirklich neuen Ideen. Wo waren solche spektakulären Einfälle wie der zum Schlitten umfunktionierte Chellokasten, das Netz voller Opium das an der Landerampe eines von einer unerfahrenen Pilotin gesteuerten Flugzeugs hängt und droht, zu reißen, Bond benutzt eine Harpune als Zugseil und fährt damit Wasserski. DAS waren noch wirklich kreative Einfälle. Was passiert denn in GE so Spektakuläres? Die Pretitle geht klar, wenn auch unfreiwillig komisch. Bonds Hinterherhechten des Flugzeugs führte im Kinosaal zu schallendem Gelächter. Und dann? Endloses Blah... Blah... Blah... eine Forschungssstation explodiert...wieder Blah...Blah...Blah... ein Flugzeug explodiert... Blah... Blah... Blah... ein Zug explodiert...
GE ist ein auf-Nummer-sicher-geh-Bondfilm ohne wirklich kreative Einfälle (ein gefährlicher Satellit - na, das hat es ja auch im Verlauf der Bondfilme noch nie gegeben - wie einfallsreich).
Ich hoffe, dass Bond 26 da nicht denselben Weg geht und wir nach der längeren Pause und dem angekündigten Neuanfang erst mal wieder einen völlig uninspirierten Film bekommen, der bloß kein Risiko eingeht und sich nichts traut. Andererseits... NTTD hat sich was getraut, aber das ging dann auch hauptsächlich nach hinten los. Vielleicht muss sich der Kinogänger aber auch allmählich damit abfinden, dass es nahezu nichts gibt, was es nicht in Jahrzehnten schon einmal so oder in ähnlicher Form auf der Kinoleinwand gegeben hat und es natürlich immer schwieriger wird, wirklich neue Ideen zu entwickeln. So wird halt weiter früheren Werken gehuldigt (nicht nur auf Bond bezogen), zitiert, verneigt, anstatt mal etwas wirklich wirklich Neues zu schaffen. Vereinzelt gibt es ja durchaus noch Lichtblicke in der heutigen Filmlandschaft aber eben immer rarer gesäht.
Ich wünschte, ich würde mal wieder aus einem Bondfilm ähnlich geflasht gehen, wie seinerzeit nach TLD. Das war einfach großes Kino.
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Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Revoked hat geschrieben: 1. Juli 2022 19:27 Außer einem meiner Sandkastenkumpels hat sich niemand bei mir im Freundeskreis oder Schule für Bond interessiert. Weder davor noch danach. Ich denke vieles ist einfach subjektiv.
Guter Punkt! Bei mir im Freundeskreis interessiert sich auch keine Sau für 007. Marvel, Star Wars, Jurassic World, Scream, Batman, Fast & Furious ... findet sich alles. Bond? Keine Chance. Sieht unter den Kollegen nicht anders aus. Zugegeben: Es mag daran liegen, dass mein soziales Umfeld fast ausschließlich weiblich ist.
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Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Casino Hille hat geschrieben: 3. Juli 2022 13:02
Revoked hat geschrieben: 1. Juli 2022 19:27 Außer einem meiner Sandkastenkumpels hat sich niemand bei mir im Freundeskreis oder Schule für Bond interessiert. Weder davor noch danach. Ich denke vieles ist einfach subjektiv.
Guter Punkt! Bei mir im Freundeskreis interessiert sich auch keine Sau für 007. Marvel, Star Wars, Jurassic World, Scream, Batman, Fast & Furious ... findet sich alles. Bond? Keine Chance.
Da kann ich mich erinnern: Meine Kollegen aus der Schule mochten die Brosnan-Bonds(die waren da noch in, die Craig-Bonds gab es damals noch nicht).
Als ich allerdings erzählte, dass ich auch die frühere Bondfilme mag, sagte einer aus meiner Klasse: "Boah, die alten Bondfilme sind ja so was von zum kotzen. Da kannst du gleich Teletubbies gucken!"
Auch wenn ich den Spruch richtig gemein und natürlich auch vollkommen ungerechtfertigt fand, muss ich bei der Erinnerung immer lachen.

