Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Maibaum hat geschrieben: 22. Juni 2022 18:08 Wie echt jetzt? TG läuft nicht in Russland? Das is ja n' Ding ...

Weiß man woran das liegt?
Ja, läuft definitiv nicht in Russland. Genaue Hintergründe kenne ich nicht, aber ist wohl ein Boycott-Ding gegenüber dem Westen.

Es heißt nur überall: "In China und Russland sind derzeit keine Starts geplant". Und wenn der Film streambar ist, würden diese auch nicht mehr viel bringen. Der letzte große Markt der jetzt erst beginnt ist Korea (Süd natürlich), an diesem Donnerstag.

Die Gründe sind reine Spekulation, aber ich glaube kaum, dass man bei Paramount "freiwillig" auf diese beiden Releases verzichtet.
Zum Beispiel Spider-Man: No way home hatte in R 10 Millionen Besucher.
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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vodkamartini hat geschrieben: 22. Juni 2022 18:18
Maibaum hat geschrieben: 22. Juni 2022 18:08 Wie echt jetzt? TG läuft nicht in Russland? Das is ja n' Ding ...

Weiß man woran das liegt?
Ja, läuft definitiv nicht in Russland. Genaue Hintergründe kenne ich nicht, aber ist wohl ein Boycott-Ding gegenüber dem Westen.

Es heißt nur überall: "In China und Russland sind derzeit keine Starts geplant". Und wenn der Film streambar ist, würden diese auch nicht mehr viel bringen. Der letzte große Markt der jetzt erst beginnt ist Korea (Süd natürlich), an diesem Donnerstag.

Die Gründe sind reine Spekulation, aber ich glaube kaum, dass man bei Paramount "freiwillig" auf diese beiden Releases verzichtet.
Zum Beispiel Spider-Man: No way home hatte in R 10 Millionen Besucher.
Heh, das war doch nur eine Scherzfrage, ist doch logisch, daß bei der jetzigen Weltlage, ein US Propaganda Film nicht in Russland läuft.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Habe ich auch so verstanden, keine Sorge. Mir sind Ironie und Sarkasmus nicht völlig fremd. ;) Aber dennoch ist es eine nicht ganz unberechtigte Frage. Uncharted und Doctor Strange liefen beide während des Krieges, da spült man auch Millionen in US-Kassen. Natürlich ist Top Gun als "Militärfilm" noch einmal eine andere Kategorie als diese Fantasy-Filme, klar. Abgesehen davon würde ich ihn nicht so lapidar als stumpfes Propaganda-Vehikel abstempeln, das wird ihm nicht gerecht. Der Patriotismus ist im Vergleich zu anderen Filmen wie z.B. Pearl Harbour oder ähnliche Schmonzeiten deutlich zurück gefahren. Auch Private Ryan ist da deutlich "schlimmer".
Aber es gibt keinen offiziellen Stellungnahmen, weder von R, noch von den USA, warum der Film nicht läuft.
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Ich finde - aber das sind wir jetzt off-topic - Tony Scott wird als Regisseur ein wenig unterschätzt - auch im Vergleich mit seinem großen Bruder - als vermeintlicher Hochglanz-Schausteller. Er hat das Actionkino der 90er Jahre und später maßgeblich beeinflusst und geprägt. Ob man seinen Stil - und den hat er definitiv - nun mag, oder nicht.

Natürlich ist Ryan der ambitioniertere Film, aber da lege ich dann auch andere Maßstäbe an. Top Gun will nur fetzig unterhalten, Spielberg will wie so oft auch belehren und das geht imo völlig schief. Natürlich hat er enorme inszenatorische Qualitäten und die sieht man auch in Ryan. Aber diese nutzt er nicht für eine ehrliche Aufarbeitung oder einen neutralen Blick auf die Geschichte, sondern zur Manipulation. Bei historischen Stoffen - was Top Gun übrigens auch nicht ist - bin ich da sehr empfindlich. Der Auftakt ist grandios, wenn auch schwer verdaulich. Die müde Heldenschmonzette mit ihren ganzen tendenziösen Schlenkern die man danach zwei Stunden serviert bekommt, ist aber zumindest für mich ein Ärgernis und kann auch inszenatorisch dem Auftakt nicht das Wasser reichen.

Top Gun ist ein Film der damals das Bauchgefühl und den Nerv einer ganzen Jugendgeneration voll getroffen hat, nur so erklärt sich übrigens auch der unglaubliche Erfolg des sehr späten Sequels. Top Gun ist ein Stück Popkultur, was spätestens jetzt sehr deutlich geworden ist. Hier ist der viel bemühte Begriff "Kult" endlich auch einmal berechtigt. Die Story ist simpel, die Charaktere nicht sehr tierschürfend und die Botschaft - wir haben die tollsten Flieger der Welt - kann man kritisieren und nicht mögen. Klar. Man kann Top Gun auch doof finden und wenn man nicht mitgerissen wird, ist das vermutlich die gängige Reaktion.