Zum Glück habe ich jetzt einen Kumpel gefunden, der die Bondfilme (egal ob neu oder alt) immer gerne mit mir guckt.
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Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Casino Hille hat geschrieben: 3. Juli 2022 13:02 Bei mir im Freundeskreis interessiert sich auch keine Sau für 007.
Ich frag mich manchmal echt, welche Freunde ihr habt. In meinem Freundeskreis mögen eigentlich alle Bond. Auch die Frauen.
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Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Sehr merkwürdiges Umfeld.
In meiner Firma sind alle 23-35 Jahre jung. Ich habe damals gefragt wer mit in NTTD will und sofort haten wir 15 Leute zusammen, andere haben den Film aber dann auch später geschaut. Jeder wusste über Bond bescheid.

Seit Craig freuen sich sogar alle Frauen die ich kenne noch mal deutlich mehr auf Bond als die männlichen Freunde.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Agent 1770 hat geschrieben: 3. Juli 2022 12:51
Keine wirklich neuen Ideen. Wo waren solche spektakulären Einfälle wie der zum Schlitten umfunktionierte Chellokasten, das Netz voller Opium das an der Landerampe eines von einer unerfahrenen Pilotin gesteuerten Flugzeugs hängt und droht, zu reißen, Bond benutzt eine Harpune als Zugseil und fährt damit Wasserski. DAS waren noch wirklich kreative Einfälle. Was passiert denn in GE so Spektakuläres? Die Pretitle geht klar, wenn auch unfreiwillig komisch. Bonds Hinterherhechten des Flugzeugs führte im Kinosaal zu schallendem Gelächter. Und dann? Endloses Blah... Blah... Blah... eine Forschungssstation explodiert...wieder Blah...Blah...Blah... ein Flugzeug explodiert... Blah... Blah... Blah... ein Zug explodiert...
GE ist ein auf-Nummer-sicher-geh-Bondfilm ohne wirklich kreative Einfälle (ein gefährlicher Satellit - na, das hat es ja auch im Verlauf der Bondfilme noch nie gegeben - wie einfallsreich).
I
Da hast du eine sehr exklusive Sicht auf den Film. ich kann ganz nur sagen, dass ich bis heute wohl keinen Film im KIno erlebt habe, bei dem die Vorfreude so groß war, das Kino um Mitternacht so voll war, und die Begeisterung so dermaßen groß anschließend war. (sicher, später bei ID4, bei Episode 1 und ein paar anderen war das ähnlich).

Aber was du zu den Inhalten und zum Fehlen von Spektakulärem sagst ist halt auch sehr subjekiv um nicht zu sagen falsch. Ein paar Beispiele:

- Der Bungee Sprung war ein absolutes Highlights
- Bonds Motorradsprung mit anschließendem Einholen des Flugzeugs war ein Oberbrüller (Generationen von Physik Leistungskursen dürften das durchgerechnet haben)
- Die Panzerverfolgungsjagt ist wohl bis heute eines der größten Actionhighlights welches es jemals in einem Film gab. Allein die Idee ist irre, die Umsetzung ist brillant
- Verfolgung von Ferarri und DB5
- Die Ejector Seat Flucht
- Die Satellitenschüssel mit abfließendem Wasser
- ich persönliche finde sogar, dass GE vielleicht den besten Showdown aller Bonds hat, weil er als Einziger das kombiniert, was ich wichtig finde: Starke Location, irre Explosionen, großer "Scale" aber dennoch eine persönliche Abrechnung mit dem Bösewicht in der Bond nicht untergeht
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Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Bei uns in der Redaktion sind auch alle in exakt der Altersspanne (und beruflich bedingt Filmfans, Nerds etc.) und kein Mensch hat sich auch nur ansatzweise für NTTD interessiert. Zwei Kollegen haben ihn damals gesehen, aber die gucken halt so wie ich jede Woche 2-3 Filme im Kino, dementsprechend sagt das nicht viel aus. Einer mochte ihn, einer sagte nur: "Ist eben ein Bond, kennste einen, kennste alle."