Ich mag Vergleiche zwischen völlig anders gestrickten Filmen immer nicht so sehr, aber um bei dem einzig relevanten Kriterium zu bleiben: Top Gun unterhält mich trotz einiger cheesiger und over the top Hurra-Momente insgesamt besser als Ryan. Denn zumindest ist er in seiner von mir aus offensiven Infantilität ehrlich, bei Ryan ärgere ich mich jedes Mal (weshalb ich auch keine Lust mehr habe, ihn zu sichten und nur noch den Auftakt zur Illustration im Unterricht verwende).
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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nur um das mal sachlich einzuordnen: Maverick liegt trotz aller berechtigter Lobhudelei international meilenweit hinter allen der letzten drei Mission Impossible Filme.
Das ist ein Film der exakt zur rechten Zeit kommt um den Amerikanern mal wieder ihre geschundene Seele zu streicheln, aber es ist kein internationaler Übererfolg
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Für mich ist Ryan der viel unterhaltsamere Film.
Und ja, Top Gun ist sogar ein mega-doofer Film, und ich habe nicht das Gefühl das ich das revidieren würde, wenn ich ihn jetzt noch mal schauen würde (wozu ich auch gar keine Lust habe), aber wer weiß ...

Tony Scott war tatsächlich ein handwerklich ziemlich guter Regisseur, aber er hat es nie zu einem guten Filmemacher geschafft. Irgendwie fehlte seinen Filmen, die sonst fast alle viel besser sind als Top Gun (zusammen mit Beverly Hills Cop 2 sein Tiefpunkt), immer irgend etwas um sie wirklich in Erinnerung zu behalten. An sich finde ich ihn handwerklich eher besser als sein Bruder Ridley, aber Ridley hat dann doch ab und an die besseren Filme geschaffen.

Wenn wahrscheinlich True Romance der Beste von Tony ist, dann sagt das mehr über QT aus, als über ihn. Denn der ist erinnerungswürdig.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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danielcc hat geschrieben: 23. Juni 2022 20:52 nur um das mal sachlich einzuordnen: Maverick liegt trotz aller berechtigter Lobhudelei international meilenweit hinter allen der letzten drei Mission Impossible Filme.
Das ist ein Film der exakt zur rechten Zeit kommt um den Amerikanern mal wieder ihre geschundene Seele zu streicheln, aber es ist kein internationaler Übererfolg
Da wäre ich vorsichtig. Das stimmt so definitiv nicht. International und USA liegen nicht weit auseinander, die Drops sind auch international überall deutlich geringer als sonst üblich und signifikant geringer als beim aktuellen Konkurrenten Jurassic World. Heute startet er in Südkorea und da wird noch ein ordentlicher Brocken dazu kommen. Zudem fehlen die wichtigen Märkte R und China (wo die MI-Filme ordentlich abgeräumt haben). Nein, der räumt auch international ab, nur in D underperformed er etwas, wird aber auch dort am Ende vor Dr. Strange und Jurassic World landen.
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Maibaum hat geschrieben: 23. Juni 2022 20:53 Für mich ist Ryan der viel unterhaltsamere Film.
Und ja, Top Gun ist sogar ein mega-doofer Film, und ich habe nicht das Gefühl das ich das revidieren würde, wenn ich ihn jetzt noch mal schauen würde (wozu ich auch gar keine Lust habe), aber wer weiß ...

Tony Scott war tatsächlich ein handwerklich ziemlich guter Regisseur, aber er hat es nie zu einem guten Filmemacher geschafft. Irgendwie fehlte seinen Filmen, die sonst fast alle viel besser sind als Top Gun (zusammen mit Beverly Hills Cop 2 sein Tiefpunkt), immer irgend etwas um sie wirklich in Erinnerung zu behalten. An sich finde ich ihn handwerklich eher besser als sein Bruder Ridley, aber Ridley hat dann doch ab und an die besseren Filme geschaffen.

Wenn wahrscheinlich True Romance der Beste von Tony ist, dann sagt das mehr über QT aus, als über ihn. Denn der ist erinnerungswürdig.
Man kann das alles so sehen. Das liegt aber auch daran, dass Ridley häufig sperrigere, ernstere und inhaltlich komplexere Stoffe verfilmt hat. Tony Scott ist weit mehr als sein Bruder - dem man das ja auch gerne vorwirft - ein sehr visueller Regisseur, der mit seiner Bildsprache erzählt. Sein klares Faible für adrenalinhaltige Unterhaltung mag dann der Erinnerungswürdigkeit im Weg stehen, aber ein Film wie Top Gunhat sich zumindest - trotz seiner "Doofheit" - ins filmische Gedächtnis sehr vieler KInozuschaer eingebrannt, sonst würde "Maverick" - der sehr geschickt die richtigen Knöpfe drückt - nicht so durchstarten.
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

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Der originale Top Gun ist meinem Empfinden nach so ein Film, den jeder kennt und doch nicht kennt. Das liegt vielleicht auch an Parodien wie Hot Shots.

Jeder hat irgendwie schon von dem Film gehört und weiß, um was es geht, auch wenn man den Film selbst noch gar nicht gesehen hat.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."