Privat habe ich sonst fast nur mit Frauen zu tun, und die interessiert Bond gar nicht. Ist denen zu sehr Männer-/Machokino, was ich auch nachvollziehen kann. Eine Freundin hat NTTD im Kino gesehen, u.a. da sie nach anderthalb Jahren Covid endlich wieder ins Kino wollte, und fands ganz schön mies. Insbesondere das antiquierte, angestaubte Frauenbild war halt nix für sie. Sinngemäß zitiert: "Die eine darf nur mit Rehaugen ihren Mann anschmachten, die andere ist Agentin, aber macht den ganzen Film nix." Und auch Paloma fand sie scheiße, denn: "Warum trägt eine ausgebildete Kämpferin SO ein Kleid? Das wäre doch total unpraktisch." Ihre beiden Freundinnen hatten auch nicht viel zu sagen, außer: "Die schwarze Spionin hat mit ihrer zickigen Art genervt und Bond sieht wie ein Sugar Daddy aus." Tja, Frauen haben eben einen anderen Blick auf die Dinge ...

Übrigens passt das gut zum Thread-Thema: Ich würde mir für Bond 26 endlich ein modernes Frauenbild wünschen. Insbesondere, da die Craig-Ära diesbezüglich ein gewaltiger Rückschritt gewesen ist, der mir sauer aufstößt. Ich bin überzeugt: Traditionelle Bond-Filme und ein Frauenbild des 21. Jahrhunderts müssen sich nicht gegenseitig ausschließen. Aber die Filme müssten es eben mal versuchen.
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Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Casino Hille hat geschrieben: 3. Juli 2022 13:49 Übrigens passt das gut zum Thread-Thema: Ich würde mir für Bond 26 endlich ein modernes Frauenbild wünschen. Insbesondere, da die Craig-Ära diesbezüglich ein gewaltiger Rückschritt gewesen ist, der mir sauer aufstößt.
Ein Rückschritt in Bezug auf was? TWINE und DAD? Wohl kaum.
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Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Definitiv. Eine taffe, selbstbewusste Agentin, die nach einem Fehler lieber einen Schreibtischjob macht und die Außenarbeit den Männern überlässt? Ein Missbrauchsopfer, das vom männlichen Held benutzt wird, und dann von ihrem Peiniger erschossen, was vom Held mit einem Witz kommentiert wird? Eine scharfsinnige Mitarbeiterin des Schatzamts, deren gesamte Charaktermotivation ausschließlich durch die Liebe zu zwei verschiedenen Männern motiviert wird und die darüberhinaus gar keine eigene Agenda haben darf? Eine schwarze Agentin, deren einziger Antrieb es ist, ihr Ego von einem Mann bedroht zu sehen, und in allen großen Actionszenen dem starken Geschlecht Platz machen muss? Das Frauenbild der Craig-Filme empfinde ich tatsächlich als rückschrittlich (genau wie auch ab SF das generelle Weltbild und das britische Selbstverständnis der Filme), gebe aber zu: Die Konkurrenz, insbesondere Marvel und Fast & Furious, sind da kaum besser aufgestellt. Ja, da waren die Brosnan-Filme meilenweit besser in meinen Augen.
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Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Casino Hille hat geschrieben: 3. Juli 2022 14:08 da waren die Brosnan-Filme meilenweit besser in meinen Augen.
Wenn ich mir Serena Gordon, Minnie Driver, Cecilie Thomsen, Denise Richards und ihre Figuren so ansehe, da war die Craig-Ära schon eher ein Fortschritt im direkten Vergleich.

Und auch Naomie Harris ist viel progressiver und emanzipierter als Samantha Bond oder Caroline Bliss.
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